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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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und Sitz der Centralbehörden der jonischen Republik. K., bei Homer Scheria, die Heimath der glücklichen Phäaken, später Kerkyra. Korcyra, blühende Handelsrepublik, Kolonie von Korinth, gerieth mit der Mutterstadt in Krieg und veranlaßte dadurch den peloponnes., der zu einem Vertilgungskampfe der aristokratischen und demokratischen Partei in K. führte; s. jonische Inseln.


Koriander (coriandrum), bekanntes Doldengewächs, einheimische Gewürzpflanze, dem Kümmel und Anis ähnlich und wie diese benützt.


Korinna, griech. Dichterin zu Pindars Zeit, aus Tanagra in Böotien, von der wir nur wenige Bruchstücke besitzen (gesammelt von Bergk in "Poetae lyrici Graeci" Leipzig 1843.


Korinth, griech. Stadt auf der Landenge gleiches Namens, der Schlüssel des Peloponnes, eine der ältesten griech. Städte, wurde um 1100 dorisch, durch Handel, Gewerbe und Kolonisation eine der reichsten und üppigsten Republiken. Zuerst Aristokratie (Bakchiaden), hatte sie im 7. Jahrh. in Cypselus u. Periander hochsinnige Tyrannen und bildete nach denselben eine gemäßigte Aristokratie aus. K. theilte alle Schicksale Griechenlands, wurde in den letzten Zeiten Altgriechenlands Haupt des achäischen Bundes und 146 v. Chr. von dem röm. Konsul Mummius zerstört. Cäsar legte K. wieder an, es gelangte jedoch nie mehr zu der früheren Blüte. Dem Byzantiner Michael Paläologus entrissen es die Türken 1485; 1687 eroberten es die Venetianer, verloren es aber 1715 wieder. Von der alten Stadt ist nichts mehr übrig als einiges Gemäuer und wenige Säulen; das neue K. hatte noch 1821 über 15000 Einw., jetzt kaum über 2000, die einen nicht unbedeutenden Handel mit Landesprodukten treiben. Die Citadelle Akrokorinth auf einem Felsen, mit perennirender Quelle, ist durch Gewalt nicht zu nehmen.


Korinthen, s. Rosinen.


Korinthische Säulen, s. Säulenordnung.


Korinthisches Erz, eine bei den Alten sehr beliebte Bronze, eine Mischung von Kupfer, Zinn und Zink.


Kork, Pantoffelholz, die Rinde der K.eiche (s. Eiche), kann alle 6-8 Jahre abgeschält werden, wird feucht gepreßt und kommt in Tafeln in den Handel; wird bekanntlich zu Stöpseln, K.sohlen, physikal. Apparaten, Schwimmkleidern, Spanischschwarz etc. verwendet.


Korn, in einigen Gegenden Deutschlands Name des Roggens, in andern des Spelzweizens; bei Münzen deren Gehalt an edlem Metall; bei Schießgewehren der Abseher (die Mücke), daher die Redensart: Jemanden aufs K. nehmen.


Kornbill, die 1815 von dem engl. Toryministerium im Parlamente durchgebrachten Gesetze, welche die Einfuhr fremden Getreides erschwerten, wodurch die Preise des engl. Getreides zum Vortheile der Güterbesitzer immer in künstlicher Höhe blieben. Peel führte 1828 die sog. gleitende Scale des Zolls ein, der im umgekehrten Verhältnisse zu dem Getreidepreise stand, 1846 aber erzwang die Anticornlawligue die freie Einfuhr; vergl. Cobden.


Kornblume,, Compositae (B. II. S. 180).


Kornelkirschbaum, s. Corneliuskirschbaum.


Kornneuburg, Stadt in Oesterreich unter der Enns, an der Donau, mit 3100 E.; Gefecht den 5. Juli 1809.


Kornwurm, nennt man die Larven zweier Insekten. Der weiße K. ist die Raupe der Getreidemotte (Tinea granella); sie spinnt die Getreidekörner zusammen und zernagt sie. Der schwarze K. ist die Larve eines Rüsselkäfers, des schwarzen Kornkäfers (Curculio granarius), braun, 2 Linien lang, höhlt die Getreidekörner aus und verpuppt sich dann in ihnen.


Koromandel, Küstenstrich auf der Ostseite der ostind. Halbinsel, von der Mündung des Küstna bis Cap Caleimer; s. Ostindien.


Koron, im Alterthum Kolonides, feste griech. Stadt im Gouvernement Messene, mit 5000 E., Hafen, einigem Seehandel.


Koronea, altgriech. Stadt in Böotien; Siege 447 und 394 v. Chr.


