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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Die Kennzeichen derselben sind, daß die K. ist: 1) einig; die kathol. K. ist über den ganzen Erdball verbreitet, aber allenthalben finden sich derselbe Glaube, dasselbe Opfer, dieselben Sakramente und dasselbe gemeinsame Oberhaupt, eine Thatsache, welche von Andersgläubigen niemals bestritten werden konnte und bis zur Stunde bewundert werden muß; ferner ist die K. 2) heilig, indem ihr Stifter und ihre Lehre heilig ist, indem sie alle Heiligungsmittel treu bewahrte und fortwährend ausspendet und indem sie eine sehr große Anzahl von Heiligen zählt, die als Helden des sittlichen Willens von Gott ausgezeichnet wurden und deren Leben die eindringlichste Vertheidigung der kirchlichen Glaubens- u. Sittenlehre bildet. Heilig ist die K. auch hinsichtlich ihres Gesammtzweckes - Beseligung des ganzen Menschengeschlechtes, welch er hienieden niemals vollkommen erreicht wird, aber doch soweit erreicht wurde, daß aus barbarischen und unwissenden Völkern gesittete u. kenntnißreiche geworden sind und fortwährend werden, während noch kein christliches Volk gänzlich unterging, wie es z. B. den alten Griechen u. Römern geschah; 3) katholisch, d. h. allgemein, für alle Länder und Völker (Matth. 28, 19; Mark. 16, 16; Luk. 24, 47; Joh. 10, 16; u. für alle Zeiten (Matth. 28, 20; Joh. 16, 16) passend; 4) apostolisch ist die K., weil sie ihren Ursprung von Christus u. den Aposteln hat, weil ihre Lehre die Christi und der Apostel ist, endlich weil ihre Vorsteher, der Papst und die Bischöfe, in rechtmäßiger und ununterbrochener Aufeinanderfolge von den Aposteln herstammen. Den Apostel Petrus bestellte Christus zum ersten sichtbaren Oberhaupte der K. (Matth. 16, 18. 19; Joh. 21, 15-17), derselbe übte sein Oberhirtenamt aus (Apg. 1, 15; 2, 14; 11, 2), lebte und starb in Rom und hinterließ seinem Nachfolger in dieser Weltstadt, deren christliche Gemeinde seit Petrus Zeit nachweisbar niemals aufhörte, seine Schlüsselgewalt und sein Ansehen. Schon im 2. Jahrh. nach Chr. erklärte Irenäus, daß alle K.n des Erdkreises mit der römischen wegen ihres hohen Vorranges vor allen übereinstimmen müßten, die römische hat nachweisbar durch alle Jahrhunderte hindurch diesen Vorrang bewahrt, deßhalb heißt die katholische od. apostolische K. beziehungsweise auch die römisch-katholische. Mit Stiftung der K. war auch, da nicht jeder Getaufte ein Apostel, Prophet oder Lehrer ist und sein kann (I. Kor. 12, 28-31), der Unterschied zwischen der lehrenden u. hörenden K. gegeben, damit also der Unterschied zwischen der Hierarchie als der sichtbaren Stellvertreterin Christi in der Menschheit (s. Hierarchie, Klerus, Primat), und der Gesammtheit der Laien, dem Volke. Aus den angegebenen 4 Kennzeichen der wahren K. folgt weiter, die K. sei unwandelbar, d. h. ihre Lehre, ihre Sakramente sowie das Wesentliche ihres Kultus u. ihrer Verfassung sind weder einer Verbesserung noch einer Verschlechterung fähig, sondern unveränderlich. Diese Unveränderlichkeit schließt Bewegung und Entwicklung nicht aus, wie schon das Gleichniß vom Senfkörnlein zeigt. aber die Entwicklung ist nicht Sache der K. als solcher, sondern der Mitglieder der streitenden K. auf Erden, der Menschen, welche den Inhalt der K.nlehre zu erfassen und den Zweck der K. in der Zeitlichkeit nach Kräften zu erfüllen haben (vergl. Dogmengeschichte). Ferner ist die K. unfehlbar (infallibel), aber nur hinsichtlich der Glaubens- und Sittenlehre; ferner nimmt man keineswegs an, daß die Person des Papstes unfehlbar sei, sondern nur, insofern er als oberster Lehrer der Kirche in Fragen der Glaubens- und Sittenlehre seine Entscheidung abgibt. Die K. ist unfehlbar durch den besonderen Beistand des hl. Geistes und laut den Verheißungen Jesu Christi (Matth. 16, 18 u. a. Stellen), die bis 1855, wo die Lehre von der unbefleckten Empfängniß Mariä zum Glaubenssatz erhoben wurde. sich stets bewährt hat. Wegen ihrer Unfehlbarkeit aber ist die K. auch die Säule und Grundfeste der Wahrheit (I. Timoth. 3, 15), die absolute Autorität der Menschheit. Endlich ist die K. auch alleinseligmachend; einmal weil nur sie

