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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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3) Einhufer (Solidungula), die Gattung Pferd.


Hufe, ursprünglich ein Stück Land, dessen Anbau ein Gespann Pferde erforderte, 30-60 Morgen; jetzt Feldmaß in verschiedenen Ländern von verschiedener Größe.


Hufeisennase (Rhinolophus), eine Gattung Fledermäuse (s. d.), mit sehr complicirten Kämmen und Häuten auf dem Nasenrücken, welche die Gestalt eines Hufeisens haben; Schwanz lang und in die Zwischenhaut eingeschlossen. Europa hat 2 Arten; die andern in Afrika und den ostindischen Inseln.


Hufeland, Gottlieb, geb. 1760 zu Danzig, gest. 1817 als Prof. der Rechte zu Halle, ausgezeichneter Rechtsgelehrter. "Ueber den eigenthümlichen Geist des röm. Rechts", Gießen 1815.


Hufeland, Christoph Wilhelm, geb. 1762 zu Langensalza, ward 1793 Professor der Medizin zu Jena, 1798 Director des Collegium medicum in Berlin, königl. Leibarzt, erster Arzt am Charitekrankenhause und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, mit dem Titel eines Geh. Raths; 1809 übernahm er die Professur der Pathologie und Therapie an der neu errichteten Universität und ward 1810 Staatsrath; st. 1836. Wenigen Aerzten wurde so die allgemeinste Verehrung zu Theil, wie sie H. genoß und verdiente, sowohl als Arzt, Lehrer u. Schriftsteller, wie als Mensch. Sein Hauptwerk, "Makrobiotik, od. die Kunst, das menschl. Leben zu verlängern", Jena 1796; 6. Auflage Berlin 1842, in fast alle europäische Sprachen übersetzt. Weitere Schriften: "Ueber die Ungewißheit des Todes", Halle 1791; "Ueber die Natur und Heilung der Skrophelkrankheit", Jena 1795, 3. Aufl. Berlin 1819; "Guter Rath an Mütter über die physische Erziehung der Kinder in den ersten Jahren", Berlin 1799, 5. Aufl. 1844; "Enchiridion medicum, oder Anleitung zur medicinischen Praxis, Vermächtniß einer 50jähr. Erfahrung", Berlin 1836, 9. Aufl. 1851. Außerdem gründete er das "Journal der praktischen Heilkunde" 1795.


Huflattich, gemeiner (Tussilago farfara), ein bekanntes, früh und gelbblühendes, sehr beschwerliches Unkraut auf Getreideäckern und Wiesen, das kaum zu vertilgen ist, am ehesten noch durch sehr häufiges Abmähen. Es zeigt mergelhaltigen Boden an. Officinell.


Hug, Joh. Leonh., einer der gelehrtesten Theologen der neuern Zeit, namentlich ein vortrefflicher Kritiker und Kenner des classischen Alterthums, geb. 1765 zu Konstanz, studierte zu Freiburg, war daselbst Zögling u. 1787-90 Studienpräfect des josephinischen Generalseminars, wurde 1789 Priester, schon 1791 Prof. der oriental. Sprachen und des A. Test., 1827 Domcapitular der neuen Erzdiöcese Freiburg, gründete eine Diöcesanzeitschrift, in welche er 1828-34 vortreffliche Abhandlungen lieferte, wurde 1843 Domdekan u. starb 1846. Sein Hauptwerk, die "Einleitung in die Schriften des N. Test.", Tüb. 1808, 4. Aufl. 1847, wurde ins Französische und Englische übersetzt; andere Schriften: Erfindung der Buchstabenschrift (Ulm 1801); Untersuchungen über den Mythos der berühmten Völker der alten Welt, namentlich der Griechen (Freib. u. Konst. 1812); Das Hohelied in einer noch unversuchten Deutung (= Verlangen des Hiskia nach Wiedervereinigung der getrennten Reiche), Freib. 1813, und Schutzschrift dafür 1818; De conjugii christiani vinculo indissolubili comment. exeget. Frib. 1816 u. a. m., namentlich noch die berühmten Gutachten über das Leben Jesu von Dr. Paulus und später über das des Dr. Strauß, welch letzteres besonders gedruckt wurde, Freib. 1840-44, 2 B.


Hugenotten, Huguenots, Name der Protestanten in Frankreich, ursprünglich ein Spottname, der laut de Thou von Tours ausging, wo die Volkssage den König Hugo Capet herumgeistern ließ und wo die Protestanten ihre geheimen nächtlichen Zusammenkünfte abhielten, laut Castelnau aber auf eine sehr geringe und längst verrufene Scheidemünze aus Hugo Capets Zeit anspielt. Der Protestantismus drang aus Deutschland und der Schweiz frühzeitig in Frankreich ein (vgl. Calvin), obwohl Franz I. (1515-1547) u. Heinrich II. (1547-1559) aus politischen Gründen

3) Einhufer (Solidungula), die Gattung Pferd.


