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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Knorpelfische (Chondropterygii), bilden die 2. Hauptabtheilung der Fische, gegenüber der Abtheilung der Gräten- oder Knochenfische. Ihr Skelet ist knorpelig, indem sich die Kalkmaterie nur in einzelnen Körnern darin absetzt; der Schädel ohne Näthe, die Rippen fehlen gänzlich oder theilweise, die Kiemen bei den meisten ohne Deckel. Das Maul entweder quer gespalten unter der Schnauze oder rund zum Saugen. Diese Abtheilung enthält sowohl die vollkommensten Fische, wie die Haie, als auch die unvollkommensten, wie die wurmartigen Rundmäuler oder Sauger.


Knoten, in der Geometrie Punkte, wo sich die Zweige einer Curve schneiden; in der Astronomie die Punkte, in der ein Planet, Komet oder der Mond die Ekliptik schneidet; durch den aufsteigenden K. gelangt der Himmelskörper in die nördliche, durch den absteigenden in die südl. Hälfte der Himmelskugel; die Verbindungslinie der beiden K. heißt K.linie. K., in der Anatomie die Anschwellung gewisser Organe, z. B. der Nerven, oder die Verschlingung von Gefäßen. Im Drama und der epischen Poesie ist K. die Verwicklung der Handlung auf ihrem höchsten Punkte. Beim Seewesen s. Log.


Knowles (Nohls), James Sheridan, geb. 1784 zu Kork, engl. Schauspieler und Schauspieldichter, auch Lyriker und Novellist, nicht ohne Kraft, aber oft maniriert, trat 1845 von der Bühne ab und wurde Baptist. Seine meisten Schriften sind in vielfachen Auflagen erschienen.


Knownothings (Nohnöshings), d. h. Nichtswisser, von den Anfangsworten ihrer Schwurformel so genannt, große Verbindung in den nordamerikanischen Freistaaten, welche der Einwanderung aus Europa Schranken setzen, Naturalisirung u. Einbürgerung der Eingewanderten erschweren will u. auch besonders gegen die kath. Kirche eine feindselige Richtung einzunehmen scheint. Die K. machten im Sommer 1855 großen Spektakel.


Knox (Nacks), John, schott. Reformator, geb. 1505 zu Grifford in der schott. Grafschaft Ost-Lothian, wurde noch vor 1530 Priester, lehrte Theologie und Philosophie zu St. Andrews, trat 1542 offen als Protestant auf, wurde degradiert, zog an der engl. Gränze herum und predigte, Heinrichs VIII. Reformation sei eine Halbheit und die Suprematie desselben über die Kirche überflüssig, bekehrte 1547 die Besatzung des Kastelles St. Andrews zu seinen Ansichten, fiel aber mit ihr in französ. Kriegsgefangenschaft. Von der Galeere zurückgekehrt, wurde K. 1549 Kaplan Eduards VI. und reformirte eifrig. bis die katholische Maria den Thron bestieg. Nun lebte er einige Zeit zu Frankfurt a. M., bis 1559 aber meistens bei seinem Freunde Calvin in Genf, wohin er auch Weib und Kind kommen ließ und wo er durch Heftigkeit ausgezeichnete Schriften: Ermahnung an die englische Nation, erster Trompetenstoß gegen das monströse Weiberregiment u. dergl. abfaßte. Seine eigentliche reformatorische Thätigkeit aber begann 1559, wo er nach Schottland zurückkehrte. Er erregte und unterhielt durch die Stiftung der sogen. Congregation Christi und durch wüthende Predigten den Sturm, welcher die katholische Kirche in Schottland vernichtete und zum Verderben der Maria Stuart mitwirkte. Das Parlament bestätigte das neue presbyterian. Glaubensbekenntniß und wollte das Anhören einer Messe das erstemal mit Verlust des Vermögens, das zweitemal mit Verbannung und das drittemal mit dem Tod bestraft wissen. Maria Stuart und ihr Hof hatten von K. viel zu leiden; als nach der Flucht Marias der Bürgerkrieg sich erneuerte, sah K. in diesem die Strafe des Himmels dafür, daß man die gefangene Königin nicht hingerichtet habe. Er st. 1572 mit Hinterlassung seiner sog. Genferbibel, d. h. der in das Englische übersetzten Bibel Calvins.


Knut, Kanut II., König von Dänemark seit 1014, eroberte Schweden und Norwegen, erlangte durch Gewalt und List die engl. Krone, herrschte aber mit Kraft und Umsicht, behandelte Engländer und Dänen als Gleichberechtigte, gründete Kirchen und Klöster, wallfahrtete auch nach Rom, st. 1036, worauf sein großes Reich wieder zerfiel. Den Namen K. führt außerdem eine beträchtliche Anzahl nordischer Könige und Prinzen.


