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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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zwar schon zur Zeit der Auffindung des hl. Kreuzes (s. Kreuzeserfindung) entstanden sein wollten, historisch aber erst gegen das Ende der Zeit der Kreuzzüge im Abendland bekannt wurden. So die K. vom rothen Stern, die noch heute in Oesterreich bestehen und denen einige Mitglieder der Prager Universität angehören. Sie bauten im 13. Jahrh. in Böhmen Klöster, erhielten ein Spital 1234 zu Prag, am Ende der Brücke, 1241 zu Breslau, wurden von Innocenz IV. (1243-54) bestätiget, verbreiteten sich von Böhmen aus in Oesterreich und Polen, wurden sehr reich u. zahlten dem Prager Erzbischof als ihrem General bis ins 17. Jahrh., wo ihnen die Wahl ihres Generals freigegeben wurde, jährlich 12000 fl. - Die K. in den Niederlanden u. Frankreich, deren Stifter 1211 der Lütticher Canonicus Theodor von Celles und deren erstes Kloster Clair-Lieu bei Huy (s. d.) wurde, machten sich seit der Albigenserzeit in Frankreich besonders als Prediger beliebt, nahmen die Regel der Dominicaner und auch den Namen Hospitaliter, an gelangten ebenfalls zu großem Reichthum, kamen später auch nach Aachen, Köln und nach andern Orten des deutschen Reiches. - Von den K. in England u. Irland weiß man wenig; die K. oder regulirten Chorherren in Italien lebten nach der Regel Augustins, jedes Kloster war zugleich ein Spital, die Congregation breitete sich in 5 Provinzen innerhalb Italiens aus, wurde aber 1656 wegen Disciplinlosigkeit aufgehoben, ihr Gut an Venedig gegeben, damit dieses dasselbe gegen die Türken verwende.


Kreuznach, rheinpreuß. Stadt an der Nahe, mit 10300 E., Soolbädern, jod- und bromhaltigen Kochsalzquellen, deßwegen sehr besuchter Curort.


Kreuzschnabel (Loxia), Vogelgattung aus der Ordnung der finkenartigen Körnerfresser, ausgezeichnet durch den Bau pes Schnabels, dessen Oberkiefer vorn nach unten, der Unterkiefer seitwärts und nach oben gebogen ist, so daß die Spitzen sich kreuzen; nährt sich hauptsächlich von Nadelholzsamen. Der Fichten-K., gemeiner K. (L. curvicostra), im Norden von Europa u. Asien, gegen 7'' lang, vorherrschend roth und gelbroth mit olivengrün; nistet zu allen Jahreszeiten. Der Kiefern-K. (L. Pityopsittacus), gegen 8'' lang, weniger verbreitet als der vorige.


Kreuzspinne (Epeira), an Arten sehr reiche Spinnengattung, Netz sehr regelmäßig, mit aufeinander folgenden concentrischen Kreisen u. strahlenförmig vom Mittelpunkt ausgehenden Fäden durchzogen. Am bekanntesten ist die gemeine K. (E. diadema) eine der schönsten und größten europ. Spinnen.


Kreuzung, nennt man die Paarung zweier verschiedener Arten oder Racen von Thieren, um dadurch die Eigenschaften beider auf die Nachkommenschaft zu übertragen, geschieht somit zur Verbesserung und Veredlung einer Race.


Kreuzverhör(Cross-examination), heißt im engl. Prozesse das Befragen der Zeugen durch den Anwalt der Gegenpartei.


Kreuzzüge, die Unternehmungen des christlichen Abendlandes vom 11. bis Schluß des 13. Jahrh. um Palästina den Moslemin zu entreißen. Der Gedanke fand sich schon im 10. Jahrh., konnte aber erst am Ende des 11. zur That werden, als die christlichen Staaten des Abendlandes befestigt waren. Die K. sind nichts anderes als die Erhebung der christlichen Nationen gegen das Umsichgreifen der Mohammedaner, das durch die türk. Stämme zu einer wahren Verbreitung der Barbarei wurde; daß die Befreiung des heil. Landes zunächst das christliche Feldgeschrei wurde, ist aus der alten Pietät gegen die Stätten, welche Christus während seines irdischen Lebens durch seine Gegenwart heiligte, ebenso erklärlich als es unsern Vorfahren Ehre macht. Den ersten tumultuarischen Zug veranlaßte Peter von Amiens (s. d.) durch seine Predigten 1094, der aber schon in Kleinasien vollständig scheiterte. Besser geordnet war der von 1096, den Gottfried von Bouillon anführte u. der hauptsächlich aus Franzosen u. Rheinländern bestand. Er ging über Konstantinopel nach Kleinasien u. Syrien, Nicäa, Antiochia und Jerusalem (am 15. Juni 1099) wurden erobert und in Antiochia, Edessa u. Jerusalem größere

