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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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bringt. Vgl. hierüber Hurters Geburt u. Wiedergeburt, 2. Aufl. Schaffhausen 1847. im 2. Bd. S. 551 ff. Gedächtnißtag 19. Septbr.


Janus, altitalischer Gott, der weiblichen Diana entsprechend. Gott der Sonne. Spender aller Fruchtbarkeit. Wächter über alles Leben, daher der Ordner des Jahres, des bürgerlichen Lebens der Aus- und Eingänge, der ins Feld ziehenden Krieger, bei welchem Anlasse in Rom das sonst geschlossene J.thor geöffnet wurde. Abgebildet mit einem Doppelgesichte, einem jugendlichen und einem greisen, mit einem Schlüssel in der Hand; das Eindringen fremder Mythen u. Culte, namentlich griechischer, verwischte in Rom das Verständniß des einheimischen J.mythus.


Japan, asiat. Reich, aus großen und einer Menge kleiner Inseln bestehend (Nipon mit 5000. Kiusiu mit 1300. Sikokf mit über 800 #M.), erstreckt sich gegen 300 Ml. von Süden nach Norden u. hat deßwegen verschiedenes Klima, im Ganzen genommen ein kälteres als die geographische Lage erwarten ließe. Die meisten Inseln sind gebirgig, viele Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt, mit vielen thätigen Vulkanen. Das Meer ist stürmisch, bildet viele herrliche Buchten und ist außerordentlich voll von Fischen. Die Inseln sind nicht reich weder an zahmen noch an wilden Thieren; der ungemein verständig u. fleißig angebaute Boden aber liefert Reis, Getreide, Hülsenfrüchte, mannigfaltiges Obst, auf den südl. Inseln Baumwolle, Seide. Bambus u. s. w. J. ist reich an Gold und an vortrefflichem Kupfer, an Eisen, Zinn, Porzellanerde. Schwefel und Steinkohlen, dagegen arm an Salz, das zum Theil durch den Genuß der Rettige ersetzt wird. Das ganze Reich wird auf 12500 #M. und die Bevölkerung auf 30-40 Mill. angeschlagen. Die J. esen, ein Mischvolk mongolischer u. malayischer Race, sind kräftig, verständig, fleißig, sehr muthig, so höflich als feingebildete Europäer. aber auch rachsüchtig u. wollüstig. Sie haben eine eigene Gelehrtensprache u. eine Volkssprache, dreierlei Schriften, die eine für die höhere Literatur, die andere für die Glossen, die dritte für die Volkssprache. Ebenso gibt es 3 Religionen, nämlich die altjapanische, welche ein Polytheismus ist. wie sich derselbe in der Regel bei den weniger rohen Völkern noch immer gefunden hat; der Buddhaismus, der im 6. Jahrh. einwanderte, und die Religion des Confucius. Die Bildung ist allgemein verbreitet, doch sind den J.esen die mathematischen und physikalischen Wissenschaften der Europäer fremd. Der Ackerbau und Bergbau steht auf einer ungemeinen Höhe, ebenso übertreffen sie die Europäer in vielen gewerblichen Künsten, liefern unter anderem die besten Hieb- und Stichwaffen auf der Welt, kennen aber das europäische Maschinenwesen so wenig, daß sie noch jetzt mit Holzplatten drucken. Die Regierung ist despotisch; der Kaiser, der Mikado oder Dairi Sama, aus der Dynastie der alten Eroberer J.s, ist das geistliche Oberhaupt, wird göttlich verehrt, muß aber immer in seinem Palaste bleiben und gewissen Ceremonien obliegen, hat zur eigenen Regierung des Landes nichts zu sagen, Unter seinem Namen befiehlt der Siogun, das weltliche Oberhaupt, dessen Wille höchstes Gesetz ist (Kubo heißt er, wenn er zu Gunsten seines erbberechtigten Sohnes abgedankt hat, was oft geschieht); die Lehensfürsten in den Provinzen halten zwar eigene Kriegsmacht und erheben Abgaben für sich, müssen aber 6 Monate in der Residenz des Siogun zubringen und die andern 6 ihre Familie dort lassen. Man unterscheidet 8 Stände: die Fürsten, den Adel, die Geistlichen, die Krieger, die Kaufleute, die Handwerker u. Künstler, die Bauern u. Taglöhner. Die Kriegsmacht sehr stark. Waffen und Munition der Artillerie jedoch schlecht, die Befestigungskunst unbeholfen. Die alte Geschichte J.s ist unbekannt; die Urbewohner, Ainos, scheinen malayischen Stammes zu sein, die sich seit dem 5. Jahrh. mit chines. Colonisten mischten, aus welcher Zeit die Entwicklung der japan. Cultur datirt. Der Gründer der ersten Dynastie war Simnu um die Mitte des 7. Jahrh. nach Chr., dessen Nachfolger, die Mikado's, zugleich die

bringt. Vgl. hierüber Hurters Geburt u. Wiedergeburt, 2. Aufl. Schaffhausen 1847. im 2. Bd. S. 551 ff. Gedächtnißtag 19. Septbr.


