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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Johannes der Evangelist, der Lieblingsjünger Jesu, war der Bruder Jakobus des ältern (s. d.), und wird als der Jüngste unter den Aposteln betrachtet. Bekanntlich nahm er nach der Kreuzigung Christi die heil. Jungfrau als Mutter zu sich u. erfüllte gegen sie die Pflichten eines Sohnes. Mit Petrus war er zunächst in Jerusalem thätig (Apg. Kap. 3 und 4), spendete in Samaria das Sacrament der Firmung (Apg. 8, 14-16), kam zwischen 68 bis 70 nach Chr. nach Ephesus und st. 101 daselbst etwa 94jährig. - Feuriger Eifer für die Sache Christi u. eine contemplative Geistesrichtung zeichnen den J. vor allen Aposteln aus und beherrschen seine Schriften. Ueber sein Evangelium, das letzte der 4 Evangelien und die letzte Arbeit des Apostels, s. d. Art. Evangelium Bd. II. S. 636. Hinsichtlich der Briefe, die einen Theil der "katholischen Briefe" bilden, ist der 1. einer Abhandlung ähnlich, ein Aufmunterungsschreiben an mehre Gemeinden, laut L. Hug ein Begleitschreiben des Evangeliums; der 2. ist an eine Frau und deren Söhne gerichtet und schließt sich hinsichtlich des Inhaltes an den 1. an; den 3. schrieb J. an einen gewissen Gajus, der vielleicht Bischof zu Pergamus war, und hielt ihn rein persönlich. Die Apokalypse ist J. früheste Schrift; er verfaßte dieselbe als Verbannter auf Patmos, wohin ihn Domitian bringen ließ. Ihr Zweck ist Belehrung über Jesu Ankunft als eines Richters zwischen den getreuen und abtrünnigen Christen, Tröstung über die Verluste der kämpfenden Kirche durch die Christenverfolgungen. Ermahnung zur Geduld und Ausdauer in Nöthen, womit Tyrannen und Irrlehrer die Gläubigen bedrohen. - Johannissegen, Johanniswein, Wein, der noch jetzt in Gegenden des katholischen Deutschlands am Johannistag gesegnet und zu Ehren des hl. J. d. E.en getrunken wird. Die Sitte gründet sich auf eine uralte Sage: ein Götzendiener Aristodemus reichte dem J. einen Becher vergifteten Weines mit dem Versprechen, sein Jünger werden zu wollen, wenn er den Wein ohne Nachtheil trinke; J. ging auf den Vorschlag ein und blieb wohlbehalten.


Johannes von Nepomuck, St., einer der verehrtesten Heiligen der Kirche, dessen Bildsäule namentlich in Böhmen u. im kathol. Deutschland viele Brücken ziert, wurde zwischen 1340-1350 im Städtlein Nepomuck oder Pomuck im Klattauerkreis Böhmens geb., Canonicus zu St. Veit in Prag, Generalvicar des Prager Erzbischofs Johann v. Jenstein (1379-96) und war der Beichtvater Sophiens, der 2. Gemahlin des wüsten Königs Wenzel. Dieser verlangte von J., was noch niemals ein kathol. Priester gewährt hat, nämlich die Verletzung des Beichtgeheimnisses. indem er erfahren wollte, was seine Gemahlin gebeichtet habe. J. wies das Ansinnen zurück. Wenzel brütete Rache und nahm diese, als gegen seinen Willen die erledigte Abtei Kladrau namentlich durch Beihilfe des Generalvicars J. rasch besetzt wurde. Er ließ den J. foltern. wobei er eigenhändig mitgeholfen haben soll. u. nach weitern Martern am Abend des 20. März 1393 in die Moldau werfen. J. wurde gleich anfangs vom Volke als Heiliger verehrt. 1729 canonisirt, nachdem man seine Zunge unverwest gefunden hatte; Gedächtnißtag 16. Mai. Erst in neuester Zeit wurde die Geschichte des J. völlig aufgehellt.


Johannes Chrysorrhoas, arabisch Almansur. gewöhnlicher Johannes von Damascus genannt, einer der ausgezeichnetsten Kirchenväter des 8. Jahrh., wurde zwischen 690-700 n. Chr. geb. zu Damascus, Schüler des Mönchs Cosmas, Staatsrath des Khalifen, zog durch Briefe für die Bilderverehrung den Haß des Kaisers Leo des Isauriers auf sich, soll durch die Intriguen desselben als vermeintlicher Hochverräther am Khalifen die rechte Hand verloren haben, zog sich als Mönch nach Saba bei Jerusalem zurück, erhielt die Priesterweihe, setzte die Vertheidigung der Bilderverehrung mit großem Muthe fort und st. zwischen 754-87 n. Chr. Hinterließ eine philosophisch-theologische Dialectica und eine historisch-theologische Schrift de haeresibus, gleichsam die Einleitung für das wichtigste seiner Werke:


Johannes der Evangelist, der Lieblingsjünger Jesu, war der Bruder Jakobus des ältern (s. d.), und wird als der Jüngste unter den Aposteln betrachtet. Bekanntlich nahm er nach der Kreuzigung Christi die heil. Jungfrau als Mutter zu sich u. erfüllte gegen sie die Pflichten eines Sohnes. Mit Petrus war er zunächst in Jerusalem thätig (Apg. Kap. 3 und 4), spendete in Samaria das Sacrament der Firmung (Apg. 8, 14–16), kam zwischen 68 bis 70 nach Chr. nach Ephesus und st. 101 daselbst etwa 94jährig. – Feuriger Eifer für die Sache Christi u. eine contemplative Geistesrichtung zeichnen den J. vor allen Aposteln aus und beherrschen seine Schriften. Ueber sein Evangelium, das letzte der 4 Evangelien und die letzte Arbeit des Apostels, s. d. Art. Evangelium Bd. II. S. 636. Hinsichtlich der Briefe, die einen Theil der „katholischen Briefe“ bilden, ist der 1. einer Abhandlung ähnlich, ein Aufmunterungsschreiben an mehre Gemeinden, laut L. Hug ein Begleitschreiben des Evangeliums; der 2. ist an eine Frau und deren Söhne gerichtet und schließt sich hinsichtlich des Inhaltes an den 1. an; den 3. schrieb J. an einen gewissen Gajus, der vielleicht Bischof zu Pergamus war, und hielt ihn rein persönlich. Die Apokalypse ist J. früheste Schrift; er verfaßte dieselbe als Verbannter auf Patmos, wohin ihn Domitian bringen ließ. Ihr Zweck ist Belehrung über Jesu Ankunft als eines Richters zwischen den getreuen und abtrünnigen Christen, Tröstung über die Verluste der kämpfenden Kirche durch die Christenverfolgungen. Ermahnung zur Geduld und Ausdauer in Nöthen, womit Tyrannen und Irrlehrer die Gläubigen bedrohen. – Johannissegen, Johanniswein, Wein, der noch jetzt in Gegenden des katholischen Deutschlands am Johannistag gesegnet und zu Ehren des hl. J. d. E.en getrunken wird. Die Sitte gründet sich auf eine uralte Sage: ein Götzendiener Aristodemus reichte dem J. einen Becher vergifteten Weines mit dem Versprechen, sein Jünger werden zu wollen, wenn er den Wein ohne Nachtheil trinke; J. ging auf den Vorschlag ein und blieb wohlbehalten.


Johannes von Nepomuck, St., einer der verehrtesten Heiligen der Kirche, dessen Bildsäule namentlich in Böhmen u. im kathol. Deutschland viele Brücken ziert, wurde zwischen 1340–1350 im Städtlein Nepomuck oder Pomuck im Klattauerkreis Böhmens geb., Canonicus zu St. Veit in Prag, Generalvicar des Prager Erzbischofs Johann v. Jenstein (1379–96) und war der Beichtvater Sophiens, der 2. Gemahlin des wüsten Königs Wenzel. Dieser verlangte von J., was noch niemals ein kathol. Priester gewährt hat, nämlich die Verletzung des Beichtgeheimnisses. indem er erfahren wollte, was seine Gemahlin gebeichtet habe. J. wies das Ansinnen zurück. Wenzel brütete Rache und nahm diese, als gegen seinen Willen die erledigte Abtei Kladrau namentlich durch Beihilfe des Generalvicars J. rasch besetzt wurde. Er ließ den J. foltern. wobei er eigenhändig mitgeholfen haben soll. u. nach weitern Martern am Abend des 20. März 1393 in die Moldau werfen. J. wurde gleich anfangs vom Volke als Heiliger verehrt. 1729 canonisirt, nachdem man seine Zunge unverwest gefunden hatte; Gedächtnißtag 16. Mai. Erst in neuester Zeit wurde die Geschichte des J. völlig aufgehellt.


Johannes Chrysorrhoas, arabisch Almansur. gewöhnlicher Johannes von Damascus genannt, einer der ausgezeichnetsten Kirchenväter des 8. Jahrh., wurde zwischen 690–700 n. Chr. geb. zu Damascus, Schüler des Mönchs Cosmas, Staatsrath des Khalifen, zog durch Briefe für die Bilderverehrung den Haß des Kaisers Leo des Isauriers auf sich, soll durch die Intriguen desselben als vermeintlicher Hochverräther am Khalifen die rechte Hand verloren haben, zog sich als Mönch nach Saba bei Jerusalem zurück, erhielt die Priesterweihe, setzte die Vertheidigung der Bilderverehrung mit großem Muthe fort und st. zwischen 754–87 n. Chr. Hinterließ eine philosophisch-theologische Dialectica und eine historisch-theologische Schrift de haeresibus, gleichsam die Einleitung für das wichtigste seiner Werke:

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[493/0494] Johannes der Evangelist, der Lieblingsjünger Jesu, war der Bruder Jakobus des ältern (s. d.), und wird als der Jüngste unter den Aposteln betrachtet. Bekanntlich nahm er nach der Kreuzigung Christi die heil. Jungfrau als Mutter zu sich u. erfüllte gegen sie die Pflichten eines Sohnes. Mit Petrus war er zunächst in Jerusalem thätig (Apg. Kap. 3 und 4), spendete in Samaria das Sacrament der Firmung (Apg. 8, 14–16), kam zwischen 68 bis 70 nach Chr. nach Ephesus und st. 101 daselbst etwa 94jährig. – Feuriger Eifer für die Sache Christi u. eine contemplative Geistesrichtung zeichnen den J. vor allen Aposteln aus und beherrschen seine Schriften. Ueber sein Evangelium, das letzte der 4 Evangelien und die letzte Arbeit des Apostels, s. d. Art. Evangelium Bd. II. S. 636. Hinsichtlich der Briefe, die einen Theil der „katholischen Briefe“ bilden, ist der 1. einer Abhandlung ähnlich, ein Aufmunterungsschreiben an mehre Gemeinden, laut L. Hug ein Begleitschreiben des Evangeliums; der 2. ist an eine Frau und deren Söhne gerichtet und schließt sich hinsichtlich des Inhaltes an den 1. an; den 3. schrieb J. an einen gewissen Gajus, der vielleicht Bischof zu Pergamus war, und hielt ihn rein persönlich. Die Apokalypse ist J. früheste Schrift; er verfaßte dieselbe als Verbannter auf Patmos, wohin ihn Domitian bringen ließ. Ihr Zweck ist Belehrung über Jesu Ankunft als eines Richters zwischen den getreuen und abtrünnigen Christen, Tröstung über die Verluste der kämpfenden Kirche durch die Christenverfolgungen. Ermahnung zur Geduld und Ausdauer in Nöthen, womit Tyrannen und Irrlehrer die Gläubigen bedrohen. – Johannissegen, Johanniswein, Wein, der noch jetzt in Gegenden des katholischen Deutschlands am Johannistag gesegnet und zu Ehren des hl. J. d. E.en getrunken wird. Die Sitte gründet sich auf eine uralte Sage: ein Götzendiener Aristodemus reichte dem J. einen Becher vergifteten Weines mit dem Versprechen, sein Jünger werden zu wollen, wenn er den Wein ohne Nachtheil trinke; J. ging auf den Vorschlag ein und blieb wohlbehalten. Johannes von Nepomuck, St., einer der verehrtesten Heiligen der Kirche, dessen Bildsäule namentlich in Böhmen u. im kathol. Deutschland viele Brücken ziert, wurde zwischen 1340–1350 im Städtlein Nepomuck oder Pomuck im Klattauerkreis Böhmens geb., Canonicus zu St. Veit in Prag, Generalvicar des Prager Erzbischofs Johann v. Jenstein (1379–96) und war der Beichtvater Sophiens, der 2. Gemahlin des wüsten Königs Wenzel. Dieser verlangte von J., was noch niemals ein kathol. Priester gewährt hat, nämlich die Verletzung des Beichtgeheimnisses. indem er erfahren wollte, was seine Gemahlin gebeichtet habe. J. wies das Ansinnen zurück. Wenzel brütete Rache und nahm diese, als gegen seinen Willen die erledigte Abtei Kladrau namentlich durch Beihilfe des Generalvicars J. rasch besetzt wurde. Er ließ den J. foltern. wobei er eigenhändig mitgeholfen haben soll. u. nach weitern Martern am Abend des 20. März 1393 in die Moldau werfen. J. wurde gleich anfangs vom Volke als Heiliger verehrt. 1729 canonisirt, nachdem man seine Zunge unverwest gefunden hatte; Gedächtnißtag 16. Mai. Erst in neuester Zeit wurde die Geschichte des J. völlig aufgehellt. Johannes Chrysorrhoas, arabisch Almansur. gewöhnlicher Johannes von Damascus genannt, einer der ausgezeichnetsten Kirchenväter des 8. Jahrh., wurde zwischen 690–700 n. Chr. geb. zu Damascus, Schüler des Mönchs Cosmas, Staatsrath des Khalifen, zog durch Briefe für die Bilderverehrung den Haß des Kaisers Leo des Isauriers auf sich, soll durch die Intriguen desselben als vermeintlicher Hochverräther am Khalifen die rechte Hand verloren haben, zog sich als Mönch nach Saba bei Jerusalem zurück, erhielt die Priesterweihe, setzte die Vertheidigung der Bilderverehrung mit großem Muthe fort und st. zwischen 754–87 n. Chr. Hinterließ eine philosophisch-theologische Dialectica und eine historisch-theologische Schrift de haeresibus, gleichsam die Einleitung für das wichtigste seiner Werke:

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/494>, abgerufen am 01.09.2024.