Knorpelfische (Chondropterygii), bilden die 2. Hauptabtheilung der Fische, gegenüber der Abtheilung der Gräten- oder Knochenfische. Ihr Skelet ist knorpelig, indem sich die Kalkmaterie nur in einzelnen Körnern darin absetzt; der Schädel ohne Näthe, die Rippen fehlen gänzlich oder theilweise, die Kiemen bei den meisten ohne Deckel. Das Maul entweder quer gespalten unter der Schnauze oder rund zum Saugen. Diese Abtheilung enthält sowohl die vollkommensten Fische, wie die Haie, als auch die unvollkommensten, wie die wurmartigen Rundmäuler oder Sauger.


Knoten, in der Geometrie Punkte, wo sich die Zweige einer Curve schneiden; in der Astronomie die Punkte, in der ein Planet, Komet oder der Mond die Ekliptik schneidet; durch den aufsteigenden K. gelangt der Himmelskörper in die nördliche, durch den absteigenden in die südl. Hälfte der Himmelskugel; die Verbindungslinie der beiden K. heißt K.linie. K., in der Anatomie die Anschwellung gewisser Organe, z. B. der Nerven, oder die Verschlingung von Gefäßen. Im Drama und der epischen Poesie ist K. die Verwicklung der Handlung auf ihrem höchsten Punkte. Beim Seewesen s. Log.


Knowles (Nohls), James Sheridan, geb. 1784 zu Kork, engl. Schauspieler und Schauspieldichter, auch Lyriker und Novellist, nicht ohne Kraft, aber oft maniriert, trat 1845 von der Bühne ab und wurde Baptist. Seine meisten Schriften sind in vielfachen Auflagen erschienen.


Knownothings (Nohnöshings), d. h. Nichtswisser, von den Anfangsworten ihrer Schwurformel so genannt, große Verbindung in den nordamerikanischen Freistaaten, welche der Einwanderung aus Europa Schranken setzen, Naturalisirung u. Einbürgerung der Eingewanderten erschweren will u. auch besonders gegen die kath. Kirche eine feindselige Richtung einzunehmen scheint. Die K. machten im Sommer 1855 großen Spektakel.


Knox (Nacks), John, schott. Reformator, geb. 1505 zu Grifford in der schott. Grafschaft Ost-Lothian, wurde noch vor 1530 Priester, lehrte Theologie und Philosophie zu St. Andrews, trat 1542 offen als Protestant auf, wurde degradiert, zog an der engl. Gränze herum und predigte, Heinrichs VIII. Reformation sei eine Halbheit und die Suprematie desselben über die Kirche überflüssig, bekehrte 1547 die Besatzung des Kastelles St. Andrews zu seinen Ansichten, fiel aber mit ihr in französ. Kriegsgefangenschaft. Von der Galeere zurückgekehrt, wurde K. 1549 Kaplan Eduards VI. und reformirte eifrig. bis die katholische Maria den Thron bestieg. Nun lebte er einige Zeit zu Frankfurt a. M., bis 1559 aber meistens bei seinem Freunde Calvin in Genf, wohin er auch Weib und Kind kommen ließ und wo er durch Heftigkeit ausgezeichnete Schriften: Ermahnung an die englische Nation, erster Trompetenstoß gegen das monströse Weiberregiment u. dergl. abfaßte. Seine eigentliche reformatorische Thätigkeit aber begann 1559, wo er nach Schottland zurückkehrte. Er erregte und unterhielt durch die Stiftung der sogen. Congregation Christi und durch wüthende Predigten den Sturm, welcher die katholische Kirche in Schottland vernichtete und zum Verderben der Maria Stuart mitwirkte. Das Parlament bestätigte das neue presbyterian. Glaubensbekenntniß und wollte das Anhören einer Messe das erstemal mit Verlust des Vermögens, das zweitemal mit Verbannung und das drittemal mit dem Tod bestraft wissen. Maria Stuart und ihr Hof hatten von K. viel zu leiden; als nach der Flucht Marias der Bürgerkrieg sich erneuerte, sah K. in diesem die Strafe des Himmels dafür, daß man die gefangene Königin nicht hingerichtet habe. Er st. 1572 mit Hinterlassung seiner sog. Genferbibel, d. h. der in das Englische übersetzten Bibel Calvins.


Knut, Kanut II., König von Dänemark seit 1014, eroberte Schweden und Norwegen, erlangte durch Gewalt und List die engl. Krone, herrschte aber mit Kraft und Umsicht, behandelte Engländer und Dänen als Gleichberechtigte, gründete Kirchen und Klöster, wallfahrtete auch nach Rom, st. 1036, worauf sein großes Reich wieder zerfiel. Den Namen K. führt außerdem eine beträchtliche Anzahl nordischer Könige und Prinzen.

