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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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von den Engländern nach den westindischen Colonien auf mehre Jahre als Plantagenarbeiter gedungen.


Kulm, böhm. Chlumec, böhm. Dorf 3 St. nordöstl. von Teplitz, geschichtlich berühmt durch Vandammes Niederlage den 30. Aug. 1813; ein österr., preuß. u. russ. Denkmal erinnern an die beispiellose Ausdauer der siegreichen Truppen.


Kulmbach, bayer. Stadt im Kreise Oberfranken, an der Nürnberg-Hofer Eisenbahn mit 4200 E.; war von 1486-1557 die Residenz einer pfalzbrandenburgischen Linie.


Kulmet, Küllmit, Getreidemaß, in Reval = 6622/3, zu Riga = 5471/2 Par. Kubikzoll.


Kulpa, schiffbarer Fluß, entspringt am Merla wodicza in Krain, mündet in Kroatien unterhalb Petrinia in die Save.


Kuluglis, in der Berberei, namentlich zu Algier, Nachkommen von Türken und Maurinen; französisch gesinnt.


Kumanen, türk. Volk, das den Petschenegen folgend im 11. Jahrh. von dem Ural in Europa eindrang und im Norden des schwarzen Meeres ein großes Reich errichtete, welches von den Mongolen im 13. Jahrh. zerstört wurde. Ein Theil der K. wurde in Ungarn aufgenommen, wo ihre Nachkommen in den Bezirken Groß- u. Kleinkumanien wohnen; sie blieben zum Theil bis in das 14. Jahrh. Heiden.


Kumas, Konstantin Mich., geb. 1777 zu Larissa, gest. 1836 zu Triest, gelehrter Grieche, der die neugriech. Literatur durch Uebersetzungen und eine Weltgeschichte in 12 Bdn. bereicherte.


Kumiß, berauschendes Getränke der Kalmücken, aus gegohrener Stutenmilch bereitet.


Kunaxa, s. Cyrus.


Kunduriotis, s. Conduriotis.


Kunersdorf, preuß. Dorf im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., berühmt durch Friedrichs II. Niederlage 12. Aug. 1759.


Kunigunde, St., geb. Gräfin von Luxemburg, lebte mit Kaiser Heinrich II. in jungfräulicher Ehe, reinigte sich von einem Verdachte dadurch, daß sie barfuß über glühende Pflugscharen hinschritt, st. 1040 und ruht neben ihrem Gemahle im Dome zu Bamberg.


Kunke, ostind. Gewicht = 13 Loth.


Kunkellehen, Lehen, das auch auf Weiber erbt.


Kunst, s. Aesthetik. Man unterscheidet redende, tönende und bildende K.; vgl. die betr. Art.; freie Künste, s. d.


Kunstakademie, s. Akademie.


Kunstausstellungen, die öffentlichen Ausstellungen von Werken der bildenden Künste, seit 1673 im Gange, in neuester Zeit in Deutschland von Akademien und Vereinen regelmäßig veranstaltet.


Kunstfeuer, in der Artillerie alle Ernstfeuer außer der gewöhnlichen Geschützladung; dann die zum Vergnügen dienenden K. s. Feuerwerke.


Kunstgeschichte, nennt man vorzugsweise die Geschichte der Entwickelung der bildenden Künste; einen solchen Versuch über die alte Kunst haben wir von Plinius, der eigentliche Schöpfer der alten K. aber ist Winkelmann. Was die neuere Kunst betrifft, so hatte man über einzelne Theile derselben gute Schriften (Vasari, Waagen, Passavant, Quandt u. s. w.), doch erst Kugler (s. d.) lieferte die erste allgemeine K., Schnaase eine Geschichte der bildenden Künste (1.-4. Bd., Düsseldorf 1843 bis 55), ein Künstlerlexikon Nagler in 22 Bdn. (München 1835-53).


Kunststraße, s. Chaussee.


Kunsttriebe der Thiere nennt man gewisse höhere Grade des Instinkts (s. d.), nach denen einige Thiere Handlungen und Arbeiten verrichten, die in hohem Grade zweckmäßig u. kunstreich erscheinen, so z. B. der künstliche Bau der Bienenzellen, die künstlichen Gänge der Minirspinnen, das regelmäßige Gewebe der Kreuzspinnen, die Vorkehrungen zum Fang der Beute beim Ameisenlöwen, die künstlichen Vogelnester etc. Diese K. sind indeß keiner Vervollkommnung fähig, das alte Thier verrichtet seine Arbeiten nicht besser als das junge, und das junge Thier sein erstes Kunstwerk eben so vollkommen als seine späteren.


Kunstvereine, Verbindungen, deren Mitglieder zur Beförderung des Kunstinteresses namentlich auch durch Geldeinlagen zusammenwirken; der erste war der 1823 in München gestiftete, seitdem

von den Engländern nach den westindischen Colonien auf mehre Jahre als Plantagenarbeiter gedungen.