zwar schon zur Zeit der Auffindung des hl. Kreuzes (s. Kreuzeserfindung) entstanden sein wollten, historisch aber erst gegen das Ende der Zeit der Kreuzzüge im Abendland bekannt wurden. So die K. vom rothen Stern, die noch heute in Oesterreich bestehen und denen einige Mitglieder der Prager Universität angehören. Sie bauten im 13. Jahrh. in Böhmen Klöster, erhielten ein Spital 1234 zu Prag, am Ende der Brücke, 1241 zu Breslau, wurden von Innocenz IV. (1243–54) bestätiget, verbreiteten sich von Böhmen aus in Oesterreich und Polen, wurden sehr reich u. zahlten dem Prager Erzbischof als ihrem General bis ins 17. Jahrh., wo ihnen die Wahl ihres Generals freigegeben wurde, jährlich 12000 fl. – Die K. in den Niederlanden u. Frankreich, deren Stifter 1211 der Lütticher Canonicus Theodor von Celles und deren erstes Kloster Clair-Lieu bei Huy (s. d.) wurde, machten sich seit der Albigenserzeit in Frankreich besonders als Prediger beliebt, nahmen die Regel der Dominicaner und auch den Namen Hospitaliter, an gelangten ebenfalls zu großem Reichthum, kamen später auch nach Aachen, Köln und nach andern Orten des deutschen Reiches. – Von den K. in England u. Irland weiß man wenig; die K. oder regulirten Chorherren in Italien lebten nach der Regel Augustins, jedes Kloster war zugleich ein Spital, die Congregation breitete sich in 5 Provinzen innerhalb Italiens aus, wurde aber 1656 wegen Disciplinlosigkeit aufgehoben, ihr Gut an Venedig gegeben, damit dieses dasselbe gegen die Türken verwende.


Kreuznach, rheinpreuß. Stadt an der Nahe, mit 10300 E., Soolbädern, jod- und bromhaltigen Kochsalzquellen, deßwegen sehr besuchter Curort.


Kreuzschnabel (Loxia), Vogelgattung aus der Ordnung der finkenartigen Körnerfresser, ausgezeichnet durch den Bau pes Schnabels, dessen Oberkiefer vorn nach unten, der Unterkiefer seitwärts und nach oben gebogen ist, so daß die Spitzen sich kreuzen; nährt sich hauptsächlich von Nadelholzsamen. Der Fichten-K., gemeiner K. (L. curvicostra), im Norden von Europa u. Asien, gegen 7'' lang, vorherrschend roth und gelbroth mit olivengrün; nistet zu allen Jahreszeiten. Der Kiefern-K. (L. Pityopsittacus), gegen 8'' lang, weniger verbreitet als der vorige.


Kreuzspinne (Epeira), an Arten sehr reiche Spinnengattung, Netz sehr regelmäßig, mit aufeinander folgenden concentrischen Kreisen u. strahlenförmig vom Mittelpunkt ausgehenden Fäden durchzogen. Am bekanntesten ist die gemeine K. (E. diadema) eine der schönsten und größten europ. Spinnen.


Kreuzung, nennt man die Paarung zweier verschiedener Arten oder Racen von Thieren, um dadurch die Eigenschaften beider auf die Nachkommenschaft zu übertragen, geschieht somit zur Verbesserung und Veredlung einer Race.


Kreuzverhör(Cross-examination), heißt im engl. Prozesse das Befragen der Zeugen durch den Anwalt der Gegenpartei.


Kreuzzüge, die Unternehmungen des christlichen Abendlandes vom 11. bis Schluß des 13. Jahrh. um Palästina den Moslemin zu entreißen. Der Gedanke fand sich schon im 10. Jahrh., konnte aber erst am Ende des 11. zur That werden, als die christlichen Staaten des Abendlandes befestigt waren. Die K. sind nichts anderes als die Erhebung der christlichen Nationen gegen das Umsichgreifen der Mohammedaner, das durch die türk. Stämme zu einer wahren Verbreitung der Barbarei wurde; daß die Befreiung des heil. Landes zunächst das christliche Feldgeschrei wurde, ist aus der alten Pietät gegen die Stätten, welche Christus während seines irdischen Lebens durch seine Gegenwart heiligte, ebenso erklärlich als es unsern Vorfahren Ehre macht. Den ersten tumultuarischen Zug veranlaßte Peter von Amiens (s. d.) durch seine Predigten 1094, der aber schon in Kleinasien vollständig scheiterte. Besser geordnet war der von 1096, den Gottfried von Bouillon anführte u. der hauptsächlich aus Franzosen u. Rheinländern bestand. Er ging über Konstantinopel nach Kleinasien u. Syrien, Nicäa, Antiochia und Jerusalem (am 15. Juni 1099) wurden erobert und in Antiochia, Edessa u. Jerusalem größere

