Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.H. hat bis 1839 außerdem viele Aufsätze in die Tübinger theolog. Quartalschrift geschrieben; von den anderen Schriften nennen wir seine "Katechetik" (Tübg. 1831), die Betrachtungen über sämmtl. Evangelien der Fasten (Tübg. 1829) sowie die Betrachtungen über die sonntägl. Evangelien des Kirchenjahres (Tübingen 1837, 2 B.); die Geschichte Christi (Tübg. 1840); die kath. Lehre vom Ablaß, 6. Aufl. Tübingen 1855 etc. Seit 1835 Ritter der württemb. Krone, wurde er 1837 Prof. der Moral zu Freiburg i. Br., geistl. Rath, Domcapitular und Domdekan. Die 1844 auftauchende Rongerei fand in ihm einen der entschiedensten und einflußreichsten Gegner; er bekämpfte das Unwesen als Mitglied der 1. Kammer sowie als Schriftsteller. Die "Beleuchtung der Zittel'schen Motion" ist eine seiner schönsten Thaten, die "Erörterungen über die relig. Fragen der Gegenwart", 3. Aufl. Freiburg 1846, 2 Theile, denen 1855 ein 3. nachfolgte, gehören zu seinen ausgezeichnetsten Schriften. Sein großer und kleiner Katechismus wurde in der Erzdiöcese eingeführt. Bei dem 1853 ausbrechenden und im April 1855 noch nicht erledigten Kirchenstreite stand und steht v. H. entschieden auf der Seite seines Erzbischofs. Die neueste Schrift "Das Leben Mariä", Freiburg 1853, erlebte bis Frühling 1855 bereits die 3. Aufl. Hirschfeld, Christ. Cajus Lorenz, geb. 1744 zu Nüchel bei Eutin, gest. 1792 als Prof. der Philosophie u. der schönen Wissenschaften zu Kiel, hat über die schöne Gartenkunst wahrhaft classische Werke geschrieben, namentl.: "Anmerkungen über die Landhäuser und die Gartenkunst" (Leipzig 1778) und eine "Theorie der Gartenkunst" (Leipzig 1779-85, 5 Bde. mit Kupfern). Hirschfeld, Karl Friedr. v., preuß. General, geb. 1740, Schlesier, diente in den preuß. Kriegen von 1778 an, schlug den 27. Aug. 1813 den franz. General Girard, der aus Magdeburg ausgefallen war, bei Hagelsberg, blockirte die Festung und wurde nach der Uebergabe deren Commandant; st. 1818. Drei seiner Söhne sind preuß. Generale, von denen einer die Insurrection in preuß. Polen 1848 blutig niederschlug. Hirschkäfer, Hirschschröter (Lucanus), Käfergattung mit blätterigen, gebrochenen Fühlhörnern, großem, aber wenig gewölbtem Körper; die Kinnbacken der Männchen sehr lang und gezähnelt, den Hirschgeweihen ähnlich. Die Larven leben in faulem Holze u. verwandeln sich erst nach mehren Jahren. Der gemeine H. (L. cervus), schwarz mit braunen Flügeldecken, der größte deutsche Käfer, bis über 2'' lang; die Larve verwandelt sich erst nach 5 Jahren; häufig in Eichenwäldern. Hirschkolbe, s. Rhus. Hirse (Panicum), Getreideart mit 2 Hauptarten: die Rispen-H. (P. miliaceum) u. die Kolben-H. (P. italicum). Die H. will einen trockenen, lockeren warmen u. gutgedüngten Boden haben, auch darf die Saat nur flach eingeeggt, und muß nachher gewalzt werden. Der Ertrag ist bedeutend: bei angemessener Kultur zwischen 25 und 32 Hektoliter vom Hektare. Der H. ist sehr nahrhaft u. kann die Stelle des Reises vertreten; Weizen- u. H.mehl zu gleichen Theilen gibt ein gutes Brod; vorzüglich ist die H. zu Geflügelfutter. Hirsut, lat. hirsutus, rauhhaarig, zottig. Hirt, Alois, geb. 1759 zu Behla bei Donaueschingen, gest. 1836 als Prof. zu Berlin, Archäolog u. Kunsthistoriker, berühmt durch seine "Baukunst nach den Grundsätzen der Alten", Berlin 1809, später jedoch dem Fortschritte der Wissenschaft nicht folgend und sich deßwegen durch sein Wiederauftreten schadend. Hirtenbrief, offenes