Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.zum Kriege gegen die Türkei und flüchtete nach dessen unglücklichem Ausgange nach Rußland, wo er als Fürst lebte u. 1723 auf seinen Gütern in der Ukraine starb; schrieb in lat. Sprache eine Geschichte des Aufganges und Abnehmens des türk. Reichs von 1300-1711. Sein Sohn Demetrius. geb. 1709. gest. 1744, war russ. Gesandter in London, geschätzter Satirendichter, übersetzte auch griech. Classiker in das Russische. Kanthare, s. Stange. Kanthariden, s. span. Fliegen. Kanton, eigentlich Kuangton, große chinesische Stadt an der Mündung des Tschukiang od. des Perlflusses, ist durch eine Ringmauer und viele Forts vertheidigt, zählt gegen 1300000 E., von denen wenigstens 80000 in Kähnen u. auf Flößen auf dem Strome leben. K. ist eine Welthandelsstadt. der Hauptplatz für die Aus- und Einfuhr des chines. Reichs. Die Europäer haben ihre Faktoreien in der südl. Vorstadt; überhaupt hat der Handelsverkehr seinen Sitz in den Vorstädten. da es für Europäer noch immer verboten u. wegen des Fremdenhasses der Einwohner gefährlich ist. die innere Stadt zu betreten. Kantoplatonismus, Methode zu philosophiren, die sich auf Kant und Plato stützt. Kanut, s. Knut. Kanzelberedsamkeit, geistliche Beredsamkeit. s. Beredsamkeit, Homiletik, Homilie, Predigt. Die Kirche hat fast aus allen Jahrhunderten große Kanzelredner aufzuweisen, obwohl die Pflege der K. nicht zu ihren wichtigsten Obliegenheiten gehört, indem einerseits die Predigt nur einen Theil und zudem nicht den wichtigsten des sacramentalen Gottesdienstes ausmacht und anderseits der feststehende Inhalt der Kirchenlehre ohne Herbeiziehung von Redekünsten für sich spricht u. dies um so eindringlicher, je lebendiger der Glaube des Predigers selbst ist. Als Glanzsterne der K. nennen wir von den latein. Kirchenvätern den Ambrosius, Augustinus, Leo d. Gr. und Gregor d. Gr., von den griechischen Gregor von Nazianz. Gregor v. Nyssa, Basilius d. Gr. und den bis heute unerreichten Chrysostomus; während aus dem 8. Jahrh. nur etwa Beda venerabilis, aus dem 9. Ottfried von Weißenburg, aus dem 11. Peter Damiani bekannt sind, erscheint im 12. ein Bernhard von Klairvaux und das 13. bringt einen ganzen Orden volksthümlicher Prediger, die Dominikaner, am Ende des selben und im 14. Jahrh. predigen der Franzose Fulko von Neuilly, der Spanier Vincenz Ferrerius, David von Augsburg u. Berthold von Regensburg vor Hunderttausenden, dazu ein Joh. Tauler, Heinrich Suso, im 15. aber ein Bernhardin von Siena, Joh. Capistran, Joh. Gerson, Geiler von Kaisersberg. Unter den Reformatoren waren unstreitig volksthümliche Redner und die Reformation förderte die kunstmäßige Ausbildung der K., aber bis tief ins 18. Jahrh. hinein verschlangen zumeist Controverspredigten den rechten Inhalt der Predigten, nebenbei u. nachher kam die Verweltlichung der K. und ein plattes, lustiges Moralisiren bei den Protestanten auf. welches im 18. Jahrh. Spalding und Spener nicht beseitigen konnten, J. A. Cramer. Mosheim, Jerusalem, Herder u. a. nicht beseitigen wollten. Katholischerseits nennen wir aus dem 17. und 18. Jahrh. die Italiener Paul Segneri und Bordoni, die Franzosen Bossuet, Bourdaloue, Flechier, Massillon, de la Rue, denen im 19. Jahrh. nur Boulogne und Lacordaire nahe kamen, seit dem Ende des 18. Jahrh. die