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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Hornblende (Amphibol), Mineral. Zu den Arten der H. gehören der Tremolith, der Strahlstein, die basaltische und gemeine H. und der Anthophillit. Die H. krystallisirt im zwei- und eingliederigen System, besteht aus dreifach kieselsaurem Kalk, verbunden mit doppelt kieselsaurer Bittererde und etwas Fluor-Calcium; Mangan u. Eisenoxidul ersetzen theilweise die Bitter- u. Kalkerde. Sie ist sehr hart, hat ein specif. Gewicht von 2,9 bis 3,4, schwarze, schwärzlich-grüne bis dunkel lauchgrüne Farbe. Die gemeine H. tritt als wesentlicher Gemengtheil vieler Gesteine auf, namentlich der Grünsteine u. Syenite, erscheint als Hauptmasse eigenthümlicher Gesteine (H.-Gesteine), welche größere Massen im Grund- u. Uebergangsgebirge zusammensetzen. Die wichtigsten Fundorte sind: Schriesheim an der Bergstraße, das Renchthal im Schwarzwalde, das Ziller- u. Pusterthal in Tyrol, Laualpe in Kärnthen, sodann in Norwegen, Finnland u. Schweden.


Hornburg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg mit 2900 E.


Horneck, Ottokar von, steyer. Edelmann, gest. um 1320, verfaßte ein (noch ungedrucktes) Werk über die Weltreiche, sodann eine Reimchronik von Manfreds Tod bis Heinrich VII., eine der wichtigsten Quellen für diese Zeit. (Herausgegeben von Petz in den "Scriptores rerum Austriacarum", 1745.


Hornemann, Friedr. Konrad, geb. 1772 zu Hildesheim, studierte in Göttingen Theologie, unternahm dann im Dienste der afrikan. Gesellschaft zu London eine Reise nach Afrika; 1799 erhielt er in Aegypten von Bonaparte Pässe, besuchte Fezzan, Siwah, Murzuk u. Tripolis, von wo aus er sein Tagebuch nach England schickte; 1801 reiste er mit einer Karawane nach Bornu und ist seitdem verschollen.


Horne-Tooke (-Tuhk), John, geb. 1736 zu London, zuerst Geistlicher, dann Advocat und Parlamentsmitglied; von beiden Stellungen als Geistlicher durch gesetzliche Acte ausgeschlossen, wandte sich H. der politischen Schriftstellerei zu, erregte Aufsehen u. scheint theuer gekauft worden zu sein; st. 1812.


Hornfisch (Balistes), eine Gattung Fische aus der Abtheilung der Grätenfische, Ordnung Haftkiefer; in jeder Kinnlade mit 8 meist scharf schneidenden Zähnen in einer Reihe, in der ersten Rückenflosse 3 Stachelstrahlen; einige mit großen, harten, andere mit nur sehr kleinen Schuppen, noch andere mit dicht stehenden, kaum sichtbaren Körnchen bedeckt. Zahlreich in der heißen Zone, wo sie nahe der Oberfläche des Wassers in den schönsten Farben schwimmen. Leben gewöhnlich von Seetang. Größe von 1-3'. Der gemeine H. (B. capriscus), im Mittelmeere, graubraun u. blau gefleckt.


Hornfistel, fistulöses Geschwür am Pferdehufe; vgl. Fink.


Horngewölbe, auch einhüftiges Gewölbe genannt, Gewölbe, dessen Wiederlager nicht in gleicher Höhe sich befindet.


Hornhaut (cornea), der vorderste u. durchsichtige Abschnitt des Augapfels, von der Form eines stark gewölbten Uhrglases, u. stärker gewölbt als der übrige Augapfel. Ihre vordere Fläche wird von der Bindehaut des Auges, ihre hintere Fläche von der Wasserhaut überzogen. Sie ist eine vollkommen durchsichtige, dehnbare, elastische u. sehr feste Membran von faseriger Structur. Blutgefäße und Nerven sind in ihr bisher mit Bestimmtheit noch nicht nachgewiesen. Durch sie dringen die Lichtstrahlen ins Innere des Auges, u. werden durch sie zuerst gebrochen. Ihre hauptsächlichsten Erkrankungen sind besonders Entzündung und als deren Folge Trübungen u. Flecken, ferner Geschwüre.


Hornhecht (Belone), Fischgattung aus der Ordnung der Bauchflosser, Familie der Hechtartigen, von dem eigentlichen Hecht hauptsächlich durch die spitzige Schnauze und die ganz kleinen Zähne unterschieden; die Knochen von schön grüner Farbe. Der gemeine H. (B. vulgaris), 2' lang, oben grün, unten weiß, mit gutem Fleisch. An den franz. Küsten.


