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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Ivrea, Hauptstadt der gleichnamigen piemontes. Provinz, mit 8100 E., Bischofssitz, hat Seidefabrikation und lebhaften Verkehr. Die Provinz I., 31 #M. groß, ist die ehemalige Markgrafschaft I., von Karl dem Gr. gegründet; Markgraf Berengar II. machte Kaiser Otto I. die lombardische Krone streitig und st. 966 zu Bamberg als Verbannter.


Iwan, russ., Johann, Name mehrer russ. Herrscher. I. I., 1328-40 Großfürst von Moskau. - I. II., 1353 bis 59. - I. III., Wasiljewitsch, nahm zuerst den Titel Czar an u. ist als solcher I. I., 1462-1505, der Gründer der russ. Macht, befreite Rußland von den Tataren, vereinigte die andern Großfürstenthümer mit Moskau, nahm als Schwiegersohn des Thomas Paläologus, des Bruders Kaiser Konstantin XI., den griech. Doppeladler als Wappen an und dachte sich als Erbe des byzantin. Reichs. - I. II. (IV.), Wasiljewitsch, der Schreckliche, 1533-84. war in jeder Hinsicht Peters I. Vorgänger, errichtete das Corps der Strelitzen, eroberte Kasan und Astrachan. einen Theil Sibiriens, bekriegte Polen u. den deutschen Ritterorden, legte die erste Buchdruckerei in Rußland an, beförderte den Handel, machte sich aber durch wilde Grausamkeit seiner Familie und dem Adel furchtbar. - I. Alexiewitsch, Peter I. Halbbruder, geb. 1663, gest. 1696, ohne Bedeutung. - I. III., geb. 23. August 1740, Sohn Anton Ulrichs von Braunschweig u. der Großfürstin Anna Karlowna, Großneffe der Kaiserin Anna Iwanowna, sollte ihr auf dem Throne folgen, wurde aber von Elisabeth, der Tochter Peters I., vom Throne verdrängt u. in Haft gehalten. den 5. Dez. 1764 auf Befehl Katharinas II. ermordet.


Iwein, Held aus dem Sagenkreise des Königs Artus; die Sage wanderte aus Wales in die Bretagne u. zu den Nordfranzosen, wurde zuerst von Chretien de Troyes als "Löwenritter", dann von Hartmann von der Aue bearbeitet (herausgeg. von Lachmann u. Benecke, 2. Aufl., Berlin 1843).


Ixion, nach der griech. Mythologie König der Lapithen, durfte an der Göttertafel sitzen, verliebte sich bei dieser Gelegenheit in die Here (Juno), wofür ihn Zeus in den Tartarus schleuderte, allwo er an ein Rad gebunden ist, das sich ewig mit ihm herumdreht; Homer kennt die Sage nicht.


Iynx, myth., des Pan u. der Echo Tochter, Begleiterin der Jo und dem Jupiter (Zeus) in seinem galanten Abenteuer mit Jo behilflich, deßwegen von Here in einen Vogel (Wendehals, Iynx torquilla) verwandelt, der vom antiken Aberglauben zu Liebeszaubereien benutzt wurde.


J.

Jablonowski, fürstl. poln. Familie, die in der Geschichte des Königreichs einige berühmte Namen aufzuweisen hat. Jos. Alexander, geb. 1712, verließ, polit. Bewegungen abgeneigt. 1768 sein Vaterland und lebte zu Leipzig, wo er 1777 st. Selbst Gelehrter. stiftete er zu Leipzig die fürstl. J.sche Gesellschaft der Wissenschaften mit Preisen für Arbeiten über die poln. Geschichte, Mathematik. Physik. polit. Oekonomie.


Jablunka, Stadt in österr. Schlesien, im von ihr benannten Gebirge, mit 2600 E., Leinwandweberei; Straße nach Ungarn über den Paß J.


Jaca, span. Stadt am Fuße der Pyrenäen, Bischofssitz. 4000 E., Kathedrale.


Jacarandaholz (Schak-), Palissanderholz, von einer brasil. Bignoniacea (Jacaranda brasiliana), schwärzlich od. bräunlich, dunkel geadert oder gestreift, zu seinen Tischlerarbeiten gesucht.


Jaceae herba, lat., in der Pharmacie: die getrockneten Blätter des Ackerveilchens, wirken als Thee gelinde abführend.


