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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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auf dieses Wasser gebracht hebt augenblicklich diese Bewegung auf.


Kampner Thaler, holländ. Silbermünze, von 1540-1700 von Kampen, Deventer und Zwoll geprägt mit dem Wappen dieser 3 Städte. = 24 Sgr. 11/2 Pfg. = 1 fl. 10 kr. C.-M.


Kamptz, Karl Albr. Christoph Heinrich von. geb. 1769 zu Schwerin, gest. 1849 zu Berlin, bekannt als juristischer Schriftsteller (Beiträge zum mecklenburg. Staats- und Privatrecht; Handbuch des mecklenburg. Civilprozesses; Codex der Gensdarmerie; Jahrbücher für preuß. Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung; Annalen der preuß. inneren Staatsverwaltung; die Provinzial- u. statutarischen Rechte der preuß. Monarchie), war zuerst beim Reichskammergericht in Wetzlar angestellt, trat 1810 in preuß. Dienste, war längere Zeit Director des Polizeiministeriums, von 1830-42 Justizminister, betrieb auch seit 1819 die Untersuchungen gegen demagogische Umtriebe mit großem Eifer.


Kamtschatka, Halbinsel im N.-O. Asiens, von dem ochotskischen u. kamtsch. Meere bespült. ungefähr 4000 #M. groß. der Länge nach von einem Gebirge durchzogen, das auf der Ostseite 21 thätige Vulkane enthält, von denen der Kliutschi oder Kamtschatskaja-Skopa 14800' hoch sein soll. Das Klima soll durch die Seeluft so gemildert sein, daß Ackerbau möglich wäre, allein bei der geringen Bevölkerung u. der ungeheuren Entfernung K.s von Europa ist an eine solche Bodenbenutzung noch lange nicht zu denken. An Thieren sind vorhanden zahlreiche Bären, Wölfe, Füchse, Zobel, Meerottern, Schwimmvögel, ungeheuer viele Lachse, zahme Schweine, Schafe und Hunde, welche als Zugvieh im Winter dienen; an Mineralien Schwefel u. Eisen. Die Ureinwohner, Kamtschadalen, sind mongolischen Stammes, nicht so verkümmert wie die nördl. sibirischen Völker, gastfrei, nicht ohne Scharfsinn, aber träg. schmutzig, meistens noch Fetischanbeter, seit der Eroberung des Landes durch die Russen (1697) auf etwa 4000 Seelen zusammengeschmolzen. Die übrigen Einwohner, vielleicht ebenfalls 4000, sind niedergelassene Russen, Kosaken und Verbannte.


Kanaa (jetzt Kenna), Flecken in Galiläa unweit Kapernaum, bekannt als Schauplatz des ersten Wunders Jesu.


Kanaan, der Name Palästinas, bevor es von den Israeliten besetzt wurde, so genannt nach K., dem Sohne Chams, dessen Nachkommen es bewohnten; vgl. Palästina.


Kanal, in der Geographie soviel als Meerenge, Straße, Sund; vorzugsweise die Meerenge zwischen Frankreich und England (bei den Franzosen la Manche), welche den atlant. Ocean u. die Nordsee verbindet. Sie hat eine Oberfläche von etwa 1200 #M., sehr starke Ebbe und Fluth, ist das befahrenste aller Meere, aber auch außerordentlich gefährlich. An der schmalsten Stelle, Pas de Calais, oder Straße von Dover genannt, ist der K. nur 5 Meilen breit. - K. in der Anatomie: an beiden Enden offene Röhre, welche organischen, flüssigen oder weichen Stoffen als Durchgang dient.


Kanal, künstlich angelegter Wassergraben, entweder um Wasser von einem Punkte zum andern zu leiten (Entwässerungs- od. Bewässerungsgräben, Mühlgräben), oder um den Binnenverkehr durch die Schiffahrt zu erleichtern. Ein sehr entwickeltes K.system für die Schifffahrt haben England, die Niederlande, Frankreich, Nordamerika, Rußland und China; Deutschland hat zwar auch eine Anzahl Kanäle, von denen der Ludwigs-K., die Donau mit dem Main verbindend, der bedeutendste ist; da aber bekanntlich die Beschiffung der deutschen Flüsse noch heutzutage von einzelnen deutschen Regierungen erschwert wird, so war bisher ein K. system eine Unmöglichkeit. Die Eisenbahnen haben die Wichtigkeit der Kanäle nur theilweise vermindert, indem die Fracht bei Waaren von großem Umfange und großer Schwere, z. B. Steine, Eisen. Erzen, Holz, Torf. Getreide, Wein u. s. w. im Verhältniß zu ihrem Werth auf Eisenbahnen viel mehr als auf Kanälen beträgt.


