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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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bei Pultawa von der russ. Uebermacht geschlagen und zur Flucht in die Türkei genöthigt. Hier blieb er bis 1714, so lange er noch eine Hoffnung hatte, die Türken zum Kriege gegen Rußland zu bewegen. Durch Ungarn und Deutschland kam er verkleidet den 22. Novbr. 1714 nach Stralsund, das er vergebens zu halten suchte. Schweden war damals von Rußland, Dänemark, Sachsen-Polen, Preußen u. Hannover angegriffen, K. XII. wollte seine Gegner durch Unterhandlungen trennen, Peter I. durch Abtretungen u. Zugeständnisse auf seine Seite bringen, fiel aber inmitten seiner großen neuen Entwürfe am 30. Novbr. 1718 in den Laufgräben vor der norweg. Festung Friedrichshall durch einen meuchlerischen Schuß. Das schwedische Volk hing ihm mit bewunderungswürdiger Treue an u. brachte ihm unglaubliche Opfer, auch hat sich in neuester Zeit herausgestellt, daß die Vorwürfe von Tollkühnheit u. Starrsinn ihm mit Unrecht gemacht werden. Voltaires Charles XII. ist unhistorisch; neueste Geschichte K.s XII. vom Schweden Lundblad (deutsch von Jensen, Hamburg 1835-40). - Karl XIII., geb. 1748, war unter seinem Bruder Gustav III. Oberbefehlshaber der Flotte als Herzog v. Südermanland und focht ehrenvoll gegen die Russen; nach Gustavs III. Ermordung Regent bis zur Volljährigkeit Gustavs IV., nach dessen Entthronung König; schloß mit Rußland den verlustvollen aber nothwendigen Frieden von 1809, adoptirte den Prinzen Karl August von Augustenburg, nach dessen schnellem Tode den französ. Marschall Bernadotte, dem er auch die Leitung der Staatsgeschäfte fast gänzlich überließ; st. d. 5. Febr. 1818.


Karl XIV. Johann, König von Schweden, eigentlich Jean Bapt. Bernadotte, geb. 1764 zu Pau, Sohn eines französ. Advokaten. trat 1780 in das franz. Heer. ward beim Ausbruche der Revolution Sergeant, stieg jetzt rasch, focht bei Fleurus bereits als Divisionsgeneral, nahm an den Feldzügen der Sambre-. Mosel- und Rheinarmee Antheil, 1797 an dem italienischen. Er galt als einer der besten französ. Generale und hielt sich zu den entschiedenen Republikanern; er erklärte sich am 18. Brumaire gegen Bonaparte, wagte jedoch keinen Widerstand u. wurde später durch Joseph Bonaparte, seinen Schwager (ihre Frauen waren Töchter eines Kaufmanns Clary in Marseille) mit dem ersten Consul ausgesöhnt. Er wurde 1804 Marschall, nahm Antheil an den Operationen vor Ulm, an der Schlacht von Austerlitz, an dem preuß. russ. Kriege von 1806-7 und wurde Fürst von Ponte-Corvo. Bei Wagram hatte er die Sachsen unter seinem Commando, die sehr brav fochten, aber von den Oesterreichern geworfen wurden, als ein zu einem anderen Corps gehöriger französ. General trotz Bernadotte's Befehl nicht in die Linie rückte. Deßwegen gerieth er mit Napoleon abermals in Spannung und erzürnte diesen förmlich, als er 1809 bei der Landung der Engländer in Walchern, ohne Napoleons Befehle abzuwarten, die nöthigen Anordnungen traf und in einer Proklamation erklärte, die Anwesenheit des Kaisers sei zum Siege nicht nothwendig. Er war in Ungnade, als er den Ruf nach Schweden erhielt, zu dem Napoleon keineswegs beigetragen hatte; er ließ ihn jedoch ziehen, theils weil ihm Schweden unbedeutend schien, theils auch im Glauben, Bernadotte müsse sich gegen ihn fügsam zeigen. Allein Bernadotte verweigerte bald darauf eine Lieferung von 2000 schwed. Matrosen auf die Flotte zu Brest. verlangte Milderung des Continentalsystems und als dies verweigert wurde, erklärte Schweden seine Häfen als eröffnet und schloß sich 1811 England und Rußland an. Im Feldzug von 1813 commandierte Bernadotte die Nordarmee der Verbündeten, nahm zwar an den Schlachten bei Dennewitz, Großbeeren u. Leipzig Antheil, verfuhr jedoch so, daß er den Franzosen möglichst wenig wehe that. Daß er damals mit Fouche und Talleyrand in Verbindung war, ist gewiß, aber unbekannt, was die Herren eigentlich gegen Napoleon im Sinne hatten. Nach der Schlacht von Leipzig operirte er nicht weiter gegen Napoleon, sondern wandte sich gegen Dänemark, das er auch bald zum Frieden und zur Abtretung

