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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Herzogs von Clarence und nach dessen Thronbesteigung 1830 königl. Leibarzt; st. zu Brighton 1845. Von seinen zahlreichen Schriften sind besonders zu nennen: "On the influence of tropical climates", 5. Aufl. 1836; "On the nature etc. of gout", Lond. 1818, deutsch von Bloch, Halberst. 1819; "Change of air", 5. Aufl. Lond. 1837.


Joinville (Schoängwill), französische Stadt an der Marne, mit 3500 E., Leine- u. Wolleindustrie, ehemals Hauptstadt der Baronie J., die 1551 zum Fürstenthume erhoben wurde. Louis Philipps dritter Sohn, Francois, führte davon den Titel Prinz von J.


Joinville, Jean de. geb. 1223-25, Seneschal des Grafen von Champagne, erwarb den Ruhm hoher Tapferkeit, indem er 1245 den Kreuzzug Ludwigs IX. des Heiligen mitmachte, von welchem er 1254 zurückkehrte, unvergänglicheren Ruhm aber. indem er seine "L'histoire de St. Louis" und darin die Geschichte des Kreuzzuges schrieb; st. um 1318. Treffliche Ausgabe von Ch. Dufresne, Paris 1668, neue durch Buchon, Paris 1838, deutsch von Driesch, Trier 1853.


Jojakim, Sohn des Josia, König von Juda seit 609 v. Chr., ägyptischer Vasall. später dem Nebukadnezar zinsbar, fiel 599 von demselben ab und starb, während ihn ein chaldäisches Heer in Jerusalem belagerte.


Jolle, Jölle, kleines Fahrzeug besonders in den skandinavischen Gewässern. ohne Verdeck, gewöhnlich mit einem Maste; in Hamburg das gewöhnliche Fährboot auf der Elbe.


Jomard (Schomahr), E. Francois, geboren 1777 zu Versailles, berühmter Geograph, Topograph und Archäolog, begleitete Napoleon 1798 nach Aegypten und hatte einen Hauptantheil an der Herausgabe des nationalen Prachtwerks über Aegypten. Er ist seit 1839 Conservator der Charten und Pläne der großen Bibliothek zu Paris; seine Schriften beziehen sich fast ausschließlich auf Aegypten und Afrika.


Jomelli, Nicolo. geb. 1714 zu Atelli im Königreiche Neapel, trat seit 1736 als Operncomponist mit dem glücklichsten Erfolge auf, war von 1748-65 herzoglicher Kapellmeister in Stuttgart, später wieder in Italien und st. 1774 zu Neapel. Außer Opern auch kirchliche Compositionen. darunter ein Requiem und eine Passion berühmt.


Jomini, Henri, geb. 1779 zu Payerne im Waadtlande. beim Ausbruch der französ. Revolution Soldat in einem französ. Reiterregimente, dann einige Zeit lang Kaufmann, wurde durch eine Schrift über die großen militärischen Operationen 1804 Napoleon bekannt, machte alle Feldzüge bis 1813 mit, wurde Baron, Brigadegeneral, 1812 Offizier im großen Generalstab, ging 1813 den 14. August, von Berthier beleidigt. zu den Verbündeten über, wurde General in russ. Diensten u zog sich später nach Lausanne zurück. wo er 1840 st. Schrieb auch über die Feldzüge Friedrichs II., der Republik. Napoleons u. s. f.


Jonas (hebr. Jona d. h. Taube), der Sohn Amathis, aus Geth-Opher in Nordpalästina, weissagte um 825 v. Chr. die Wiederherstellung der Gränzen Israels von Emath bis zum todten Meer, die unter Jeroboam II. wirklich erfolgte. Sein Buch (das ganze Alterthum betrachtete ihn als den Verfasser desselben) erzählt in 4 Kapiteln seine Sendung nach Ninive, um dieser Weltstadt Buße zu predigen. Es enthält keine eigentlichen Weissagungen, aber schon Hieronymus fand die Geschichte des J. selber weissagend: er sei durch seinen Schiffbruch das Vorbild des Todes, durch den 3tägigen Aufenthalt im Bauche des Fisches aber das der Auferstehung Christi, durch sein Predigen an die Niniviten endlich das der Bekehrung der Heidenwelt. Erst der moderne Unglaube machte sich mit faden Witzeleien und s. g. Texteskritik hinter das Buch I.


Jonas, Justus, einer der rührigsten und dabei ein lebenskluger Mitarbeiter Luthers, geb. 1493 zu Nordhausen, studierte Theologie sowie die Rechte, wurde 1518 Licentiat der Rechte und Canonicus zu Erfurt, schon 1519 Rector der Universität, durch den "Pfaffensturm" nach Wittenberg getrieben. Bekanntlich begleitete J. Luthern 1521 nach Worms; fortan war er für die Reformation

Herzogs von Clarence und nach dessen Thronbesteigung 1830 königl. Leibarzt; st. zu Brighton 1845. Von seinen zahlreichen Schriften sind besonders zu nennen: „On the influence of tropical climates“, 5. Aufl. 1836; „On the nature etc. of gout“, Lond. 1818, deutsch von Bloch, Halberst. 1819; „Change of air“, 5. Aufl. Lond. 1837.


