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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Sand-, Lehm- und Kalk-haltiger Boden vermittelt die Vermoderung der Holzfaser, d. h. des vegetabilischen Düngers am besten u. gibt auch die beste Dammerde und Ackerkrume.


Hund (Canis), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Raubthiere, mit dem Gebiß der Fleischfresser u. vorn 5, hinten 4 Zähnen. Man unterscheidet 1) Arten mit senkrecht länglicher Pupille, dahin gehört der Fuchs (s. d.); 2) mit runder Pupille: Wolf (s. d.) u. Haus-H. (C. familiaris). Ueber das Abstammen des Haus-H.es ist man gänzlich im Ungewissen; am wahrscheinlichsten ist, daß die wilde Stammrace gänzlich erloschen ist, indem die Zähmung des H.es wohl schon in den frühesten Zeiten des Menschengeschlechts geschah, welches der H. über die ganze Erde begleitet hat. Wilde H.e gibt es nicht mehr, wohl aber verwilderte. Der Varietäten, Racen, sind gegen 70; Reichenbach bringt dieselben in 4 Abtheilungen: Spitze, Pudel, Wind- und Blut-H.e und Jagd-H. e. Cuvier nennt den H. die merkwürdigste und nützlichste Eroberung, die der Mensch je gemacht; jedes Individuum gehört seinem Herrn, kennt und vertheidigt dessen Eigenthum und bleibt ihm ergeben bis zum Tode, u. all dies weder aus Noth oder Furcht, sondern aus wahrer Erkenntlichkeit und Freundschaft.


Hundekohl s. Apocyneae.


Hundert Tage, s. Cent jours.


Hundeshagen, Joh. Christian, geb. 1783 zu Hanau, gest. 1834 als Director der Forstlehranstalt zu Gießen, ein um das Forstwesen hochverdienter Mann; seine wichtigsten Schriften sind: "Encyklopädie der Forstwissenschaften", Tübg. 1821; "Lehrbuch der land- und forstwissenschaftl. Naturkunde", Tüb. 1827.


Hundeshagen, Karl Bernh., Sohn des Vorigen, geb. 1810, seit 1847 Prof. in Heidelberg, einer der bedeutenderen protestant. Theologen, der an der gegenwärtigen Bewegung innerhalb des Protestantismus sich auch schriftstellerisch betheiligt hat. Schrieb außerdem: "Ueber die Natur und geschichtl. Entwickelung der Humanitätsidee", Heidelberg 1852.


Hundetragen, im frühen Mittelalter Strafe für vornehme Landesfriedenbrecher, scheint selten u. zuletzt von Friedrich I. verhängt worden zu sein.


Hundisburg, Dorf im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, mit 850 E., Schloß, großen Gartenanlagen, neben Althaldensleben (s. d.), bekannt durch die großen und mannigfaltigen Fabrikanlagen von Nathusius aus Magdeburg.


Hundred (engl. höndrd), das alemannische Huntari, s. Cent.


Hundredweight (höndrdweht), der engl. Centner = 1 Zollctr. 7,8 Pfd.


Hundsgrotte, Grotta del cane, Höhle bei Neapel, so genannt von den armen Hunden, die gegen den Boden gehalten werden und durch die Symptome des Erstickens zeigen, daß kohlensaure Luft dem Boden entströmt; s. Kohlensäure.


Hundspetersilie, s. Aethusa cynapium.


Hundsrück, Gebirgsstock zwischen Rhein, Mosel u. Nahe, ein 1400' hohes Plateau, von einigen dichtbewaldeten Grathen durchzogen, besteht aus Kalksteinschiefer, liefert Eisen, ist von einem armen Völklein bewohnt, das besonders Flachs u. Hanf anbaut u. einen kleinen aber milchreichen Schlag Rindvieh züchtet. Die höchsten Punkte sind: Walderbsenkopf od. Erbeskopf 2525' u. Idarkopf 2263' hoch. Der H. hängt durch den Idarwald u. Hochwald mit den nördl. Ausläufern der Vogesen zusammen.


Hundstage, die Zeit vom 24. Juli bis zum 24. Aug., so genannt von dem Sirius od. großen Hundsstern, der dann gleichzeitig mit der Sonne aufgeht.


Hundswuth, eine vorzüglich dem Hunde- und Katzengeschlecht eigenthüml. Krankheit; die bei andern Thieren z. B. Schafen, Pferden, sogar Vögeln beobachteten Fälle sind nur secundär od. jedenfalls nur seltene Ausnahmen. Obige Thiere, welche früher als Hausthiere eine gewisse Anhänglichkeit an ihre Herrn und Häuser zeigten, werden gleichgiltig, mürrisch, unfolgsam, fiebern u. werden bissig. Sie vergiften mit ihrem Speichel gebissene Thiere ihrer Art solchergestalt, daß sie denselben die gleiche Krankheit einimpfen. Hat ein Mensch das Unglück gebissen zu werden, so entsteht die Hydrophobie, Wasserscheu (s. d.). Ein gebissener Mensch kann nach den neuesten Erfahrungen durch einen Biß die Krankheit

Sand-, Lehm- und Kalk-haltiger Boden vermittelt die Vermoderung der Holzfaser, d. h. des vegetabilischen Düngers am besten u. gibt auch die beste Dammerde und Ackerkrume.