Kulm, böhm. Chlumec, böhm. Dorf 3 St. nordöstl. von Teplitz, geschichtlich berühmt durch Vandammes Niederlage den 30. Aug. 1813; ein österr., preuß. u. russ. Denkmal erinnern an die beispiellose Ausdauer der siegreichen Truppen.


Kulmbach, bayer. Stadt im Kreise Oberfranken, an der Nürnberg-Hofer Eisenbahn mit 4200 E.; war von 1486–1557 die Residenz einer pfalzbrandenburgischen Linie.


Kulmet, Küllmit, Getreidemaß, in Reval = 6622/3, zu Riga = 5471/2 Par. Kubikzoll.


Kulpa, schiffbarer Fluß, entspringt am Merla wodicza in Krain, mündet in Kroatien unterhalb Petrinia in die Save.


Kuluglis, in der Berberei, namentlich zu Algier, Nachkommen von Türken und Maurinen; französisch gesinnt.


Kumanen, türk. Volk, das den Petschenegen folgend im 11. Jahrh. von dem Ural in Europa eindrang und im Norden des schwarzen Meeres ein großes Reich errichtete, welches von den Mongolen im 13. Jahrh. zerstört wurde. Ein Theil der K. wurde in Ungarn aufgenommen, wo ihre Nachkommen in den Bezirken Groß- u. Kleinkumanien wohnen; sie blieben zum Theil bis in das 14. Jahrh. Heiden.


Kumas, Konstantin Mich., geb. 1777 zu Larissa, gest. 1836 zu Triest, gelehrter Grieche, der die neugriech. Literatur durch Uebersetzungen und eine Weltgeschichte in 12 Bdn. bereicherte.


Kumiß, berauschendes Getränke der Kalmücken, aus gegohrener Stutenmilch bereitet.


Kunaxa, s. Cyrus.


Kunduriotis, s. Conduriotis.


Kunersdorf, preuß. Dorf im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., berühmt durch Friedrichs II. Niederlage 12. Aug. 1759.


Kunigunde, St., geb. Gräfin von Luxemburg, lebte mit Kaiser Heinrich II. in jungfräulicher Ehe, reinigte sich von einem Verdachte dadurch, daß sie barfuß über glühende Pflugscharen hinschritt, st. 1040 und ruht neben ihrem Gemahle im Dome zu Bamberg.


Kunke, ostind. Gewicht = 13 Loth.


Kunkellehen, Lehen, das auch auf Weiber erbt.


Kunst, s. Aesthetik. Man unterscheidet redende, tönende und bildende K.; vgl. die betr. Art.; freie Künste, s. d.


Kunstakademie, s. Akademie.


Kunstausstellungen, die öffentlichen Ausstellungen von Werken der bildenden Künste, seit 1673 im Gange, in neuester Zeit in Deutschland von Akademien und Vereinen regelmäßig veranstaltet.


Kunstfeuer, in der Artillerie alle Ernstfeuer außer der gewöhnlichen Geschützladung; dann die zum Vergnügen dienenden K. s. Feuerwerke.


Kunstgeschichte, nennt man vorzugsweise die Geschichte der Entwickelung der bildenden Künste; einen solchen Versuch über die alte Kunst haben wir von Plinius, der eigentliche Schöpfer der alten K. aber ist Winkelmann. Was die neuere Kunst betrifft, so hatte man über einzelne Theile derselben gute Schriften (Vasari, Waagen, Passavant, Quandt u. s. w.), doch erst Kugler (s. d.) lieferte die erste allgemeine K., Schnaase eine Geschichte der bildenden Künste (1.–4. Bd., Düsseldorf 1843 bis 55), ein Künstlerlexikon Nagler in 22 Bdn. (München 1835–53).


Kunststraße, s. Chaussée.


Kunsttriebe der Thiere nennt man gewisse höhere Grade des Instinkts (s. d.), nach denen einige Thiere Handlungen und Arbeiten verrichten, die in hohem Grade zweckmäßig u. kunstreich erscheinen, so z. B. der künstliche Bau der Bienenzellen, die künstlichen Gänge der Minirspinnen, das regelmäßige Gewebe der Kreuzspinnen, die Vorkehrungen zum Fang der Beute beim Ameisenlöwen, die künstlichen Vogelnester etc. Diese K. sind indeß keiner Vervollkommnung fähig, das alte Thier verrichtet seine Arbeiten nicht besser als das junge, und das junge Thier sein erstes Kunstwerk eben so vollkommen als seine späteren.