Ivrea, Hauptstadt der gleichnamigen piemontes. Provinz, mit 8100 E., Bischofssitz, hat Seidefabrikation und lebhaften Verkehr. Die Provinz I., 31 □M. groß, ist die ehemalige Markgrafschaft I., von Karl dem Gr. gegründet; Markgraf Berengar II. machte Kaiser Otto I. die lombardische Krone streitig und st. 966 zu Bamberg als Verbannter.


Iwan, russ., Johann, Name mehrer russ. Herrscher. I. I., 1328–40 Großfürst von Moskau. – I. II., 1353 bis 59. – I. III., Wasiljewitsch, nahm zuerst den Titel Czar an u. ist als solcher I. I., 1462–1505, der Gründer der russ. Macht, befreite Rußland von den Tataren, vereinigte die andern Großfürstenthümer mit Moskau, nahm als Schwiegersohn des Thomas Paläologus, des Bruders Kaiser Konstantin XI., den griech. Doppeladler als Wappen an und dachte sich als Erbe des byzantin. Reichs. – I. II. (IV.), Wasiljewitsch, der Schreckliche, 1533–84. war in jeder Hinsicht Peters I. Vorgänger, errichtete das Corps der Strelitzen, eroberte Kasan und Astrachan. einen Theil Sibiriens, bekriegte Polen u. den deutschen Ritterorden, legte die erste Buchdruckerei in Rußland an, beförderte den Handel, machte sich aber durch wilde Grausamkeit seiner Familie und dem Adel furchtbar. – I. Alexiewitsch, Peter I. Halbbruder, geb. 1663, gest. 1696, ohne Bedeutung. – I. III., geb. 23. August 1740, Sohn Anton Ulrichs von Braunschweig u. der Großfürstin Anna Karlowna, Großneffe der Kaiserin Anna Iwanowna, sollte ihr auf dem Throne folgen, wurde aber von Elisabeth, der Tochter Peters I., vom Throne verdrängt u. in Haft gehalten. den 5. Dez. 1764 auf Befehl Katharinas II. ermordet.


Iwein, Held aus dem Sagenkreise des Königs Artus; die Sage wanderte aus Wales in die Bretagne u. zu den Nordfranzosen, wurde zuerst von Chrétien de Troyes als „Löwenritter“, dann von Hartmann von der Aue bearbeitet (herausgeg. von Lachmann u. Benecke, 2. Aufl., Berlin 1843).


Ixion, nach der griech. Mythologie König der Lapithen, durfte an der Göttertafel sitzen, verliebte sich bei dieser Gelegenheit in die Here (Juno), wofür ihn Zeus in den Tartarus schleuderte, allwo er an ein Rad gebunden ist, das sich ewig mit ihm herumdreht; Homer kennt die Sage nicht.


Iynx, myth., des Pan u. der Echo Tochter, Begleiterin der Jo und dem Jupiter (Zeus) in seinem galanten Abenteuer mit Jo behilflich, deßwegen von Here in einen Vogel (Wendehals, Iynx torquilla) verwandelt, der vom antiken Aberglauben zu Liebeszaubereien benutzt wurde.


J.

Jablonowski, fürstl. poln. Familie, die in der Geschichte des Königreichs einige berühmte Namen aufzuweisen hat. Jos. Alexander, geb. 1712, verließ, polit. Bewegungen abgeneigt. 1768 sein Vaterland und lebte zu Leipzig, wo er 1777 st. Selbst Gelehrter. stiftete er zu Leipzig die fürstl. J.sche Gesellschaft der Wissenschaften mit Preisen für Arbeiten über die poln. Geschichte, Mathematik. Physik. polit. Oekonomie.


Jablunka, Stadt in österr. Schlesien, im von ihr benannten Gebirge, mit 2600 E., Leinwandweberei; Straße nach Ungarn über den Paß J.


Jaca, span. Stadt am Fuße der Pyrenäen, Bischofssitz. 4000 E., Kathedrale.


Jacarandaholz (Schak–), Palissanderholz, von einer brasil. Bignoniacea (Jacaranda brasiliana), schwärzlich od. bräunlich, dunkel geadert oder gestreift, zu seinen Tischlerarbeiten gesucht.


Jaceae herba, lat., in der Pharmacie: die getrockneten Blätter des Ackerveilchens, wirken als Thee gelinde abführend.