Hund (Canis), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Raubthiere, mit dem Gebiß der Fleischfresser u. vorn 5, hinten 4 Zähnen. Man unterscheidet 1) Arten mit senkrecht länglicher Pupille, dahin gehört der Fuchs (s. d.); 2) mit runder Pupille: Wolf (s. d.) u. Haus-H. (C. familiaris). Ueber das Abstammen des Haus-H.es ist man gänzlich im Ungewissen; am wahrscheinlichsten ist, daß die wilde Stammrace gänzlich erloschen ist, indem die Zähmung des H.es wohl schon in den frühesten Zeiten des Menschengeschlechts geschah, welches der H. über die ganze Erde begleitet hat. Wilde H.e gibt es nicht mehr, wohl aber verwilderte. Der Varietäten, Racen, sind gegen 70; Reichenbach bringt dieselben in 4 Abtheilungen: Spitze, Pudel, Wind- und Blut-H.e und Jagd-H. e. Cuvier nennt den H. die merkwürdigste und nützlichste Eroberung, die der Mensch je gemacht; jedes Individuum gehört seinem Herrn, kennt und vertheidigt dessen Eigenthum und bleibt ihm ergeben bis zum Tode, u. all dies weder aus Noth oder Furcht, sondern aus wahrer Erkenntlichkeit und Freundschaft.


Hundekohl s. Apocyneae.


Hundert Tage, s. Cent jours.


Hundeshagen, Joh. Christian, geb. 1783 zu Hanau, gest. 1834 als Director der Forstlehranstalt zu Gießen, ein um das Forstwesen hochverdienter Mann; seine wichtigsten Schriften sind: „Encyklopädie der Forstwissenschaften“, Tübg. 1821; „Lehrbuch der land- und forstwissenschaftl. Naturkunde“, Tüb. 1827.


Hundeshagen, Karl Bernh., Sohn des Vorigen, geb. 1810, seit 1847 Prof. in Heidelberg, einer der bedeutenderen protestant. Theologen, der an der gegenwärtigen Bewegung innerhalb des Protestantismus sich auch schriftstellerisch betheiligt hat. Schrieb außerdem: „Ueber die Natur und geschichtl. Entwickelung der Humanitätsidee“, Heidelberg 1852.


Hundetragen, im frühen Mittelalter Strafe für vornehme Landesfriedenbrecher, scheint selten u. zuletzt von Friedrich I. verhängt worden zu sein.


Hundisburg, Dorf im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, mit 850 E., Schloß, großen Gartenanlagen, neben Althaldensleben (s. d.), bekannt durch die großen und mannigfaltigen Fabrikanlagen von Nathusius aus Magdeburg.


Hundred (engl. höndrd), das alemannische Huntari, s. Cent.


Hundredweight (höndrdweht), der engl. Centner = 1 Zollctr. 7,8 Pfd.


Hundsgrotte, Grotta del cane, Höhle bei Neapel, so genannt von den armen Hunden, die gegen den Boden gehalten werden und durch die Symptome des Erstickens zeigen, daß kohlensaure Luft dem Boden entströmt; s. Kohlensäure.


Hundspetersilie, s. Aethusa cynapium.


Hundsrück, Gebirgsstock zwischen Rhein, Mosel u. Nahe, ein 1400' hohes Plateau, von einigen dichtbewaldeten Grathen durchzogen, besteht aus Kalksteinschiefer, liefert Eisen, ist von einem armen Völklein bewohnt, das besonders Flachs u. Hanf anbaut u. einen kleinen aber milchreichen Schlag Rindvieh züchtet. Die höchsten Punkte sind: Walderbsenkopf od. Erbeskopf 2525' u. Idarkopf 2263' hoch. Der H. hängt durch den Idarwald u. Hochwald mit den nördl. Ausläufern der Vogesen zusammen.


Hundstage, die Zeit vom 24. Juli bis zum 24. Aug., so genannt von dem Sirius od. großen Hundsstern, der dann gleichzeitig mit der Sonne aufgeht.


Hundswuth, eine vorzüglich dem Hunde- und Katzengeschlecht eigenthüml. Krankheit; die bei andern Thieren z. B. Schafen, Pferden, sogar Vögeln beobachteten Fälle sind nur secundär od. jedenfalls nur seltene Ausnahmen. Obige Thiere, welche früher als Hausthiere eine gewisse Anhänglichkeit an ihre Herrn und Häuser zeigten, werden gleichgiltig, mürrisch, unfolgsam, fiebern u. werden bissig. Sie vergiften mit ihrem Speichel gebissene Thiere ihrer Art solchergestalt, daß sie denselben die gleiche Krankheit einimpfen. Hat ein Mensch das Unglück gebissen zu werden, so entsteht die Hydrophobie, Wasserscheu (s. d.). Ein gebissener Mensch kann nach den neuesten Erfahrungen durch einen Biß die Krankheit

