Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Staatsrecht; j. reformandi, das Recht der Landesherren, in ihrem Gebiete den Protestantismus als Landesreligion zu erklären, dann das Recht, das protestant. Kirchenwesen zu ändern; j. strictum oder perfectum, das strenge oder vollkommene, d. h. erzwingbare Recht, entgegengesetzt dem j. imperfectum, unvollkommenen Recht, d. h. solchem, dem nur eine Gewissenspflicht entspricht z. B. das Recht auf Wohlthaten; j. Quiritium, das den freigeborenen röm. Bürgern zustehende Recht; j. talionis, Vergeltungsrecht; j. vitae et necis, das Recht über Leben u. Tod; j. dicere, Rechtsprechen.


Juspara, Juplik. türk. Silbermünze = 27 Sgr. 5 Pf. = 1 fl. 20 kr. C.-M.


Jussieu (Schüß'jöh), berühmte, um die Botanik hochverdiente französ. Familie. Antoine de J. geb. 1686 zu Lyon, gest. als Professor am botanischen Garten zu Paris 1758. Bearbeitete eine neue Auflage von Tourneforts "Institutiones botanicae", Paris 1719. - Bernhard de J., Bruder des Vorigen, geb. 1699 zu Lyon, gest. 1776 zu Paris, studierte zuerst Medicin, widmete sich aber dann ganz der Botanik, erforschte mit Scharfsinn und genauer Beobachtung die natürlichen Verwandtschaften der Pflanzen und ward der Gründer des nach ihm benannten Pflanzensystems, auch System von Trianon genannt. Ludwig XV. übertrug ihm die Errichtung eines botanischen Gartens zu Trianon, wobei er diese natürliche Anordnung befolgte. Seine Schriften sind nicht zahlreich; ausgezeichnete Arbeiten finden sich in den Abhandlungen der französ. Akademie. - Antoine Laurent de J., Neffe des Vorigen, geb. 1748 zu Lyon, seit 1770 Professor am Pflanzengarten in Paris, 1773 Mitglied der Akademie, seit 1777 Director des botanischen Gartens, unter Napoleon Rath der Universität. Seine Verdienste um die Botanik sind bedeutend, namentlich bildete er das System seines Oheims weiter aus und machte zuerst dasselbe bekannt in seinem Hauptwerke. "Genera plantarum secundum ordinem naturalem disposita", Paris 1789. Starb zu Paris 1836. Der Sohn des Vorigen. Adrien de J., geb. 1791 zu Paris, seit 1826 Professor der Botanik am Pflanzengarten, verdienstvoller Botaniker, schrieb viele Monographien, ferner eine "Botanique", Paris 1844. übersetzt von Laßling, Stuttgart 1845. - Laurent Pierre de J., Neffe des Ant. Laurent. geb. 1792 zu Lyon, machte sich verdient um die Einführung des wechselseitigen Unterrichts und durch seine Schriften, darunter namentlich das gute und vielfach übersetzte Volksbuch: "Simon de Nantua".


Jussuf, französ. General. soll um 1810 im südlichen Frankreich geboren, und als 5jähriger Knabe von Seeräubern nach Tunis gebracht worden sein, wo er in der Leibwache des Bei Offizier wurde, aber wegen einem Liebesabenteuer mit dessen Tochter 1830 nach Algier entfloh (wie er dem Fürsten Pückler-Muskau erzählte oder aufband). Er trat in das Corps der Spahis, schwang sich zum Commandanten und General empor, wurde 1845 zu Paris Christ, begleitete St. Arnaud in die Krimm, kehrte nach dessen Tod zurück und befehligt wieder die einheimischen Truppen in Algerien.


Juste milieu (schüst miliöh), die rechte Mitte; Regierungssystem Louis Philipps, das die richtige Mitte zwischen den beiden Extremen nach rechts und links, zwischen Absolutismus und Demokratie einhalten sollte.