Deutschen Sailer, Moser, Hunoldt, A. Schneider, Liebermann, Colmar, aus neuester Zeit Veith und Pater Roh. Beliebte protestant. Kanzelredner unseres Jahrh.: Reinhard, v. Ammon, Schleiermacher, Tschirner, Cl. Harms, Tholuck. Kanzen, s. Restanten. Kanzlei (cancellaria), ursprünglich ein mit Schranken (cancellis) umgebener Ort zur Ausfertigung von Urkunden, Gerichtsurtheilen u. dgl., später der Name für höhere Gerichtsbehörden, auch für höhere oder niedere Regierungsbehörden. Der K.styl ist die Ausdrucksweise, in welcher eine Verfügung erlassen wird; seine Zweckmäßigkeit leuchtet ein, da eine feste Form sowohl für die Deutlichkeit u. Bestimmtheit als wegen zum Kriege gegen die Türkei und flüchtete nach dessen unglücklichem Ausgange nach Rußland, wo er als Fürst lebte u. 1723 auf seinen Gütern in der Ukraine starb; schrieb in lat. Sprache eine Geschichte des Aufganges und Abnehmens des türk. Reichs von 1300–1711. Sein Sohn Demetrius. geb. 1709. gest. 1744, war russ. Gesandter in London, geschätzter Satirendichter, übersetzte auch griech. Classiker in das Russische. Kanthare, s. Stange. Kanthariden, s. span. Fliegen. Kanton, eigentlich Kuangton, große chinesische Stadt an der Mündung des Tschukiang od. des Perlflusses, ist durch eine Ringmauer und viele Forts vertheidigt, zählt gegen 1300000 E., von denen wenigstens 80000 in Kähnen u. auf Flößen auf dem Strome leben. K. ist eine Welthandelsstadt. der Hauptplatz für die Aus- und Einfuhr des chines. Reichs. Die Europäer haben ihre Faktoreien in der südl. Vorstadt; überhaupt hat der Handelsverkehr seinen Sitz in den Vorstädten. da es für Europäer noch immer verboten u. wegen des Fremdenhasses der Einwohner gefährlich ist. die innere Stadt zu betreten. Kantoplatonismus, Methode zu philosophiren, die sich auf Kant und Plato stützt. Kanut, s. Knut. Kanzelberedsamkeit, geistliche Beredsamkeit. s. Beredsamkeit, Homiletik, Homilie, Predigt. Die Kirche hat fast aus allen Jahrhunderten große Kanzelredner aufzuweisen, obwohl die Pflege der K. nicht zu ihren wichtigsten Obliegenheiten gehört, indem einerseits die Predigt nur einen Theil und zudem nicht den wichtigsten des sacramentalen Gottesdienstes ausmacht und anderseits der feststehende Inhalt der Kirchenlehre ohne Herbeiziehung von Redekünsten für sich spricht u. dies um so eindringlicher, je lebendiger der Glaube des Predigers selbst ist. Als Glanzsterne der K. nennen wir von den latein. Kirchenvätern den Ambrosius, Augustinus, Leo d. Gr. und Gregor d. Gr., von den griechischen Gregor von Nazianz. Gregor v. Nyssa, Basilius d. Gr. und den bis heute unerreichten Chrysostomus; während aus dem 8. Jahrh. nur etwa Beda venerabilis, aus dem 9. Ottfried von Weißenburg, aus dem 11. Peter Damiani bekannt sind, erscheint im 12. ein Bernhard von Klairvaux und das 13. bringt einen ganzen Orden volksthümlicher Prediger, die Dominikaner, am Ende des selben und im 14. Jahrh. predigen der Franzose Fulko von Neuilly, der Spanier Vincenz Ferrerius, David von Augsburg u. Berthold von Regensburg vor Hunderttausenden, dazu ein Joh. Tauler, Heinrich Suso, im 15. aber ein Bernhardin von Siena, Joh. Capistran, Joh. Gerson, Geiler von Kaisersberg. Unter den Reformatoren waren unstreitig volksthümliche Redner und die Reformation förderte die kunstmäßige Ausbildung der K., aber bis tief