Schreiben eines Erzbischofs oder Bischofs an die Geistlichkeit oder die Angehörigen seines Sprengels. Hirtius, Aulus, Freund des Cicero, der oft bei ihm speiste, und des Julius Cäsar, mit dem er als Legat in Gallien war und später gegen Pompejus focht. H. wurde mit Vibius Pansa 43 v. Chr. Consul und fiel bei Mutina (Modena), als er den eingeschlossenen Brutus befreien wollte. Zu Cäsars gall. Krieg hat H. das 8. Buch geschrieben, die Beschreibung des alexandrin. u. afrikan. H. hat bis 1839 außerdem viele Aufsätze in die Tübinger theolog. Quartalschrift geschrieben; von den anderen Schriften nennen wir seine „Katechetik“ (Tübg. 1831), die Betrachtungen über sämmtl. Evangelien der Fasten (Tübg. 1829) sowie die Betrachtungen über die sonntägl. Evangelien des Kirchenjahres (Tübingen 1837, 2 B.); die Geschichte Christi (Tübg. 1840); die kath. Lehre vom Ablaß, 6. Aufl. Tübingen 1855 etc. Seit 1835 Ritter der württemb. Krone, wurde er 1837 Prof. der Moral zu Freiburg i. Br., geistl. Rath, Domcapitular und Domdekan. Die 1844 auftauchende Rongerei fand in ihm einen der entschiedensten und einflußreichsten Gegner; er bekämpfte das Unwesen als Mitglied der 1. Kammer sowie als Schriftsteller. Die „Beleuchtung der Zittelʼschen Motion“ ist eine seiner schönsten Thaten, die „Erörterungen über die relig. Fragen der Gegenwart“, 3. Aufl. Freiburg 1846, 2 Theile, denen 1855 ein 3. nachfolgte, gehören zu seinen ausgezeichnetsten Schriften. Sein großer und kleiner Katechismus wurde in der Erzdiöcese eingeführt. Bei dem 1853 ausbrechenden und im April 1855 noch nicht erledigten Kirchenstreite stand und steht v. H. entschieden auf der Seite seines Erzbischofs. Die neueste Schrift „Das Leben Mariä“, Freiburg 1853, erlebte bis Frühling 1855 bereits die 3. Aufl. Hirschfeld, Christ. Cajus Lorenz, geb. 1744 zu Nüchel bei Eutin, gest. 1792 als Prof. der Philosophie u. der schönen Wissenschaften zu Kiel, hat über die schöne Gartenkunst wahrhaft classische Werke geschrieben, namentl.: „Anmerkungen über die Landhäuser und die Gartenkunst“ (Leipzig 1778) und eine „Theorie der Gartenkunst“ (Leipzig 1779–85, 5 Bde. mit Kupfern). Hirschfeld, Karl Friedr. v., preuß. General, geb. 1740, Schlesier, diente in den preuß. Kriegen von 1778 an, schlug den 27. Aug. 1813 den franz. General Girard, der aus Magdeburg ausgefallen war, bei Hagelsberg, blockirte die Festung und wurde nach der Uebergabe deren Commandant; st. 1818. Drei seiner Söhne sind preuß. Generale, von denen einer die Insurrection in preuß. Polen 1848 blutig niederschlug. Hirschkäfer, Hirschschröter (Lucanus), Käfergattung mit blätterigen, gebrochenen Fühlhörnern, großem, aber wenig gewölbtem Körper; die Kinnbacken der Männchen sehr lang und gezähnelt, den Hirschgeweihen ähnlich. Die Larven leben in faulem Holze u. verwandeln sich erst nach mehren Jahren. Der gemeine H. (L. cervus), schwarz mit braunen Flügeldecken, der größte deutsche Käfer, bis über 2'' lang; die Larve verwandelt sich erst nach 5 Jahren; häufig in Eichenwäldern. Hirschkolbe, s. Rhus. Hirse (Panicum), Getreideart mit 2 Hauptarten: die Rispen-H. (P. miliaceum) u. die Kolben-H. (P. italicum). Die H. will einen trockenen, lockeren warmen u. gutgedüngten Boden haben, auch darf die Saat nur flach eingeeggt, und muß nachher gewalzt werden. Der Ertrag ist bedeutend: bei angemessener Kultur zwischen 25 und 32 Hektoliter vom Hektare. Der H. ist sehr nahrhaft u. kann die Stelle des Reises vertreten; Weizen- u. H.mehl zu gleichen Theilen gibt ein gutes