Korporal, jetzt häufig Rottenmeister genannt, ein Unteroffizier, dem Gefreiten u. gemeinen Soldaten am nächsten stehend.

und Sitz der Centralbehörden der jonischen Republik. K., bei Homer Scheria, die Heimath der glücklichen Phäaken, später Kerkyra. Korcyra, blühende Handelsrepublik, Kolonie von Korinth, gerieth mit der Mutterstadt in Krieg und veranlaßte dadurch den peloponnes., der zu einem Vertilgungskampfe der aristokratischen und demokratischen Partei in K. führte; s. jonische Inseln.


Koriander (coriandrum), bekanntes Doldengewächs, einheimische Gewürzpflanze, dem Kümmel und Anis ähnlich und wie diese benützt.


Korinna, griech. Dichterin zu Pindars Zeit, aus Tanagra in Böotien, von der wir nur wenige Bruchstücke besitzen (gesammelt von Bergk in „Poëtae lyrici Graeci“ Leipzig 1843.


Korinth, griech. Stadt auf der Landenge gleiches Namens, der Schlüssel des Peloponnes, eine der ältesten griech. Städte, wurde um 1100 dorisch, durch Handel, Gewerbe und Kolonisation eine der reichsten und üppigsten Republiken. Zuerst Aristokratie (Bakchiaden), hatte sie im 7. Jahrh. in Cypselus u. Periander hochsinnige Tyrannen und bildete nach denselben eine gemäßigte Aristokratie aus. K. theilte alle Schicksale Griechenlands, wurde in den letzten Zeiten Altgriechenlands Haupt des achäischen Bundes und 146 v. Chr. von dem röm. Konsul Mummius zerstört. Cäsar legte K. wieder an, es gelangte jedoch nie mehr zu der früheren Blüte. Dem Byzantiner Michael Paläologus entrissen es die Türken 1485; 1687 eroberten es die Venetianer, verloren es aber 1715 wieder. Von der alten Stadt ist nichts mehr übrig als einiges Gemäuer und wenige Säulen; das neue K. hatte noch 1821 über 15000 Einw., jetzt kaum über 2000, die einen nicht unbedeutenden Handel mit Landesprodukten treiben. Die Citadelle Akrokorinth auf einem Felsen, mit perennirender Quelle, ist durch Gewalt nicht zu nehmen.


Korinthen, s. Rosinen.


Korinthische Säulen, s. Säulenordnung.


Korinthisches Erz, eine bei den Alten sehr beliebte Bronze, eine Mischung von Kupfer, Zinn und Zink.


Kork, Pantoffelholz, die Rinde der K.eiche (s. Eiche), kann alle 6–8 Jahre abgeschält werden, wird feucht gepreßt und kommt in Tafeln in den Handel; wird bekanntlich zu Stöpseln, K.sohlen, physikal. Apparaten, Schwimmkleidern, Spanischschwarz etc. verwendet.


Korn, in einigen Gegenden Deutschlands Name des Roggens, in andern des Spelzweizens; bei Münzen deren Gehalt an edlem Metall; bei Schießgewehren der Abseher (die Mücke), daher die Redensart: Jemanden aufs K. nehmen.


Kornbill, die 1815 von dem engl. Toryministerium im Parlamente durchgebrachten Gesetze, welche die Einfuhr fremden Getreides erschwerten, wodurch die Preise des engl. Getreides zum Vortheile der Güterbesitzer immer in künstlicher Höhe blieben. Peel führte 1828 die sog. gleitende Scale des Zolls ein, der im umgekehrten Verhältnisse zu dem Getreidepreise stand, 1846 aber erzwang die Anticornlawligue die freie Einfuhr; vergl. Cobden.


Kornblume,, Compositae (B. II. S. 180).


Kornelkirschbaum, s. Corneliuskirschbaum.


Kornneuburg, Stadt in Oesterreich unter der Enns, an der Donau, mit 3100 E.; Gefecht den 5. Juli 1809.


Kornwurm, nennt man die Larven zweier Insekten. Der weiße K. ist die Raupe der Getreidemotte (Tinea granella); sie spinnt die Getreidekörner zusammen und zernagt sie. Der schwarze K. ist die Larve eines Rüsselkäfers, des schwarzen Kornkäfers (Curculio granarius), braun, 2 Linien lang, höhlt die Getreidekörner aus und verpuppt sich dann in ihnen.


Koromandel, Küstenstrich auf der Ostseite der ostind. Halbinsel, von der Mündung des Küstna bis Cap Caleimer; s. Ostindien.


Koron, im Alterthum Kolonides, feste griech. Stadt im Gouvernement Messene, mit 5000 E., Hafen, einigem Seehandel.


Koronea, altgriech. Stadt in Böotien; Siege 447 und 394 v. Chr.


