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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Krieges soll ihm ganz angehören, die des hispanischen hat höchst wahrscheinlich einen andern Verfasser.


Hirzel, Familie im Kanton Zürich, aus der sich viele Glieder bekannt gemacht haben, z. B. Salomon H., geb. 1727, gest. 1818, der Verfasser der "Zürcherischen Jahrbücher". - Heinrich H., geb. 1766, gest. 1833, schrieb "Eugenias Briefe" (1806) u. gab die "Briefe Göthes an Lavater von 1774 bis 83" heraus; sein Bruder Kaspar H., geb. 1785, gest. 1823, lieferte die allbekannte, noch nicht verdrängte franz. Grammatik. - H., Melchior, geb. 1793, gest. 1843, Staatsbeamter, gab 1839 als Präsident des Erziehungsraths durch seinen Stichentscheid für die Berufung des Dr. Strauß auf den Lehrstuhl der Dogmatik die Veranlassung zu der Revolution von 1839 ("Züriputsch"); das in die Stadt eingedrungene bewaffnete und Psalmen singende Landvolk führte Bernhard H., geb. 1807 in Zürich, Pfarrer in Pfäffikon, Uebersetzer der "Sakuntala" (Zürich 1833), "Urwasi" (Frauenf. 1838) u. des Hohen Liedes (Zürich 1840). Der Umschlag der Volksstimmung und sexuelle Excesse exilirten ihn nach Paris, wo er 1847 sich wegen einer Fälschung vergiftete.


Hiskias, s. Ezechias.


Hispania, lat., Spanien.


Hispid, lat. hispidus. borstig; hispiditas, mit rauhen Haaren bewachsenes Mal.


Hissen, bei den Matrosen eine Last mit einem Taue in die Höhe ziehen.


Histogenie, griech.-deutsch, die Bildung der organ. Gewebe; Histographie, die Beschreibung derselben, Histologie, die Lehre von denselben; Histonomie, das Bildungsgesetz der organischen Gewebe.


Histoire (frz. istoar), die Geschichte; h. scandaleuse (skangdalöhs), die Lästergeschichte.


Historia, lat., die Geschichte; Historiograph, Geschichtschreiber; Historiographie, Geschichtschreibung; historisch, geschichtlich.


Historische Malerei, s. Malerei.


Historische Vereine, sind Gesellschaften, die sich die Pflege der histor. Wissenschaften, besonders die der vaterländischen Geschichte durch Forschungen, Sammlungen, Herausgabe der Quellen etc. angelegen sein lassen. Dieselben sind über ganz Deutschland verbreitet; das meiste Verdienst hat sich der Verein für Deutschlands ältere Geschichtskunde, gestiftet 1819 von dem Freiherrn v. Stein, durch die von Pertz herausgeg. "Monumenta Germaniae historica" erworben.


Histriones, lat., Schauspieler; auch ein Acteur, der durch Tanz oder Gesticulation einen andern Acteur begleitete. Die H. waren bei den Römern als Stand ehrlos und ihre Kunst wurde in der Regel nur von Freigelassenen und Sklaven betrieben.


Hitopadeca (-sa), d. h. heilsame Lehre, altindisches Fabelbuch, Auszug aus dem Werke "Panca tantram" (herausgeg. 1848 von Kosegarten); beste Ausgabe von Lassen, Bonn 1829-31, Uebers. von Max Müller, Leipz. 1844.


Hittorff, Jak. Ign., berühmter Architekt, geb. zu Köln 1792, bildete sich in Paris unter Belanger und Percier, wurde 1814 erster Inspector unter Belanger, nach dessen Tode königl. Architekt, und machte später Kunstreisen nach England, Deutschland u. Italien. Nachdem er durch die Julirevolution seine Stelle verloren, erhielt er 1832 wieder eine Anstellung. Er leitete 1819 mit Lecointe den Bau des Theaters Favard und des Theatre de l'ambigu comique, machte den Entwurf zu Wiederherstellung der Kirche St.-Remy zu Rheims und zu mehren Grabdenkmälern und führte mit Lapere den Bau der Kirche St. Vincent in Paris aus. Auch die Verschönerungen des Concordeplatzes u. der Elyseischen Felder sind von ihm. Werke: "Architecture antique de la Sicile", 3 Bde., Paris 1826-30; "Architecture moderne de la Sicile". Par. 1826-30; "Architecture polychrome chez les Grecs", Paris 1830.


Hitzig, Jul. Eduard, Criminalist u. Schriftsteller, geb. 1780 zu Berlin, gest. 1849 daselbst, nachdem er in Warschau angestellt und College des Dichters E. T. A. Hoffmann, 1808-14 Buchhändler in Berlin gewesen, als welcher er das "Lesezimmer für die Universität"

Krieges soll ihm ganz angehören, die des hispanischen hat höchst wahrscheinlich einen andern Verfasser.