Die Kennzeichen derselben sind, daß die K. ist: 1) einig; die kathol. K. ist über den ganzen Erdball verbreitet, aber allenthalben finden sich derselbe Glaube, dasselbe Opfer, dieselben Sakramente und dasselbe gemeinsame Oberhaupt, eine Thatsache, welche von Andersgläubigen niemals bestritten werden konnte und bis zur Stunde bewundert werden muß; ferner ist die K. 2) heilig, indem ihr Stifter und ihre Lehre heilig ist, indem sie alle Heiligungsmittel treu bewahrte und fortwährend ausspendet und indem sie eine sehr große Anzahl von Heiligen zählt, die als Helden des sittlichen Willens von Gott ausgezeichnet wurden und deren Leben die eindringlichste Vertheidigung der kirchlichen Glaubens- u. Sittenlehre bildet. Heilig ist die K. auch hinsichtlich ihres Gesammtzweckes – Beseligung des ganzen Menschengeschlechtes, welch er hienieden niemals vollkommen erreicht wird, aber doch soweit erreicht wurde, daß aus barbarischen und unwissenden Völkern gesittete u. kenntnißreiche geworden sind und fortwährend werden, während noch kein christliches Volk gänzlich unterging, wie es z. B. den alten Griechen u. Römern geschah; 3) katholisch, d. h. allgemein, für alle Länder und Völker (Matth. 28, 19; Mark. 16, 16; Luk. 24, 47; Joh. 10, 16; u. für alle Zeiten (Matth. 28, 20; Joh. 16, 16) passend; 4) apostolisch ist die K., weil sie ihren Ursprung von Christus u. den Aposteln hat, weil ihre Lehre die Christi und der Apostel ist, endlich weil ihre Vorsteher, der Papst und die Bischöfe, in rechtmäßiger und ununterbrochener Aufeinanderfolge von den Aposteln herstammen. Den Apostel Petrus bestellte Christus zum ersten sichtbaren Oberhaupte der K. (Matth. 16, 18. 19; Joh. 21, 15–17), derselbe übte sein Oberhirtenamt aus (Apg. 1, 15; 2, 14; 11, 2), lebte und starb in Rom und hinterließ seinem Nachfolger in dieser Weltstadt, deren christliche Gemeinde seit Petrus Zeit nachweisbar niemals aufhörte, seine Schlüsselgewalt und sein Ansehen. Schon im 2. Jahrh. nach Chr. erklärte Irenäus, daß alle K.n des Erdkreises mit der römischen wegen ihres hohen Vorranges vor allen übereinstimmen müßten, die römische hat nachweisbar durch alle Jahrhunderte hindurch diesen Vorrang bewahrt, deßhalb heißt die katholische od. apostolische K. beziehungsweise auch die römisch-katholische. Mit Stiftung der K. war auch, da nicht jeder Getaufte ein Apostel, Prophet oder Lehrer ist und sein kann (I. Kor. 12, 28–31), der Unterschied zwischen der lehrenden u. hörenden K. gegeben, damit also der Unterschied zwischen der Hierarchie als der sichtbaren Stellvertreterin Christi in der Menschheit (s. Hierarchie, Klerus, Primat), und der Gesammtheit der Laien, dem Volke. Aus den angegebenen 4 Kennzeichen der wahren K. folgt weiter, die K. sei unwandelbar, d. h. ihre Lehre, ihre Sakramente sowie das Wesentliche ihres Kultus u. ihrer Verfassung sind weder einer Verbesserung noch einer Verschlechterung fähig, sondern unveränderlich. Diese Unveränderlichkeit schließt Bewegung und Entwicklung nicht aus, wie schon das Gleichniß vom Senfkörnlein zeigt. aber die Entwicklung ist nicht Sache der K. als solcher, sondern der Mitglieder der streitenden K. auf Erden, der Menschen, welche den Inhalt der K.nlehre zu erfassen und den Zweck der K. in der Zeitlichkeit nach Kräften zu erfüllen haben (vergl. Dogmengeschichte). Ferner ist die K. unfehlbar (infallibel), aber nur hinsichtlich der Glaubens- und Sittenlehre; ferner nimmt man keineswegs an, daß die Person des Papstes unfehlbar sei, sondern nur, insofern er als oberster Lehrer der Kirche in Fragen der Glaubens- und Sittenlehre seine Entscheidung abgibt. Die K. ist unfehlbar durch den besonderen Beistand des hl. Geistes und laut den Verheißungen Jesu Christi (Matth. 16, 18 u. a. Stellen), die bis 1855, wo die Lehre von der unbefleckten Empfängniß Mariä zum Glaubenssatz erhoben wurde. sich stets bewährt hat. Wegen ihrer Unfehlbarkeit aber ist die K. auch die Säule und Grundfeste der Wahrheit (I. Timoth. 3, 15), die absolute Autorität der Menschheit. Endlich ist die K. auch alleinseligmachend; einmal weil nur sie

