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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Kleist v. Nollendorf, Emil Friedr., Graf von, geb. 1762 zu Berlin, wurde frühe Soldat, machte alle Feldzüge in den französ. Kriegen mit, zeichnete sich namentlich bei Bauzen aus u. entschied nach der Schlacht von Dresden durch das Treffen bei Nollendorf die Niederlage Vandammes; auch bei Leipzig und Laon focht er mit großer Auszeichnung. Schwere Erkrankung verbot ihm die Theilnahme am Feldzuge von 1815; 1821 wurde er Feldmarschall, zog sich in das Privatleben zurück und st. 1823.


Kleist'sche Flasche, s. Electricität.


Klemm, Friedr. Gustav, geb. 1802 zu Chemnitz, seit 1852 Hofrath u. königl. Oberbibliothekar zu Dresden, schrieb: "Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit", 10 Bde., Leipzig 1843-1852; "Geschichte der Frauen", 1. Bd., Leipz. 1854; "Allgemeine Culturwissenschaft", 1. und 2. Bd. Leipzig 1854.


Klengel, Joh. Christian, Landschaftsmaler, geb. 1751 bei Dresden, gest. 1824 als Professor an der Kunstakademie zu Dresden. Sein Sohn, August Alex. K., geb. 1783 zu Dresden, Organist in der kathol. Kirche daselbst, bildete sich unter Clementi im Clavierspiel und galt als einer der ersten Virtuosen seiner Zeit; st. 1852.


Klenze, Leo, Ritter v., bayer. Geh. Rath u. Oberhofbauintendant in München, geb. 1784 im Fürstenthum Hildesheim, bildete sich in Berlin u. Paris, machte sodann eine Kunstreise nach Italien, ward 1808 Hofarchitekt des Königs Hieronymus von Westfalen, 1815 Hofarchitekt in München, 1819 Hofbauintendant, Oberbaurath u. Vorstand der Oberbaubehörde im Ministerium, 1833 in den erblichen Adelstand erhoben. Vorzüglichste Bauten in München: die Glyptothek, der Leuchtenberg'sche Palast, die königl. Reitschule, das Odeon, der Palast des Herzogs Max, die Arcaden, die Pinakothek, das königl. Schloß, die Allerheiligenkapelle; ferner die Walhalla bei Regensburg, die Ruhmeshalle. 1834 ging er nach Griechenland, um daselbst die Entwürfe für die öffentlich en Gebäude auszuführen, 1839 nach Petersburg zur Erbauung eines kaiserl. Palastes, der, erst 1851 vollendet, ein im Umfange eben so kolossales, als in der Ausführung prachtvolles und reiches Gebäude darstellt. Schriften: "Der Tempel des olympischen Jupiter zu Agrigent", Stuttg. u. Tübingen 1827; "Aphoristische Bemerkungen, gesammelt auf einer Reise nach Griechenland", Berlin 1838; "Die Walhalla", München 1843 u. a. m.


Klenze, Clemens August Karl, geb. 1795 zu Heissum bei Hildesheim, gest. 1838 als Professor zu Berlin, Rechtsgelehrter. besonders um die röm. Rechtsgeschichte und Quellenkunde verdient, auch Verfasser eines Lehrbuchs des gemeinen Strafrechts u. a. Schriften.


Kleobis u. Biton, Söhne einer argivischen Priesterin der Here, zogen ihre Mutter in den Tempel, als das Gespann ausblieb. Während die Jünglinge in der Vorhalle schliefen, betete die Mutter zu der Göttin, daß sie ihren Söhnen das Beste geben möchte; dieselben starben plötzlich, woraus die Griechenwelt folgerte, daß nach dem Urtheile der Götter für den tugendhaften Sterblichen der Tod das Beste sei.


Kleobulos, Tyrann der Stadt Lindus auf Rhodus, Zeitgenosse des Solon, einer der 7 griech. Weisen, von dem das Alterthum Denksprüche, Epigramme, Räthsel und Gedichte kannte; auch seine Tochter Kleobuline hat einen Namen in der altgriech. Dichtkunst.


Kleomenes, Name mehrer spartan. Könige; von Bedeutung ist nur K. III., der 230 vor Chr. die lykurgische Verfassung wiederherstellte und durch diese Revolution Sparta aufs neue furchtbar machte. Der achäische Bund rief deßwegen den macedon. König Antigonus II. zu Hilfe, der K. III. 222 bei Sellasia schlug. K. III. flüchtete nach Aegypten, wurde von König Ptolemäus Euergetes gut aufgenommen, von dessen Nachfolger Ptolemäus Philopator aber verhaftet und gab sich selbst den Tod, als der Versuch, den König durch eine Revolution in Alexandrien zu stürzen, mißlungen war. K. ist auch der Name griech. Philosophen und Künstler; ein K. aus Athen schuf die mediceische Venus.


