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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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im Reg.-Bez. Koblenz, mit 2600 E., Weinbau, Tuch- und Lederfabrikation.


Kocher, Nebenfluß des Neckars in Württemberg, entspringt im Aalbuch, fließt mit der Jaxt parallel, mündet unterhalb Heilbronn, ist flößbar.


Kochkunst, die verfeinerte Zubereitung der menschlichen Nahrungsmittel nicht allein zum Zwecke der Ernährung, sondern auch für den Gaumenreiz, ist von allen civilisirten Völkern von jeher cultivirt worden, besonders auch von den Griechen und Römern, in neuester Zeit vorzüglich von den Franzosen. Sie muß sich nach den Naturerzeugnissen und dem Klima eines Landes richten, hat daher in den Nordländern und besonders in Seegegenden den weitesten Spielraum, den geringsten im Süden, weil die Natur hier mehr unmittelbar Genießbares hervorbringt u. das Klima den Zusatz von Gewürzen etc. nicht in dem Maße wie in kühlen und feuchten Gegenden gestattet.


Kock, Charles Paul de, geb. 1796 zu Passy, franz. Dichter, lieferte Chansons, Vaudevilles und lascive Romane, die deutsch übersetzt wurden; sein Sohn Henri ist ebenfalls Romanen- u. Bühnenschriftsteller.


Kockelskörner, die Samen der javanischen Pflanze Menispermum cocculus, stark abführendes Arzneimittel, werden gerne von den Fischen verschluckt, welche dann betäubt an die Oberfläche des Wassers kommen, so daß man sie mit der Hand fangen kann.


Kocytus, Bach in Epirus, ergießt sich in den acherusischen See; K., myth. Fluß in der Unterwelt.


Kodama, japan. Silbermünze = 14 Sgr. = 41 kr. C.-M.


Kodrus, letzter König von Athen (s. d.), ging als Bauer verkleidet in das dorische Lager und reizte die Feinde, bis sie ihn erschlugen, weil ein Orakel den Sieg an den Tod des Königs geknüpft hatte.


Köcher, das Behältniß zum Aufbewahren der Pfeile, vom Schützen an einem Riemen über der Schulter getragen.


Köcherwürmer (Amphitritae), Familie aus der Klasse der Würmer, Ordnung Ringelwürmer, mit einem walzen- oder pfriemenförmigen Körper und Kiemen am Halse, wohnen in Röhren aus Sandkörnern, Muschelstückchen etc.; alle im Meere. Der goldhaarige Köcherwurm (Amphitrite auricoma), gegen 2'' lang, in der Nordsee.


Köchlin, Fabrikantenfamilie aus Mühlhausen im Elsaß, eine der bedeutendsten in Frankreich. K., Nikolaus, der von 1826-41 Deputirter war u. nach 1830 vergeblich für die Reform der Zollgesetze sprach, st. 1852; Jakob K. beschuldigte 1822 in der Deputirtenkammer die Regierung, sie selbst habe die Unruhen im Elsaß durch die Polizei anstiften lassen, wurde zwar bestraft, hatte aber doch bei dem Volke Glauben gefunden und der Regierung geschadet; st. 1834.


Köchly, Hermann August Theodor, Philolog, geb. 1815 zu Leipzig, seit 1840 Gymnasiallehrer in Dresden, 1849 wegen Theilnahme an der Revolution flüchtig, seit 1851 Professor in Zürich, ist Herausgeber des Pseudo-Manetho u. Maximus (Paris 1851), des Quintus Smyrnäus, verfaßte mit Rüstow eine vielfach angegriffene "Geschichte des griech. Kriegswesens" Aarau 1852.


Köhlerglaube, blinder Glaube.


Koekkoek (Kukuk), Bernhard Cornelius, Landschaftsmaler, geb. 1803 zu Middelburg in Holland; seine Bilder sind sehr gesucht u. vornehmlich ausgezeichnet durch Naturtreue, Reichthum u. Poesie der Erfindung. Auch seine drei jüngern Brüder Marinus, Adrian u. Hermann, sind als Künstler berühmt.


Kölcsey (Költschäi), Franz, ungar. Dichter, geb. 1790 zu Szödemeter, begleitete öffentliche Aemter, st. 1838; "Gesammelte Werke" 8 Bde., Pesth 1832-38.


Köln, das Erzstift K. hatte im 4. Jahrh. an dem hl. Maternus den ersten geschichtlich bekannten Bischof, gehörte zur Kirchenprovinz Trier, wurde aber unter Karl d. Gr. Erzbisthum (mit den Suffraganstühlen Utrecht, Lüttich, Münster, Minden, Osnabrück, Bremen, das jedoch bald getrennt wurde), erhielt im 12. Jahrh. die Kurwürde und das Erzkanzleramt in Italien, durch den Sturz Heinrichs des Löwen das Herzogthum Westfalen. Viele kölnische Erzbischöfe gehörten zu den einflußreichsten Großen des Reichs (vgl. Anno, Bruno). Unmittelbar

im Reg.-Bez. Koblenz, mit 2600 E., Weinbau, Tuch- und Lederfabrikation.


