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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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nicht zusagte, wies K. alle Anträge zurück, wandte sich 1815 nach Italien, 1816 nach Solothurn, wo er den 15. Oct. 1817 st. Kaiser Alexander ließ seinen Leichnam abholen u. im Dome zu Krakau bei den poln. Königen beisetzen.


Kosegarten, Ludwig Theobul, Dichter, geb. 1758 zu Grevismühlen in Mecklenburg-Schwerin, wurde Propst zu Altenkirchen auf Rügen, 1808 Professor der Geschichte und Theologie zu Greifswalde, wo er 1818 st. Seine bisweilen schwülstigen Oden, Elegien, Lieder und episch-idyllischen Gedichte zeigen kein selbständiges, wohl aber ein leicht nachahmendes Dichtertalent, bald an Herder (Legenden), bald an Voß (die Inselfahrt 1804; Jucunde 1808, 6. Aufl. 1843), bald an Klopstock, Bürger, Matthisson u. a. sich anlehnend. Schrieb außerdem viele jetzt verschollene Schauspiele u. Romane. Gesammtausg. der lyr. Dichtungen Greifsw. 1823-25, 12 B.


Kosegarten, Joh. Gottfr. Ludwig, fleißiger Orientalist, Sohn des Dichters, geb. 1792 zu Altenkirchen auf Rügen, bildete sich 1811-15 zu Paris aus, lehrte schon 1815 zu Greifswalde, 1817 zu Jena, seit 1824 wiederum zu Greifswalde. Besorgte Ausgaben orientalischer Werke (die Annalen des Taberi, 1831; Pantschatantra, 1848), Uebersetzungen (Nala, ein ind. Gedicht, 1820; Tuti Nameh oder Märchen aus dem Pers., 1829), gab eine Chrestomathia arabica (Lips. 1828) heraus, die manches bisher Unbekannte enthielt, beschäftigte sich mit der syr. Sprache, mit den Hieroglyphen, schrieb in die "Fundgruben des Orients" u. s. w. Förderte nebenbei die Kenntniß der Geschichte Norddeutschlands durch Ausgaben von Kantzows Pomerania (Greifsw. 1816-17), der "Pommer. und rüg. Geschichtsdenkmäler" (ebdst. 1834, 1. Bd.), eines Codex Pomeraniae diplomaticus, der noch unvollendet ist.


Kosel, preuß.-schles. Stadt u. Festung an der Oder, mit 4500 E., Schiffahrt, Leineweberei.


Kosjuban, japan. Goldmünze = 2 Thlr. 241/2 Sgr. = 4 fl. 221/2 kr. C.-M.


Koslow, Iwan Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 1774, gest. 1838, von seiner Nation sehr geschätzt; sein Hauptgedicht "der Mönch" erschien 1825 in deutscher Uebersetzung.


Koslowskij, Michail Iwanowitsch, ausgezeichneter russ. Bildhauer, erhielt seine Ausbildung in Petersburg, wo er Professor an der Akademie wurde. Von ihm ist die Statue Suwarow's auf dem Marsfelde in Petersburg, die Denksäule der Kaiserin Katharina II., die große Statue des Simson in Peterhof etc. Starb 1803. - K., Ossip Antonowitsch, berühmter russ. Componist, Staatsrath u. Musikdirector der kaiserl. Theater zu Petersburg; st. 1831.


Kosmas, mit dem Beinamen Indicopleustes (der Indienfahrer), ägypt. Mönch im 6. Jahrh., machte früher als Kaufmann große Reisen u. schrieb eine "christliche Topographie", die von Montfaucon in seinem Sammelwerke, Paris 1707, herausgegeben wurde.


Kosmetik, die Kunst der Verschönerung des Körpers, namentlich der Haut, der Haare, der Zähne, durch eigene dazu dienende Mittel, kosmetische Mittel, wie Waschwasser, Salben, Oele, Schminke, Färbmittel der Haare, Zahnpulver etc.


Kosmopolitismus, griech.-deutsch, Weltbürgersinn, gemäß welchem der einzelne sich nicht allein als Mitglied einer Nation, sondern der ganzen Menschheit betrachtet.


Kosmorama, s. Panorama.


Kosmos, griech., die Welt; Kosmographie. Weltbeschreibung; kosmische Verhältnisse, die gegenseitige Einwirkung der Weltkörper auf einander; Kosmogonie, die Entstehung der Welt; Kosmologie, die metaphys. Lehre von der Weltordnung.


Kossathen, Kothsaßen, soviel als Hintersaßen, Hinterhäusler; s. Kathe.


Kossowa, Stadt in Serbien, nördl. von Pristina; auf der Ebene großer Sieg Murads I. über die Serben, 1389; Murads II. den 17.-19. Oct. 1448 über Joh. Hunyades.


Kossuth, Ludwig, geb. 1802 zu Monok im Comitat Zemplin, seit 1827 Advokat, früh Publicist und Agitator, der von der constitutionellen Opposition emporgehoben wurde, 1847 Deputirter auf dem Landtag, ausgezeichneter Redner, führte 1848 die Opposition mit großer

nicht zusagte, wies K. alle Anträge zurück, wandte sich 1815 nach Italien, 1816 nach Solothurn, wo er den 15. Oct. 1817 st. Kaiser Alexander ließ seinen Leichnam abholen u. im Dome zu Krakau bei den poln. Königen beisetzen.