Justi, Karl Wilhelm, protest. Theolog, geb. 1767 zu Marburg, gest. 1846 als Professor daselbst. schrieb u. a.: Nationalgesänge der Hebräer, sionitische Harfenklänge und eine Lebensgeschichte der hl. Elisabeth.


Justicia, in der alten aragon. Verfassung eine von den Ständen ernannte Behörde mit ausübender Gewalt, in Verfassungsangelegenheiten der oberste Richter, konnte im Nothfalle selbst gegen den König die bewaffnete Macht aufbieten.


Justification, latein.-deutsch, Rechtfertigung; bei Appellationen die Angabe der Gründe warum das Rechtsmittel ergriffen wurde; bei Rechnungen die Prüfung derselben; Justificatur, Genehmigung, Bekräftigung; justificiren, rechtfertigen; hinrichten.

Staatsrecht; j. reformandi, das Recht der Landesherren, in ihrem Gebiete den Protestantismus als Landesreligion zu erklären, dann das Recht, das protestant. Kirchenwesen zu ändern; j. strictum oder perfectum, das strenge oder vollkommene, d. h. erzwingbare Recht, entgegengesetzt dem j. imperfectum, unvollkommenen Recht, d. h. solchem, dem nur eine Gewissenspflicht entspricht z. B. das Recht auf Wohlthaten; j. Quiritium, das den freigeborenen röm. Bürgern zustehende Recht; j. talionis, Vergeltungsrecht; j. vitae et necis, das Recht über Leben u. Tod; j. dicere, Rechtsprechen.


Juspara, Juplik. türk. Silbermünze = 27 Sgr. 5 Pf. = 1 fl. 20 kr. C.-M.


Jussieu (Schüßʼjöh), berühmte, um die Botanik hochverdiente französ. Familie. Antoine de J. geb. 1686 zu Lyon, gest. als Professor am botanischen Garten zu Paris 1758. Bearbeitete eine neue Auflage von Tourneforts „Institutiones botanicae“, Paris 1719. – Bernhard de J., Bruder des Vorigen, geb. 1699 zu Lyon, gest. 1776 zu Paris, studierte zuerst Medicin, widmete sich aber dann ganz der Botanik, erforschte mit Scharfsinn und genauer Beobachtung die natürlichen Verwandtschaften der Pflanzen und ward der Gründer des nach ihm benannten Pflanzensystems, auch System von Trianon genannt. Ludwig XV. übertrug ihm die Errichtung eines botanischen Gartens zu Trianon, wobei er diese natürliche Anordnung befolgte. Seine Schriften sind nicht zahlreich; ausgezeichnete Arbeiten finden sich in den Abhandlungen der französ. Akademie. – Antoine Laurent de J., Neffe des Vorigen, geb. 1748 zu Lyon, seit 1770 Professor am Pflanzengarten in Paris, 1773 Mitglied der Akademie, seit 1777 Director des botanischen Gartens, unter Napoleon Rath der Universität. Seine Verdienste um die Botanik sind bedeutend, namentlich bildete er das System seines Oheims weiter aus und machte zuerst dasselbe bekannt in seinem Hauptwerke. „Genera plantarum secundum ordinem naturalem disposita“, Paris 1789. Starb zu Paris 1836. Der Sohn des Vorigen. Adrien de J., geb. 1791 zu Paris, seit 1826 Professor der Botanik am Pflanzengarten, verdienstvoller Botaniker, schrieb viele Monographien, ferner eine „Botanique“, Paris 1844. übersetzt von Laßling, Stuttgart 1845. – Laurent Pierre de J., Neffe des Ant. Laurent. geb. 1792 zu Lyon, machte sich verdient um die Einführung des wechselseitigen Unterrichts und durch seine Schriften, darunter namentlich das gute und vielfach übersetzte Volksbuch: „Simon de Nantua“.


