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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Geotomie, griech.-dtsch., Eintheilung der Erde.


Gepäck, im weitesten Sinne alle Ausrüstungsgegenstände, welche der Soldat im Feld bedarf (s. Bagage), im engeren Sinne das tragbare Unentbehrliche: bei dem Reiter: Mantelsack, Mantel, Futtersack, Kochgeschirr, Fouragierleinen, Hufeisentasche; bei dem Infanteristen: Tornister, Mantel, Kochgeschirr, Feldflasche, Brodbeutel; bei beiden eine Anzahl Patronen.


Gepard (Felis jubata), Raubthier, dem Leopard ähnlich und von gleicher Größe, aber hochbeiniger, mit kürzerem, rundem Kopf und nicht zurückziehbaren Krallen; ist hellgelb mit vielen schwarzen Flecken, auf dem Nacken eine Mähne. In Afrika u. Asien, sanft u. sehr zähmbar, wird in Ostindien frei in den Häusern gehalten und zur Jagd abgerichtet.


Gepiden, deutscher, der goth. Völkerfamilie angehöriger Stamm, wurde von Attila unterworfen, nach dessen Tode frei und hauste im mittleren Ungarn; 566 wurde ihr Reich von den Langobarden und Awaren zerstört, in welchen Völkern die G. aufgegangen zu sein scheinen.


Geppert, Karl Eduard, geb. 1811 zu Stettin, Docent in Breslau, Philolog und Kritiker, der sich besonders mit Untersuchungen über das Metrum und das Theaterwesen der Alten beschäftigt ("Die altgriech. Bühne", Leipz. 1843; "Ueber den Ursprung der homerischen Gesänge", Leipz. 1840 etc.).


Gera, Reuß-Schleiz'sche Herrschaft aus der Enclave Gera und der Pflege Saalburg bestehend, etwas über 7 #M. groß mit 39000 E. - G., Stadt unweit der weißen Elster, Sitz der Landesbehörden, hat ein fürstl. Schloß und 13500 E., viele Fabriken für Wolle-, Baumwolle-, Seide- und Leinewaaren, Wachstuch, Porzellan, Steingut, Tabak, Hüte und Kutschen. In der Nähe das Dorf Unternhaus mit Porzellanfabrik.


Gera, Nebenfluß der Unstrut, an dem Erfurt liegt.


Gerace (Dscheratsche), neapolitan. Stadt in Calabria ulteriore, Bischofssitz mit 6000 E.; Mineralquellen.


Gerade, ursprünglich weibl. Kleidung u. Schmuck, dann nach u. nach immer mehr andere Sachen, die dem Gebrauche der Frauen oder ihrer Wirthschaft dienten. Nach dem Sachsenspiegel zieht die Wittwe ihr Heirathsgut, die Morgengabe, die Leibzucht, den Mustheil und alle G., die sich im Nachlasse des Mannes vorfinden. Stirbt die Frau, so geht die G. - als ein besonderes weibliches Vermögen von Weib zu Weib durch lauter weibliche Vermittlung - an die nächste Niftel.


Geramb, Ferdinand von, aus einer ungar. Adelsfamilie stammend, geb. 1770, führte 1805 ein Freicorps gegen die Franzosen, kämpfte später in Spanien, suchte in England Mittel zur Sammlung neuer Streitkräfte u. mußte wegen Schulden fort, ward im dän. Hafen Husum auf Napoleons Befehl gefangen u. nach Paris gebracht. Hier half der mitgefangene Bischof von Troies bei seiner Bekehrung, der befreite G. wurde 1816 Trappist im Kloster Port du salut bei Laval, Generalprokurator seines Ordens, machte 1813-33 eine Wallfahrt nach Jerusalem und auf den Sinai, 1837 nach Rom, wo er während eines 2. Aufenthaltes 1848 st. "Pelerinage a Jerusalem", 2. Aufl. Par. 1836, übersetzt zu Augsburg 1837, die "Voyage de la Trappe a Rome", Paris 1838, deutsch zu Regensburg 1839. Hinterließ auch ascetische Schriften.


Gerando, s. Degerando.


Geraniaceae, storchschnabelartige Pflanzen, meist im wärmern Theil der gemäßigten Zone einheimisch, schöne Blumen und eine fünftheilbare Spalt frucht, deren an den Griffeln befestigte Carpellen sich von der Basis gegen die Spitze hin vom Mittelsäulchen ablösen und elastisch zurückrollen. Unter den Arten des Storchschnabels, Geranium L. (XVI. Decandr.), wächst der stinkende, G. Robertianum, häufig in unsern Wäldern, der großblütige Wiesenstorchschnabel, G. pratense, ziert unsere Gärten. Hieher gehören auch die zahlreichen Arten des Kranichschnabels, Pelargonium (XVI. Heptandr.), alle auf dem Kap zu Hause u. bei uns sehr beliebte Zierpflanzen.


Gerant (frz. scherang), Geschäftsführer;


Geotomie, griech.-dtsch., Eintheilung der Erde.


