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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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- S. Orlandin: hist. societ. Jesu, Romae 1615; Cretineau-Joly: hist. de la compagnie de Jesus, Paris 1845, 5 B.; Imagines praepositorum Generalium S. J. delineatae etc. ab Arn. van Westerhout, ed. II., Romae 1751; Riffel: die Aufhebung des J.s, Mainz 1845; Saint Priest: de la chaute des Jesuites, Paris 1846; Henrion-Fehrs Gesch. der Mönchsorden. die Schriften von Dallas (deutsch von Kerz. Düsseldorf 1820). P. Cahour (deutsch Augsburg 1844) u. a. m., namentlich Schlossers Gesch. des 18. Jahrh., Bumüllers Weltgeschichte u. s. f.


Jesus Sirach, s. Sirach.


Jesus, von Nazareth, s. Christus.


Jeux floraux (frz. schö floroh). Blumenspiele, heißen die poetischen Wettkämpfe mit Preisvertheilungen zu Toulouse; sie entstanden 1324, und sollten dem Verfalle der provencalischen Dichtkunst Einhalt thun. Eine der letzten Dichterinen. Clemence Isaure, bedachte sie mit einem Vermächtniß (1480); 1695 erhielten sie den Namen "Academie de jeux floraux" und bestehen, obwohl von geringer Bedeutung, noch fort.


Jever, Hauptstadt der gleichnamigen Herrschaft im Großherzogthum Oldenburg, von mittelalterlichem Aussehen mit 4300 E., Seehafen u. Schiffahrt. J. kam 1663 durch Erbschaft an Anhalt-Zerbst u. durch Katharina II., eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst, an Rußland, wurde von letzterem 1807 an Holland abgetreten, 1814 an Oldenburg.


J. H. S., die 3 Anfangsbuchstaben des Namens Jesus nach der griech. Schrift.


J. N. R. J. = Jesus Nazarenus Rex Judaeorum, d. h. Jesus von Nazareth, König der Juden, die latein. Inschrift auf dem Kreuze Christi.


Joachimsthaler, abgekürzt Thaler, 2 Loth schwere Silbermünzen. seit 1517 aus dem Silberertrag des neu entdeckten Bergwerks zu Joachimsthal in Böhmen geprägt; Schlickenthaler hießen sie wohl auch von dem Besitzer des Bergwerks, dem Grafen Schlick, Löwenthaler von dem böhm. Wappen.


Joanes, Vicente, geb. 1523, gest. 1579, berühmter span. Maler, häufig der span. Raphael genannt, malte nur religiöse Gegenstände, fast ausschließlich in die Kirchen von Valencia.


Jobber (dschobber), in England ein Speculant in Werthpapieren, besonders ein solcher, der das eigentliche Börsenspiel betreibt, vergl. Bull.


Jobsiade, bekanntes komisches Heldengedicht von Kortüm (K. A., s. d.).


Joch, lat. jugum, das bekannte hölzerne Geschirr zum Anspannen der Zugochsen: im Alterthume fast durchgängig, wie jetzt noch in einigen Gegenden, eines für ein Ochsenpaar, daher J. = ein Stück Feld, das mit 2 Ochsen in einem Tage umgepflügt wird, ein Feldmaß (das gewöhnlicher Juchart genannt wird) in Oesterreich = 1600 Wiener Quadrat Klafter. - Gebirgs-J., Gebirgsrücken, der zwei Thäler verbindet.


Jochmus, geb. 1808 zu Hamburg, lernte die Handlung, ging aber 1827 als Philhellene nach Griechenland, trat 1835 in die engl. Fremdenlegion, diente in derselben bis 1838 in Spanien und avancirte bis zum Chef des Generalstabs, trat 1840 in türk. Dienste und half Ibrahim Pascha aus Syrien vertreiben. Im Frühjahre 1848 kehrte er aus der Türkei, wo er zuletzt im Kriegsministerium gearbeitet hatte, nach Deutschland zurück, war vom Mai 1849 bis Dez. Reichsminister des Aeußern u. der Marine, privatisirt seitdem in London.


Jockey (engl. dschoki), eigentlich Stallknecht, Bereiter, vorzugsweise der ausgesuchte Reitknecht für die Wettrennen; auch der Name für Herren, welche das Wettrennen zu einem Lieblingsgeschäfte machen, deren Gesellschaften J. clubs heißen.


Jocko (dschocko), soviel wie Orangutang, Name eines Theaterstückes, in welchem ein Affe die Hauptrolle spielt, das 1826 Furore machte.


Jocos, lat.-deutsch, scherzhaft; jocosa, lat., scherzhafte Dinge.


Jod, siamesisches Längemaß = 464 Par. Fuß.