Kosegarten, Ludwig Theobul, Dichter, geb. 1758 zu Grevismühlen in Mecklenburg-Schwerin, wurde Propst zu Altenkirchen auf Rügen, 1808 Professor der Geschichte und Theologie zu Greifswalde, wo er 1818 st. Seine bisweilen schwülstigen Oden, Elegien, Lieder und episch-idyllischen Gedichte zeigen kein selbständiges, wohl aber ein leicht nachahmendes Dichtertalent, bald an Herder (Legenden), bald an Voß (die Inselfahrt 1804; Jucunde 1808, 6. Aufl. 1843), bald an Klopstock, Bürger, Matthisson u. a. sich anlehnend. Schrieb außerdem viele jetzt verschollene Schauspiele u. Romane. Gesammtausg. der lyr. Dichtungen Greifsw. 1823–25, 12 B.


Kosegarten, Joh. Gottfr. Ludwig, fleißiger Orientalist, Sohn des Dichters, geb. 1792 zu Altenkirchen auf Rügen, bildete sich 1811–15 zu Paris aus, lehrte schon 1815 zu Greifswalde, 1817 zu Jena, seit 1824 wiederum zu Greifswalde. Besorgte Ausgaben orientalischer Werke (die Annalen des Taberi, 1831; Pantschatantra, 1848), Uebersetzungen (Nala, ein ind. Gedicht, 1820; Tuti Nameh oder Märchen aus dem Pers., 1829), gab eine Chrestomathia arabica (Lips. 1828) heraus, die manches bisher Unbekannte enthielt, beschäftigte sich mit der syr. Sprache, mit den Hieroglyphen, schrieb in die „Fundgruben des Orients“ u. s. w. Förderte nebenbei die Kenntniß der Geschichte Norddeutschlands durch Ausgaben von Kantzows Pomerania (Greifsw. 1816–17), der „Pommer. und rüg. Geschichtsdenkmäler“ (ebdst. 1834, 1. Bd.), eines Codex Pomeraniae diplomaticus, der noch unvollendet ist.


Kosel, preuß.-schles. Stadt u. Festung an der Oder, mit 4500 E., Schiffahrt, Leineweberei.


Kosjuban, japan. Goldmünze = 2 Thlr. 241/2 Sgr. = 4 fl. 221/2 kr. C.-M.


Koslow, Iwan Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 1774, gest. 1838, von seiner Nation sehr geschätzt; sein Hauptgedicht „der Mönch“ erschien 1825 in deutscher Uebersetzung.


Koslowskij, Michail Iwanowitsch, ausgezeichneter russ. Bildhauer, erhielt seine Ausbildung in Petersburg, wo er Professor an der Akademie wurde. Von ihm ist die Statue Suwarowʼs auf dem Marsfelde in Petersburg, die Denksäule der Kaiserin Katharina II., die große Statue des Simson in Peterhof etc. Starb 1803. – K., Ossip Antonowitsch, berühmter russ. Componist, Staatsrath u. Musikdirector der kaiserl. Theater zu Petersburg; st. 1831.


Kosmas, mit dem Beinamen Indicopleustes (der Indienfahrer), ägypt. Mönch im 6. Jahrh., machte früher als Kaufmann große Reisen u. schrieb eine „christliche Topographie“, die von Montfaucon in seinem Sammelwerke, Paris 1707, herausgegeben wurde.


Kosmetik, die Kunst der Verschönerung des Körpers, namentlich der Haut, der Haare, der Zähne, durch eigene dazu dienende Mittel, kosmetische Mittel, wie Waschwasser, Salben, Oele, Schminke, Färbmittel der Haare, Zahnpulver etc.


Kosmopolitismus, griech.-deutsch, Weltbürgersinn, gemäß welchem der einzelne sich nicht allein als Mitglied einer Nation, sondern der ganzen Menschheit betrachtet.


Kosmorama, s. Panorama.


Kosmos, griech., die Welt; Kosmographie. Weltbeschreibung; kosmische Verhältnisse, die gegenseitige Einwirkung der Weltkörper auf einander; Kosmogonie, die Entstehung der Welt; Kosmologie, die metaphys. Lehre von der Weltordnung.


Kossathen, Kothsaßen, soviel als Hintersaßen, Hinterhäusler; s. Kathe.


Kossowa, Stadt in Serbien, nördl. von Pristina; auf der Ebene großer Sieg Murads I. über die Serben, 1389; Murads II. den 17.–19. Oct. 1448 über Joh. Hunyades.