Hufe, ursprünglich ein Stück Land, dessen Anbau ein Gespann Pferde erforderte, 30–60 Morgen; jetzt Feldmaß in verschiedenen Ländern von verschiedener Größe.


Hufeisennase (Rhinolophus), eine Gattung Fledermäuse (s. d.), mit sehr complicirten Kämmen und Häuten auf dem Nasenrücken, welche die Gestalt eines Hufeisens haben; Schwanz lang und in die Zwischenhaut eingeschlossen. Europa hat 2 Arten; die andern in Afrika und den ostindischen Inseln.


Hufeland, Gottlieb, geb. 1760 zu Danzig, gest. 1817 als Prof. der Rechte zu Halle, ausgezeichneter Rechtsgelehrter. „Ueber den eigenthümlichen Geist des röm. Rechts“, Gießen 1815.


Hufeland, Christoph Wilhelm, geb. 1762 zu Langensalza, ward 1793 Professor der Medizin zu Jena, 1798 Director des Collegium medicum in Berlin, königl. Leibarzt, erster Arzt am Charitékrankenhause und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, mit dem Titel eines Geh. Raths; 1809 übernahm er die Professur der Pathologie und Therapie an der neu errichteten Universität und ward 1810 Staatsrath; st. 1836. Wenigen Aerzten wurde so die allgemeinste Verehrung zu Theil, wie sie H. genoß und verdiente, sowohl als Arzt, Lehrer u. Schriftsteller, wie als Mensch. Sein Hauptwerk, „Makrobiotik, od. die Kunst, das menschl. Leben zu verlängern“, Jena 1796; 6. Auflage Berlin 1842, in fast alle europäische Sprachen übersetzt. Weitere Schriften: „Ueber die Ungewißheit des Todes“, Halle 1791; „Ueber die Natur und Heilung der Skrophelkrankheit“, Jena 1795, 3. Aufl. Berlin 1819; „Guter Rath an Mütter über die physische Erziehung der Kinder in den ersten Jahren“, Berlin 1799, 5. Aufl. 1844; „Enchiridion medicum, oder Anleitung zur medicinischen Praxis, Vermächtniß einer 50jähr. Erfahrung“, Berlin 1836, 9. Aufl. 1851. Außerdem gründete er das „Journal der praktischen Heilkunde“ 1795.


Huflattich, gemeiner (Tussilago farfara), ein bekanntes, früh und gelbblühendes, sehr beschwerliches Unkraut auf Getreideäckern und Wiesen, das kaum zu vertilgen ist, am ehesten noch durch sehr häufiges Abmähen. Es zeigt mergelhaltigen Boden an. Officinell.


Hug, Joh. Leonh., einer der gelehrtesten Theologen der neuern Zeit, namentlich ein vortrefflicher Kritiker und Kenner des classischen Alterthums, geb. 1765 zu Konstanz, studierte zu Freiburg, war daselbst Zögling u. 1787–90 Studienpräfect des josephinischen Generalseminars, wurde 1789 Priester, schon 1791 Prof. der oriental. Sprachen und des A. Test., 1827 Domcapitular der neuen Erzdiöcese Freiburg, gründete eine Diöcesanzeitschrift, in welche er 1828–34 vortreffliche Abhandlungen lieferte, wurde 1843 Domdekan u. starb 1846. Sein Hauptwerk, die „Einleitung in die Schriften des N. Test.“, Tüb. 1808, 4. Aufl. 1847, wurde ins Französische und Englische übersetzt; andere Schriften: Erfindung der Buchstabenschrift (Ulm 1801); Untersuchungen über den Mythos der berühmten Völker der alten Welt, namentlich der Griechen (Freib. u. Konst. 1812); Das Hohelied in einer noch unversuchten Deutung (= Verlangen des Hiskia nach Wiedervereinigung der getrennten Reiche), Freib. 1813, und Schutzschrift dafür 1818; De conjugii christiani vinculo indissolubili comment. exeget. Frib. 1816 u. a. m., namentlich noch die berühmten Gutachten über das Leben Jesu von Dr. Paulus und später über das des Dr. Strauß, welch letzteres besonders gedruckt wurde, Freib. 1840–44, 2 B.