Kocher, Nebenfluß des Neckars in Württemberg, entspringt im Aalbuch, fließt mit der Jaxt parallel, mündet unterhalb Heilbronn, ist flößbar.


Kochkunst, die verfeinerte Zubereitung der menschlichen Nahrungsmittel nicht allein zum Zwecke der Ernährung, sondern auch für den Gaumenreiz, ist von allen civilisirten Völkern von jeher cultivirt worden, besonders auch von den Griechen und Römern, in neuester Zeit vorzüglich von den Franzosen. Sie muß sich nach den Naturerzeugnissen und dem Klima eines Landes richten, hat daher in den Nordländern und besonders in Seegegenden den weitesten Spielraum, den geringsten im Süden, weil die Natur hier mehr unmittelbar Genießbares hervorbringt u. das Klima den Zusatz von Gewürzen etc. nicht in dem Maße wie in kühlen und feuchten Gegenden gestattet.


Kock, Charles Paul de, geb. 1796 zu Passy, franz. Dichter, lieferte Chansons, Vaudevilles und lascive Romane, die deutsch übersetzt wurden; sein Sohn Henri ist ebenfalls Romanen- u. Bühnenschriftsteller.


Kockelskörner, die Samen der javanischen Pflanze Menispermum cocculus, stark abführendes Arzneimittel, werden gerne von den Fischen verschluckt, welche dann betäubt an die Oberfläche des Wassers kommen, so daß man sie mit der Hand fangen kann.


Kocytus, Bach in Epirus, ergießt sich in den acherusischen See; K., myth. Fluß in der Unterwelt.


Kodama, japan. Silbermünze = 14 Sgr. = 41 kr. C.-M.


Kodrus, letzter König von Athen (s. d.), ging als Bauer verkleidet in das dorische Lager und reizte die Feinde, bis sie ihn erschlugen, weil ein Orakel den Sieg an den Tod des Königs geknüpft hatte.


Köcher, das Behältniß zum Aufbewahren der Pfeile, vom Schützen an einem Riemen über der Schulter getragen.


Köcherwürmer (Amphitritae), Familie aus der Klasse der Würmer, Ordnung Ringelwürmer, mit einem walzen- oder pfriemenförmigen Körper und Kiemen am Halse, wohnen in Röhren aus Sandkörnern, Muschelstückchen etc.; alle im Meere. Der goldhaarige Köcherwurm (Amphitrite auricoma), gegen 2'' lang, in der Nordsee.


Köchlin, Fabrikantenfamilie aus Mühlhausen im Elsaß, eine der bedeutendsten in Frankreich. K., Nikolaus, der von 1826–41 Deputirter war u. nach 1830 vergeblich für die Reform der Zollgesetze sprach, st. 1852; Jakob K. beschuldigte 1822 in der Deputirtenkammer die Regierung, sie selbst habe die Unruhen im Elsaß durch die Polizei anstiften lassen, wurde zwar bestraft, hatte aber doch bei dem Volke Glauben gefunden und der Regierung geschadet; st. 1834.


Köchly, Hermann August Theodor, Philolog, geb. 1815 zu Leipzig, seit 1840 Gymnasiallehrer in Dresden, 1849 wegen Theilnahme an der Revolution flüchtig, seit 1851 Professor in Zürich, ist Herausgeber des Pseudo-Manetho u. Maximus (Paris 1851), des Quintus Smyrnäus, verfaßte mit Rüstow eine vielfach angegriffene „Geschichte des griech. Kriegswesens“ Aarau 1852.


Köhlerglaube, blinder Glaube.


Koekkoek (Kukuk), Bernhard Cornelius, Landschaftsmaler, geb. 1803 zu Middelburg in Holland; seine Bilder sind sehr gesucht u. vornehmlich ausgezeichnet durch Naturtreue, Reichthum u. Poesie der Erfindung. Auch seine drei jüngern Brüder Marinus, Adrian u. Hermann, sind als Künstler berühmt.


Kölcsey (Költschäi), Franz, ungar. Dichter, geb. 1790 zu Szödemeter, begleitete öffentliche Aemter, st. 1838; „Gesammelte Werke“ 8 Bde., Pesth 1832–38.