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[369/0370] Sand-, Lehm- und Kalk-haltiger Boden vermittelt die Vermoderung der Holzfaser, d. h. des vegetabilischen Düngers am besten u. gibt auch die beste Dammerde und Ackerkrume. Hund (Canis), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Raubthiere, mit dem Gebiß der Fleischfresser u. vorn 5, hinten 4 Zähnen. Man unterscheidet 1) Arten mit senkrecht länglicher Pupille, dahin gehört der Fuchs (s. d.); 2) mit runder Pupille: Wolf (s. d.) u. Haus-H. (C. familiaris). Ueber das Abstammen des Haus-H.es ist man gänzlich im Ungewissen; am wahrscheinlichsten ist, daß die wilde Stammrace gänzlich erloschen ist, indem die Zähmung des H.es wohl schon in den frühesten Zeiten des Menschengeschlechts geschah, welches der H. über die ganze Erde begleitet hat. Wilde H.e gibt es nicht mehr, wohl aber verwilderte. Der Varietäten, Racen, sind gegen 70; Reichenbach bringt dieselben in 4 Abtheilungen: Spitze, Pudel, Wind- und Blut-H.e und Jagd-H. e. Cuvier nennt den H. die merkwürdigste und nützlichste Eroberung, die der Mensch je gemacht; jedes Individuum gehört seinem Herrn, kennt und vertheidigt dessen Eigenthum und bleibt ihm ergeben bis zum Tode, u. all dies weder aus Noth oder Furcht, sondern aus wahrer Erkenntlichkeit und Freundschaft. Hundekohl s. Apocyneae. Hundert Tage, s. Cent jours. Hundeshagen, Joh. Christian, geb. 1783 zu Hanau, gest. 1834 als Director der Forstlehranstalt zu Gießen, ein um das Forstwesen hochverdienter Mann; seine wichtigsten Schriften sind: „Encyklopädie der Forstwissenschaften“, Tübg. 1821; „Lehrbuch der land- und forstwissenschaftl. Naturkunde“, Tüb. 1827. Hundeshagen, Karl Bernh., Sohn des Vorigen, geb. 1810, seit 1847 Prof. in Heidelberg, einer der bedeutenderen protestant. Theologen, der an der gegenwärtigen Bewegung innerhalb des Protestantismus sich auch schriftstellerisch betheiligt hat. Schrieb außerdem: „Ueber die Natur und geschichtl. Entwickelung der Humanitätsidee“, Heidelberg 1852. Hundetragen, im frühen Mittelalter Strafe für vornehme Landesfriedenbrecher, scheint selten u. zuletzt von Friedrich I. verhängt worden zu sein. Hundisburg, Dorf im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, mit 850 E., Schloß, großen Gartenanlagen, neben Althaldensleben (s. d.), bekannt durch die großen und mannigfaltigen Fabrikanlagen von Nathusius aus Magdeburg. Hundred (engl. höndrd), das alemannische Huntari, s. Cent. Hundredweight (höndrdweht), der engl. Centner = 1 Zollctr. 7,8 Pfd. Hundsgrotte, Grotta del cane, Höhle bei Neapel, so genannt von den armen Hunden, die gegen den Boden gehalten werden und durch die Symptome des Erstickens zeigen, daß kohlensaure Luft dem Boden entströmt; s. Kohlensäure. Hundspetersilie, s. Aethusa cynapium. Hundsrück, Gebirgsstock zwischen Rhein, Mosel u. Nahe, ein 1400' hohes Plateau, von einigen dichtbewaldeten Grathen durchzogen, besteht aus Kalksteinschiefer, liefert Eisen, ist von einem armen Völklein bewohnt, das besonders Flachs u. Hanf anbaut u. einen kleinen aber milchreichen Schlag Rindvieh züchtet. Die höchsten Punkte sind: Walderbsenkopf od. Erbeskopf 2525' u. Idarkopf 2263' hoch. Der H. hängt durch den Idarwald u. Hochwald mit den nördl. Ausläufern der Vogesen zusammen. Hundstage, die Zeit vom 24. Juli bis zum 24. Aug., so genannt von dem Sirius od. großen Hundsstern, der dann gleichzeitig mit der Sonne aufgeht. Hundswuth, eine vorzüglich dem Hunde- und Katzengeschlecht eigenthüml. Krankheit; die bei andern Thieren z. B. Schafen, Pferden, sogar Vögeln beobachteten Fälle sind nur secundär od. jedenfalls nur seltene Ausnahmen. Obige Thiere, welche früher als Hausthiere eine gewisse Anhänglichkeit an ihre Herrn und Häuser zeigten, werden gleichgiltig, mürrisch, unfolgsam, fiebern u. werden bissig. Sie vergiften mit ihrem Speichel gebissene Thiere ihrer Art solchergestalt, daß sie denselben die gleiche Krankheit einimpfen. Hat ein Mensch das Unglück gebissen zu werden, so entsteht die Hydrophobie, Wasserscheu (s. d.). Ein gebissener Mensch kann nach den neuesten Erfahrungen durch einen Biß die Krankheit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/370>, abgerufen am 23.11.2024.