Kleon, von 427-422 vor Chr. Leiter des athen. Volkes, Lederfabrikant,


Kleist v. Nollendorf, Emil Friedr., Graf von, geb. 1762 zu Berlin, wurde frühe Soldat, machte alle Feldzüge in den französ. Kriegen mit, zeichnete sich namentlich bei Bauzen aus u. entschied nach der Schlacht von Dresden durch das Treffen bei Nollendorf die Niederlage Vandammes; auch bei Leipzig und Laon focht er mit großer Auszeichnung. Schwere Erkrankung verbot ihm die Theilnahme am Feldzuge von 1815; 1821 wurde er Feldmarschall, zog sich in das Privatleben zurück und st. 1823.


Kleist'sche Flasche, s. Electricität.


Klemm, Friedr. Gustav, geb. 1802 zu Chemnitz, seit 1852 Hofrath u. königl. Oberbibliothekar zu Dresden, schrieb: „Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit“, 10 Bde., Leipzig 1843–1852; „Geschichte der Frauen“, 1. Bd., Leipz. 1854; „Allgemeine Culturwissenschaft“, 1. und 2. Bd. Leipzig 1854.


Klengel, Joh. Christian, Landschaftsmaler, geb. 1751 bei Dresden, gest. 1824 als Professor an der Kunstakademie zu Dresden. Sein Sohn, August Alex. K., geb. 1783 zu Dresden, Organist in der kathol. Kirche daselbst, bildete sich unter Clementi im Clavierspiel und galt als einer der ersten Virtuosen seiner Zeit; st. 1852.


Klenze, Leo, Ritter v., bayer. Geh. Rath u. Oberhofbauintendant in München, geb. 1784 im Fürstenthum Hildesheim, bildete sich in Berlin u. Paris, machte sodann eine Kunstreise nach Italien, ward 1808 Hofarchitekt des Königs Hieronymus von Westfalen, 1815 Hofarchitekt in München, 1819 Hofbauintendant, Oberbaurath u. Vorstand der Oberbaubehörde im Ministerium, 1833 in den erblichen Adelstand erhoben. Vorzüglichste Bauten in München: die Glyptothek, der Leuchtenbergʼsche Palast, die königl. Reitschule, das Odeon, der Palast des Herzogs Max, die Arcaden, die Pinakothek, das königl. Schloß, die Allerheiligenkapelle; ferner die Walhalla bei Regensburg, die Ruhmeshalle. 1834 ging er nach Griechenland, um daselbst die Entwürfe für die öffentlich en Gebäude auszuführen, 1839 nach Petersburg zur Erbauung eines kaiserl. Palastes, der, erst 1851 vollendet, ein im Umfange eben so kolossales, als in der Ausführung prachtvolles und reiches Gebäude darstellt. Schriften: „Der Tempel des olympischen Jupiter zu Agrigent“, Stuttg. u. Tübingen 1827; „Aphoristische Bemerkungen, gesammelt auf einer Reise nach Griechenland“, Berlin 1838; „Die Walhalla“, München 1843 u. a. m.


Klenze, Clemens August Karl, geb. 1795 zu Heissum bei Hildesheim, gest. 1838 als Professor zu Berlin, Rechtsgelehrter. besonders um die röm. Rechtsgeschichte und Quellenkunde verdient, auch Verfasser eines Lehrbuchs des gemeinen Strafrechts u. a. Schriften.


Kleobis u. Biton, Söhne einer argivischen Priesterin der Here, zogen ihre Mutter in den Tempel, als das Gespann ausblieb. Während die Jünglinge in der Vorhalle schliefen, betete die Mutter zu der Göttin, daß sie ihren Söhnen das Beste geben möchte; dieselben starben plötzlich, woraus die Griechenwelt folgerte, daß nach dem Urtheile der Götter für den tugendhaften Sterblichen der Tod das Beste sei.


Kleobulos, Tyrann der Stadt Lindus auf Rhodus, Zeitgenosse des Solon, einer der 7 griech. Weisen, von dem das Alterthum Denksprüche, Epigramme, Räthsel und Gedichte kannte; auch seine Tochter Kleobuline hat einen Namen in der altgriech. Dichtkunst.


Kleomenes, Name mehrer spartan. Könige; von Bedeutung ist nur K. III., der 230 vor Chr. die lykurgische Verfassung wiederherstellte und durch diese Revolution Sparta aufs neue furchtbar machte. Der achäische Bund rief deßwegen den macedon. König Antigonus II. zu Hilfe, der K. III. 222 bei Sellasia schlug. K. III. flüchtete nach Aegypten, wurde von König Ptolemäus Euergetes gut aufgenommen, von dessen Nachfolger Ptolemäus Philopator aber verhaftet und gab sich selbst den Tod, als der Versuch, den König durch eine Revolution in Alexandrien zu stürzen, mißlungen war. K. ist auch der Name griech. Philosophen und Künstler; ein K. aus Athen schuf die mediceische Venus.


