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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Republiken mit Liebe gepflegt wurde; dazu wirkte die Wiederaufnahme der class. Studien, befördert durch geflüchtete Griechen und noch mehr durch die eben erfundene Buchdruckerkunst, wesentlich mit. Die Poesie beschränkte sich zuerst auf Nachahmungen des Petrarca (Conti, Benivieni, Cei, Accolti, Tebaldeo, Bembo etc.) und des Boccaccio (Bandello, Firenzuola, Parabosco, Masuccio etc.) u. verflachte sich zur Tändelei u. zu gedankenarmem Wortgeklingel. Dagegen bildete sich die romant. Poesie aus, welche sich an die Heldensage der Nordfranzosen anschloß, aber derselben durch Luigi Pulci (gest. 1487) die Ironie beimischte und dadurch für die Phantasie ein weites Feld gewann, um alle Lebensverhältnisse herbeizuziehen. Die Meisterschaft erreichte in dieser Gattung Lodovico Ariosto, während Torquato Tasso in seinem befreiten Jerusalem das Muster des ernsten romantischen Epos aufstellte. Nach ihnen erschienen nur mehr Leistungen von untergeordneter Bedeutung. In der Satire bildete sich mehr das Possenhafte aus (Burchiello, Berni, der schmutzige Aretino etc.); auch die Komödie. sowie das ernste Drama. blieben zurück; die Schäferspiele, z. B. des Tasso sind von sentimentaler Weichlichkeit, die des Guarini von schwächlicher. Um so ausgezeichneter steht die Geschichtschreibung da, in welcher Macchiavelli unübertreffl. Meisterwerke aufgestellt hat; nicht so hoch stehen, wiewohl sie noch immer Sterne erster Größe sind, Guicciardini (der so wenig unparteiisch ist. als der Geschichtschreiber des Concils von Trient, Paolo Sarpi), Davila, ferner die Verfasser vieler Specialgeschichten; bekannt ist die Kirchengeschichte des Baronius (s. d.) und hochgeschätzt die Kunstgeschichte des Baumeisters Vasari. Die Philologie und Alterthumskunde wurde in dieser Periode vortrefflich angebaut, wovon Namen wie Marsilius Ficinus, Petrus Victorius, Fulvius Ursinus, Angelus Politianus, Sigonius. Bembo, Ursinus, Muretus etc. Zeugniß geben, während die Propaganda zu Rom das Studium vieler Sprachen. besonders der orientalischen, nachdrücklich förderte. In der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Medicin waren die Italiener unbestritten die ersten (Luca Pacioli, Cardanus, Bombelli, Cavalleri, Valerio, Castelli, Tartaglia, Maurolico, Fallopius etc.); diesen Rang behaupteten sie auch in der folgenden Zeit u. äußerten auf ganz Europa einen sehr nachhaltigen Einfluß, indem von ihnen die Verbindung der Mathematik mit den Naturwissenschaften und eine Reihe der wichtigsten Entdeckungen ausgingen (Galilei, Toricelli, Grimaldi, Riccioli, Spallanzani, Morgagni, Galvani, Volta). In andern Beziehungen waren die Leistungen der geistigen Thätigkeit vom 17. Jahrh. bis zu den Erschütterungen am Schlusse des 18. von untergeordneter Bedeutung. Der gefeiertste Dichter, Pietro Trapassi, bekannter als Metastasio, kann eigentlich nur auf weichen Wohllaut der Sprache, weniger auf poetisches Talent Anspruch machen, ein anderer, Marini, zeichnet sich durch seinen Schwulst aus; überhaupt schien es, als ob die ital. Poesie außer Operntexten nichts mehr zu schaffen im Stande sei. Nur das komische Epos fand in Tassoni u. Fortiguerra u. am Schlusse dieser Periode in Casti nicht unbedeutende Bearbeiter. Goldoni schuf zwar das eigentliche Lustspiel in Italien, dasselbe hat sich aber nicht weiter ausgebildet und bewegt sich in den gewöhnl. Intriguen- und Charakterstücken; am Schlusse der Periode erscheint erst der bedeutendste Tragiker, Alfieri. Auch die Prosa erhebt sich erst am Schlusse des 18. Jahrh. zur Reinheit u. Kraft durch Beccaria, Filangieri u. a.; die Geschichtschreibung ermangelt der Treue und nur in der historisch-antiquarischen Richtung und der Sammlung von Geschichtsquellen leisteten einzelne Italiener (Lanzi, Muratori etc.) Ausgezeichnetes; in der class. Philologie steht das lat. Lexikon des Facciolati u. Forcellini großartig, aber einsam da. Seit dem Anfange dieses Jahrh. ist die i. L. nach Sprache und Gehalt eine kräftigere geworden, die weichliche Reimerei hat sich fast gänzl. auf den Operntext beschränken müssen. doch hat der seichte u. sieche

