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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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geschätzt. Liebling und Privatsekretär Gustavs III. Gesammelte Schriften, Stockholm 1796.


Kellheim, bayer. Stadt am Ludwigskanal und der Mündung der Altmühl in die Donau, mit 2100 E., Bierbrauerei, Marmor- und Kalkbrüchen. lebhaftem Verkehr. Auf dem Michelsberge erhebt sich seit 1842 die prächtige Befreiungshalle zum Andenken an die Kriege von 1813-15.


Kellhof, vom lat. cella. im Mittelalter der Hof, von dem aus ein Meier die ihm untergebenen Zinshöfe verwaltete, daher in Süddeutschland mehre Dörfer K. heißen.


Kellner, Lor., trefflicher Schulmann und Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1811 zu Heiligenstadt im preuß. Eichsfelde, wurde erster Lehrer an einer der kathol. Stadtschulen zu Erfurt, wirkte alsdann mit seinem Vater. dem Seminar-Director Heinr. K., am Lehrerseminar zu Heiligenstadt, kam 1848 als Schulrath nach Marienwerder in Westpreußen, 1849 auch in die 2. preuß. Kammer. 1855 als Regierungs- und Schulrath nach Trier. Vereinfachte u. veredelte den deutschen Sprachunterricht, indem er als Lehrer und durch weitverbreitete Schriften der von Becker, Wurst u. a. gehegten sog. grammatisirenden Methode die analytische entgegenstellte und sucht die sittlich-religiöse Bildung des Lehrerstandes als die erste Bedingung einer segensreichen Wirksamkeit der Volksschule zu heben. Schriften: "Praktischer Lehrgang für den deutschen Sprachunterricht". 8. Aufl., Erfurt, 3 B.; "Ausgewählte Sätze und Musterstücke als Grundlage eines bildenden Sprachunterrichtes", 10. Aufl. ebendas.; "Pädagogik der Volksschule in Aphorismen". 4. Aufl., Essen; außerdem Pädagogische Mittheilungen (bis jetzt 2 Hefte), Volksschulkunde, Aufsätze in das Kirchen-Lexikon von Wetzer und Welte u. a. m.


Keloide, griech., unregelmäßige, geschwulstartige Gebilde vornen an der Brust.


Kelologie, griech.-deutsch, die Lehre von den Brüchen; Kelotomie, Bruchschnitt.


Kelp, Varec, Barilla, rohe Soda, die Asche von Tangarten, aus welcher das kohlensaure Natron gewonnen wird.


Keltern, das Auspressen der Weintrauben durch die Kelter, eine Baum- oder Schraubenpresse (Torkel).


Kemble (Kembl), berühmte engl. Schauspielerfamilie; am berühmtesten: John K., in shakespearischen Rollen, gest. 1823; Charles K., gest. 1854, im Lustspiele; K.s Schwester Sarah, verheirathete Siddons; dessen Frau Maria Theresia, gest. 1838 als Ballettänzerin.


Kemble, John Michael, Sohn des Schauspielers Charles, geb. 1807, ausgezeichneter Sprach- und Geschichtsforscher, gründlicher Kenner der deutschen Wissenschaft, seit 1835 Redactor des "British and foreign review", gab den Beowulf (s. d.), einen "Codex diplomaticus aevi Saxonici" und eine Geschichte der Sachsen in England heraus.


Kemeny, Sigmund, Baron, Siebenbürge, geb. 1816, ging von der Opposition 1848 zur Revolution über, bekehrte sich nach der Katastrophe von 1849; ungar. Publicist und Romanenschriftsteller, schrieb die "Charakterbilder der beiden Wesselenyi und des Grafen Stephan Szecheny", Pesth 1850.


Kemnath, bayer. Stadt in der Oberpfalz mit 1780 E., Drahtzieherei und Spiegelglasschleiferei.


Kempelen, Wolfgang von, der Erfinder des Schachautomaten, geb. 1734 zu Presburg, zuletzt Hofrath bei der ungar. Hofkanzlei in Wien, wo er 1804 st., Verfertiger von Automaten. Seine Schachmaschine, ein Automat in türk. Kleidung, nahm es mit den besten Spielern auf, gewann auch in der Regel das Spiel und verbesserte falsche Züge des Gegners. K. war zwar immer beim Spiele zugegen, nie aber konnte eine Verbindung zwischen ihm und der Maschine bemerkt werden. Die Maschine befindet sich jetzt in Paris. Nicht weniger kunstreich war seine 1778 erfundene Sprachmaschine, ein Kasten mit Klappen und Blasbalg, welcher, je nachdem er in Bewegung gesetzt wurde, Silben von Wörtern deutlich hervorbrachte.

geschätzt. Liebling und Privatsekretär Gustavs III. Gesammelte Schriften, Stockholm 1796.