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[644/0645] und Sitz der Centralbehörden der jonischen Republik. K., bei Homer Scheria, die Heimath der glücklichen Phäaken, später Kerkyra. Korcyra, blühende Handelsrepublik, Kolonie von Korinth, gerieth mit der Mutterstadt in Krieg und veranlaßte dadurch den peloponnes., der zu einem Vertilgungskampfe der aristokratischen und demokratischen Partei in K. führte; s. jonische Inseln. Koriander (coriandrum), bekanntes Doldengewächs, einheimische Gewürzpflanze, dem Kümmel und Anis ähnlich und wie diese benützt. Korinna, griech. Dichterin zu Pindars Zeit, aus Tanagra in Böotien, von der wir nur wenige Bruchstücke besitzen (gesammelt von Bergk in „Poëtae lyrici Graeci“ Leipzig 1843. Korinth, griech. Stadt auf der Landenge gleiches Namens, der Schlüssel des Peloponnes, eine der ältesten griech. Städte, wurde um 1100 dorisch, durch Handel, Gewerbe und Kolonisation eine der reichsten und üppigsten Republiken. Zuerst Aristokratie (Bakchiaden), hatte sie im 7. Jahrh. in Cypselus u. Periander hochsinnige Tyrannen und bildete nach denselben eine gemäßigte Aristokratie aus. K. theilte alle Schicksale Griechenlands, wurde in den letzten Zeiten Altgriechenlands Haupt des achäischen Bundes und 146 v. Chr. von dem röm. Konsul Mummius zerstört. Cäsar legte K. wieder an, es gelangte jedoch nie mehr zu der früheren Blüte. Dem Byzantiner Michael Paläologus entrissen es die Türken 1485; 1687 eroberten es die Venetianer, verloren es aber 1715 wieder. Von der alten Stadt ist nichts mehr übrig als einiges Gemäuer und wenige Säulen; das neue K. hatte noch 1821 über 15000 Einw., jetzt kaum über 2000, die einen nicht unbedeutenden Handel mit Landesprodukten treiben. Die Citadelle Akrokorinth auf einem Felsen, mit perennirender Quelle, ist durch Gewalt nicht zu nehmen. Korinthen, s. Rosinen. Korinthische Säulen, s. Säulenordnung. Korinthisches Erz, eine bei den Alten sehr beliebte Bronze, eine Mischung von Kupfer, Zinn und Zink. Kork, Pantoffelholz, die Rinde der K.eiche (s. Eiche), kann alle 6–8 Jahre abgeschält werden, wird feucht gepreßt und kommt in Tafeln in den Handel; wird bekanntlich zu Stöpseln, K.sohlen, physikal. Apparaten, Schwimmkleidern, Spanischschwarz etc. verwendet. Korn, in einigen Gegenden Deutschlands Name des Roggens, in andern des Spelzweizens; bei Münzen deren Gehalt an edlem Metall; bei Schießgewehren der Abseher (die Mücke), daher die Redensart: Jemanden aufs K. nehmen. Kornbill, die 1815 von dem engl. Toryministerium im Parlamente durchgebrachten Gesetze, welche die Einfuhr fremden Getreides erschwerten, wodurch die Preise des engl. Getreides zum Vortheile der Güterbesitzer immer in künstlicher Höhe blieben. Peel führte 1828 die sog. gleitende Scale des Zolls ein, der im umgekehrten Verhältnisse zu dem Getreidepreise stand, 1846 aber erzwang die Anticornlawligue die freie Einfuhr; vergl. Cobden. Kornblume,, Compositae (B. II. S. 180). Kornelkirschbaum, s. Corneliuskirschbaum. Kornneuburg, Stadt in Oesterreich unter der Enns, an der Donau, mit 3100 E.; Gefecht den 5. Juli 1809. Kornwurm, nennt man die Larven zweier Insekten. Der weiße K. ist die Raupe der Getreidemotte (Tinea granella); sie spinnt die Getreidekörner zusammen und zernagt sie. Der schwarze K. ist die Larve eines Rüsselkäfers, des schwarzen Kornkäfers (Curculio granarius), braun, 2 Linien lang, höhlt die Getreidekörner aus und verpuppt sich dann in ihnen. Koromandel, Küstenstrich auf der Ostseite der ostind. Halbinsel, von der Mündung des Küstna bis Cap Caleimer; s. Ostindien. Koron, im Alterthum Kolonides, feste griech. Stadt im Gouvernement Messene, mit 5000 E., Hafen, einigem Seehandel. Koronea, altgriech. Stadt in Böotien; Siege 447 und 394 v. Chr. Korporal, jetzt häufig Rottenmeister genannt, ein Unteroffizier, dem Gefreiten u. gemeinen Soldaten am nächsten stehend.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/645>, abgerufen am 23.11.2024.