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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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verpflanzt worden und der K.handel setzt ungeheure Summen in Umlauf (Java führte 1840 allein 1501/2 Millionen Pfund aus). Der K. enthält einen eigenthümlichen bitteren Stoff, das Coffein, zwei eigenthümliche Säuren, ein Fett. einen Faserstoff, ein Harz, Eiweiß, etwas Zucker, Gummi, Schleim und Wasser. Beim Rösten wird ein Theil des Coffeins und das Wasser verflüchtigt, die aromatische K. säure wird brenzlich u. bildet das eigentliche Aroma. das Eiweiß wird zerstört, der Schleim bitter und es entsteht ein brenzliches Oel. Beim Rösten soll so wenig als möglich Aroma verflüchtigt und so wenig als möglich brenzliches Oel erzeugt werden und man bereitet ihn besser durch einen Aufguß siedenden Wassers, ohne ihn zu kochen. Die Wirkung des K.s ist eine belebende für das Gehirn und den Magen, aber nicht räthlich für Personen, welche an Blutwallungen und Hämorrhoiden leiden. Sein Gebrauch scheint in Arabien uralt zu sein, die ersten Nachrichten über ihn gab Europa 1573 der deutsche Arzt Rauwolf und die ersten K.häuser entstanden in Italien. Frankreich und England von Anfang bis Ende des 17. Jahrhunderts; in Deutschland wurde sein Genuß erst gegen Ende des vor. Jahrh. allgemein.


Kaffern, vom arabischen Kafir. d. h. Ungläubiger, heißen 2 Völker: 1) eines im Gebirgsland Kaferistan zwischen Peschawer, Badakschan, Kunduz, Gilgit, von indo-germanischer Abkunft, wenig bekannt; 2) im Nordosten des Kaplands. Diese afrikan. K. sind von sehr kräftigem Bau, brauner bis schwarzer Farbe, haben hohe Stirne und Nase aber Wollhaar und aufgeworfene Lippen wie die Neger. Sie theilen sich in vier Hauptstämme: die Amakosa, die Amatemba oder Tambuki, die Amaponda oder Mambuki. die Amazula, gewöhnlich einfach Zula genannt. Die letztern haben unter ihren Häuptlingen Gaika und Dingaan sich durch wilde Eroberungskriege gegen Norden ausgebreitet. Die K. sind Hirten und Jäger, räuberisch und grausam, was sie aber erst durch die Treulosigkeit und Unmenschlichkeit der europ. Colonisten im Kaplande geworden sein sollen. Die Boers (s. d.) an der Gränze lagen mit ihnen in einem beständigen Vertilgungskriege, der erst 1830 von den Engländern unterbrochen wurde; indessen haben auch diese seitdem 3 Kriege mit ihnen geführt und dem erst 1853 abgeschlossenen Frieden wird keine lange Dauer vorausbestimmt, was wohl daher rührt, daß die Engländer den K. das beste Land weggenommen u. sie in das Gebirge zurückgedrängt haben; vgl. Kapland.


Kaffis, was Cahiz.


Kaftan, das bekannte einem Schlafe rock ähnliche Nationalkleid der Türken.


Kahau, Kaho (Semnopithecus nasica), eine zur Gattung der Meerkatzen gehörige Affenart, in großen Heerden auf Borneo lebend, 2' lang, röthlichgelb mit sehr langer u. vorspringender Nase. Erhielt seinen Namen von seinem Geschrei.


Kahira, s. Kairo.


Kahla, altenburgische Stadt an der Saale, oberhalb Jena, mit 3000 E.; in der Nähe die Bergfeste Leuchtenburg mit Zucht- und Irrenhaus.


Kahlenberg oder Kalenberg, Wienerwald, Gebirge in Unterösterreich, Zweig der norischen Alpen, der sich bis in die Umgegend Wiens erstreckt, wo der Josephsberg (Kalteberg) u. Leopoldsberg durch ihre herrliche Fernsicht berühmt sind; in den Thälern am Fuße liegen die Ortschaften Heiligenstadt, Grinzing und Weidling. Vgl. Cetisches Gebirge.


Kahm, der Schimmel, der sich auf der Oberfläche gegohrener Flüssigkeiten ansetzt.


Kahun, ostind. Gewicht = 28 Zollctr.


Kai (Keh), s. Quai.


Kaien, in der Seemannssprache: den Raaen der im Hafen ankernden Schiffe die Richtung nach der Länge des Schiffes zu geben, um andern Schiffen weniger hinderlich zu sein.


Kaik, das lange, schmale, außerordentlich leichte und schnelle Fährboot der Türken, bei Konstantinopel zu vielen Tausenden den Bosporus durchkreuzend.


Kaimakan, d. h. Stellvertreter, in der Türkei der Stellvertreter des Großweßir, der Gouverneur von Konstantinopel.


Kaiman, s. Krokodil.