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[457/0458] Ivrea, Hauptstadt der gleichnamigen piemontes. Provinz, mit 8100 E., Bischofssitz, hat Seidefabrikation und lebhaften Verkehr. Die Provinz I., 31 □M. groß, ist die ehemalige Markgrafschaft I., von Karl dem Gr. gegründet; Markgraf Berengar II. machte Kaiser Otto I. die lombardische Krone streitig und st. 966 zu Bamberg als Verbannter. Iwan, russ., Johann, Name mehrer russ. Herrscher. I. I., 1328–40 Großfürst von Moskau. – I. II., 1353 bis 59. – I. III., Wasiljewitsch, nahm zuerst den Titel Czar an u. ist als solcher I. I., 1462–1505, der Gründer der russ. Macht, befreite Rußland von den Tataren, vereinigte die andern Großfürstenthümer mit Moskau, nahm als Schwiegersohn des Thomas Paläologus, des Bruders Kaiser Konstantin XI., den griech. Doppeladler als Wappen an und dachte sich als Erbe des byzantin. Reichs. – I. II. (IV.), Wasiljewitsch, der Schreckliche, 1533–84. war in jeder Hinsicht Peters I. Vorgänger, errichtete das Corps der Strelitzen, eroberte Kasan und Astrachan. einen Theil Sibiriens, bekriegte Polen u. den deutschen Ritterorden, legte die erste Buchdruckerei in Rußland an, beförderte den Handel, machte sich aber durch wilde Grausamkeit seiner Familie und dem Adel furchtbar. – I. Alexiewitsch, Peter I. Halbbruder, geb. 1663, gest. 1696, ohne Bedeutung. – I. III., geb. 23. August 1740, Sohn Anton Ulrichs von Braunschweig u. der Großfürstin Anna Karlowna, Großneffe der Kaiserin Anna Iwanowna, sollte ihr auf dem Throne folgen, wurde aber von Elisabeth, der Tochter Peters I., vom Throne verdrängt u. in Haft gehalten. den 5. Dez. 1764 auf Befehl Katharinas II. ermordet. Iwein, Held aus dem Sagenkreise des Königs Artus; die Sage wanderte aus Wales in die Bretagne u. zu den Nordfranzosen, wurde zuerst von Chrétien de Troyes als „Löwenritter“, dann von Hartmann von der Aue bearbeitet (herausgeg. von Lachmann u. Benecke, 2. Aufl., Berlin 1843). Ixion, nach der griech. Mythologie König der Lapithen, durfte an der Göttertafel sitzen, verliebte sich bei dieser Gelegenheit in die Here (Juno), wofür ihn Zeus in den Tartarus schleuderte, allwo er an ein Rad gebunden ist, das sich ewig mit ihm herumdreht; Homer kennt die Sage nicht. Iynx, myth., des Pan u. der Echo Tochter, Begleiterin der Jo und dem Jupiter (Zeus) in seinem galanten Abenteuer mit Jo behilflich, deßwegen von Here in einen Vogel (Wendehals, Iynx torquilla) verwandelt, der vom antiken Aberglauben zu Liebeszaubereien benutzt wurde. J. Jablonowski, fürstl. poln. Familie, die in der Geschichte des Königreichs einige berühmte Namen aufzuweisen hat. Jos. Alexander, geb. 1712, verließ, polit. Bewegungen abgeneigt. 1768 sein Vaterland und lebte zu Leipzig, wo er 1777 st. Selbst Gelehrter. stiftete er zu Leipzig die fürstl. J.sche Gesellschaft der Wissenschaften mit Preisen für Arbeiten über die poln. Geschichte, Mathematik. Physik. polit. Oekonomie. Jablunka, Stadt in österr. Schlesien, im von ihr benannten Gebirge, mit 2600 E., Leinwandweberei; Straße nach Ungarn über den Paß J. Jaca, span. Stadt am Fuße der Pyrenäen, Bischofssitz. 4000 E., Kathedrale. Jacarandaholz (Schak–), Palissanderholz, von einer brasil. Bignoniacea (Jacaranda brasiliana), schwärzlich od. bräunlich, dunkel geadert oder gestreift, zu seinen Tischlerarbeiten gesucht. Jaceae herba, lat., in der Pharmacie: die getrockneten Blätter des Ackerveilchens, wirken als Thee gelinde abführend.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/458>, abgerufen am 23.11.2024.