Jussuf, französ. General. soll um 1810 im südlichen Frankreich geboren, und als 5jähriger Knabe von Seeräubern nach Tunis gebracht worden sein, wo er in der Leibwache des Bei Offizier wurde, aber wegen einem Liebesabenteuer mit dessen Tochter 1830 nach Algier entfloh (wie er dem Fürsten Pückler-Muskau erzählte oder aufband). Er trat in das Corps der Spahis, schwang sich zum Commandanten und General empor, wurde 1845 zu Paris Christ, begleitete St. Arnaud in die Krimm, kehrte nach dessen Tod zurück und befehligt wieder die einheimischen Truppen in Algerien.


Juste milieu (schüst miliöh), die rechte Mitte; Regierungssystem Louis Philipps, das die richtige Mitte zwischen den beiden Extremen nach rechts und links, zwischen Absolutismus und Demokratie einhalten sollte.


Justi, Karl Wilhelm, protest. Theolog, geb. 1767 zu Marburg, gest. 1846 als Professor daselbst. schrieb u. a.: Nationalgesänge der Hebräer, sionitische Harfenklänge und eine Lebensgeschichte der hl. Elisabeth.


Justicia, in der alten aragon. Verfassung eine von den Ständen ernannte Behörde mit ausübender Gewalt, in Verfassungsangelegenheiten der oberste Richter, konnte im Nothfalle selbst gegen den König die bewaffnete Macht aufbieten.