Kossuth, Ludwig, geb. 1802 zu Monok im Comitat Zemplin, seit 1827 Advokat, früh Publicist und Agitator, der von der constitutionellen Opposition emporgehoben wurde, 1847 Deputirter auf dem Landtag, ausgezeichneter Redner, führte 1848 die Opposition mit großer

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[647/0648] nicht zusagte, wies K. alle Anträge zurück, wandte sich 1815 nach Italien, 1816 nach Solothurn, wo er den 15. Oct. 1817 st. Kaiser Alexander ließ seinen Leichnam abholen u. im Dome zu Krakau bei den poln. Königen beisetzen. Kosegarten, Ludwig Theobul, Dichter, geb. 1758 zu Grevismühlen in Mecklenburg-Schwerin, wurde Propst zu Altenkirchen auf Rügen, 1808 Professor der Geschichte und Theologie zu Greifswalde, wo er 1818 st. Seine bisweilen schwülstigen Oden, Elegien, Lieder und episch-idyllischen Gedichte zeigen kein selbständiges, wohl aber ein leicht nachahmendes Dichtertalent, bald an Herder (Legenden), bald an Voß (die Inselfahrt 1804; Jucunde 1808, 6. Aufl. 1843), bald an Klopstock, Bürger, Matthisson u. a. sich anlehnend. Schrieb außerdem viele jetzt verschollene Schauspiele u. Romane. Gesammtausg. der lyr. Dichtungen Greifsw. 1823–25, 12 B. Kosegarten, Joh. Gottfr. Ludwig, fleißiger Orientalist, Sohn des Dichters, geb. 1792 zu Altenkirchen auf Rügen, bildete sich 1811–15 zu Paris aus, lehrte schon 1815 zu Greifswalde, 1817 zu Jena, seit 1824 wiederum zu Greifswalde. Besorgte Ausgaben orientalischer Werke (die Annalen des Taberi, 1831; Pantschatantra, 1848), Uebersetzungen (Nala, ein ind. Gedicht, 1820; Tuti Nameh oder Märchen aus dem Pers., 1829), gab eine Chrestomathia arabica (Lips. 1828) heraus, die manches bisher Unbekannte enthielt, beschäftigte sich mit der syr. Sprache, mit den Hieroglyphen, schrieb in die „Fundgruben des Orients“ u. s. w. Förderte nebenbei die Kenntniß der Geschichte Norddeutschlands durch Ausgaben von Kantzows Pomerania (Greifsw. 1816–17), der „Pommer. und rüg. Geschichtsdenkmäler“ (ebdst. 1834, 1. Bd.), eines Codex Pomeraniae diplomaticus, der noch unvollendet ist. Kosel, preuß.-schles. Stadt u. Festung an der Oder, mit 4500 E., Schiffahrt, Leineweberei. Kosjuban, japan. Goldmünze = 2 Thlr. 241/2 Sgr. = 4 fl. 221/2 kr. C.-M. Koslow, Iwan Iwanowitsch, russ. Dichter, geb. 1774, gest. 1838, von seiner Nation sehr geschätzt; sein Hauptgedicht „der Mönch“ erschien 1825 in deutscher Uebersetzung. Koslowskij, Michail Iwanowitsch, ausgezeichneter russ. Bildhauer, erhielt seine Ausbildung in Petersburg, wo er Professor an der Akademie wurde. Von ihm ist die Statue Suwarowʼs auf dem Marsfelde in Petersburg, die Denksäule der Kaiserin Katharina II., die große Statue des Simson in Peterhof etc. Starb 1803. – K., Ossip Antonowitsch, berühmter russ. Componist, Staatsrath u. Musikdirector der kaiserl. Theater zu Petersburg; st. 1831. Kosmas, mit dem Beinamen Indicopleustes (der Indienfahrer), ägypt. Mönch im 6. Jahrh., machte früher als Kaufmann große Reisen u. schrieb eine „christliche Topographie“, die von Montfaucon in seinem Sammelwerke, Paris 1707, herausgegeben wurde. Kosmetik, die Kunst der Verschönerung des Körpers, namentlich der Haut, der Haare, der Zähne, durch eigene dazu dienende Mittel, kosmetische Mittel, wie Waschwasser, Salben, Oele, Schminke, Färbmittel der Haare, Zahnpulver etc. Kosmopolitismus, griech.-deutsch, Weltbürgersinn, gemäß welchem der einzelne sich nicht allein als Mitglied einer Nation, sondern der ganzen Menschheit betrachtet. Kosmorama, s. Panorama. Kosmos, griech., die Welt; Kosmographie. Weltbeschreibung; kosmische Verhältnisse, die gegenseitige Einwirkung der Weltkörper auf einander; Kosmogonie, die Entstehung der Welt; Kosmologie, die metaphys. Lehre von der Weltordnung. Kossathen, Kothsaßen, soviel als Hintersaßen, Hinterhäusler; s. Kathe. Kossowa, Stadt in Serbien, nördl. von Pristina; auf der Ebene großer Sieg Murads I. über die Serben, 1389; Murads II. den 17.–19. Oct. 1448 über Joh. Hunyades. Kossuth, Ludwig, geb. 1802 zu Monok im Comitat Zemplin, seit 1827 Advokat, früh Publicist und Agitator, der von der constitutionellen Opposition emporgehoben wurde, 1847 Deputirter auf dem Landtag, ausgezeichneter Redner, führte 1848 die Opposition mit großer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/648>, abgerufen am 23.11.2024.