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[593/0594] Die Kennzeichen derselben sind, daß die K. ist: 1) einig; die kathol. K. ist über den ganzen Erdball verbreitet, aber allenthalben finden sich derselbe Glaube, dasselbe Opfer, dieselben Sakramente und dasselbe gemeinsame Oberhaupt, eine Thatsache, welche von Andersgläubigen niemals bestritten werden konnte und bis zur Stunde bewundert werden muß; ferner ist die K. 2) heilig, indem ihr Stifter und ihre Lehre heilig ist, indem sie alle Heiligungsmittel treu bewahrte und fortwährend ausspendet und indem sie eine sehr große Anzahl von Heiligen zählt, die als Helden des sittlichen Willens von Gott ausgezeichnet wurden und deren Leben die eindringlichste Vertheidigung der kirchlichen Glaubens- u. Sittenlehre bildet. Heilig ist die K. auch hinsichtlich ihres Gesammtzweckes – Beseligung des ganzen Menschengeschlechtes, welch er hienieden niemals vollkommen erreicht wird, aber doch soweit erreicht wurde, daß aus barbarischen und unwissenden Völkern gesittete u. kenntnißreiche geworden sind und fortwährend werden, während noch kein christliches Volk gänzlich unterging, wie es z. B. den alten Griechen u. Römern geschah; 3) katholisch, d. h. allgemein, für alle Länder und Völker (Matth. 28, 19; Mark. 16, 16; Luk. 24, 47; Joh. 10, 16; u. für alle Zeiten (Matth. 28, 20; Joh. 16, 16) passend; 4) apostolisch ist die K., weil sie ihren Ursprung von Christus u. den Aposteln hat, weil ihre Lehre die Christi und der Apostel ist, endlich weil ihre Vorsteher, der Papst und die Bischöfe, in rechtmäßiger und ununterbrochener Aufeinanderfolge von den Aposteln herstammen. Den Apostel Petrus bestellte Christus zum ersten sichtbaren Oberhaupte der K. (Matth. 16, 18. 19; Joh. 21, 15–17), derselbe übte sein Oberhirtenamt aus (Apg. 1, 15; 2, 14; 11, 2), lebte und starb in Rom und hinterließ seinem Nachfolger in dieser Weltstadt, deren christliche Gemeinde seit Petrus Zeit nachweisbar niemals aufhörte, seine Schlüsselgewalt und sein Ansehen. Schon im 2. Jahrh. nach Chr. erklärte Irenäus, daß alle K.n des Erdkreises mit der römischen wegen ihres hohen Vorranges vor allen übereinstimmen müßten, die römische hat nachweisbar durch alle Jahrhunderte hindurch diesen Vorrang bewahrt, deßhalb heißt die katholische od. apostolische K. beziehungsweise auch die römisch-katholische. Mit Stiftung der K. war auch, da nicht jeder Getaufte ein Apostel, Prophet oder Lehrer ist und sein kann (I. Kor. 12, 28–31), der Unterschied zwischen der lehrenden u. hörenden K. gegeben, damit also der Unterschied zwischen der Hierarchie als der sichtbaren Stellvertreterin Christi in der Menschheit (s. Hierarchie, Klerus, Primat), und der Gesammtheit der Laien, dem Volke. Aus den angegebenen 4 Kennzeichen der wahren K. folgt weiter, die K. sei unwandelbar, d. h. ihre Lehre, ihre Sakramente sowie das Wesentliche ihres Kultus u. ihrer Verfassung sind weder einer Verbesserung noch einer Verschlechterung fähig, sondern unveränderlich. Diese Unveränderlichkeit schließt Bewegung und Entwicklung nicht aus, wie schon das Gleichniß vom Senfkörnlein zeigt. aber die Entwicklung ist nicht Sache der K. als solcher, sondern der Mitglieder der streitenden K. auf Erden, der Menschen, welche den Inhalt der K.nlehre zu erfassen und den Zweck der K. in der Zeitlichkeit nach Kräften zu erfüllen haben (vergl. Dogmengeschichte). Ferner ist die K. unfehlbar (infallibel), aber nur hinsichtlich der Glaubens- und Sittenlehre; ferner nimmt man keineswegs an, daß die Person des Papstes unfehlbar sei, sondern nur, insofern er als oberster Lehrer der Kirche in Fragen der Glaubens- und Sittenlehre seine Entscheidung abgibt. Die K. ist unfehlbar durch den besonderen Beistand des hl. Geistes und laut den Verheißungen Jesu Christi (Matth. 16, 18 u. a. Stellen), die bis 1855, wo die Lehre von der unbefleckten Empfängniß Mariä zum Glaubenssatz erhoben wurde. sich stets bewährt hat. Wegen ihrer Unfehlbarkeit aber ist die K. auch die Säule und Grundfeste der Wahrheit (I. Timoth. 3, 15), die absolute Autorität der Menschheit. Endlich ist die K. auch alleinseligmachend; einmal weil nur sie

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/594>, abgerufen am 01.09.2024.