Joinville (Schoängwill), französische Stadt an der Marne, mit 3500 E., Leine- u. Wolleindustrie, ehemals Hauptstadt der Baronie J., die 1551 zum Fürstenthume erhoben wurde. Louis Philipps dritter Sohn, François, führte davon den Titel Prinz von J.


Joinville, Jean de. geb. 1223–25, Seneschal des Grafen von Champagne, erwarb den Ruhm hoher Tapferkeit, indem er 1245 den Kreuzzug Ludwigs IX. des Heiligen mitmachte, von welchem er 1254 zurückkehrte, unvergänglicheren Ruhm aber. indem er seine „Lʼhistoire de St. Louis“ und darin die Geschichte des Kreuzzuges schrieb; st. um 1318. Treffliche Ausgabe von Ch. Dufresne, Paris 1668, neue durch Buchon, Paris 1838, deutsch von Driesch, Trier 1853.


Jojakim, Sohn des Josia, König von Juda seit 609 v. Chr., ägyptischer Vasall. später dem Nebukadnezar zinsbar, fiel 599 von demselben ab und starb, während ihn ein chaldäisches Heer in Jerusalem belagerte.


Jolle, Jölle, kleines Fahrzeug besonders in den skandinavischen Gewässern. ohne Verdeck, gewöhnlich mit einem Maste; in Hamburg das gewöhnliche Fährboot auf der Elbe.


Jomard (Schomahr), E. François, geboren 1777 zu Versailles, berühmter Geograph, Topograph und Archäolog, begleitete Napoleon 1798 nach Aegypten und hatte einen Hauptantheil an der Herausgabe des nationalen Prachtwerks über Aegypten. Er ist seit 1839 Conservator der Charten und Pläne der großen Bibliothek zu Paris; seine Schriften beziehen sich fast ausschließlich auf Aegypten und Afrika.


Jomelli, Nicolo. geb. 1714 zu Atelli im Königreiche Neapel, trat seit 1736 als Operncomponist mit dem glücklichsten Erfolge auf, war von 1748–65 herzoglicher Kapellmeister in Stuttgart, später wieder in Italien und st. 1774 zu Neapel. Außer Opern auch kirchliche Compositionen. darunter ein Requiem und eine Passion berühmt.


Jomini, Henri, geb. 1779 zu Payerne im Waadtlande. beim Ausbruch der französ. Revolution Soldat in einem französ. Reiterregimente, dann einige Zeit lang Kaufmann, wurde durch eine Schrift über die großen militärischen Operationen 1804 Napoleon bekannt, machte alle Feldzüge bis 1813 mit, wurde Baron, Brigadegeneral, 1812 Offizier im großen Generalstab, ging 1813 den 14. August, von Berthier beleidigt. zu den Verbündeten über, wurde General in russ. Diensten u zog sich später nach Lausanne zurück. wo er 1840 st. Schrieb auch über die Feldzüge Friedrichs II., der Republik. Napoleons u. s. f.


Jonas (hebr. Jona d. h. Taube), der Sohn Amathis, aus Geth-Opher in Nordpalästina, weissagte um 825 v. Chr. die Wiederherstellung der Gränzen Israels von Emath bis zum todten Meer, die unter Jeroboam II. wirklich erfolgte. Sein Buch (das ganze Alterthum betrachtete ihn als den Verfasser desselben) erzählt in 4 Kapiteln seine Sendung nach Ninive, um dieser Weltstadt Buße zu predigen. Es enthält keine eigentlichen Weissagungen, aber schon Hieronymus fand die Geschichte des J. selber weissagend: er sei durch seinen Schiffbruch das Vorbild des Todes, durch den 3tägigen Aufenthalt im Bauche des Fisches aber das der Auferstehung Christi, durch sein Predigen an die Niniviten endlich das der Bekehrung der Heidenwelt. Erst der moderne Unglaube machte sich mit faden Witzeleien und s. g. Texteskritik hinter das Buch I.