Hugenotten, Huguenots, Name der Protestanten in Frankreich, ursprünglich ein Spottname, der laut de Thou von Tours ausging, wo die Volkssage den König Hugo Capet herumgeistern ließ und wo die Protestanten ihre geheimen nächtlichen Zusammenkünfte abhielten, laut Castelnau aber auf eine sehr geringe und längst verrufene Scheidemünze aus Hugo Capets Zeit anspielt. Der Protestantismus drang aus Deutschland und der Schweiz frühzeitig in Frankreich ein (vgl. Calvin), obwohl Franz I. (1515–1547) u. Heinrich II. (1547–1559) aus politischen Gründen

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[361/0362] 3) Einhufer (Solidungula), die Gattung Pferd. Hufe, ursprünglich ein Stück Land, dessen Anbau ein Gespann Pferde erforderte, 30–60 Morgen; jetzt Feldmaß in verschiedenen Ländern von verschiedener Größe. Hufeisennase (Rhinolophus), eine Gattung Fledermäuse (s. d.), mit sehr complicirten Kämmen und Häuten auf dem Nasenrücken, welche die Gestalt eines Hufeisens haben; Schwanz lang und in die Zwischenhaut eingeschlossen. Europa hat 2 Arten; die andern in Afrika und den ostindischen Inseln. Hufeland, Gottlieb, geb. 1760 zu Danzig, gest. 1817 als Prof. der Rechte zu Halle, ausgezeichneter Rechtsgelehrter. „Ueber den eigenthümlichen Geist des röm. Rechts“, Gießen 1815. Hufeland, Christoph Wilhelm, geb. 1762 zu Langensalza, ward 1793 Professor der Medizin zu Jena, 1798 Director des Collegium medicum in Berlin, königl. Leibarzt, erster Arzt am Charitékrankenhause und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, mit dem Titel eines Geh. Raths; 1809 übernahm er die Professur der Pathologie und Therapie an der neu errichteten Universität und ward 1810 Staatsrath; st. 1836. Wenigen Aerzten wurde so die allgemeinste Verehrung zu Theil, wie sie H. genoß und verdiente, sowohl als Arzt, Lehrer u. Schriftsteller, wie als Mensch. Sein Hauptwerk, „Makrobiotik, od. die Kunst, das menschl. Leben zu verlängern“, Jena 1796; 6. Auflage Berlin 1842, in fast alle europäische Sprachen übersetzt. Weitere Schriften: „Ueber die Ungewißheit des Todes“, Halle 1791; „Ueber die Natur und Heilung der Skrophelkrankheit“, Jena 1795, 3. Aufl. Berlin 1819; „Guter Rath an Mütter über die physische Erziehung der Kinder in den ersten Jahren“, Berlin 1799, 5. Aufl. 1844; „Enchiridion medicum, oder Anleitung zur medicinischen Praxis, Vermächtniß einer 50jähr. Erfahrung“, Berlin 1836, 9. Aufl. 1851. Außerdem gründete er das „Journal der praktischen Heilkunde“ 1795. Huflattich, gemeiner (Tussilago farfara), ein bekanntes, früh und gelbblühendes, sehr beschwerliches Unkraut auf Getreideäckern und Wiesen, das kaum zu vertilgen ist, am ehesten noch durch sehr häufiges Abmähen. Es zeigt mergelhaltigen Boden an. Officinell. Hug, Joh. Leonh., einer der gelehrtesten Theologen der neuern Zeit, namentlich ein vortrefflicher Kritiker und Kenner des classischen Alterthums, geb. 1765 zu Konstanz, studierte zu Freiburg, war daselbst Zögling u. 1787–90 Studienpräfect des josephinischen Generalseminars, wurde 1789 Priester, schon 1791 Prof. der oriental. Sprachen und des A. Test., 1827 Domcapitular der neuen Erzdiöcese Freiburg, gründete eine Diöcesanzeitschrift, in welche er 1828–34 vortreffliche Abhandlungen lieferte, wurde 1843 Domdekan u. starb 1846. Sein Hauptwerk, die „Einleitung in die Schriften des N. Test.“, Tüb. 1808, 4. Aufl. 1847, wurde ins Französische und Englische übersetzt; andere Schriften: Erfindung der Buchstabenschrift (Ulm 1801); Untersuchungen über den Mythos der berühmten Völker der alten Welt, namentlich der Griechen (Freib. u. Konst. 1812); Das Hohelied in einer noch unversuchten Deutung (= Verlangen des Hiskia nach Wiedervereinigung der getrennten Reiche), Freib. 1813, und Schutzschrift dafür 1818; De conjugii christiani vinculo indissolubili comment. exeget. Frib. 1816 u. a. m., namentlich noch die berühmten Gutachten über das Leben Jesu von Dr. Paulus und später über das des Dr. Strauß, welch letzteres besonders gedruckt wurde, Freib. 1840–44, 2 B. Hugenotten, Huguenots, Name der Protestanten in Frankreich, ursprünglich ein Spottname, der laut de Thou von Tours ausging, wo die Volkssage den König Hugo Capet herumgeistern ließ und wo die Protestanten ihre geheimen nächtlichen Zusammenkünfte abhielten, laut Castelnau aber auf eine sehr geringe und längst verrufene Scheidemünze aus Hugo Capets Zeit anspielt. Der Protestantismus drang aus Deutschland und der Schweiz frühzeitig in Frankreich ein (vgl. Calvin), obwohl Franz I. (1515–1547) u. Heinrich II. (1547–1559) aus politischen Gründen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/362>, abgerufen am 23.11.2024.