Janus, altitalischer Gott, der weiblichen Diana entsprechend. Gott der Sonne. Spender aller Fruchtbarkeit. Wächter über alles Leben, daher der Ordner des Jahres, des bürgerlichen Lebens der Aus- und Eingänge, der ins Feld ziehenden Krieger, bei welchem Anlasse in Rom das sonst geschlossene J.thor geöffnet wurde. Abgebildet mit einem Doppelgesichte, einem jugendlichen und einem greisen, mit einem Schlüssel in der Hand; das Eindringen fremder Mythen u. Culte, namentlich griechischer, verwischte in Rom das Verständniß des einheimischen J.mythus.


Japan, asiat. Reich, aus großen und einer Menge kleiner Inseln bestehend (Nipon mit 5000. Kiusiu mit 1300. Sikokf mit über 800 □M.), erstreckt sich gegen 300 Ml. von Süden nach Norden u. hat deßwegen verschiedenes Klima, im Ganzen genommen ein kälteres als die geographische Lage erwarten ließe. Die meisten Inseln sind gebirgig, viele Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt, mit vielen thätigen Vulkanen. Das Meer ist stürmisch, bildet viele herrliche Buchten und ist außerordentlich voll von Fischen. Die Inseln sind nicht reich weder an zahmen noch an wilden Thieren; der ungemein verständig u. fleißig angebaute Boden aber liefert Reis, Getreide, Hülsenfrüchte, mannigfaltiges Obst, auf den südl. Inseln Baumwolle, Seide. Bambus u. s. w. J. ist reich an Gold und an vortrefflichem Kupfer, an Eisen, Zinn, Porzellanerde. Schwefel und Steinkohlen, dagegen arm an Salz, das zum Theil durch den Genuß der Rettige ersetzt wird. Das ganze Reich wird auf 12500 □M. und die Bevölkerung auf 30–40 Mill. angeschlagen. Die J. esen, ein Mischvolk mongolischer u. malayischer Race, sind kräftig, verständig, fleißig, sehr muthig, so höflich als feingebildete Europäer. aber auch rachsüchtig u. wollüstig. Sie haben eine eigene Gelehrtensprache u. eine Volkssprache, dreierlei Schriften, die eine für die höhere Literatur, die andere für die Glossen, die dritte für die Volkssprache. Ebenso gibt es 3 Religionen, nämlich die altjapanische, welche ein Polytheismus ist. wie sich derselbe in der Regel bei den weniger rohen Völkern noch immer gefunden hat; der Buddhaismus, der im 6. Jahrh. einwanderte, und die Religion des Confucius. Die Bildung ist allgemein verbreitet, doch sind den J.esen die mathematischen und physikalischen Wissenschaften der Europäer fremd. Der Ackerbau und Bergbau steht auf einer ungemeinen Höhe, ebenso übertreffen sie die Europäer in vielen gewerblichen Künsten, liefern unter anderem die besten Hieb- und Stichwaffen auf der Welt, kennen aber das europäische Maschinenwesen so wenig, daß sie noch jetzt mit Holzplatten drucken. Die Regierung ist despotisch; der Kaiser, der Mikado oder Daïri Sama, aus der Dynastie der alten Eroberer J.s, ist das geistliche Oberhaupt, wird göttlich verehrt, muß aber immer in seinem Palaste bleiben und gewissen Ceremonien obliegen, hat zur eigenen Regierung des Landes nichts zu sagen, Unter seinem Namen befiehlt der Siogun, das weltliche Oberhaupt, dessen Wille höchstes Gesetz ist (Kubo heißt er, wenn er zu Gunsten seines erbberechtigten Sohnes abgedankt hat, was oft geschieht); die Lehensfürsten in den Provinzen halten zwar eigene Kriegsmacht und erheben Abgaben für sich, müssen aber 6 Monate in der Residenz des Siogun zubringen und die andern 6 ihre Familie dort lassen. Man unterscheidet 8 Stände: die Fürsten, den Adel, die Geistlichen, die Krieger, die Kaufleute, die Handwerker u. Künstler, die Bauern u. Taglöhner. Die Kriegsmacht sehr stark. Waffen und Munition der Artillerie jedoch schlecht, die Befestigungskunst unbeholfen. Die alte Geschichte J.s ist unbekannt; die Urbewohner, Ainos, scheinen malayischen Stammes zu sein, die sich seit dem 5. Jahrh. mit chines. Colonisten mischten, aus welcher Zeit die Entwicklung der japan. Cultur datirt. Der Gründer der ersten Dynastie war Simnu um die Mitte des 7. Jahrh. nach Chr., dessen Nachfolger, die Mikadoʼs, zugleich die