Republiken mit Liebe gepflegt wurde; dazu wirkte die Wiederaufnahme der class. Studien, befördert durch geflüchtete Griechen und noch mehr durch die eben erfundene Buchdruckerkunst, wesentlich mit. Die Poesie beschränkte sich zuerst auf Nachahmungen des Petrarca (Conti, Benivieni, Cei, Accolti, Tebaldeo, Bembo etc.) und des Boccaccio (Bandello, Firenzuola, Parabosco, Masuccio etc.) u. verflachte sich zur Tändelei u. zu gedankenarmem Wortgeklingel. Dagegen bildete sich die romant. Poesie aus, welche sich an die Heldensage der Nordfranzosen anschloß, aber derselben durch Luigi Pulci (gest. 1487) die Ironie beimischte und dadurch für die Phantasie ein weites Feld gewann, um alle Lebensverhältnisse herbeizuziehen. Die Meisterschaft erreichte in dieser Gattung Lodovico Ariosto, während Torquato Tasso in seinem befreiten Jerusalem das Muster des ernsten romantischen Epos aufstellte. Nach ihnen erschienen nur mehr Leistungen von untergeordneter Bedeutung. In der Satire bildete sich mehr das Possenhafte aus (Burchiello, Berni, der schmutzige Aretino etc.); auch die Komödie. sowie das ernste Drama. blieben zurück; die Schäferspiele, z. B. des Tasso sind von sentimentaler Weichlichkeit, die des Guarini von schwächlicher. Um so ausgezeichneter steht die Geschichtschreibung da, in welcher Macchiavelli unübertreffl. Meisterwerke aufgestellt hat; nicht so hoch stehen, wiewohl sie noch immer Sterne erster Größe sind, Guicciardini (der so wenig unparteiisch ist. als der Geschichtschreiber des Concils von Trient, Paolo Sarpi), Davila, ferner die Verfasser vieler Specialgeschichten; bekannt ist die Kirchengeschichte des Baronius (s. d.) und hochgeschätzt die Kunstgeschichte des Baumeisters Vasari. Die Philologie und Alterthumskunde wurde in dieser Periode vortrefflich angebaut, wovon Namen wie Marsilius Ficinus, Petrus Victorius, Fulvius Ursinus, Angelus Politianus, Sigonius. Bembo, Ursinus, Muretus etc. Zeugniß geben, während die Propaganda zu Rom das Studium vieler Sprachen. besonders der orientalischen, nachdrücklich förderte. In der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Medicin waren die Italiener unbestritten die ersten (Luca Pacioli, Cardanus, Bombelli, Cavalleri, Valerio, Castelli, Tartaglia, Maurolico, Fallopius etc.); diesen Rang behaupteten sie auch in der folgenden Zeit u. äußerten auf ganz Europa einen sehr nachhaltigen Einfluß, indem von ihnen die Verbindung der Mathematik mit den Naturwissenschaften und eine Reihe der wichtigsten Entdeckungen ausgingen (Galilei, Toricelli, Grimaldi, Riccioli, Spallanzani, Morgagni, Galvani, Volta). In andern Beziehungen waren die Leistungen der geistigen Thätigkeit vom 17. Jahrh. bis zu den Erschütterungen am Schlusse des 18. von untergeordneter Bedeutung. Der gefeiertste Dichter, Pietro Trapassi, bekannter als Metastasio, kann eigentlich nur auf weichen Wohllaut der Sprache, weniger auf poetisches Talent Anspruch machen, ein anderer, Marini, zeichnet sich durch seinen Schwulst aus; überhaupt schien es, als ob die ital. Poesie außer Operntexten nichts mehr zu schaffen im Stande sei. Nur das komische Epos fand in Tassoni u. Fortiguerra u. am Schlusse dieser Periode in Casti nicht unbedeutende Bearbeiter. Goldoni schuf zwar das eigentliche Lustspiel in Italien, dasselbe hat sich aber nicht weiter ausgebildet und bewegt sich in den gewöhnl. Intriguen- und Charakterstücken; am Schlusse der Periode erscheint erst der bedeutendste Tragiker, Alfieri. Auch die Prosa erhebt sich erst am Schlusse des 18. Jahrh. zur Reinheit u. Kraft durch Beccaria, Filangieri u. a.; die Geschichtschreibung ermangelt der Treue und nur in der historisch-antiquarischen Richtung und der Sammlung von Geschichtsquellen leisteten einzelne Italiener (Lanzi, Muratori etc.) Ausgezeichnetes; in der class. Philologie steht das lat. Lexikon des Facciolati u. Forcellini großartig, aber einsam da. Seit dem Anfange dieses Jahrh. ist die i. L. nach Sprache und Gehalt eine kräftigere geworden, die weichliche Reimerei hat sich fast gänzl. auf den Operntext beschränken müssen. doch hat der seichte u. sieche