Köln, das Erzstift K. hatte im 4. Jahrh. an dem hl. Maternus den ersten geschichtlich bekannten Bischof, gehörte zur Kirchenprovinz Trier, wurde aber unter Karl d. Gr. Erzbisthum (mit den Suffraganstühlen Utrecht, Lüttich, Münster, Minden, Osnabrück, Bremen, das jedoch bald getrennt wurde), erhielt im 12. Jahrh. die Kurwürde und das Erzkanzleramt in Italien, durch den Sturz Heinrichs des Löwen das Herzogthum Westfalen. Viele kölnische Erzbischöfe gehörten zu den einflußreichsten Großen des Reichs (vgl. Anno, Bruno). Unmittelbar

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[625/0626] im Reg.-Bez. Koblenz, mit 2600 E., Weinbau, Tuch- und Lederfabrikation. Kocher, Nebenfluß des Neckars in Württemberg, entspringt im Aalbuch, fließt mit der Jaxt parallel, mündet unterhalb Heilbronn, ist flößbar. Kochkunst, die verfeinerte Zubereitung der menschlichen Nahrungsmittel nicht allein zum Zwecke der Ernährung, sondern auch für den Gaumenreiz, ist von allen civilisirten Völkern von jeher cultivirt worden, besonders auch von den Griechen und Römern, in neuester Zeit vorzüglich von den Franzosen. Sie muß sich nach den Naturerzeugnissen und dem Klima eines Landes richten, hat daher in den Nordländern und besonders in Seegegenden den weitesten Spielraum, den geringsten im Süden, weil die Natur hier mehr unmittelbar Genießbares hervorbringt u. das Klima den Zusatz von Gewürzen etc. nicht in dem Maße wie in kühlen und feuchten Gegenden gestattet. Kock, Charles Paul de, geb. 1796 zu Passy, franz. Dichter, lieferte Chansons, Vaudevilles und lascive Romane, die deutsch übersetzt wurden; sein Sohn Henri ist ebenfalls Romanen- u. Bühnenschriftsteller. Kockelskörner, die Samen der javanischen Pflanze Menispermum cocculus, stark abführendes Arzneimittel, werden gerne von den Fischen verschluckt, welche dann betäubt an die Oberfläche des Wassers kommen, so daß man sie mit der Hand fangen kann. Kocytus, Bach in Epirus, ergießt sich in den acherusischen See; K., myth. Fluß in der Unterwelt. Kodama, japan. Silbermünze = 14 Sgr. = 41 kr. C.-M. Kodrus, letzter König von Athen (s. d.), ging als Bauer verkleidet in das dorische Lager und reizte die Feinde, bis sie ihn erschlugen, weil ein Orakel den Sieg an den Tod des Königs geknüpft hatte. Köcher, das Behältniß zum Aufbewahren der Pfeile, vom Schützen an einem Riemen über der Schulter getragen. Köcherwürmer (Amphitritae), Familie aus der Klasse der Würmer, Ordnung Ringelwürmer, mit einem walzen- oder pfriemenförmigen Körper und Kiemen am Halse, wohnen in Röhren aus Sandkörnern, Muschelstückchen etc.; alle im Meere. Der goldhaarige Köcherwurm (Amphitrite auricoma), gegen 2'' lang, in der Nordsee. Köchlin, Fabrikantenfamilie aus Mühlhausen im Elsaß, eine der bedeutendsten in Frankreich. K., Nikolaus, der von 1826–41 Deputirter war u. nach 1830 vergeblich für die Reform der Zollgesetze sprach, st. 1852; Jakob K. beschuldigte 1822 in der Deputirtenkammer die Regierung, sie selbst habe die Unruhen im Elsaß durch die Polizei anstiften lassen, wurde zwar bestraft, hatte aber doch bei dem Volke Glauben gefunden und der Regierung geschadet; st. 1834. Köchly, Hermann August Theodor, Philolog, geb. 1815 zu Leipzig, seit 1840 Gymnasiallehrer in Dresden, 1849 wegen Theilnahme an der Revolution flüchtig, seit 1851 Professor in Zürich, ist Herausgeber des Pseudo-Manetho u. Maximus (Paris 1851), des Quintus Smyrnäus, verfaßte mit Rüstow eine vielfach angegriffene „Geschichte des griech. Kriegswesens“ Aarau 1852. Köhlerglaube, blinder Glaube. Koekkoek (Kukuk), Bernhard Cornelius, Landschaftsmaler, geb. 1803 zu Middelburg in Holland; seine Bilder sind sehr gesucht u. vornehmlich ausgezeichnet durch Naturtreue, Reichthum u. Poesie der Erfindung. Auch seine drei jüngern Brüder Marinus, Adrian u. Hermann, sind als Künstler berühmt. Kölcsey (Költschäi), Franz, ungar. Dichter, geb. 1790 zu Szödemeter, begleitete öffentliche Aemter, st. 1838; „Gesammelte Werke“ 8 Bde., Pesth 1832–38. Köln, das Erzstift K. hatte im 4. Jahrh. an dem hl. Maternus den ersten geschichtlich bekannten Bischof, gehörte zur Kirchenprovinz Trier, wurde aber unter Karl d. Gr. Erzbisthum (mit den Suffraganstühlen Utrecht, Lüttich, Münster, Minden, Osnabrück, Bremen, das jedoch bald getrennt wurde), erhielt im 12. Jahrh. die Kurwürde und das Erzkanzleramt in Italien, durch den Sturz Heinrichs des Löwen das Herzogthum Westfalen. Viele kölnische Erzbischöfe gehörten zu den einflußreichsten Großen des Reichs (vgl. Anno, Bruno). Unmittelbar

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/626>, abgerufen am 23.11.2024.