ins 18. Jahrh. hinein verschlangen zumeist Controverspredigten den rechten Inhalt der Predigten, nebenbei u. nachher kam die Verweltlichung der K. und ein plattes, lustiges Moralisiren bei den Protestanten auf. welches im 18. Jahrh. Spalding und Spener nicht beseitigen konnten, J. A. Cramer. Mosheim, Jerusalem, Herder u. a. nicht beseitigen wollten. Katholischerseits nennen wir aus dem 17. und 18. Jahrh. die Italiener Paul Segneri und Bordoni, die Franzosen Bossuet, Bourdaloue, Fléchier, Massillon, de la Rue, denen im 19. Jahrh. nur Boulogne und Lacordaire nahe kamen, seit dem Ende des 18. Jahrh. die Deutschen Sailer, Moser, Hunoldt, A. Schneider, Liebermann, Colmar, aus neuester Zeit Veith und Pater Roh. Beliebte protestant. Kanzelredner unseres Jahrh.: Reinhard, v. Ammon, Schleiermacher, Tschirner, Cl. Harms, Tholuck. Kanzen, s. Restanten. Kanzlei (cancellaria), ursprünglich ein mit Schranken (cancellis) umgebener Ort zur Ausfertigung von Urkunden, Gerichtsurtheilen u. dgl., später der Name für höhere Gerichtsbehörden, auch für höhere oder niedere Regierungsbehörden. Der K.styl ist die Ausdrucksweise, in welcher eine Verfügung erlassen wird; seine Zweckmäßigkeit leuchtet ein, da eine feste Form sowohl für die Deutlichkeit u. 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Katholischerseits nennen wir aus dem 17. und 18. Jahrh. die Italiener Paul Segneri und Bordoni, die Franzosen Bossuet, Bourdaloue, Fléchier, Massillon, de la Rue, denen im 19. Jahrh. nur Boulogne und Lacordaire nahe kamen, seit dem Ende des 18. Jahrh. die Deutschen Sailer, Moser, Hunoldt, A. Schneider, Liebermann, Colmar, aus neuester Zeit Veith und Pater Roh. Beliebte protestant. Kanzelredner unseres Jahrh.: Reinhard, v. Ammon, Schleiermacher, Tschirner, Cl. Harms, Tholuck.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Kanzen</hi>, s. Restanten.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Kanzlei</hi><hi rendition="#i">(cancellaria)</hi>, ursprünglich ein mit Schranken <hi rendition="#i">(cancellis)</hi> umgebener Ort zur Ausfertigung von Urkunden, Gerichtsurtheilen u. dgl., später der Name für höhere Gerichtsbehörden, auch für höhere oder niedere Regierungsbehörden. 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zum Kriege gegen die Türkei und flüchtete nach dessen unglücklichem Ausgange nach Rußland, wo er als Fürst lebte u. 1723 auf seinen Gütern in der Ukraine starb; schrieb in lat. Sprache eine Geschichte des Aufganges und Abnehmens des türk. Reichs von 1300–1711. Sein Sohn Demetrius. geb. 1709. gest. 1744, war russ. Gesandter in London, geschätzter Satirendichter, übersetzte auch griech. Classiker in das Russische.
Kanthare, s. Stange.
Kanthariden, s. span. Fliegen.
Kanton, eigentlich Kuangton, große chinesische Stadt an der Mündung des Tschukiang od. des Perlflusses, ist durch eine Ringmauer und viele Forts vertheidigt, zählt gegen 1300000 E., von denen wenigstens 80000 in Kähnen u. auf Flößen auf dem Strome leben. K. ist eine Welthandelsstadt. der Hauptplatz für die Aus- und Einfuhr des chines. Reichs. Die Europäer haben ihre Faktoreien in der südl. Vorstadt; überhaupt hat der Handelsverkehr seinen Sitz in den Vorstädten. da es für Europäer noch immer verboten u. wegen des Fremdenhasses der Einwohner gefährlich ist. die innere Stadt zu betreten.