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[454/0455] Republiken mit Liebe gepflegt wurde; dazu wirkte die Wiederaufnahme der class. Studien, befördert durch geflüchtete Griechen und noch mehr durch die eben erfundene Buchdruckerkunst, wesentlich mit. Die Poesie beschränkte sich zuerst auf Nachahmungen des Petrarca (Conti, Benivieni, Cei, Accolti, Tebaldeo, Bembo etc.) und des Boccaccio (Bandello, Firenzuola, Parabosco, Masuccio etc.) u. verflachte sich zur Tändelei u. zu gedankenarmem Wortgeklingel. Dagegen bildete sich die romant. Poesie aus, welche sich an die Heldensage der Nordfranzosen anschloß, aber derselben durch Luigi Pulci (gest. 1487) die Ironie beimischte und dadurch für die Phantasie ein weites Feld gewann, um alle Lebensverhältnisse herbeizuziehen. Die Meisterschaft erreichte in dieser Gattung Lodovico Ariosto, während Torquato Tasso in seinem befreiten Jerusalem das Muster des ernsten romantischen Epos aufstellte. Nach ihnen erschienen nur mehr Leistungen von untergeordneter Bedeutung. In der Satire bildete sich mehr das Possenhafte aus (Burchiello, Berni, der schmutzige Aretino etc.); auch die Komödie. sowie das ernste Drama. blieben zurück; die Schäferspiele, z. B. des Tasso sind von sentimentaler Weichlichkeit, die des Guarini von schwächlicher. Um so ausgezeichneter steht die Geschichtschreibung da, in welcher Macchiavelli unübertreffl. Meisterwerke aufgestellt hat; nicht so hoch stehen, wiewohl sie noch immer Sterne erster Größe sind, Guicciardini (der so wenig unparteiisch ist. als der Geschichtschreiber des Concils von Trient, Paolo Sarpi), Davila, ferner die Verfasser vieler Specialgeschichten; bekannt ist die Kirchengeschichte des Baronius (s. d.) und hochgeschätzt die Kunstgeschichte des Baumeisters Vasari. Die Philologie und Alterthumskunde wurde in dieser Periode vortrefflich angebaut, wovon Namen wie Marsilius Ficinus, Petrus Victorius, Fulvius Ursinus, Angelus Politianus, Sigonius. Bembo, Ursinus, Muretus etc. Zeugniß geben, während die Propaganda zu Rom das Studium vieler Sprachen. besonders der orientalischen, nachdrücklich förderte. In der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Medicin waren die Italiener unbestritten die ersten (Luca Pacioli, Cardanus, Bombelli, Cavalleri, Valerio, Castelli, Tartaglia, Maurolico, Fallopius etc.); diesen Rang behaupteten sie auch in der folgenden Zeit u. äußerten auf ganz Europa einen sehr nachhaltigen Einfluß, indem von ihnen die Verbindung der Mathematik mit den Naturwissenschaften und eine Reihe der wichtigsten Entdeckungen ausgingen (Galilei, Toricelli, Grimaldi, Riccioli, Spallanzani, Morgagni, Galvani, Volta). In andern Beziehungen waren die Leistungen der geistigen Thätigkeit vom 17. Jahrh. bis zu den Erschütterungen am Schlusse des 18. von untergeordneter Bedeutung. Der gefeiertste Dichter, Pietro Trapassi, bekannter als Metastasio, kann eigentlich nur auf weichen Wohllaut der Sprache, weniger auf poetisches Talent Anspruch machen, ein anderer, Marini, zeichnet sich durch seinen Schwulst aus; überhaupt schien es, als ob die ital. Poesie außer Operntexten nichts mehr zu schaffen im Stande sei. Nur das komische Epos fand in Tassoni u. Fortiguerra u. am Schlusse dieser Periode in Casti nicht unbedeutende Bearbeiter. Goldoni schuf zwar das eigentliche Lustspiel in Italien, dasselbe hat sich aber nicht weiter ausgebildet und bewegt sich in den gewöhnl. Intriguen- und Charakterstücken; am Schlusse der Periode erscheint erst der bedeutendste Tragiker, Alfieri. Auch die Prosa erhebt sich erst am Schlusse des 18. Jahrh. zur Reinheit u. Kraft durch Beccaria, Filangieri u. a.; die Geschichtschreibung ermangelt der Treue und nur in der historisch-antiquarischen Richtung und der Sammlung von Geschichtsquellen leisteten einzelne Italiener (Lanzi, Muratori etc.) Ausgezeichnetes; in der class. Philologie steht das lat. Lexikon des Facciolati u. Forcellini großartig, aber einsam da. Seit dem Anfange dieses Jahrh. ist die i. L. nach Sprache und Gehalt eine kräftigere geworden, die weichliche Reimerei hat sich fast gänzl. auf den Operntext beschränken müssen. doch hat der seichte u. sieche

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/455>, abgerufen am 01.09.2024.