Kunstvereine, Verbindungen, deren Mitglieder zur Beförderung des Kunstinteresses namentlich auch durch Geldeinlagen zusammenwirken; der erste war der 1823 in München gestiftete, seitdem

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[673/0674] von den Engländern nach den westindischen Colonien auf mehre Jahre als Plantagenarbeiter gedungen. Kulm, böhm. Chlumec, böhm. Dorf 3 St. nordöstl. von Teplitz, geschichtlich berühmt durch Vandammes Niederlage den 30. Aug. 1813; ein österr., preuß. u. russ. Denkmal erinnern an die beispiellose Ausdauer der siegreichen Truppen. Kulmbach, bayer. Stadt im Kreise Oberfranken, an der Nürnberg-Hofer Eisenbahn mit 4200 E.; war von 1486–1557 die Residenz einer pfalzbrandenburgischen Linie. Kulmet, Küllmit, Getreidemaß, in Reval = 6622/3, zu Riga = 5471/2 Par. Kubikzoll. Kulpa, schiffbarer Fluß, entspringt am Merla wodicza in Krain, mündet in Kroatien unterhalb Petrinia in die Save. Kuluglis, in der Berberei, namentlich zu Algier, Nachkommen von Türken und Maurinen; französisch gesinnt. Kumanen, türk. Volk, das den Petschenegen folgend im 11. Jahrh. von dem Ural in Europa eindrang und im Norden des schwarzen Meeres ein großes Reich errichtete, welches von den Mongolen im 13. Jahrh. zerstört wurde. Ein Theil der K. wurde in Ungarn aufgenommen, wo ihre Nachkommen in den Bezirken Groß- u. Kleinkumanien wohnen; sie blieben zum Theil bis in das 14. Jahrh. Heiden. Kumas, Konstantin Mich., geb. 1777 zu Larissa, gest. 1836 zu Triest, gelehrter Grieche, der die neugriech. Literatur durch Uebersetzungen und eine Weltgeschichte in 12 Bdn. bereicherte. Kumiß, berauschendes Getränke der Kalmücken, aus gegohrener Stutenmilch bereitet. Kunaxa, s. Cyrus. Kunduriotis, s. Conduriotis. Kunersdorf, preuß. Dorf im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., berühmt durch Friedrichs II. Niederlage 12. Aug. 1759. Kunigunde, St., geb. Gräfin von Luxemburg, lebte mit Kaiser Heinrich II. in jungfräulicher Ehe, reinigte sich von einem Verdachte dadurch, daß sie barfuß über glühende Pflugscharen hinschritt, st. 1040 und ruht neben ihrem Gemahle im Dome zu Bamberg. Kunke, ostind. Gewicht = 13 Loth. Kunkellehen, Lehen, das auch auf Weiber erbt. Kunst, s. Aesthetik. Man unterscheidet redende, tönende und bildende K.; vgl. die betr. Art.; freie Künste, s. d. Kunstakademie, s. Akademie. Kunstausstellungen, die öffentlichen Ausstellungen von Werken der bildenden Künste, seit 1673 im Gange, in neuester Zeit in Deutschland von Akademien und Vereinen regelmäßig veranstaltet. Kunstfeuer, in der Artillerie alle Ernstfeuer außer der gewöhnlichen Geschützladung; dann die zum Vergnügen dienenden K. s. Feuerwerke. Kunstgeschichte, nennt man vorzugsweise die Geschichte der Entwickelung der bildenden Künste; einen solchen Versuch über die alte Kunst haben wir von Plinius, der eigentliche Schöpfer der alten K. aber ist Winkelmann. Was die neuere Kunst betrifft, so hatte man über einzelne Theile derselben gute Schriften (Vasari, Waagen, Passavant, Quandt u. s. w.), doch erst Kugler (s. d.) lieferte die erste allgemeine K., Schnaase eine Geschichte der bildenden Künste (1.–4. Bd., Düsseldorf 1843 bis 55), ein Künstlerlexikon Nagler in 22 Bdn. (München 1835–53). Kunststraße, s. Chaussée. Kunsttriebe der Thiere nennt man gewisse höhere Grade des Instinkts (s. d.), nach denen einige Thiere Handlungen und Arbeiten verrichten, die in hohem Grade zweckmäßig u. kunstreich erscheinen, so z. B. der künstliche Bau der Bienenzellen, die künstlichen Gänge der Minirspinnen, das regelmäßige Gewebe der Kreuzspinnen, die Vorkehrungen zum Fang der Beute beim Ameisenlöwen, die künstlichen Vogelnester etc. Diese K. sind indeß keiner Vervollkommnung fähig, das alte Thier verrichtet seine Arbeiten nicht besser als das junge, und das junge Thier sein erstes Kunstwerk eben so vollkommen als seine späteren. Kunstvereine, Verbindungen, deren Mitglieder zur Beförderung des Kunstinteresses namentlich auch durch Geldeinlagen zusammenwirken; der erste war der 1823 in München gestiftete, seitdem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/674>, abgerufen am 05.09.2024.