Kanaris, Konstantin, der ausgezeichnetste

auf dieses Wasser gebracht hebt augenblicklich diese Bewegung auf.


Kampner Thaler, holländ. Silbermünze, von 1540–1700 von Kampen, Deventer und Zwoll geprägt mit dem Wappen dieser 3 Städte. = 24 Sgr. 11/2 Pfg. = 1 fl. 10 kr. C.-M.


Kamptz, Karl Albr. Christoph Heinrich von. geb. 1769 zu Schwerin, gest. 1849 zu Berlin, bekannt als juristischer Schriftsteller (Beiträge zum mecklenburg. Staats- und Privatrecht; Handbuch des mecklenburg. Civilprozesses; Codex der Gensdarmerie; Jahrbücher für preuß. Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung; Annalen der preuß. inneren Staatsverwaltung; die Provinzial- u. statutarischen Rechte der preuß. Monarchie), war zuerst beim Reichskammergericht in Wetzlar angestellt, trat 1810 in preuß. Dienste, war längere Zeit Director des Polizeiministeriums, von 1830–42 Justizminister, betrieb auch seit 1819 die Untersuchungen gegen demagogische Umtriebe mit großem Eifer.


Kamtschatka, Halbinsel im N.-O. Asiens, von dem ochotskischen u. kamtsch. Meere bespült. ungefähr 4000 □M. groß. der Länge nach von einem Gebirge durchzogen, das auf der Ostseite 21 thätige Vulkane enthält, von denen der Kliutschi oder Kamtschatskaja-Skopa 14800' hoch sein soll. Das Klima soll durch die Seeluft so gemildert sein, daß Ackerbau möglich wäre, allein bei der geringen Bevölkerung u. der ungeheuren Entfernung K.s von Europa ist an eine solche Bodenbenutzung noch lange nicht zu denken. An Thieren sind vorhanden zahlreiche Bären, Wölfe, Füchse, Zobel, Meerottern, Schwimmvögel, ungeheuer viele Lachse, zahme Schweine, Schafe und Hunde, welche als Zugvieh im Winter dienen; an Mineralien Schwefel u. Eisen. Die Ureinwohner, Kamtschadalen, sind mongolischen Stammes, nicht so verkümmert wie die nördl. sibirischen Völker, gastfrei, nicht ohne Scharfsinn, aber träg. schmutzig, meistens noch Fetischanbeter, seit der Eroberung des Landes durch die Russen (1697) auf etwa 4000 Seelen zusammengeschmolzen. Die übrigen Einwohner, vielleicht ebenfalls 4000, sind niedergelassene Russen, Kosaken und Verbannte.


Kanaa (jetzt Kenna), Flecken in Galiläa unweit Kapernaum, bekannt als Schauplatz des ersten Wunders Jesu.


Kanaan, der Name Palästinas, bevor es von den Israeliten besetzt wurde, so genannt nach K., dem Sohne Chams, dessen Nachkommen es bewohnten; vgl. Palästina.


Kanal, in der Geographie soviel als Meerenge, Straße, Sund; vorzugsweise die Meerenge zwischen Frankreich und England (bei den Franzosen la Manche), welche den atlant. Ocean u. die Nordsee verbindet. Sie hat eine Oberfläche von etwa 1200 □M., sehr starke Ebbe und Fluth, ist das befahrenste aller Meere, aber auch außerordentlich gefährlich. An der schmalsten Stelle, Pas de Calais, oder Straße von Dover genannt, ist der K. nur 5 Meilen breit. – K. in der Anatomie: an beiden Enden offene Röhre, welche organischen, flüssigen oder weichen Stoffen als Durchgang dient.


Kanal, künstlich angelegter Wassergraben, entweder um Wasser von einem Punkte zum andern zu leiten (Entwässerungs- od. Bewässerungsgräben, Mühlgräben), oder um den Binnenverkehr durch die Schiffahrt zu erleichtern. Ein sehr entwickeltes K.system für die Schifffahrt haben England, die Niederlande, Frankreich, Nordamerika, Rußland und China; Deutschland hat zwar auch eine Anzahl Kanäle, von denen der Ludwigs-K., die Donau mit dem Main verbindend, der bedeutendste ist; da aber bekanntlich die Beschiffung der deutschen Flüsse noch heutzutage von einzelnen deutschen Regierungen erschwert wird, so war bisher ein K. system eine Unmöglichkeit. Die Eisenbahnen haben die Wichtigkeit der Kanäle nur theilweise vermindert, indem die Fracht bei Waaren von großem Umfange und großer Schwere, z. B. Steine, Eisen. Erzen, Holz, Torf. Getreide, Wein u. s. w. im Verhältniß zu ihrem Werth auf Eisenbahnen viel mehr als auf Kanälen beträgt.