Jodelle (Schodäll), Etienne, Herr von Limodin, geb. 1532 zu Paris, gest. 1573 daselbst, ist der früheste französ. Dramatiker im eigentlichen Sinne, indem er die alten Mysterien, Farces u. moralites durch regelmäßige Komödien

– S. Orlandin: hist. societ. Jesu, Romae 1615; Crétineau-Joly: hist. de la compagnie de Jésus, Paris 1845, 5 B.; Imagines praepositorum Generalium S. J. delineatae etc. ab Arn. van Westerhout, ed. II., Romae 1751; Riffel: die Aufhebung des J.s, Mainz 1845; Saint Priest: de la chûte des Jésuites, Paris 1846; Henrion-Fehrs Gesch. der Mönchsorden. die Schriften von Dallas (deutsch von Kerz. Düsseldorf 1820). P. Cahour (deutsch Augsburg 1844) u. a. m., namentlich Schlossers Gesch. des 18. Jahrh., Bumüllers Weltgeschichte u. s. f.


Jesus Sirach, s. Sirach.


Jesus, von Nazareth, s. Christus.


Jeux floraux (frz. schö floroh). Blumenspiele, heißen die poetischen Wettkämpfe mit Preisvertheilungen zu Toulouse; sie entstanden 1324, und sollten dem Verfalle der provençalischen Dichtkunst Einhalt thun. Eine der letzten Dichterinen. Clemence Isaure, bedachte sie mit einem Vermächtniß (1480); 1695 erhielten sie den Namen „Académie de jeux floraux“ und bestehen, obwohl von geringer Bedeutung, noch fort.


Jever, Hauptstadt der gleichnamigen Herrschaft im Großherzogthum Oldenburg, von mittelalterlichem Aussehen mit 4300 E., Seehafen u. Schiffahrt. J. kam 1663 durch Erbschaft an Anhalt-Zerbst u. durch Katharina II., eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst, an Rußland, wurde von letzterem 1807 an Holland abgetreten, 1814 an Oldenburg.


J. H. S., die 3 Anfangsbuchstaben des Namens Jesus nach der griech. Schrift.


J. N. R. J. = Jesus Nazarenus Rex Judaeorum, d. h. Jesus von Nazareth, König der Juden, die latein. Inschrift auf dem Kreuze Christi.


Joachimsthaler, abgekürzt Thaler, 2 Loth schwere Silbermünzen. seit 1517 aus dem Silberertrag des neu entdeckten Bergwerks zu Joachimsthal in Böhmen geprägt; Schlickenthaler hießen sie wohl auch von dem Besitzer des Bergwerks, dem Grafen Schlick, Löwenthaler von dem böhm. Wappen.


Joanes, Vicente, geb. 1523, gest. 1579, berühmter span. Maler, häufig der span. Raphael genannt, malte nur religiöse Gegenstände, fast ausschließlich in die Kirchen von Valencia.


Jobber (dschobber), in England ein Speculant in Werthpapieren, besonders ein solcher, der das eigentliche Börsenspiel betreibt, vergl. Bull.


Jobsiade, bekanntes komisches Heldengedicht von Kortüm (K. A., s. d.).


Joch, lat. jugum, das bekannte hölzerne Geschirr zum Anspannen der Zugochsen: im Alterthume fast durchgängig, wie jetzt noch in einigen Gegenden, eines für ein Ochsenpaar, daher J. = ein Stück Feld, das mit 2 Ochsen in einem Tage umgepflügt wird, ein Feldmaß (das gewöhnlicher Juchart genannt wird) in Oesterreich = 1600 Wiener Quadrat Klafter. – Gebirgs-J., Gebirgsrücken, der zwei Thäler verbindet.


Jochmus, geb. 1808 zu Hamburg, lernte die Handlung, ging aber 1827 als Philhellene nach Griechenland, trat 1835 in die engl. Fremdenlegion, diente in derselben bis 1838 in Spanien und avancirte bis zum Chef des Generalstabs, trat 1840 in türk. Dienste und half Ibrahim Pascha aus Syrien vertreiben. Im Frühjahre 1848 kehrte er aus der Türkei, wo er zuletzt im Kriegsministerium gearbeitet hatte, nach Deutschland zurück, war vom Mai 1849 bis Dez. Reichsminister des Aeußern u. der Marine, privatisirt seitdem in London.


Jockey (engl. dschoki), eigentlich Stallknecht, Bereiter, vorzugsweise der ausgesuchte Reitknecht für die Wettrennen; auch der Name für Herren, welche das Wettrennen zu einem Lieblingsgeschäfte machen, deren Gesellschaften J. clubs heißen.


Jocko (dschocko), soviel wie Orangutang, Name eines Theaterstückes, in welchem ein Affe die Hauptrolle spielt, das 1826 Furore machte.


Jocos, lat.-deutsch, scherzhaft; jocosa, lat., scherzhafte Dinge.


Jod, siamesisches Längemaß = 464 Par. Fuß.