Jonas, Justus, einer der rührigsten und dabei ein lebenskluger Mitarbeiter Luthers, geb. 1493 zu Nordhausen, studierte Theologie sowie die Rechte, wurde 1518 Licentiat der Rechte und Canonicus zu Erfurt, schon 1519 Rector der Universität, durch den „Pfaffensturm“ nach Wittenberg getrieben. Bekanntlich begleitete J. Luthern 1521 nach Worms; fortan war er für die Reformation

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[496/0497] Herzogs von Clarence und nach dessen Thronbesteigung 1830 königl. Leibarzt; st. zu Brighton 1845. Von seinen zahlreichen Schriften sind besonders zu nennen: „On the influence of tropical climates“, 5. Aufl. 1836; „On the nature etc. of gout“, Lond. 1818, deutsch von Bloch, Halberst. 1819; „Change of air“, 5. Aufl. Lond. 1837. Joinville (Schoängwill), französische Stadt an der Marne, mit 3500 E., Leine- u. Wolleindustrie, ehemals Hauptstadt der Baronie J., die 1551 zum Fürstenthume erhoben wurde. Louis Philipps dritter Sohn, François, führte davon den Titel Prinz von J. Joinville, Jean de. geb. 1223–25, Seneschal des Grafen von Champagne, erwarb den Ruhm hoher Tapferkeit, indem er 1245 den Kreuzzug Ludwigs IX. des Heiligen mitmachte, von welchem er 1254 zurückkehrte, unvergänglicheren Ruhm aber. indem er seine „Lʼhistoire de St. Louis“ und darin die Geschichte des Kreuzzuges schrieb; st. um 1318. Treffliche Ausgabe von Ch. Dufresne, Paris 1668, neue durch Buchon, Paris 1838, deutsch von Driesch, Trier 1853. Jojakim, Sohn des Josia, König von Juda seit 609 v. Chr., ägyptischer Vasall. später dem Nebukadnezar zinsbar, fiel 599 von demselben ab und starb, während ihn ein chaldäisches Heer in Jerusalem belagerte. Jolle, Jölle, kleines Fahrzeug besonders in den skandinavischen Gewässern. ohne Verdeck, gewöhnlich mit einem Maste; in Hamburg das gewöhnliche Fährboot auf der Elbe. Jomard (Schomahr), E. François, geboren 1777 zu Versailles, berühmter Geograph, Topograph und Archäolog, begleitete Napoleon 1798 nach Aegypten und hatte einen Hauptantheil an der Herausgabe des nationalen Prachtwerks über Aegypten. Er ist seit 1839 Conservator der Charten und Pläne der großen Bibliothek zu Paris; seine Schriften beziehen sich fast ausschließlich auf Aegypten und Afrika. Jomelli, Nicolo. geb. 1714 zu Atelli im Königreiche Neapel, trat seit 1736 als Operncomponist mit dem glücklichsten Erfolge auf, war von 1748–65 herzoglicher Kapellmeister in Stuttgart, später wieder in Italien und st. 1774 zu Neapel. Außer Opern auch kirchliche Compositionen. darunter ein Requiem und eine Passion berühmt. Jomini, Henri, geb. 1779 zu Payerne im Waadtlande. beim Ausbruch der französ. Revolution Soldat in einem französ. Reiterregimente, dann einige Zeit lang Kaufmann, wurde durch eine Schrift über die großen militärischen Operationen 1804 Napoleon bekannt, machte alle Feldzüge bis 1813 mit, wurde Baron, Brigadegeneral, 1812 Offizier im großen Generalstab, ging 1813 den 14. August, von Berthier beleidigt. zu den Verbündeten über, wurde General in russ. Diensten u zog sich später nach Lausanne zurück. wo er 1840 st. Schrieb auch über die Feldzüge Friedrichs II., der Republik. Napoleons u. s. f. Jonas (hebr. Jona d. h. Taube), der Sohn Amathis, aus Geth-Opher in Nordpalästina, weissagte um 825 v. Chr. die Wiederherstellung der Gränzen Israels von Emath bis zum todten Meer, die unter Jeroboam II. wirklich erfolgte. Sein Buch (das ganze Alterthum betrachtete ihn als den Verfasser desselben) erzählt in 4 Kapiteln seine Sendung nach Ninive, um dieser Weltstadt Buße zu predigen. Es enthält keine eigentlichen Weissagungen, aber schon Hieronymus fand die Geschichte des J. selber weissagend: er sei durch seinen Schiffbruch das Vorbild des Todes, durch den 3tägigen Aufenthalt im Bauche des Fisches aber das der Auferstehung Christi, durch sein Predigen an die Niniviten endlich das der Bekehrung der Heidenwelt. Erst der moderne Unglaube machte sich mit faden Witzeleien und s. g. Texteskritik hinter das Buch I. Jonas, Justus, einer der rührigsten und dabei ein lebenskluger Mitarbeiter Luthers, geb. 1493 zu Nordhausen, studierte Theologie sowie die Rechte, wurde 1518 Licentiat der Rechte und Canonicus zu Erfurt, schon 1519 Rector der Universität, durch den „Pfaffensturm“ nach Wittenberg getrieben. Bekanntlich begleitete J. Luthern 1521 nach Worms; fortan war er für die Reformation

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 496. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/497>, abgerufen am 27.11.2024.