Justification, latein.-deutsch, Rechtfertigung; bei Appellationen die Angabe der Gründe warum das Rechtsmittel ergriffen wurde; bei Rechnungen die Prüfung derselben; Justificatur, Genehmigung, Bekräftigung; justificiren, rechtfertigen; hinrichten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0520" n="519"/>
Staatsrecht; <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">reformandi</hi></hi>, das Recht der Landesherren, in ihrem Gebiete den Protestantismus als Landesreligion zu erklären, dann das Recht, das protestant. Kirchenwesen zu ändern; <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">strictum</hi></hi> oder <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">perfectum</hi></hi>, das strenge oder vollkommene, d. h. erzwingbare Recht, entgegengesetzt dem <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">imperfectum</hi></hi>, unvollkommenen Recht, d. h. solchem, dem nur eine Gewissenspflicht entspricht z. B. das Recht auf Wohlthaten; <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">Quiritium</hi></hi>, das den freigeborenen röm. Bürgern zustehende Recht; <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">talionis</hi></hi>, Vergeltungsrecht; <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">vitae et necis</hi></hi>, das Recht über Leben u. Tod; <hi rendition="#i">j. <hi rendition="#g">dicere</hi></hi>, Rechtsprechen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Juspara</hi>, Juplik. türk. Silbermünze = 27 Sgr. 5 Pf. = 1 fl. 20 kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Jussieu</hi> (Schüß&#x02BC;jöh), berühmte, um die Botanik hochverdiente französ. Familie. <hi rendition="#g">Antoine de</hi> J. geb. 1686 zu Lyon, gest. als Professor am botanischen Garten zu Paris 1758. Bearbeitete eine neue Auflage von Tourneforts &#x201E;<hi rendition="#i">Institutiones botanicae</hi>&#x201C;, Paris 1719. &#x2013; <hi rendition="#g">Bernhard de</hi> J., Bruder des Vorigen, geb. 1699 zu Lyon, gest. 1776 zu Paris, studierte zuerst Medicin, widmete sich aber dann ganz der Botanik, erforschte mit Scharfsinn und genauer Beobachtung die natürlichen Verwandtschaften der Pflanzen und ward der Gründer des nach ihm benannten Pflanzensystems, auch System von Trianon genannt. Ludwig XV. übertrug ihm die Errichtung eines botanischen Gartens zu Trianon, wobei er diese natürliche Anordnung befolgte. Seine Schriften sind nicht zahlreich; ausgezeichnete Arbeiten finden sich in den Abhandlungen der französ. Akademie. &#x2013; <hi rendition="#g">Antoine Laurent de</hi> J., Neffe des Vorigen, geb. 1748 zu Lyon, seit 1770 Professor am Pflanzengarten in Paris, 1773 Mitglied der Akademie, seit 1777 Director des botanischen Gartens, unter Napoleon Rath der Universität. Seine Verdienste um die Botanik sind bedeutend, namentlich bildete er das System seines Oheims weiter aus und machte zuerst dasselbe bekannt in seinem Hauptwerke. &#x201E;<hi rendition="#i">Genera plantarum secundum ordinem naturalem disposita</hi>&#x201C;, Paris 1789. Starb zu Paris 1836. Der Sohn des Vorigen. <hi rendition="#g">Adrien de</hi> J., geb. 1791 zu Paris, seit 1826 Professor der Botanik am Pflanzengarten, verdienstvoller Botaniker, schrieb viele Monographien, ferner eine &#x201E;<hi rendition="#i">Botanique</hi>&#x201C;, Paris 1844. übersetzt von Laßling, Stuttgart 1845. &#x2013; <hi rendition="#g">Laurent Pierre de</hi> J., Neffe des Ant. Laurent. geb. 1792 zu Lyon, machte sich verdient um die Einführung des wechselseitigen Unterrichts und durch seine Schriften, darunter namentlich das gute und vielfach übersetzte Volksbuch: &#x201E;<hi rendition="#i">Simon de Nantua</hi>&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Jussuf</hi>, französ. General. soll um 1810 im südlichen Frankreich geboren, und als 5jähriger Knabe von Seeräubern nach Tunis gebracht worden sein, wo er in der Leibwache des Bei Offizier wurde, aber wegen einem Liebesabenteuer mit dessen Tochter 1830 nach Algier entfloh (wie er dem Fürsten Pückler-Muskau erzählte oder aufband). Er trat in das Corps der Spahis, schwang sich zum Commandanten und General empor, wurde 1845 zu Paris Christ, begleitete St. Arnaud in die Krimm, kehrte nach dessen Tod zurück und befehligt wieder die einheimischen Truppen in Algerien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Juste milieu</hi> (schüst miliöh), die rechte Mitte; Regierungssystem Louis Philipps, das die richtige Mitte zwischen den beiden Extremen nach rechts und links, zwischen Absolutismus und Demokratie einhalten sollte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Justi</hi>, Karl Wilhelm, protest. Theolog, geb. 1767 zu Marburg, gest. 1846 als Professor daselbst. schrieb u. a.: Nationalgesänge der Hebräer, sionitische Harfenklänge und eine Lebensgeschichte der hl. Elisabeth.