Kain, der erste Mensch, welcher geboren

verpflanzt worden und der K.handel setzt ungeheure Summen in Umlauf (Java führte 1840 allein 1501/2 Millionen Pfund aus). Der K. enthält einen eigenthümlichen bitteren Stoff, das Coffeïn, zwei eigenthümliche Säuren, ein Fett. einen Faserstoff, ein Harz, Eiweiß, etwas Zucker, Gummi, Schleim und Wasser. Beim Rösten wird ein Theil des Coffeïns und das Wasser verflüchtigt, die aromatische K. säure wird brenzlich u. bildet das eigentliche Aroma. das Eiweiß wird zerstört, der Schleim bitter und es entsteht ein brenzliches Oel. Beim Rösten soll so wenig als möglich Aroma verflüchtigt und so wenig als möglich brenzliches Oel erzeugt werden und man bereitet ihn besser durch einen Aufguß siedenden Wassers, ohne ihn zu kochen. Die Wirkung des K.s ist eine belebende für das Gehirn und den Magen, aber nicht räthlich für Personen, welche an Blutwallungen und Hämorrhoiden leiden. Sein Gebrauch scheint in Arabien uralt zu sein, die ersten Nachrichten über ihn gab Europa 1573 der deutsche Arzt Rauwolf und die ersten K.häuser entstanden in Italien. Frankreich und England von Anfang bis Ende des 17. Jahrhunderts; in Deutschland wurde sein Genuß erst gegen Ende des vor. Jahrh. allgemein.


Kaffern, vom arabischen Kafir. d. h. Ungläubiger, heißen 2 Völker: 1) eines im Gebirgsland Kaferistan zwischen Peschawer, Badakschan, Kunduz, Gilgit, von indo-germanischer Abkunft, wenig bekannt; 2) im Nordosten des Kaplands. Diese afrikan. K. sind von sehr kräftigem Bau, brauner bis schwarzer Farbe, haben hohe Stirne und Nase aber Wollhaar und aufgeworfene Lippen wie die Neger. Sie theilen sich in vier Hauptstämme: die Amakosa, die Amatemba oder Tambuki, die Amaponda oder Mambuki. die Amazula, gewöhnlich einfach Zula genannt. Die letztern haben unter ihren Häuptlingen Gaika und Dingaan sich durch wilde Eroberungskriege gegen Norden ausgebreitet. Die K. sind Hirten und Jäger, räuberisch und grausam, was sie aber erst durch die Treulosigkeit und Unmenschlichkeit der europ. Colonisten im Kaplande geworden sein sollen. Die Boers (s. d.) an der Gränze lagen mit ihnen in einem beständigen Vertilgungskriege, der erst 1830 von den Engländern unterbrochen wurde; indessen haben auch diese seitdem 3 Kriege mit ihnen geführt und dem erst 1853 abgeschlossenen Frieden wird keine lange Dauer vorausbestimmt, was wohl daher rührt, daß die Engländer den K. das beste Land weggenommen u. sie in das Gebirge zurückgedrängt haben; vgl. Kapland.


Kaffis, was Cahiz.


Kaftan, das bekannte einem Schlafe rock ähnliche Nationalkleid der Türken.


Kahau, Kaho (Semnopithecus nasica), eine zur Gattung der Meerkatzen gehörige Affenart, in großen Heerden auf Borneo lebend, 2' lang, röthlichgelb mit sehr langer u. vorspringender Nase. Erhielt seinen Namen von seinem Geschrei.


Kahira, s. Kairo.


Kahla, altenburgische Stadt an der Saale, oberhalb Jena, mit 3000 E.; in der Nähe die Bergfeste Leuchtenburg mit Zucht- und Irrenhaus.


Kahlenberg oder Kalenberg, Wienerwald, Gebirge in Unterösterreich, Zweig der norischen Alpen, der sich bis in die Umgegend Wiens erstreckt, wo der Josephsberg (Kalteberg) u. Leopoldsberg durch ihre herrliche Fernsicht berühmt sind; in den Thälern am Fuße liegen die Ortschaften Heiligenstadt, Grinzing und Weidling. Vgl. Cetisches Gebirge.


Kahm, der Schimmel, der sich auf der Oberfläche gegohrener Flüssigkeiten ansetzt.


Kahun, ostind. Gewicht = 28 Zollctr.


Kai (Keh), s. Quai.


Kaien, in der Seemannssprache: den Raaen der im Hafen ankernden Schiffe die Richtung nach der Länge des Schiffes zu geben, um andern Schiffen weniger hinderlich zu sein.


Kaik, das lange, schmale, außerordentlich leichte und schnelle Fährboot der Türken, bei Konstantinopel zu vielen Tausenden den Bosporus durchkreuzend.


Kaimakan, d. h. Stellvertreter, in der Türkei der Stellvertreter des Großweßir, der Gouverneur von Konstantinopel.