Kanaris, Konstantin, der ausgezeichnetste

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[536/0537] auf dieses Wasser gebracht hebt augenblicklich diese Bewegung auf. Kampner Thaler, holländ. Silbermünze, von 1540–1700 von Kampen, Deventer und Zwoll geprägt mit dem Wappen dieser 3 Städte. = 24 Sgr. 11/2 Pfg. = 1 fl. 10 kr. C.-M. Kamptz, Karl Albr. Christoph Heinrich von. geb. 1769 zu Schwerin, gest. 1849 zu Berlin, bekannt als juristischer Schriftsteller (Beiträge zum mecklenburg. Staats- und Privatrecht; Handbuch des mecklenburg. Civilprozesses; Codex der Gensdarmerie; Jahrbücher für preuß. Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung; Annalen der preuß. inneren Staatsverwaltung; die Provinzial- u. statutarischen Rechte der preuß. Monarchie), war zuerst beim Reichskammergericht in Wetzlar angestellt, trat 1810 in preuß. Dienste, war längere Zeit Director des Polizeiministeriums, von 1830–42 Justizminister, betrieb auch seit 1819 die Untersuchungen gegen demagogische Umtriebe mit großem Eifer. Kamtschatka, Halbinsel im N.-O. Asiens, von dem ochotskischen u. kamtsch. Meere bespült. ungefähr 4000 □M. groß. der Länge nach von einem Gebirge durchzogen, das auf der Ostseite 21 thätige Vulkane enthält, von denen der Kliutschi oder Kamtschatskaja-Skopa 14800' hoch sein soll. Das Klima soll durch die Seeluft so gemildert sein, daß Ackerbau möglich wäre, allein bei der geringen Bevölkerung u. der ungeheuren Entfernung K.s von Europa ist an eine solche Bodenbenutzung noch lange nicht zu denken. An Thieren sind vorhanden zahlreiche Bären, Wölfe, Füchse, Zobel, Meerottern, Schwimmvögel, ungeheuer viele Lachse, zahme Schweine, Schafe und Hunde, welche als Zugvieh im Winter dienen; an Mineralien Schwefel u. Eisen. Die Ureinwohner, Kamtschadalen, sind mongolischen Stammes, nicht so verkümmert wie die nördl. sibirischen Völker, gastfrei, nicht ohne Scharfsinn, aber träg. schmutzig, meistens noch Fetischanbeter, seit der Eroberung des Landes durch die Russen (1697) auf etwa 4000 Seelen zusammengeschmolzen. Die übrigen Einwohner, vielleicht ebenfalls 4000, sind niedergelassene Russen, Kosaken und Verbannte. Kanaa (jetzt Kenna), Flecken in Galiläa unweit Kapernaum, bekannt als Schauplatz des ersten Wunders Jesu. Kanaan, der Name Palästinas, bevor es von den Israeliten besetzt wurde, so genannt nach K., dem Sohne Chams, dessen Nachkommen es bewohnten; vgl. Palästina. Kanal, in der Geographie soviel als Meerenge, Straße, Sund; vorzugsweise die Meerenge zwischen Frankreich und England (bei den Franzosen la Manche), welche den atlant. Ocean u. die Nordsee verbindet. Sie hat eine Oberfläche von etwa 1200 □M., sehr starke Ebbe und Fluth, ist das befahrenste aller Meere, aber auch außerordentlich gefährlich. An der schmalsten Stelle, Pas de Calais, oder Straße von Dover genannt, ist der K. nur 5 Meilen breit. – K. in der Anatomie: an beiden Enden offene Röhre, welche organischen, flüssigen oder weichen Stoffen als Durchgang dient. Kanal, künstlich angelegter Wassergraben, entweder um Wasser von einem Punkte zum andern zu leiten (Entwässerungs- od. Bewässerungsgräben, Mühlgräben), oder um den Binnenverkehr durch die Schiffahrt zu erleichtern. Ein sehr entwickeltes K.system für die Schifffahrt haben England, die Niederlande, Frankreich, Nordamerika, Rußland und China; Deutschland hat zwar auch eine Anzahl Kanäle, von denen der Ludwigs-K., die Donau mit dem Main verbindend, der bedeutendste ist; da aber bekanntlich die Beschiffung der deutschen Flüsse noch heutzutage von einzelnen deutschen Regierungen erschwert wird, so war bisher ein K. system eine Unmöglichkeit. Die Eisenbahnen haben die Wichtigkeit der Kanäle nur theilweise vermindert, indem die Fracht bei Waaren von großem Umfange und großer Schwere, z. B. Steine, Eisen. Erzen, Holz, Torf. Getreide, Wein u. s. w. im Verhältniß zu ihrem Werth auf Eisenbahnen viel mehr als auf Kanälen beträgt. Kanaris, Konstantin, der ausgezeichnetste

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/537>, abgerufen am 23.11.2024.