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Justicia</hi>, in der alten aragon. Verfassung eine von den Ständen ernannte Behörde mit ausübender Gewalt, in Verfassungsangelegenheiten der oberste Richter, konnte im Nothfalle selbst gegen den König die bewaffnete Macht aufbieten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Justification</hi>, latein.-deutsch, Rechtfertigung; bei Appellationen die Angabe der Gründe warum das Rechtsmittel ergriffen wurde; bei Rechnungen die Prüfung derselben; <hi rendition="#g">Justificatur</hi>, Genehmigung, Bekräftigung; <hi rendition="#g">justificiren</hi>, rechtfertigen; hinrichten.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[519/0520] Staatsrecht; j. reformandi, das Recht der Landesherren, in ihrem Gebiete den Protestantismus als Landesreligion zu erklären, dann das Recht, das protestant. Kirchenwesen zu ändern; j. strictum oder perfectum, das strenge oder vollkommene, d. h. erzwingbare Recht, entgegengesetzt dem j. imperfectum, unvollkommenen Recht, d. h. solchem, dem nur eine Gewissenspflicht entspricht z. B. das Recht auf Wohlthaten; j. Quiritium, das den freigeborenen röm. Bürgern zustehende Recht; j. talionis, Vergeltungsrecht; j. vitae et necis, das Recht über Leben u. Tod; j. dicere, Rechtsprechen. Juspara, Juplik. türk. Silbermünze = 27 Sgr. 5 Pf. = 1 fl. 20 kr. C.-M. Jussieu (Schüßʼjöh), berühmte, um die Botanik hochverdiente französ. Familie. Antoine de J. geb. 1686 zu Lyon, gest. als Professor am botanischen Garten zu Paris 1758. Bearbeitete eine neue Auflage von Tourneforts „Institutiones botanicae“, Paris 1719. – Bernhard de J., Bruder des Vorigen, geb. 1699 zu Lyon, gest. 1776 zu Paris, studierte zuerst Medicin, widmete sich aber dann ganz der Botanik, erforschte mit Scharfsinn und genauer Beobachtung die natürlichen Verwandtschaften der Pflanzen und ward der Gründer des nach ihm benannten Pflanzensystems, auch System von Trianon genannt. Ludwig XV. übertrug ihm die Errichtung eines botanischen Gartens zu Trianon, wobei er diese natürliche Anordnung befolgte. Seine Schriften sind nicht zahlreich; ausgezeichnete Arbeiten finden sich in den Abhandlungen der französ. Akademie. – Antoine Laurent de J., Neffe des Vorigen, geb. 1748 zu Lyon, seit 1770 Professor am Pflanzengarten in Paris, 1773 Mitglied der Akademie, seit 1777 Director des botanischen Gartens, unter Napoleon Rath der Universität. Seine Verdienste um die Botanik sind bedeutend, namentlich bildete er das System seines Oheims weiter aus und machte zuerst dasselbe bekannt in seinem Hauptwerke. „Genera plantarum secundum ordinem naturalem disposita“, Paris 1789. Starb zu Paris 1836. Der Sohn des Vorigen. Adrien de J., geb. 1791 zu Paris, seit 1826 Professor der Botanik am Pflanzengarten, verdienstvoller Botaniker, schrieb viele Monographien, ferner eine „Botanique“, Paris 1844. übersetzt von Laßling, Stuttgart 1845. – Laurent Pierre de J., Neffe des Ant. Laurent. geb. 1792 zu Lyon, machte sich verdient um die Einführung des wechselseitigen Unterrichts und durch seine Schriften, darunter namentlich das gute und vielfach übersetzte Volksbuch: „Simon de Nantua“. Jussuf, französ. General. soll um 1810 im südlichen Frankreich geboren, und als 5jähriger Knabe von Seeräubern nach Tunis gebracht worden sein, wo er in der Leibwache des Bei Offizier wurde, aber wegen einem Liebesabenteuer mit dessen Tochter 1830 nach Algier entfloh (wie er dem Fürsten Pückler-Muskau erzählte oder aufband). Er trat in das Corps der Spahis, schwang sich zum Commandanten und General empor, wurde 1845 zu Paris Christ, begleitete St. Arnaud in die Krimm, kehrte nach dessen Tod zurück und befehligt wieder die einheimischen Truppen in Algerien. Juste milieu (schüst miliöh), die rechte Mitte; Regierungssystem Louis Philipps, das die richtige Mitte zwischen den beiden Extremen nach rechts und links, zwischen Absolutismus und Demokratie einhalten sollte. Justi, Karl Wilhelm, protest. Theolog, geb. 1767 zu Marburg, gest. 1846 als Professor daselbst. schrieb u. a.: Nationalgesänge der Hebräer, sionitische Harfenklänge und eine Lebensgeschichte der hl. Elisabeth. Justicia, in der alten aragon. Verfassung eine von den Ständen ernannte Behörde mit ausübender Gewalt, in Verfassungsangelegenheiten der oberste Richter, konnte im Nothfalle selbst gegen den König die bewaffnete Macht aufbieten. Justification, latein.-deutsch, Rechtfertigung; bei Appellationen die Angabe der Gründe warum das Rechtsmittel ergriffen wurde; bei Rechnungen die Prüfung derselben; Justificatur, Genehmigung, Bekräftigung; justificiren, rechtfertigen; hinrichten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/520
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/520>, abgerufen am 09.11.2024.