bei Pultawa von der russ. Uebermacht geschlagen und zur Flucht in die Türkei genöthigt. Hier blieb er bis 1714, so lange er noch eine Hoffnung hatte, die Türken zum Kriege gegen Rußland zu bewegen. Durch Ungarn und Deutschland kam er verkleidet den 22. Novbr. 1714 nach Stralsund, das er vergebens zu halten suchte. Schweden war damals von Rußland, Dänemark, Sachsen-Polen, Preußen u. Hannover angegriffen, K. XII. wollte seine Gegner durch Unterhandlungen trennen, Peter I. durch Abtretungen u. Zugeständnisse auf seine Seite bringen, fiel aber inmitten seiner großen neuen Entwürfe am 30. Novbr. 1718 in den Laufgräben vor der norweg. Festung Friedrichshall durch einen meuchlerischen Schuß. Das schwedische Volk hing ihm mit bewunderungswürdiger Treue an u. brachte ihm unglaubliche Opfer, auch hat sich in neuester Zeit herausgestellt, daß die Vorwürfe von Tollkühnheit u. Starrsinn ihm mit Unrecht gemacht werden. Voltaires Charles XII. ist unhistorisch; neueste Geschichte K.s XII. vom Schweden Lundblad (deutsch von Jensen, Hamburg 1835–40). – Karl XIII., geb. 1748, war unter seinem Bruder Gustav III. Oberbefehlshaber der Flotte als Herzog v. Südermanland und focht ehrenvoll gegen die Russen; nach Gustavs III. Ermordung Regent bis zur Volljährigkeit Gustavs IV., nach dessen Entthronung König; schloß mit Rußland den verlustvollen aber nothwendigen Frieden von 1809, adoptirte den Prinzen Karl August von Augustenburg, nach dessen schnellem Tode den französ. Marschall Bernadotte, dem er auch die Leitung der Staatsgeschäfte fast gänzlich überließ; st. d. 5. Febr. 1818.


Karl XIV. Johann, König von Schweden, eigentlich Jean Bapt. Bernadotte, geb. 1764 zu Pau, Sohn eines französ. Advokaten. trat 1780 in das franz. Heer. ward beim Ausbruche der Revolution Sergeant, stieg jetzt rasch, focht bei Fleurus bereits als Divisionsgeneral, nahm an den Feldzügen der Sambre-. Mosel- und Rheinarmee Antheil, 1797 an dem italienischen. Er galt als einer der besten französ. Generale und hielt sich zu den entschiedenen Republikanern; er erklärte sich am 18. Brumaire gegen Bonaparte, wagte jedoch keinen Widerstand u. wurde später durch Joseph Bonaparte, seinen Schwager (ihre Frauen waren Töchter eines Kaufmanns Clary in Marseille) mit dem ersten Consul ausgesöhnt. Er wurde 1804 Marschall, nahm Antheil an den Operationen vor Ulm, an der Schlacht von Austerlitz, an dem preuß. russ. Kriege von 1806–7 und wurde Fürst von Ponte-Corvo. Bei Wagram hatte er die Sachsen unter seinem Commando, die sehr brav fochten, aber von den Oesterreichern geworfen wurden, als ein zu einem anderen Corps gehöriger französ. General trotz Bernadotteʼs Befehl nicht in die Linie rückte. Deßwegen gerieth er mit Napoleon abermals in Spannung und erzürnte diesen förmlich, als er 1809 bei der Landung der Engländer in Walchern, ohne Napoleons Befehle abzuwarten, die nöthigen Anordnungen traf und in einer Proklamation erklärte, die Anwesenheit des Kaisers sei zum Siege nicht nothwendig. Er war in Ungnade, als er den Ruf nach Schweden erhielt, zu dem Napoleon keineswegs beigetragen hatte; er ließ ihn jedoch ziehen, theils weil ihm Schweden unbedeutend schien, theils auch im Glauben, Bernadotte müsse sich gegen ihn fügsam zeigen. Allein Bernadotte verweigerte bald darauf eine Lieferung von 2000 schwed. Matrosen auf die Flotte zu Brest. verlangte Milderung des Continentalsystems und als dies verweigert wurde, erklärte Schweden seine Häfen als eröffnet und schloß sich 1811 England und Rußland an. Im Feldzug von 1813 commandierte Bernadotte die Nordarmee der Verbündeten, nahm zwar an den Schlachten bei Dennewitz, Großbeeren u. Leipzig Antheil, verfuhr jedoch so, daß er den Franzosen möglichst wenig wehe that. Daß er damals mit Fouché und Talleyrand in Verbindung war, ist gewiß, aber unbekannt, was die Herren eigentlich gegen Napoleon im Sinne hatten. Nach der Schlacht von Leipzig operirte er nicht weiter gegen Napoleon, sondern wandte sich gegen Dänemark, das er auch bald zum Frieden und zur Abtretung