Hornisse (Vespa crabro), Wespenart, über 1'' lang, vorn u. am Grunde des Hinterleibs bräunlich-roth, Hinterleib gelb, schwarz punktiert. Lebt in hohlen Bäumen, Mauerlöchern u. unter Dächern; das Nest größer u. gröber als das


Hornblende (Amphibol), Mineral. Zu den Arten der H. gehören der Tremolith, der Strahlstein, die basaltische und gemeine H. und der Anthophillit. Die H. krystallisirt im zwei- und eingliederigen System, besteht aus dreifach kieselsaurem Kalk, verbunden mit doppelt kieselsaurer Bittererde und etwas Fluor-Calcium; Mangan u. Eisenoxidul ersetzen theilweise die Bitter- u. Kalkerde. Sie ist sehr hart, hat ein specif. Gewicht von 2,9 bis 3,4, schwarze, schwärzlich-grüne bis dunkel lauchgrüne Farbe. Die gemeine H. tritt als wesentlicher Gemengtheil vieler Gesteine auf, namentlich der Grünsteine u. Syenite, erscheint als Hauptmasse eigenthümlicher Gesteine (H.-Gesteine), welche größere Massen im Grund- u. Uebergangsgebirge zusammensetzen. Die wichtigsten Fundorte sind: Schriesheim an der Bergstraße, das Renchthal im Schwarzwalde, das Ziller- u. Pusterthal in Tyrol, Laualpe in Kärnthen, sodann in Norwegen, Finnland u. Schweden.


Hornburg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg mit 2900 E.


Horneck, Ottokar von, steyer. Edelmann, gest. um 1320, verfaßte ein (noch ungedrucktes) Werk über die Weltreiche, sodann eine Reimchronik von Manfreds Tod bis Heinrich VII., eine der wichtigsten Quellen für diese Zeit. (Herausgegeben von Petz in den „Scriptores rerum Austriacarum“, 1745.


Hornemann, Friedr. Konrad, geb. 1772 zu Hildesheim, studierte in Göttingen Theologie, unternahm dann im Dienste der afrikan. Gesellschaft zu London eine Reise nach Afrika; 1799 erhielt er in Aegypten von Bonaparte Pässe, besuchte Fezzan, Siwah, Murzuk u. Tripolis, von wo aus er sein Tagebuch nach England schickte; 1801 reiste er mit einer Karawane nach Bornu und ist seitdem verschollen.


Horne-Tooke (–Tuhk), John, geb. 1736 zu London, zuerst Geistlicher, dann Advocat und Parlamentsmitglied; von beiden Stellungen als Geistlicher durch gesetzliche Acte ausgeschlossen, wandte sich H. der politischen Schriftstellerei zu, erregte Aufsehen u. scheint theuer gekauft worden zu sein; st. 1812.


Hornfisch (Balistes), eine Gattung Fische aus der Abtheilung der Grätenfische, Ordnung Haftkiefer; in jeder Kinnlade mit 8 meist scharf schneidenden Zähnen in einer Reihe, in der ersten Rückenflosse 3 Stachelstrahlen; einige mit großen, harten, andere mit nur sehr kleinen Schuppen, noch andere mit dicht stehenden, kaum sichtbaren Körnchen bedeckt. Zahlreich in der heißen Zone, wo sie nahe der Oberfläche des Wassers in den schönsten Farben schwimmen. Leben gewöhnlich von Seetang. Größe von 1–3'. Der gemeine H. (B. capriscus), im Mittelmeere, graubraun u. blau gefleckt.


Hornfistel, fistulöses Geschwür am Pferdehufe; vgl. Fink.


Horngewölbe, auch einhüftiges Gewölbe genannt, Gewölbe, dessen Wiederlager nicht in gleicher Höhe sich befindet.


Hornhaut (cornea), der vorderste u. durchsichtige Abschnitt des Augapfels, von der Form eines stark gewölbten Uhrglases, u. stärker gewölbt als der übrige Augapfel. Ihre vordere Fläche wird von der Bindehaut des Auges, ihre hintere Fläche von der Wasserhaut überzogen. Sie ist eine vollkommen durchsichtige, dehnbare, elastische u. sehr feste Membran von faseriger Structur. Blutgefäße und Nerven sind in ihr bisher mit Bestimmtheit noch nicht nachgewiesen. Durch sie dringen die Lichtstrahlen ins Innere des Auges, u. werden durch sie zuerst gebrochen. Ihre hauptsächlichsten Erkrankungen sind besonders Entzündung und als deren Folge Trübungen u. Flecken, ferner Geschwüre.


Hornhecht (Belone), Fischgattung aus der Ordnung der Bauchflosser, Familie der Hechtartigen, von dem eigentlichen Hecht hauptsächlich durch die spitzige Schnauze und die ganz kleinen Zähne unterschieden; die Knochen von schön grüner Farbe. Der gemeine H. (B. vulgaris), 2' lang, oben grün, unten weiß, mit gutem Fleisch. An den franz. Küsten.