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[622/0623] Knorpelfische (Chondropterygii), bilden die 2. Hauptabtheilung der Fische, gegenüber der Abtheilung der Gräten- oder Knochenfische. Ihr Skelet ist knorpelig, indem sich die Kalkmaterie nur in einzelnen Körnern darin absetzt; der Schädel ohne Näthe, die Rippen fehlen gänzlich oder theilweise, die Kiemen bei den meisten ohne Deckel. Das Maul entweder quer gespalten unter der Schnauze oder rund zum Saugen. Diese Abtheilung enthält sowohl die vollkommensten Fische, wie die Haie, als auch die unvollkommensten, wie die wurmartigen Rundmäuler oder Sauger. Knoten, in der Geometrie Punkte, wo sich die Zweige einer Curve schneiden; in der Astronomie die Punkte, in der ein Planet, Komet oder der Mond die Ekliptik schneidet; durch den aufsteigenden K. gelangt der Himmelskörper in die nördliche, durch den absteigenden in die südl. Hälfte der Himmelskugel; die Verbindungslinie der beiden K. heißt K.linie. K., in der Anatomie die Anschwellung gewisser Organe, z. B. der Nerven, oder die Verschlingung von Gefäßen. Im Drama und der epischen Poesie ist K. die Verwicklung der Handlung auf ihrem höchsten Punkte. Beim Seewesen s. Log. Knowles (Nohls), James Sheridan, geb. 1784 zu Kork, engl. Schauspieler und Schauspieldichter, auch Lyriker und Novellist, nicht ohne Kraft, aber oft maniriert, trat 1845 von der Bühne ab und wurde Baptist. Seine meisten Schriften sind in vielfachen Auflagen erschienen. Knownothings (Nohnöshings), d. h. Nichtswisser, von den Anfangsworten ihrer Schwurformel so genannt, große Verbindung in den nordamerikanischen Freistaaten, welche der Einwanderung aus Europa Schranken setzen, Naturalisirung u. Einbürgerung der Eingewanderten erschweren will u. auch besonders gegen die kath. Kirche eine feindselige Richtung einzunehmen scheint. Die K. machten im Sommer 1855 großen Spektakel. Knox (Nacks), John, schott. Reformator, geb. 1505 zu Grifford in der schott. Grafschaft Ost-Lothian, wurde noch vor 1530 Priester, lehrte Theologie und Philosophie zu St. Andrews, trat 1542 offen als Protestant auf, wurde degradiert, zog an der engl. Gränze herum und predigte, Heinrichs VIII. Reformation sei eine Halbheit und die Suprematie desselben über die Kirche überflüssig, bekehrte 1547 die Besatzung des Kastelles St. Andrews zu seinen Ansichten, fiel aber mit ihr in französ. Kriegsgefangenschaft. Von der Galeere zurückgekehrt, wurde K. 1549 Kaplan Eduards VI. und reformirte eifrig. bis die katholische Maria den Thron bestieg. Nun lebte er einige Zeit zu Frankfurt a. M., bis 1559 aber meistens bei seinem Freunde Calvin in Genf, wohin er auch Weib und Kind kommen ließ und wo er durch Heftigkeit ausgezeichnete Schriften: Ermahnung an die englische Nation, erster Trompetenstoß gegen das monströse Weiberregiment u. dergl. abfaßte. Seine eigentliche reformatorische Thätigkeit aber begann 1559, wo er nach Schottland zurückkehrte. Er erregte und unterhielt durch die Stiftung der sogen. Congregation Christi und durch wüthende Predigten den Sturm, welcher die katholische Kirche in Schottland vernichtete und zum Verderben der Maria Stuart mitwirkte. Das Parlament bestätigte das neue presbyterian. Glaubensbekenntniß und wollte das Anhören einer Messe das erstemal mit Verlust des Vermögens, das zweitemal mit Verbannung und das drittemal mit dem Tod bestraft wissen. Maria Stuart und ihr Hof hatten von K. viel zu leiden; als nach der Flucht Marias der Bürgerkrieg sich erneuerte, sah K. in diesem die Strafe des Himmels dafür, daß man die gefangene Königin nicht hingerichtet habe. Er st. 1572 mit Hinterlassung seiner sog. Genferbibel, d. h. der in das Englische übersetzten Bibel Calvins. Knut, Kanut II., König von Dänemark seit 1014, eroberte Schweden und Norwegen, erlangte durch Gewalt und List die engl. Krone, herrschte aber mit Kraft und Umsicht, behandelte Engländer und Dänen als Gleichberechtigte, gründete Kirchen und Klöster, wallfahrtete auch nach Rom, st. 1036, worauf sein großes Reich wieder zerfiel. Den Namen K. führt außerdem eine beträchtliche Anzahl nordischer Könige und Prinzen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/623>, abgerufen am 23.11.2024.