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[525/0526] verpflanzt worden und der K.handel setzt ungeheure Summen in Umlauf (Java führte 1840 allein 1501/2 Millionen Pfund aus). Der K. enthält einen eigenthümlichen bitteren Stoff, das Coffeïn, zwei eigenthümliche Säuren, ein Fett. einen Faserstoff, ein Harz, Eiweiß, etwas Zucker, Gummi, Schleim und Wasser. Beim Rösten wird ein Theil des Coffeïns und das Wasser verflüchtigt, die aromatische K. säure wird brenzlich u. bildet das eigentliche Aroma. das Eiweiß wird zerstört, der Schleim bitter und es entsteht ein brenzliches Oel. Beim Rösten soll so wenig als möglich Aroma verflüchtigt und so wenig als möglich brenzliches Oel erzeugt werden und man bereitet ihn besser durch einen Aufguß siedenden Wassers, ohne ihn zu kochen. Die Wirkung des K.s ist eine belebende für das Gehirn und den Magen, aber nicht räthlich für Personen, welche an Blutwallungen und Hämorrhoiden leiden. Sein Gebrauch scheint in Arabien uralt zu sein, die ersten Nachrichten über ihn gab Europa 1573 der deutsche Arzt Rauwolf und die ersten K.häuser entstanden in Italien. Frankreich und England von Anfang bis Ende des 17. Jahrhunderts; in Deutschland wurde sein Genuß erst gegen Ende des vor. Jahrh. allgemein. Kaffern, vom arabischen Kafir. d. h. Ungläubiger, heißen 2 Völker: 1) eines im Gebirgsland Kaferistan zwischen Peschawer, Badakschan, Kunduz, Gilgit, von indo-germanischer Abkunft, wenig bekannt; 2) im Nordosten des Kaplands. Diese afrikan. K. sind von sehr kräftigem Bau, brauner bis schwarzer Farbe, haben hohe Stirne und Nase aber Wollhaar und aufgeworfene Lippen wie die Neger. Sie theilen sich in vier Hauptstämme: die Amakosa, die Amatemba oder Tambuki, die Amaponda oder Mambuki. die Amazula, gewöhnlich einfach Zula genannt. Die letztern haben unter ihren Häuptlingen Gaika und Dingaan sich durch wilde Eroberungskriege gegen Norden ausgebreitet. Die K. sind Hirten und Jäger, räuberisch und grausam, was sie aber erst durch die Treulosigkeit und Unmenschlichkeit der europ. Colonisten im Kaplande geworden sein sollen. Die Boers (s. d.) an der Gränze lagen mit ihnen in einem beständigen Vertilgungskriege, der erst 1830 von den Engländern unterbrochen wurde; indessen haben auch diese seitdem 3 Kriege mit ihnen geführt und dem erst 1853 abgeschlossenen Frieden wird keine lange Dauer vorausbestimmt, was wohl daher rührt, daß die Engländer den K. das beste Land weggenommen u. sie in das Gebirge zurückgedrängt haben; vgl. Kapland. Kaffis, was Cahiz. Kaftan, das bekannte einem Schlafe rock ähnliche Nationalkleid der Türken. Kahau, Kaho (Semnopithecus nasica), eine zur Gattung der Meerkatzen gehörige Affenart, in großen Heerden auf Borneo lebend, 2' lang, röthlichgelb mit sehr langer u. vorspringender Nase. Erhielt seinen Namen von seinem Geschrei. Kahira, s. Kairo. Kahla, altenburgische Stadt an der Saale, oberhalb Jena, mit 3000 E.; in der Nähe die Bergfeste Leuchtenburg mit Zucht- und Irrenhaus. Kahlenberg oder Kalenberg, Wienerwald, Gebirge in Unterösterreich, Zweig der norischen Alpen, der sich bis in die Umgegend Wiens erstreckt, wo der Josephsberg (Kalteberg) u. Leopoldsberg durch ihre herrliche Fernsicht berühmt sind; in den Thälern am Fuße liegen die Ortschaften Heiligenstadt, Grinzing und Weidling. Vgl. Cetisches Gebirge. Kahm, der Schimmel, der sich auf der Oberfläche gegohrener Flüssigkeiten ansetzt. Kahun, ostind. Gewicht = 28 Zollctr. Kai (Keh), s. Quai. Kaien, in der Seemannssprache: den Raaen der im Hafen ankernden Schiffe die Richtung nach der Länge des Schiffes zu geben, um andern Schiffen weniger hinderlich zu sein. Kaik, das lange, schmale, außerordentlich leichte und schnelle Fährboot der Türken, bei Konstantinopel zu vielen Tausenden den Bosporus durchkreuzend. Kaimakan, d. h. Stellvertreter, in der Türkei der Stellvertreter des Großweßir, der Gouverneur von Konstantinopel. Kaiman, s. Krokodil. Kain, der erste Mensch, welcher geboren

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 525. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/526>, abgerufen am 01.09.2024.