Brod; vorzüglich ist die H. zu Geflügelfutter. Hirsut, lat. hirsutus, rauhhaarig, zottig. Hirt, Alois, geb. 1759 zu Behla bei Donaueschingen, gest. 1836 als Prof. zu Berlin, Archäolog u. Kunsthistoriker, berühmt durch seine „Baukunst nach den Grundsätzen der Alten“, Berlin 1809, später jedoch dem Fortschritte der Wissenschaft nicht folgend und sich deßwegen durch sein Wiederauftreten schadend. Hirtenbrief, offenes Schreiben eines Erzbischofs oder Bischofs an die Geistlichkeit oder die Angehörigen seines Sprengels. Hirtius, Aulus, Freund des Cicero, der oft bei ihm speiste, und des Julius Cäsar, mit dem er als Legat in Gallien war und später gegen Pompejus focht. H. wurde mit Vibius Pansa 43 v. Chr. Consul und fiel bei Mutina (Modena), als er den eingeschlossenen Brutus befreien wollte. Zu Cäsars gall. Krieg hat H. das 8. Buch geschrieben, die Beschreibung des alexandrin. u. afrikan. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0318" n="317"/> H. hat bis 1839 außerdem viele Aufsätze in die Tübinger theolog. Quartalschrift geschrieben; von den anderen Schriften nennen wir seine „Katechetik“ (Tübg. 1831), die Betrachtungen über sämmtl. Evangelien der Fasten (Tübg. 1829) sowie die Betrachtungen über die sonntägl. Evangelien des Kirchenjahres (Tübingen 1837, 2 B.); die Geschichte Christi (Tübg. 1840); die kath. Lehre vom Ablaß, 6. Aufl. Tübingen 1855 etc. Seit 1835 Ritter der württemb. Krone, wurde er 1837 Prof. der Moral zu Freiburg i. Br., geistl. Rath, Domcapitular und Domdekan. Die 1844 auftauchende Rongerei fand in ihm einen der entschiedensten und einflußreichsten Gegner; er bekämpfte das Unwesen als Mitglied der 1. Kammer sowie als Schriftsteller. Die „Beleuchtung der Zittelʼschen Motion“ ist eine seiner schönsten Thaten, die „Erörterungen über die relig. Fragen der Gegenwart“, 3. Aufl. Freiburg 1846, 2 Theile, denen 1855 ein 3. nachfolgte, gehören zu seinen ausgezeichnetsten Schriften. Sein großer und kleiner Katechismus wurde in der Erzdiöcese eingeführt. Bei dem 1853 ausbrechenden und im April 1855 noch nicht erledigten Kirchenstreite stand und steht v. H. entschieden auf der Seite seines Erzbischofs. 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H. hat bis 1839 außerdem viele Aufsätze in die Tübinger theolog. Quartalschrift geschrieben; von den anderen Schriften nennen wir seine „Katechetik“ (Tübg. 1831), die Betrachtungen über sämmtl. Evangelien der Fasten (Tübg. 1829) sowie die Betrachtungen über die sonntägl. Evangelien des Kirchenjahres (Tübingen 1837, 2 B.); die Geschichte Christi (Tübg. 1840); die kath. Lehre vom Ablaß, 6. Aufl. Tübingen 1855 etc. Seit 1835 Ritter der württemb. Krone, wurde er 1837 Prof. der Moral zu Freiburg i. Br., geistl. Rath, Domcapitular und Domdekan. Die 1844 auftauchende Rongerei fand in ihm einen der entschiedensten und einflußreichsten Gegner; er bekämpfte das Unwesen als Mitglied der 1. Kammer sowie als Schriftsteller. Die „Beleuchtung der Zittelʼschen Motion“ ist eine seiner schönsten Thaten, die „Erörterungen über die relig. Fragen der Gegenwart“, 3. Aufl. Freiburg 1846, 2 Theile, denen 1855 ein 3. nachfolgte, gehören zu seinen ausgezeichnetsten Schriften. Sein großer und kleiner Katechismus wurde in der Erzdiöcese eingeführt. Bei dem 1853 ausbrechenden und im April 1855 noch nicht erledigten Kirchenstreite stand und steht v. H. entschieden auf der Seite seines Erzbischofs. Die neueste Schrift „Das Leben Mariä“, Freiburg 1853, erlebte bis Frühling 1855 bereits die 3. Aufl.