Kellheim, bayer. Stadt am Ludwigskanal und der Mündung der Altmühl in die Donau, mit 2100 E., Bierbrauerei, Marmor- und Kalkbrüchen. lebhaftem Verkehr. Auf dem Michelsberge erhebt sich seit 1842 die prächtige Befreiungshalle zum Andenken an die Kriege von 1813–15.


Kellhof, vom lat. cella. im Mittelalter der Hof, von dem aus ein Meier die ihm untergebenen Zinshöfe verwaltete, daher in Süddeutschland mehre Dörfer K. heißen.


Kellner, Lor., trefflicher Schulmann und Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1811 zu Heiligenstadt im preuß. Eichsfelde, wurde erster Lehrer an einer der kathol. Stadtschulen zu Erfurt, wirkte alsdann mit seinem Vater. dem Seminar-Director Heinr. K., am Lehrerseminar zu Heiligenstadt, kam 1848 als Schulrath nach Marienwerder in Westpreußen, 1849 auch in die 2. preuß. Kammer. 1855 als Regierungs- und Schulrath nach Trier. Vereinfachte u. veredelte den deutschen Sprachunterricht, indem er als Lehrer und durch weitverbreitete Schriften der von Becker, Wurst u. a. gehegten sog. grammatisirenden Methode die analytische entgegenstellte und sucht die sittlich-religiöse Bildung des Lehrerstandes als die erste Bedingung einer segensreichen Wirksamkeit der Volksschule zu heben. Schriften: „Praktischer Lehrgang für den deutschen Sprachunterricht“. 8. Aufl., Erfurt, 3 B.; „Ausgewählte Sätze und Musterstücke als Grundlage eines bildenden Sprachunterrichtes“, 10. Aufl. ebendas.; „Pädagogik der Volksschule in Aphorismen“. 4. Aufl., Essen; außerdem Pädagogische Mittheilungen (bis jetzt 2 Hefte), Volksschulkunde, Aufsätze in das Kirchen-Lexikon von Wetzer und Welte u. a. m.


Keloide, griech., unregelmäßige, geschwulstartige Gebilde vornen an der Brust.


Kelologie, griech.-deutsch, die Lehre von den Brüchen; Kelotomie, Bruchschnitt.


Kelp, Varec, Barilla, rohe Soda, die Asche von Tangarten, aus welcher das kohlensaure Natron gewonnen wird.


Keltern, das Auspressen der Weintrauben durch die Kelter, eine Baum- oder Schraubenpresse (Torkel).


Kemble (Kembl), berühmte engl. Schauspielerfamilie; am berühmtesten: John K., in shakespearischen Rollen, gest. 1823; Charles K., gest. 1854, im Lustspiele; K.s Schwester Sarah, verheirathete Siddons; dessen Frau Maria Theresia, gest. 1838 als Ballettänzerin.


Kemble, John Michael, Sohn des Schauspielers Charles, geb. 1807, ausgezeichneter Sprach- und Geschichtsforscher, gründlicher Kenner der deutschen Wissenschaft, seit 1835 Redactor des „British and foreign review“, gab den Beowulf (s. d.), einen „Codex diplomaticus aevi Saxonici“ und eine Geschichte der Sachsen in England heraus.


Kemény, Sigmund, Baron, Siebenbürge, geb. 1816, ging von der Opposition 1848 zur Revolution über, bekehrte sich nach der Katastrophe von 1849; ungar. Publicist und Romanenschriftsteller, schrieb die „Charakterbilder der beiden Wesselényi und des Grafen Stephan Széchény“, Pesth 1850.


Kemnath, bayer. Stadt in der Oberpfalz mit 1780 E., Drahtzieherei und Spiegelglasschleiferei.


Kempelen, Wolfgang von, der Erfinder des Schachautomaten, geb. 1734 zu Presburg, zuletzt Hofrath bei der ungar. Hofkanzlei in Wien, wo er 1804 st., Verfertiger von Automaten. Seine Schachmaschine, ein Automat in türk. Kleidung, nahm es mit den besten Spielern auf, gewann auch in der Regel das Spiel und verbesserte falsche Züge des Gegners. K. war zwar immer beim Spiele zugegen, nie aber konnte eine Verbindung zwischen ihm und der Maschine bemerkt werden. Die Maschine befindet sich jetzt in Paris. Nicht weniger kunstreich war seine 1778 erfundene Sprachmaschine, ein Kasten mit Klappen und Blasbalg, welcher, je nachdem er in Bewegung gesetzt wurde, Silben von Wörtern deutlich hervorbrachte.