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[660/0661] zwar schon zur Zeit der Auffindung des hl. Kreuzes (s. Kreuzeserfindung) entstanden sein wollten, historisch aber erst gegen das Ende der Zeit der Kreuzzüge im Abendland bekannt wurden. So die K. vom rothen Stern, die noch heute in Oesterreich bestehen und denen einige Mitglieder der Prager Universität angehören. Sie bauten im 13. Jahrh. in Böhmen Klöster, erhielten ein Spital 1234 zu Prag, am Ende der Brücke, 1241 zu Breslau, wurden von Innocenz IV. (1243–54) bestätiget, verbreiteten sich von Böhmen aus in Oesterreich und Polen, wurden sehr reich u. zahlten dem Prager Erzbischof als ihrem General bis ins 17. Jahrh., wo ihnen die Wahl ihres Generals freigegeben wurde, jährlich 12000 fl. – Die K. in den Niederlanden u. Frankreich, deren Stifter 1211 der Lütticher Canonicus Theodor von Celles und deren erstes Kloster Clair-Lieu bei Huy (s. d.) wurde, machten sich seit der Albigenserzeit in Frankreich besonders als Prediger beliebt, nahmen die Regel der Dominicaner und auch den Namen Hospitaliter, an gelangten ebenfalls zu großem Reichthum, kamen später auch nach Aachen, Köln und nach andern Orten des deutschen Reiches. – Von den K. in England u. Irland weiß man wenig; die K. oder regulirten Chorherren in Italien lebten nach der Regel Augustins, jedes Kloster war zugleich ein Spital, die Congregation breitete sich in 5 Provinzen innerhalb Italiens aus, wurde aber 1656 wegen Disciplinlosigkeit aufgehoben, ihr Gut an Venedig gegeben, damit dieses dasselbe gegen die Türken verwende. Kreuznach, rheinpreuß. Stadt an der Nahe, mit 10300 E., Soolbädern, jod- und bromhaltigen Kochsalzquellen, deßwegen sehr besuchter Curort. Kreuzschnabel (Loxia), Vogelgattung aus der Ordnung der finkenartigen Körnerfresser, ausgezeichnet durch den Bau pes Schnabels, dessen Oberkiefer vorn nach unten, der Unterkiefer seitwärts und nach oben gebogen ist, so daß die Spitzen sich kreuzen; nährt sich hauptsächlich von Nadelholzsamen. Der Fichten-K., gemeiner K. (L. curvicostra), im Norden von Europa u. Asien, gegen 7'' lang, vorherrschend roth und gelbroth mit olivengrün; nistet zu allen Jahreszeiten. Der Kiefern-K. (L. Pityopsittacus), gegen 8'' lang, weniger verbreitet als der vorige. Kreuzspinne (Epeira), an Arten sehr reiche Spinnengattung, Netz sehr regelmäßig, mit aufeinander folgenden concentrischen Kreisen u. strahlenförmig vom Mittelpunkt ausgehenden Fäden durchzogen. Am bekanntesten ist die gemeine K. (E. diadema) eine der schönsten und größten europ. Spinnen. Kreuzung, nennt man die Paarung zweier verschiedener Arten oder Racen von Thieren, um dadurch die Eigenschaften beider auf die Nachkommenschaft zu übertragen, geschieht somit zur Verbesserung und Veredlung einer Race. Kreuzverhör(Cross-examination), heißt im engl. Prozesse das Befragen der Zeugen durch den Anwalt der Gegenpartei. Kreuzzüge, die Unternehmungen des christlichen Abendlandes vom 11. bis Schluß des 13. Jahrh. um Palästina den Moslemin zu entreißen. Der Gedanke fand sich schon im 10. Jahrh., konnte aber erst am Ende des 11. zur That werden, als die christlichen Staaten des Abendlandes befestigt waren. Die K. sind nichts anderes als die Erhebung der christlichen Nationen gegen das Umsichgreifen der Mohammedaner, das durch die türk. Stämme zu einer wahren Verbreitung der Barbarei wurde; daß die Befreiung des heil. Landes zunächst das christliche Feldgeschrei wurde, ist aus der alten Pietät gegen die Stätten, welche Christus während seines irdischen Lebens durch seine Gegenwart heiligte, ebenso erklärlich als es unsern Vorfahren Ehre macht. Den ersten tumultuarischen Zug veranlaßte Peter von Amiens (s. d.) durch seine Predigten 1094, der aber schon in Kleinasien vollständig scheiterte. Besser geordnet war der von 1096, den Gottfried von Bouillon anführte u. der hauptsächlich aus Franzosen u. Rheinländern bestand. Er ging über Konstantinopel nach Kleinasien u. Syrien, Nicäa, Antiochia und Jerusalem (am 15. Juni 1099) wurden erobert und in Antiochia, Edessa u. Jerusalem größere

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/661>, abgerufen am 01.09.2024.