Hirschfeld, Christ. Cajus Lorenz, geb. 1744 zu Nüchel bei Eutin, gest. 1792 als Prof. der Philosophie u. der schönen Wissenschaften zu Kiel, hat über die schöne Gartenkunst wahrhaft classische Werke geschrieben, namentl.: „Anmerkungen über die Landhäuser und die Gartenkunst“ (Leipzig 1778) und eine „Theorie der Gartenkunst“ (Leipzig 1779–85, 5 Bde. mit Kupfern).
Hirschfeld, Karl Friedr. v., preuß. General, geb. 1740, Schlesier, diente in den preuß. Kriegen von 1778 an, schlug den 27. Aug. 1813 den franz. General Girard, der aus Magdeburg ausgefallen war, bei Hagelsberg, blockirte die Festung und wurde nach der Uebergabe deren Commandant; st. 1818. Drei seiner Söhne sind preuß. Generale, von denen einer die Insurrection in preuß. Polen 1848 blutig niederschlug.
Hirschkäfer, Hirschschröter (Lucanus), Käfergattung mit blätterigen, gebrochenen Fühlhörnern, großem, aber wenig gewölbtem Körper; die Kinnbacken der Männchen sehr lang und gezähnelt, den Hirschgeweihen ähnlich. Die Larven leben in faulem Holze u. verwandeln sich erst nach mehren Jahren. Der gemeine H. (L. cervus), schwarz mit braunen Flügeldecken, der größte deutsche Käfer, bis über 2'' lang; die Larve verwandelt sich erst nach 5 Jahren; häufig in Eichenwäldern.
Hirschkolbe, s. Rhus.
Hirse (Panicum), Getreideart mit 2 Hauptarten: die Rispen-H. (P. miliaceum) u. die Kolben-H. (P. italicum). Die H. will einen trockenen, lockeren warmen u. gutgedüngten Boden haben, auch darf die Saat nur flach eingeeggt, und muß nachher gewalzt werden. Der Ertrag ist bedeutend: bei angemessener Kultur zwischen 25 und 32 Hektoliter vom Hektare. Der H. ist sehr nahrhaft u. kann die Stelle des Reises vertreten; Weizen- u. H.mehl zu gleichen Theilen gibt ein gutes Brod; vorzüglich ist die H. zu Geflügelfutter.
Hirsut, lat. hirsutus, rauhhaarig, zottig.
Hirt, Alois, geb. 1759 zu Behla bei Donaueschingen, gest. 1836 als Prof. zu Berlin, Archäolog u. Kunsthistoriker, berühmt durch seine „Baukunst nach den Grundsätzen der Alten“, Berlin 1809, später jedoch dem Fortschritte der Wissenschaft nicht folgend und sich deßwegen durch sein Wiederauftreten schadend.
Hirtenbrief, offenes Schreiben eines Erzbischofs oder Bischofs an die Geistlichkeit oder die Angehörigen seines Sprengels.
Hirtius, Aulus, Freund des Cicero, der oft bei ihm speiste, und des Julius Cäsar, mit dem er als Legat in Gallien war und später gegen Pompejus focht. H. wurde mit Vibius Pansa 43 v. Chr. Consul und fiel bei Mutina (Modena), als er den eingeschlossenen Brutus befreien wollte. Zu Cäsars gall. Krieg hat H. das 8. Buch geschrieben, die Beschreibung des alexandrin. u. afrikan.
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