Jodelle (Schodäll), Etienne, Herr von Limodin, geb. 1532 zu Paris, gest. 1573 daselbst, ist der früheste französ. Dramatiker im eigentlichen Sinne, indem er die alten Mysterien, Farces u. moralités durch regelmäßige Komödien

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[485/0486] – S. Orlandin: hist. societ. Jesu, Romae 1615; Crétineau-Joly: hist. de la compagnie de Jésus, Paris 1845, 5 B.; Imagines praepositorum Generalium S. J. delineatae etc. ab Arn. van Westerhout, ed. II., Romae 1751; Riffel: die Aufhebung des J.s, Mainz 1845; Saint Priest: de la chûte des Jésuites, Paris 1846; Henrion-Fehrs Gesch. der Mönchsorden. die Schriften von Dallas (deutsch von Kerz. Düsseldorf 1820). P. Cahour (deutsch Augsburg 1844) u. a. m., namentlich Schlossers Gesch. des 18. Jahrh., Bumüllers Weltgeschichte u. s. f. Jesus Sirach, s. Sirach. Jesus, von Nazareth, s. Christus. Jeux floraux (frz. schö floroh). Blumenspiele, heißen die poetischen Wettkämpfe mit Preisvertheilungen zu Toulouse; sie entstanden 1324, und sollten dem Verfalle der provençalischen Dichtkunst Einhalt thun. Eine der letzten Dichterinen. Clemence Isaure, bedachte sie mit einem Vermächtniß (1480); 1695 erhielten sie den Namen „Académie de jeux floraux“ und bestehen, obwohl von geringer Bedeutung, noch fort. Jever, Hauptstadt der gleichnamigen Herrschaft im Großherzogthum Oldenburg, von mittelalterlichem Aussehen mit 4300 E., Seehafen u. Schiffahrt. J. kam 1663 durch Erbschaft an Anhalt-Zerbst u. durch Katharina II., eine Prinzessin von Anhalt-Zerbst, an Rußland, wurde von letzterem 1807 an Holland abgetreten, 1814 an Oldenburg. J. H. S., die 3 Anfangsbuchstaben des Namens Jesus nach der griech. Schrift. J. N. R. J. = Jesus Nazarenus Rex Judaeorum, d. h. Jesus von Nazareth, König der Juden, die latein. Inschrift auf dem Kreuze Christi. Joachimsthaler, abgekürzt Thaler, 2 Loth schwere Silbermünzen. seit 1517 aus dem Silberertrag des neu entdeckten Bergwerks zu Joachimsthal in Böhmen geprägt; Schlickenthaler hießen sie wohl auch von dem Besitzer des Bergwerks, dem Grafen Schlick, Löwenthaler von dem böhm. Wappen. Joanes, Vicente, geb. 1523, gest. 1579, berühmter span. Maler, häufig der span. Raphael genannt, malte nur religiöse Gegenstände, fast ausschließlich in die Kirchen von Valencia. Jobber (dschobber), in England ein Speculant in Werthpapieren, besonders ein solcher, der das eigentliche Börsenspiel betreibt, vergl. Bull. Jobsiade, bekanntes komisches Heldengedicht von Kortüm (K. A., s. d.). Joch, lat. jugum, das bekannte hölzerne Geschirr zum Anspannen der Zugochsen: im Alterthume fast durchgängig, wie jetzt noch in einigen Gegenden, eines für ein Ochsenpaar, daher J. = ein Stück Feld, das mit 2 Ochsen in einem Tage umgepflügt wird, ein Feldmaß (das gewöhnlicher Juchart genannt wird) in Oesterreich = 1600 Wiener Quadrat Klafter. – Gebirgs-J., Gebirgsrücken, der zwei Thäler verbindet. Jochmus, geb. 1808 zu Hamburg, lernte die Handlung, ging aber 1827 als Philhellene nach Griechenland, trat 1835 in die engl. Fremdenlegion, diente in derselben bis 1838 in Spanien und avancirte bis zum Chef des Generalstabs, trat 1840 in türk. Dienste und half Ibrahim Pascha aus Syrien vertreiben. Im Frühjahre 1848 kehrte er aus der Türkei, wo er zuletzt im Kriegsministerium gearbeitet hatte, nach Deutschland zurück, war vom Mai 1849 bis Dez. Reichsminister des Aeußern u. der Marine, privatisirt seitdem in London. Jockey (engl. dschoki), eigentlich Stallknecht, Bereiter, vorzugsweise der ausgesuchte Reitknecht für die Wettrennen; auch der Name für Herren, welche das Wettrennen zu einem Lieblingsgeschäfte machen, deren Gesellschaften J. clubs heißen. Jocko (dschocko), soviel wie Orangutang, Name eines Theaterstückes, in welchem ein Affe die Hauptrolle spielt, das 1826 Furore machte. Jocos, lat.-deutsch, scherzhaft; jocosa, lat., scherzhafte Dinge. Jod, siamesisches Längemaß = 464 Par. Fuß. Jodelle (Schodäll), Etienne, Herr von Limodin, geb. 1532 zu Paris, gest. 1573 daselbst, ist der früheste französ. Dramatiker im eigentlichen Sinne, indem er die alten Mysterien, Farces u. moralités durch regelmäßige Komödien

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 485. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/486>, abgerufen am 01.09.2024.