Kantoplatonismus, Methode zu philosophiren, die sich auf Kant und Plato stützt.
Kanut, s. Knut.
Kanzelberedsamkeit, geistliche Beredsamkeit. s. Beredsamkeit, Homiletik, Homilie, Predigt. Die Kirche hat fast aus allen Jahrhunderten große Kanzelredner aufzuweisen, obwohl die Pflege der K. nicht zu ihren wichtigsten Obliegenheiten gehört, indem einerseits die Predigt nur einen Theil und zudem nicht den wichtigsten des sacramentalen Gottesdienstes ausmacht und anderseits der feststehende Inhalt der Kirchenlehre ohne Herbeiziehung von Redekünsten für sich spricht u. dies um so eindringlicher, je lebendiger der Glaube des Predigers selbst ist. Als Glanzsterne der K. nennen wir von den latein. Kirchenvätern den Ambrosius, Augustinus, Leo d. Gr. und Gregor d. Gr., von den griechischen Gregor von Nazianz. Gregor v. Nyssa, Basilius d. Gr. und den bis heute unerreichten Chrysostomus; während aus dem 8. Jahrh. nur etwa Beda venerabilis, aus dem 9. Ottfried von Weißenburg, aus dem 11. Peter Damiani bekannt sind, erscheint im 12. ein Bernhard von Klairvaux und das 13. bringt einen ganzen Orden volksthümlicher Prediger, die Dominikaner, am Ende des selben und im 14. Jahrh. predigen der Franzose Fulko von Neuilly, der Spanier Vincenz Ferrerius, David von Augsburg u. Berthold von Regensburg vor Hunderttausenden, dazu ein Joh. Tauler, Heinrich Suso, im 15. aber ein Bernhardin von Siena, Joh. Capistran, Joh. Gerson, Geiler von Kaisersberg. Unter den Reformatoren waren unstreitig volksthümliche Redner und die Reformation förderte die kunstmäßige Ausbildung der K., aber bis tief ins 18. Jahrh. hinein verschlangen zumeist Controverspredigten den rechten Inhalt der Predigten, nebenbei u. nachher kam die Verweltlichung der K. und ein plattes, lustiges Moralisiren bei den Protestanten auf. welches im 18. Jahrh. Spalding und Spener nicht beseitigen konnten, J. A. Cramer. Mosheim, Jerusalem, Herder u. a. nicht beseitigen wollten. Katholischerseits nennen wir aus dem 17. und 18. Jahrh. die Italiener Paul Segneri und Bordoni, die Franzosen Bossuet, Bourdaloue, Fléchier, Massillon, de la Rue, denen im 19. Jahrh. nur Boulogne und Lacordaire nahe kamen, seit dem Ende des 18. Jahrh. die Deutschen Sailer, Moser, Hunoldt, A. Schneider, Liebermann, Colmar, aus neuester Zeit Veith und Pater Roh. Beliebte protestant. Kanzelredner unseres Jahrh.: Reinhard, v. Ammon, Schleiermacher, Tschirner, Cl. Harms, Tholuck.
Kanzen, s. Restanten.
Kanzlei (cancellaria), ursprünglich ein mit Schranken (cancellis) umgebener Ort zur Ausfertigung von Urkunden, Gerichtsurtheilen u. dgl., später der Name für höhere Gerichtsbehörden, auch für höhere oder niedere Regierungsbehörden. Der K.styl ist die Ausdrucksweise, in welcher eine Verfügung erlassen wird; seine Zweckmäßigkeit leuchtet ein, da eine feste Form sowohl für die Deutlichkeit u. Bestimmtheit als wegen
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