Kleon, von 427–422 vor Chr. Leiter des athen. Volkes, Lederfabrikant,

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[610/0611] Kleist v. Nollendorf, Emil Friedr., Graf von, geb. 1762 zu Berlin, wurde frühe Soldat, machte alle Feldzüge in den französ. Kriegen mit, zeichnete sich namentlich bei Bauzen aus u. entschied nach der Schlacht von Dresden durch das Treffen bei Nollendorf die Niederlage Vandammes; auch bei Leipzig und Laon focht er mit großer Auszeichnung. Schwere Erkrankung verbot ihm die Theilnahme am Feldzuge von 1815; 1821 wurde er Feldmarschall, zog sich in das Privatleben zurück und st. 1823. Kleist'sche Flasche, s. Electricität. Klemm, Friedr. Gustav, geb. 1802 zu Chemnitz, seit 1852 Hofrath u. königl. Oberbibliothekar zu Dresden, schrieb: „Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit“, 10 Bde., Leipzig 1843–1852; „Geschichte der Frauen“, 1. Bd., Leipz. 1854; „Allgemeine Culturwissenschaft“, 1. und 2. Bd. Leipzig 1854. Klengel, Joh. Christian, Landschaftsmaler, geb. 1751 bei Dresden, gest. 1824 als Professor an der Kunstakademie zu Dresden. Sein Sohn, August Alex. K., geb. 1783 zu Dresden, Organist in der kathol. Kirche daselbst, bildete sich unter Clementi im Clavierspiel und galt als einer der ersten Virtuosen seiner Zeit; st. 1852. Klenze, Leo, Ritter v., bayer. Geh. Rath u. Oberhofbauintendant in München, geb. 1784 im Fürstenthum Hildesheim, bildete sich in Berlin u. Paris, machte sodann eine Kunstreise nach Italien, ward 1808 Hofarchitekt des Königs Hieronymus von Westfalen, 1815 Hofarchitekt in München, 1819 Hofbauintendant, Oberbaurath u. Vorstand der Oberbaubehörde im Ministerium, 1833 in den erblichen Adelstand erhoben. Vorzüglichste Bauten in München: die Glyptothek, der Leuchtenbergʼsche Palast, die königl. Reitschule, das Odeon, der Palast des Herzogs Max, die Arcaden, die Pinakothek, das königl. Schloß, die Allerheiligenkapelle; ferner die Walhalla bei Regensburg, die Ruhmeshalle. 1834 ging er nach Griechenland, um daselbst die Entwürfe für die öffentlich en Gebäude auszuführen, 1839 nach Petersburg zur Erbauung eines kaiserl. Palastes, der, erst 1851 vollendet, ein im Umfange eben so kolossales, als in der Ausführung prachtvolles und reiches Gebäude darstellt. Schriften: „Der Tempel des olympischen Jupiter zu Agrigent“, Stuttg. u. Tübingen 1827; „Aphoristische Bemerkungen, gesammelt auf einer Reise nach Griechenland“, Berlin 1838; „Die Walhalla“, München 1843 u. a. m. Klenze, Clemens August Karl, geb. 1795 zu Heissum bei Hildesheim, gest. 1838 als Professor zu Berlin, Rechtsgelehrter. besonders um die röm. Rechtsgeschichte und Quellenkunde verdient, auch Verfasser eines Lehrbuchs des gemeinen Strafrechts u. a. Schriften. Kleobis u. Biton, Söhne einer argivischen Priesterin der Here, zogen ihre Mutter in den Tempel, als das Gespann ausblieb. Während die Jünglinge in der Vorhalle schliefen, betete die Mutter zu der Göttin, daß sie ihren Söhnen das Beste geben möchte; dieselben starben plötzlich, woraus die Griechenwelt folgerte, daß nach dem Urtheile der Götter für den tugendhaften Sterblichen der Tod das Beste sei. Kleobulos, Tyrann der Stadt Lindus auf Rhodus, Zeitgenosse des Solon, einer der 7 griech. Weisen, von dem das Alterthum Denksprüche, Epigramme, Räthsel und Gedichte kannte; auch seine Tochter Kleobuline hat einen Namen in der altgriech. Dichtkunst. Kleomenes, Name mehrer spartan. Könige; von Bedeutung ist nur K. III., der 230 vor Chr. die lykurgische Verfassung wiederherstellte und durch diese Revolution Sparta aufs neue furchtbar machte. Der achäische Bund rief deßwegen den macedon. König Antigonus II. zu Hilfe, der K. III. 222 bei Sellasia schlug. K. III. flüchtete nach Aegypten, wurde von König Ptolemäus Euergetes gut aufgenommen, von dessen Nachfolger Ptolemäus Philopator aber verhaftet und gab sich selbst den Tod, als der Versuch, den König durch eine Revolution in Alexandrien zu stürzen, mißlungen war. K. ist auch der Name griech. Philosophen und Künstler; ein K. aus Athen schuf die mediceische Venus. Kleon, von 427–422 vor Chr. Leiter des athen. Volkes, Lederfabrikant,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/611>, abgerufen am 01.09.2024.