Hirzel, Familie im Kanton Zürich, aus der sich viele Glieder bekannt gemacht haben, z. B. Salomon H., geb. 1727, gest. 1818, der Verfasser der „Zürcherischen Jahrbücher“. – Heinrich H., geb. 1766, gest. 1833, schrieb „Eugenias Briefe“ (1806) u. gab die „Briefe Göthes an Lavater von 1774 bis 83“ heraus; sein Bruder Kaspar H., geb. 1785, gest. 1823, lieferte die allbekannte, noch nicht verdrängte franz. Grammatik. – H., Melchior, geb. 1793, gest. 1843, Staatsbeamter, gab 1839 als Präsident des Erziehungsraths durch seinen Stichentscheid für die Berufung des Dr. Strauß auf den Lehrstuhl der Dogmatik die Veranlassung zu der Revolution von 1839 („Züriputsch“); das in die Stadt eingedrungene bewaffnete und Psalmen singende Landvolk führte Bernhard H., geb. 1807 in Zürich, Pfarrer in Pfäffikon, Uebersetzer der „Sakuntala“ (Zürich 1833), „Urwasi“ (Frauenf. 1838) u. des Hohen Liedes (Zürich 1840). Der Umschlag der Volksstimmung und sexuelle Excesse exilirten ihn nach Paris, wo er 1847 sich wegen einer Fälschung vergiftete.


Hiskias, s. Ezechias.


Hispania, lat., Spanien.


Hispid, lat. hispidus. borstig; hispiditas, mit rauhen Haaren bewachsenes Mal.


Hissen, bei den Matrosen eine Last mit einem Taue in die Höhe ziehen.


Histogenie, griech.-deutsch, die Bildung der organ. Gewebe; Histographie, die Beschreibung derselben, Histologie, die Lehre von denselben; Histonomie, das Bildungsgesetz der organischen Gewebe.


Histoire (frz. istoar), die Geschichte; h. scandaleuse (skangdalöhs), die Lästergeschichte.


Historia, lat., die Geschichte; Historiograph, Geschichtschreiber; Historiographie, Geschichtschreibung; historisch, geschichtlich.


Historische Malerei, s. Malerei.


Historische Vereine, sind Gesellschaften, die sich die Pflege der histor. Wissenschaften, besonders die der vaterländischen Geschichte durch Forschungen, Sammlungen, Herausgabe der Quellen etc. angelegen sein lassen. Dieselben sind über ganz Deutschland verbreitet; das meiste Verdienst hat sich der Verein für Deutschlands ältere Geschichtskunde, gestiftet 1819 von dem Freiherrn v. Stein, durch die von Pertz herausgeg. „Monumenta Germaniae historica“ erworben.


Histriones, lat., Schauspieler; auch ein Acteur, der durch Tanz oder Gesticulation einen andern Acteur begleitete. Die H. waren bei den Römern als Stand ehrlos und ihre Kunst wurde in der Regel nur von Freigelassenen und Sklaven betrieben.


Hitopadeça (–sa), d. h. heilsame Lehre, altindisches Fabelbuch, Auszug aus dem Werke „Panca tantram“ (herausgeg. 1848 von Kosegarten); beste Ausgabe von Lassen, Bonn 1829–31, Uebers. von Max Müller, Leipz. 1844.


Hittorff, Jak. Ign., berühmter Architekt, geb. zu Köln 1792, bildete sich in Paris unter Belanger und Percier, wurde 1814 erster Inspector unter Belanger, nach dessen Tode königl. Architekt, und machte später Kunstreisen nach England, Deutschland u. Italien. Nachdem er durch die Julirevolution seine Stelle verloren, erhielt er 1832 wieder eine Anstellung. Er leitete 1819 mit Lecointe den Bau des Theaters Favard und des Théâtre de lʼambigu comique, machte den Entwurf zu Wiederherstellung der Kirche St.-Rémy zu Rheims und zu mehren Grabdenkmälern und führte mit Lapère den Bau der Kirche St. Vincent in Paris aus. Auch die Verschönerungen des Concordeplatzes u. der Elyseischen Felder sind von ihm. Werke: „Architecture antique de la Sicile“, 3 Bde., Paris 1826–30; „Architecture moderne de la Sicile“. Par. 1826–30; „Architecture polychrôme chez les Grecs“, Paris 1830.