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[549/0550] bei Pultawa von der russ. Uebermacht geschlagen und zur Flucht in die Türkei genöthigt. Hier blieb er bis 1714, so lange er noch eine Hoffnung hatte, die Türken zum Kriege gegen Rußland zu bewegen. Durch Ungarn und Deutschland kam er verkleidet den 22. Novbr. 1714 nach Stralsund, das er vergebens zu halten suchte. Schweden war damals von Rußland, Dänemark, Sachsen-Polen, Preußen u. Hannover angegriffen, K. XII. wollte seine Gegner durch Unterhandlungen trennen, Peter I. durch Abtretungen u. Zugeständnisse auf seine Seite bringen, fiel aber inmitten seiner großen neuen Entwürfe am 30. Novbr. 1718 in den Laufgräben vor der norweg. Festung Friedrichshall durch einen meuchlerischen Schuß. Das schwedische Volk hing ihm mit bewunderungswürdiger Treue an u. brachte ihm unglaubliche Opfer, auch hat sich in neuester Zeit herausgestellt, daß die Vorwürfe von Tollkühnheit u. Starrsinn ihm mit Unrecht gemacht werden. Voltaires Charles XII. ist unhistorisch; neueste Geschichte K.s XII. vom Schweden Lundblad (deutsch von Jensen, Hamburg 1835–40). – Karl XIII., geb. 1748, war unter seinem Bruder Gustav III. Oberbefehlshaber der Flotte als Herzog v. Südermanland und focht ehrenvoll gegen die Russen; nach Gustavs III. Ermordung Regent bis zur Volljährigkeit Gustavs IV., nach dessen Entthronung König; schloß mit Rußland den verlustvollen aber nothwendigen Frieden von 1809, adoptirte den Prinzen Karl August von Augustenburg, nach dessen schnellem Tode den französ. Marschall Bernadotte, dem er auch die Leitung der Staatsgeschäfte fast gänzlich überließ; st. d. 5. Febr. 1818. Karl XIV. Johann, König von Schweden, eigentlich Jean Bapt. Bernadotte, geb. 1764 zu Pau, Sohn eines französ. Advokaten. trat 1780 in das franz. Heer. ward beim Ausbruche der Revolution Sergeant, stieg jetzt rasch, focht bei Fleurus bereits als Divisionsgeneral, nahm an den Feldzügen der Sambre-. Mosel- und Rheinarmee Antheil, 1797 an dem italienischen. Er galt als einer der besten französ. Generale und hielt sich zu den entschiedenen Republikanern; er erklärte sich am 18. Brumaire gegen Bonaparte, wagte jedoch keinen Widerstand u. wurde später durch Joseph Bonaparte, seinen Schwager (ihre Frauen waren Töchter eines Kaufmanns Clary in Marseille) mit dem ersten Consul ausgesöhnt. Er wurde 1804 Marschall, nahm Antheil an den Operationen vor Ulm, an der Schlacht von Austerlitz, an dem preuß. russ. Kriege von 1806–7 und wurde Fürst von Ponte-Corvo. Bei Wagram hatte er die Sachsen unter seinem Commando, die sehr brav fochten, aber von den Oesterreichern geworfen wurden, als ein zu einem anderen Corps gehöriger französ. General trotz Bernadotteʼs Befehl nicht in die Linie rückte. Deßwegen gerieth er mit Napoleon abermals in Spannung und erzürnte diesen förmlich, als er 1809 bei der Landung der Engländer in Walchern, ohne Napoleons Befehle abzuwarten, die nöthigen Anordnungen traf und in einer Proklamation erklärte, die Anwesenheit des Kaisers sei zum Siege nicht nothwendig. Er war in Ungnade, als er den Ruf nach Schweden erhielt, zu dem Napoleon keineswegs beigetragen hatte; er ließ ihn jedoch ziehen, theils weil ihm Schweden unbedeutend schien, theils auch im Glauben, Bernadotte müsse sich gegen ihn fügsam zeigen. Allein Bernadotte verweigerte bald darauf eine Lieferung von 2000 schwed. Matrosen auf die Flotte zu Brest. verlangte Milderung des Continentalsystems und als dies verweigert wurde, erklärte Schweden seine Häfen als eröffnet und schloß sich 1811 England und Rußland an. Im Feldzug von 1813 commandierte Bernadotte die Nordarmee der Verbündeten, nahm zwar an den Schlachten bei Dennewitz, Großbeeren u. Leipzig Antheil, verfuhr jedoch so, daß er den Franzosen möglichst wenig wehe that. Daß er damals mit Fouché und Talleyrand in Verbindung war, ist gewiß, aber unbekannt, was die Herren eigentlich gegen Napoleon im Sinne hatten. Nach der Schlacht von Leipzig operirte er nicht weiter gegen Napoleon, sondern wandte sich gegen Dänemark, das er auch bald zum Frieden und zur Abtretung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/550>, abgerufen am 27.11.2024.