Hornisse (Vespa crabro), Wespenart, über 1'' lang, vorn u. am Grunde des Hinterleibs bräunlich-roth, Hinterleib gelb, schwarz punktiert. Lebt in hohlen Bäumen, Mauerlöchern u. unter Dächern; das Nest größer u. gröber als das

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[349/0350] Hornblende (Amphibol), Mineral. Zu den Arten der H. gehören der Tremolith, der Strahlstein, die basaltische und gemeine H. und der Anthophillit. Die H. krystallisirt im zwei- und eingliederigen System, besteht aus dreifach kieselsaurem Kalk, verbunden mit doppelt kieselsaurer Bittererde und etwas Fluor-Calcium; Mangan u. Eisenoxidul ersetzen theilweise die Bitter- u. Kalkerde. Sie ist sehr hart, hat ein specif. Gewicht von 2,9 bis 3,4, schwarze, schwärzlich-grüne bis dunkel lauchgrüne Farbe. Die gemeine H. tritt als wesentlicher Gemengtheil vieler Gesteine auf, namentlich der Grünsteine u. Syenite, erscheint als Hauptmasse eigenthümlicher Gesteine (H.-Gesteine), welche größere Massen im Grund- u. Uebergangsgebirge zusammensetzen. Die wichtigsten Fundorte sind: Schriesheim an der Bergstraße, das Renchthal im Schwarzwalde, das Ziller- u. Pusterthal in Tyrol, Laualpe in Kärnthen, sodann in Norwegen, Finnland u. Schweden. Hornburg, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Magdeburg mit 2900 E. Horneck, Ottokar von, steyer. Edelmann, gest. um 1320, verfaßte ein (noch ungedrucktes) Werk über die Weltreiche, sodann eine Reimchronik von Manfreds Tod bis Heinrich VII., eine der wichtigsten Quellen für diese Zeit. (Herausgegeben von Petz in den „Scriptores rerum Austriacarum“, 1745. Hornemann, Friedr. Konrad, geb. 1772 zu Hildesheim, studierte in Göttingen Theologie, unternahm dann im Dienste der afrikan. Gesellschaft zu London eine Reise nach Afrika; 1799 erhielt er in Aegypten von Bonaparte Pässe, besuchte Fezzan, Siwah, Murzuk u. Tripolis, von wo aus er sein Tagebuch nach England schickte; 1801 reiste er mit einer Karawane nach Bornu und ist seitdem verschollen. Horne-Tooke (–Tuhk), John, geb. 1736 zu London, zuerst Geistlicher, dann Advocat und Parlamentsmitglied; von beiden Stellungen als Geistlicher durch gesetzliche Acte ausgeschlossen, wandte sich H. der politischen Schriftstellerei zu, erregte Aufsehen u. scheint theuer gekauft worden zu sein; st. 1812. Hornfisch (Balistes), eine Gattung Fische aus der Abtheilung der Grätenfische, Ordnung Haftkiefer; in jeder Kinnlade mit 8 meist scharf schneidenden Zähnen in einer Reihe, in der ersten Rückenflosse 3 Stachelstrahlen; einige mit großen, harten, andere mit nur sehr kleinen Schuppen, noch andere mit dicht stehenden, kaum sichtbaren Körnchen bedeckt. Zahlreich in der heißen Zone, wo sie nahe der Oberfläche des Wassers in den schönsten Farben schwimmen. Leben gewöhnlich von Seetang. Größe von 1–3'. Der gemeine H. (B. capriscus), im Mittelmeere, graubraun u. blau gefleckt. Hornfistel, fistulöses Geschwür am Pferdehufe; vgl. Fink. Horngewölbe, auch einhüftiges Gewölbe genannt, Gewölbe, dessen Wiederlager nicht in gleicher Höhe sich befindet. Hornhaut (cornea), der vorderste u. durchsichtige Abschnitt des Augapfels, von der Form eines stark gewölbten Uhrglases, u. stärker gewölbt als der übrige Augapfel. Ihre vordere Fläche wird von der Bindehaut des Auges, ihre hintere Fläche von der Wasserhaut überzogen. Sie ist eine vollkommen durchsichtige, dehnbare, elastische u. sehr feste Membran von faseriger Structur. Blutgefäße und Nerven sind in ihr bisher mit Bestimmtheit noch nicht nachgewiesen. Durch sie dringen die Lichtstrahlen ins Innere des Auges, u. werden durch sie zuerst gebrochen. Ihre hauptsächlichsten Erkrankungen sind besonders Entzündung und als deren Folge Trübungen u. Flecken, ferner Geschwüre. Hornhecht (Belone), Fischgattung aus der Ordnung der Bauchflosser, Familie der Hechtartigen, von dem eigentlichen Hecht hauptsächlich durch die spitzige Schnauze und die ganz kleinen Zähne unterschieden; die Knochen von schön grüner Farbe. Der gemeine H. (B. vulgaris), 2' lang, oben grün, unten weiß, mit gutem Fleisch. An den franz. Küsten. Hornisse (Vespa crabro), Wespenart, über 1'' lang, vorn u. am Grunde des Hinterleibs bräunlich-roth, Hinterleib gelb, schwarz punktiert. Lebt in hohlen Bäumen, Mauerlöchern u. unter Dächern; das Nest größer u. gröber als das

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/350>, abgerufen am 23.11.2024.