Gepäck, im weitesten Sinne alle Ausrüstungsgegenstände, welche der Soldat im Feld bedarf (s. Bagage), im engeren Sinne das tragbare Unentbehrliche: bei dem Reiter: Mantelsack, Mantel, Futtersack, Kochgeschirr, Fouragierleinen, Hufeisentasche; bei dem Infanteristen: Tornister, Mantel, Kochgeschirr, Feldflasche, Brodbeutel; bei beiden eine Anzahl Patronen.


Gepard (Felis jubata), Raubthier, dem Leopard ähnlich und von gleicher Größe, aber hochbeiniger, mit kürzerem, rundem Kopf und nicht zurückziehbaren Krallen; ist hellgelb mit vielen schwarzen Flecken, auf dem Nacken eine Mähne. In Afrika u. Asien, sanft u. sehr zähmbar, wird in Ostindien frei in den Häusern gehalten und zur Jagd abgerichtet.


Gepiden, deutscher, der goth. Völkerfamilie angehöriger Stamm, wurde von Attila unterworfen, nach dessen Tode frei und hauste im mittleren Ungarn; 566 wurde ihr Reich von den Langobarden und Awaren zerstört, in welchen Völkern die G. aufgegangen zu sein scheinen.


Geppert, Karl Eduard, geb. 1811 zu Stettin, Docent in Breslau, Philolog und Kritiker, der sich besonders mit Untersuchungen über das Metrum und das Theaterwesen der Alten beschäftigt („Die altgriech. Bühne“, Leipz. 1843; „Ueber den Ursprung der homerischen Gesänge“, Leipz. 1840 etc.).


Gera, Reuß-Schleizʼsche Herrschaft aus der Enclave Gera und der Pflege Saalburg bestehend, etwas über 7 □M. groß mit 39000 E. – G., Stadt unweit der weißen Elster, Sitz der Landesbehörden, hat ein fürstl. Schloß und 13500 E., viele Fabriken für Wolle-, Baumwolle-, Seide- und Leinewaaren, Wachstuch, Porzellan, Steingut, Tabak, Hüte und Kutschen. In der Nähe das Dorf Unternhaus mit Porzellanfabrik.


Gera, Nebenfluß der Unstrut, an dem Erfurt liegt.


Gerace (Dscheratsche), neapolitan. Stadt in Calabria ulteriore, Bischofssitz mit 6000 E.; Mineralquellen.


Gerade, ursprünglich weibl. Kleidung u. Schmuck, dann nach u. nach immer mehr andere Sachen, die dem Gebrauche der Frauen oder ihrer Wirthschaft dienten. Nach dem Sachsenspiegel zieht die Wittwe ihr Heirathsgut, die Morgengabe, die Leibzucht, den Mustheil und alle G., die sich im Nachlasse des Mannes vorfinden. Stirbt die Frau, so geht die G. – als ein besonderes weibliches Vermögen von Weib zu Weib durch lauter weibliche Vermittlung – an die nächste Niftel.


Geramb, Ferdinand von, aus einer ungar. Adelsfamilie stammend, geb. 1770, führte 1805 ein Freicorps gegen die Franzosen, kämpfte später in Spanien, suchte in England Mittel zur Sammlung neuer Streitkräfte u. mußte wegen Schulden fort, ward im dän. Hafen Husum auf Napoleons Befehl gefangen u. nach Paris gebracht. Hier half der mitgefangene Bischof von Troies bei seiner Bekehrung, der befreite G. wurde 1816 Trappist im Kloster Port du salut bei Laval, Generalprokurator seines Ordens, machte 1813–33 eine Wallfahrt nach Jerusalem und auf den Sinai, 1837 nach Rom, wo er während eines 2. Aufenthaltes 1848 st. „Pélérinage à Jérusalem“, 2. Aufl. Par. 1836, übersetzt zu Augsburg 1837, die „Voyage de la Trappe à Rome“, Paris 1838, deutsch zu Regensburg 1839. Hinterließ auch ascetische Schriften.


Gerando, s. Degerando.


Geraniaceae, storchschnabelartige Pflanzen, meist im wärmern Theil der gemäßigten Zone einheimisch, schöne Blumen und eine fünftheilbare Spalt frucht, deren an den Griffeln befestigte Carpellen sich von der Basis gegen die Spitze hin vom Mittelsäulchen ablösen und elastisch zurückrollen. Unter den Arten des Storchschnabels, Geranium L. (XVI. Decandr.), wächst der stinkende, G. Robertianum, häufig in unsern Wäldern, der großblütige Wiesenstorchschnabel, G. pratense, ziert unsere Gärten. Hieher gehören auch die zahlreichen Arten des Kranichschnabels, Pelargonium (XVI. Heptandr.), alle auf dem Kap zu Hause u. bei uns sehr beliebte Zierpflanzen.