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[577/0578] geschätzt. Liebling und Privatsekretär Gustavs III. Gesammelte Schriften, Stockholm 1796. Kellheim, bayer. Stadt am Ludwigskanal und der Mündung der Altmühl in die Donau, mit 2100 E., Bierbrauerei, Marmor- und Kalkbrüchen. lebhaftem Verkehr. Auf dem Michelsberge erhebt sich seit 1842 die prächtige Befreiungshalle zum Andenken an die Kriege von 1813–15. Kellhof, vom lat. cella. im Mittelalter der Hof, von dem aus ein Meier die ihm untergebenen Zinshöfe verwaltete, daher in Süddeutschland mehre Dörfer K. heißen. Kellner, Lor., trefflicher Schulmann und Schriftsteller in seinem Fache, geb. 1811 zu Heiligenstadt im preuß. Eichsfelde, wurde erster Lehrer an einer der kathol. Stadtschulen zu Erfurt, wirkte alsdann mit seinem Vater. dem Seminar-Director Heinr. K., am Lehrerseminar zu Heiligenstadt, kam 1848 als Schulrath nach Marienwerder in Westpreußen, 1849 auch in die 2. preuß. Kammer. 1855 als Regierungs- und Schulrath nach Trier. Vereinfachte u. veredelte den deutschen Sprachunterricht, indem er als Lehrer und durch weitverbreitete Schriften der von Becker, Wurst u. a. gehegten sog. grammatisirenden Methode die analytische entgegenstellte und sucht die sittlich-religiöse Bildung des Lehrerstandes als die erste Bedingung einer segensreichen Wirksamkeit der Volksschule zu heben. Schriften: „Praktischer Lehrgang für den deutschen Sprachunterricht“. 8. Aufl., Erfurt, 3 B.; „Ausgewählte Sätze und Musterstücke als Grundlage eines bildenden Sprachunterrichtes“, 10. Aufl. ebendas.; „Pädagogik der Volksschule in Aphorismen“. 4. Aufl., Essen; außerdem Pädagogische Mittheilungen (bis jetzt 2 Hefte), Volksschulkunde, Aufsätze in das Kirchen-Lexikon von Wetzer und Welte u. a. m. Keloide, griech., unregelmäßige, geschwulstartige Gebilde vornen an der Brust. Kelologie, griech.-deutsch, die Lehre von den Brüchen; Kelotomie, Bruchschnitt. Kelp, Varec, Barilla, rohe Soda, die Asche von Tangarten, aus welcher das kohlensaure Natron gewonnen wird. Keltern, das Auspressen der Weintrauben durch die Kelter, eine Baum- oder Schraubenpresse (Torkel). Kemble (Kembl), berühmte engl. Schauspielerfamilie; am berühmtesten: John K., in shakespearischen Rollen, gest. 1823; Charles K., gest. 1854, im Lustspiele; K.s Schwester Sarah, verheirathete Siddons; dessen Frau Maria Theresia, gest. 1838 als Ballettänzerin. Kemble, John Michael, Sohn des Schauspielers Charles, geb. 1807, ausgezeichneter Sprach- und Geschichtsforscher, gründlicher Kenner der deutschen Wissenschaft, seit 1835 Redactor des „British and foreign review“, gab den Beowulf (s. d.), einen „Codex diplomaticus aevi Saxonici“ und eine Geschichte der Sachsen in England heraus. Kemény, Sigmund, Baron, Siebenbürge, geb. 1816, ging von der Opposition 1848 zur Revolution über, bekehrte sich nach der Katastrophe von 1849; ungar. Publicist und Romanenschriftsteller, schrieb die „Charakterbilder der beiden Wesselényi und des Grafen Stephan Széchény“, Pesth 1850. Kemnath, bayer. Stadt in der Oberpfalz mit 1780 E., Drahtzieherei und Spiegelglasschleiferei. Kempelen, Wolfgang von, der Erfinder des Schachautomaten, geb. 1734 zu Presburg, zuletzt Hofrath bei der ungar. Hofkanzlei in Wien, wo er 1804 st., Verfertiger von Automaten. Seine Schachmaschine, ein Automat in türk. Kleidung, nahm es mit den besten Spielern auf, gewann auch in der Regel das Spiel und verbesserte falsche Züge des Gegners. K. war zwar immer beim Spiele zugegen, nie aber konnte eine Verbindung zwischen ihm und der Maschine bemerkt werden. Die Maschine befindet sich jetzt in Paris. Nicht weniger kunstreich war seine 1778 erfundene Sprachmaschine, ein Kasten mit Klappen und Blasbalg, welcher, je nachdem er in Bewegung gesetzt wurde, Silben von Wörtern deutlich hervorbrachte.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 577. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/578>, abgerufen am 23.11.2024.