Hitzig, Jul. Eduard, Criminalist u. Schriftsteller, geb. 1780 zu Berlin, gest. 1849 daselbst, nachdem er in Warschau angestellt und College des Dichters E. T. A. Hoffmann, 1808–14 Buchhändler in Berlin gewesen, als welcher er das „Lesezimmer für die Universität“

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[318/0319] Krieges soll ihm ganz angehören, die des hispanischen hat höchst wahrscheinlich einen andern Verfasser. Hirzel, Familie im Kanton Zürich, aus der sich viele Glieder bekannt gemacht haben, z. B. Salomon H., geb. 1727, gest. 1818, der Verfasser der „Zürcherischen Jahrbücher“. – Heinrich H., geb. 1766, gest. 1833, schrieb „Eugenias Briefe“ (1806) u. gab die „Briefe Göthes an Lavater von 1774 bis 83“ heraus; sein Bruder Kaspar H., geb. 1785, gest. 1823, lieferte die allbekannte, noch nicht verdrängte franz. Grammatik. – H., Melchior, geb. 1793, gest. 1843, Staatsbeamter, gab 1839 als Präsident des Erziehungsraths durch seinen Stichentscheid für die Berufung des Dr. Strauß auf den Lehrstuhl der Dogmatik die Veranlassung zu der Revolution von 1839 („Züriputsch“); das in die Stadt eingedrungene bewaffnete und Psalmen singende Landvolk führte Bernhard H., geb. 1807 in Zürich, Pfarrer in Pfäffikon, Uebersetzer der „Sakuntala“ (Zürich 1833), „Urwasi“ (Frauenf. 1838) u. des Hohen Liedes (Zürich 1840). Der Umschlag der Volksstimmung und sexuelle Excesse exilirten ihn nach Paris, wo er 1847 sich wegen einer Fälschung vergiftete. Hiskias, s. Ezechias. Hispania, lat., Spanien. Hispid, lat. hispidus. borstig; hispiditas, mit rauhen Haaren bewachsenes Mal. Hissen, bei den Matrosen eine Last mit einem Taue in die Höhe ziehen. Histogenie, griech.-deutsch, die Bildung der organ. Gewebe; Histographie, die Beschreibung derselben, Histologie, die Lehre von denselben; Histonomie, das Bildungsgesetz der organischen Gewebe. Histoire (frz. istoar), die Geschichte; h. scandaleuse (skangdalöhs), die Lästergeschichte. Historia, lat., die Geschichte; Historiograph, Geschichtschreiber; Historiographie, Geschichtschreibung; historisch, geschichtlich. Historische Malerei, s. Malerei. Historische Vereine, sind Gesellschaften, die sich die Pflege der histor. Wissenschaften, besonders die der vaterländischen Geschichte durch Forschungen, Sammlungen, Herausgabe der Quellen etc. angelegen sein lassen. Dieselben sind über ganz Deutschland verbreitet; das meiste Verdienst hat sich der Verein für Deutschlands ältere Geschichtskunde, gestiftet 1819 von dem Freiherrn v. Stein, durch die von Pertz herausgeg. „Monumenta Germaniae historica“ erworben. Histriones, lat., Schauspieler; auch ein Acteur, der durch Tanz oder Gesticulation einen andern Acteur begleitete. Die H. waren bei den Römern als Stand ehrlos und ihre Kunst wurde in der Regel nur von Freigelassenen und Sklaven betrieben. Hitopadeça (–sa), d. h. heilsame Lehre, altindisches Fabelbuch, Auszug aus dem Werke „Panca tantram“ (herausgeg. 1848 von Kosegarten); beste Ausgabe von Lassen, Bonn 1829–31, Uebers. von Max Müller, Leipz. 1844. Hittorff, Jak. Ign., berühmter Architekt, geb. zu Köln 1792, bildete sich in Paris unter Belanger und Percier, wurde 1814 erster Inspector unter Belanger, nach dessen Tode königl. Architekt, und machte später Kunstreisen nach England, Deutschland u. Italien. Nachdem er durch die Julirevolution seine Stelle verloren, erhielt er 1832 wieder eine Anstellung. Er leitete 1819 mit Lecointe den Bau des Theaters Favard und des Théâtre de lʼambigu comique, machte den Entwurf zu Wiederherstellung der Kirche St.-Rémy zu Rheims und zu mehren Grabdenkmälern und führte mit Lapère den Bau der Kirche St. Vincent in Paris aus. Auch die Verschönerungen des Concordeplatzes u. der Elyseischen Felder sind von ihm. Werke: „Architecture antique de la Sicile“, 3 Bde., Paris 1826–30; „Architecture moderne de la Sicile“. Par. 1826–30; „Architecture polychrôme chez les Grecs“, Paris 1830. Hitzig, Jul. Eduard, Criminalist u. Schriftsteller, geb. 1780 zu Berlin, gest. 1849 daselbst, nachdem er in Warschau angestellt und College des Dichters E. T. A. Hoffmann, 1808–14 Buchhändler in Berlin gewesen, als welcher er das „Lesezimmer für die Universität“

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/319>, abgerufen am 23.11.2024.