Gerant (frz. scherang), Geschäftsführer;

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[59/0060] Geotomie, griech.-dtsch., Eintheilung der Erde. Gepäck, im weitesten Sinne alle Ausrüstungsgegenstände, welche der Soldat im Feld bedarf (s. Bagage), im engeren Sinne das tragbare Unentbehrliche: bei dem Reiter: Mantelsack, Mantel, Futtersack, Kochgeschirr, Fouragierleinen, Hufeisentasche; bei dem Infanteristen: Tornister, Mantel, Kochgeschirr, Feldflasche, Brodbeutel; bei beiden eine Anzahl Patronen. Gepard (Felis jubata), Raubthier, dem Leopard ähnlich und von gleicher Größe, aber hochbeiniger, mit kürzerem, rundem Kopf und nicht zurückziehbaren Krallen; ist hellgelb mit vielen schwarzen Flecken, auf dem Nacken eine Mähne. In Afrika u. Asien, sanft u. sehr zähmbar, wird in Ostindien frei in den Häusern gehalten und zur Jagd abgerichtet. Gepiden, deutscher, der goth. Völkerfamilie angehöriger Stamm, wurde von Attila unterworfen, nach dessen Tode frei und hauste im mittleren Ungarn; 566 wurde ihr Reich von den Langobarden und Awaren zerstört, in welchen Völkern die G. aufgegangen zu sein scheinen. Geppert, Karl Eduard, geb. 1811 zu Stettin, Docent in Breslau, Philolog und Kritiker, der sich besonders mit Untersuchungen über das Metrum und das Theaterwesen der Alten beschäftigt („Die altgriech. Bühne“, Leipz. 1843; „Ueber den Ursprung der homerischen Gesänge“, Leipz. 1840 etc.). Gera, Reuß-Schleizʼsche Herrschaft aus der Enclave Gera und der Pflege Saalburg bestehend, etwas über 7 □M. groß mit 39000 E. – G., Stadt unweit der weißen Elster, Sitz der Landesbehörden, hat ein fürstl. Schloß und 13500 E., viele Fabriken für Wolle-, Baumwolle-, Seide- und Leinewaaren, Wachstuch, Porzellan, Steingut, Tabak, Hüte und Kutschen. In der Nähe das Dorf Unternhaus mit Porzellanfabrik. Gera, Nebenfluß der Unstrut, an dem Erfurt liegt. Gerace (Dscheratsche), neapolitan. Stadt in Calabria ulteriore, Bischofssitz mit 6000 E.; Mineralquellen. Gerade, ursprünglich weibl. Kleidung u. Schmuck, dann nach u. nach immer mehr andere Sachen, die dem Gebrauche der Frauen oder ihrer Wirthschaft dienten. Nach dem Sachsenspiegel zieht die Wittwe ihr Heirathsgut, die Morgengabe, die Leibzucht, den Mustheil und alle G., die sich im Nachlasse des Mannes vorfinden. Stirbt die Frau, so geht die G. – als ein besonderes weibliches Vermögen von Weib zu Weib durch lauter weibliche Vermittlung – an die nächste Niftel. Geramb, Ferdinand von, aus einer ungar. Adelsfamilie stammend, geb. 1770, führte 1805 ein Freicorps gegen die Franzosen, kämpfte später in Spanien, suchte in England Mittel zur Sammlung neuer Streitkräfte u. mußte wegen Schulden fort, ward im dän. Hafen Husum auf Napoleons Befehl gefangen u. nach Paris gebracht. Hier half der mitgefangene Bischof von Troies bei seiner Bekehrung, der befreite G. wurde 1816 Trappist im Kloster Port du salut bei Laval, Generalprokurator seines Ordens, machte 1813–33 eine Wallfahrt nach Jerusalem und auf den Sinai, 1837 nach Rom, wo er während eines 2. Aufenthaltes 1848 st. „Pélérinage à Jérusalem“, 2. Aufl. Par. 1836, übersetzt zu Augsburg 1837, die „Voyage de la Trappe à Rome“, Paris 1838, deutsch zu Regensburg 1839. Hinterließ auch ascetische Schriften. Gerando, s. Degerando. Geraniaceae, storchschnabelartige Pflanzen, meist im wärmern Theil der gemäßigten Zone einheimisch, schöne Blumen und eine fünftheilbare Spalt frucht, deren an den Griffeln befestigte Carpellen sich von der Basis gegen die Spitze hin vom Mittelsäulchen ablösen und elastisch zurückrollen. Unter den Arten des Storchschnabels, Geranium L. (XVI. Decandr.), wächst der stinkende, G. Robertianum, häufig in unsern Wäldern, der großblütige Wiesenstorchschnabel, G. pratense, ziert unsere Gärten. Hieher gehören auch die zahlreichen Arten des Kranichschnabels, Pelargonium (XVI. Heptandr.), alle auf dem Kap zu Hause u. bei uns sehr beliebte Zierpflanzen. Gerant (frz. scherang), Geschäftsführer;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/60>, abgerufen am 27.11.2024.