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[471/0472] bringt. Vgl. hierüber Hurters Geburt u. Wiedergeburt, 2. Aufl. Schaffhausen 1847. im 2. Bd. S. 551 ff. Gedächtnißtag 19. Septbr. Janus, altitalischer Gott, der weiblichen Diana entsprechend. Gott der Sonne. Spender aller Fruchtbarkeit. Wächter über alles Leben, daher der Ordner des Jahres, des bürgerlichen Lebens der Aus- und Eingänge, der ins Feld ziehenden Krieger, bei welchem Anlasse in Rom das sonst geschlossene J.thor geöffnet wurde. Abgebildet mit einem Doppelgesichte, einem jugendlichen und einem greisen, mit einem Schlüssel in der Hand; das Eindringen fremder Mythen u. Culte, namentlich griechischer, verwischte in Rom das Verständniß des einheimischen J.mythus. Japan, asiat. Reich, aus großen und einer Menge kleiner Inseln bestehend (Nipon mit 5000. Kiusiu mit 1300. Sikokf mit über 800 □M.), erstreckt sich gegen 300 Ml. von Süden nach Norden u. hat deßwegen verschiedenes Klima, im Ganzen genommen ein kälteres als die geographische Lage erwarten ließe. Die meisten Inseln sind gebirgig, viele Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt, mit vielen thätigen Vulkanen. Das Meer ist stürmisch, bildet viele herrliche Buchten und ist außerordentlich voll von Fischen. Die Inseln sind nicht reich weder an zahmen noch an wilden Thieren; der ungemein verständig u. fleißig angebaute Boden aber liefert Reis, Getreide, Hülsenfrüchte, mannigfaltiges Obst, auf den südl. Inseln Baumwolle, Seide. Bambus u. s. w. J. ist reich an Gold und an vortrefflichem Kupfer, an Eisen, Zinn, Porzellanerde. Schwefel und Steinkohlen, dagegen arm an Salz, das zum Theil durch den Genuß der Rettige ersetzt wird. Das ganze Reich wird auf 12500 □M. und die Bevölkerung auf 30–40 Mill. angeschlagen. Die J. esen, ein Mischvolk mongolischer u. malayischer Race, sind kräftig, verständig, fleißig, sehr muthig, so höflich als feingebildete Europäer. aber auch rachsüchtig u. wollüstig. Sie haben eine eigene Gelehrtensprache u. eine Volkssprache, dreierlei Schriften, die eine für die höhere Literatur, die andere für die Glossen, die dritte für die Volkssprache. Ebenso gibt es 3 Religionen, nämlich die altjapanische, welche ein Polytheismus ist. wie sich derselbe in der Regel bei den weniger rohen Völkern noch immer gefunden hat; der Buddhaismus, der im 6. Jahrh. einwanderte, und die Religion des Confucius. Die Bildung ist allgemein verbreitet, doch sind den J.esen die mathematischen und physikalischen Wissenschaften der Europäer fremd. Der Ackerbau und Bergbau steht auf einer ungemeinen Höhe, ebenso übertreffen sie die Europäer in vielen gewerblichen Künsten, liefern unter anderem die besten Hieb- und Stichwaffen auf der Welt, kennen aber das europäische Maschinenwesen so wenig, daß sie noch jetzt mit Holzplatten drucken. Die Regierung ist despotisch; der Kaiser, der Mikado oder Daïri Sama, aus der Dynastie der alten Eroberer J.s, ist das geistliche Oberhaupt, wird göttlich verehrt, muß aber immer in seinem Palaste bleiben und gewissen Ceremonien obliegen, hat zur eigenen Regierung des Landes nichts zu sagen, Unter seinem Namen befiehlt der Siogun, das weltliche Oberhaupt, dessen Wille höchstes Gesetz ist (Kubo heißt er, wenn er zu Gunsten seines erbberechtigten Sohnes abgedankt hat, was oft geschieht); die Lehensfürsten in den Provinzen halten zwar eigene Kriegsmacht und erheben Abgaben für sich, müssen aber 6 Monate in der Residenz des Siogun zubringen und die andern 6 ihre Familie dort lassen. Man unterscheidet 8 Stände: die Fürsten, den Adel, die Geistlichen, die Krieger, die Kaufleute, die Handwerker u. Künstler, die Bauern u. Taglöhner. Die Kriegsmacht sehr stark. Waffen und Munition der Artillerie jedoch schlecht, die Befestigungskunst unbeholfen. Die alte Geschichte J.s ist unbekannt; die Urbewohner, Ainos, scheinen malayischen Stammes zu sein, die sich seit dem 5. Jahrh. mit chines. Colonisten mischten, aus welcher Zeit die Entwicklung der japan. Cultur datirt. Der Gründer der ersten Dynastie war Simnu um die Mitte des 7. Jahrh. nach Chr., dessen Nachfolger, die Mikadoʼs, zugleich die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/472>, abgerufen am 01.09.2024.