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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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zu Christi Zeit, soll kurz vor Christus in Babylon von sehr armen Eltern geb. worden und 40jährig nach Jerusalem gekommen sein, wo er eine Schule stiftete und 80jährig noch zum Haupt des Sanhedrin gemacht wurde. Seine Ansichten erhellen aus seinen im Thalmud aufbewahrten Sprüchen; seine Schule gab viel auf die mündliche Tradition u. hegte eine gelinde Ansicht hinsichtlich der Gesetzespflichten; die von H.s Schüler Schammai gestiftete that das Gegentheil; die Spaltung pflanzte sich als die zwischen Rabbaiten u. Kairiten theilweise bis heute fort.


Hillen, von dem Schiffe, wenn es schief liegt.


Hiller, Phil. Friedr., geb. 1699 zu Mühlhausen a. d. Enz, Pastor zu Neckargrüningen und Steinheim, gest. 1769, hinterließ sehr viele Lieder, von denen die geistlichen Ehmann 1844 herausgab. - H., Gottlieb. geb. 1778 zu Landsberg bei Leipzig, gest. 1826 zu Bernau in Preußen, Lehmsteinstreicher u. Taubennestflechter, war nicht ohne einige dichterische Anlagen und bethätigte dieselben in einer Menge von Gelegenheitsgedichten. Er beschrieb auch sein Leben und seine Wanderfahrten.


Hiller, Joh. Adam, Musiker, geb. 1728 bei Görlitz, studierte die Rechte zu Leipzig, wo er später seine musikalische Wirksamkeit entfaltete; er leitete seit 1763 das große Concert und errichtete 1771 eine Singschule für Frauen, wurde 1789 Cantor und Musikdirector an der Thomasschule; st. 1804. Er componirte mehre Operetten u. war besonders thätig für Hebung des Kirchengesanges.


Hiller, Joh., Freih. v., geb. 1754 zu Wienerisch-Neustadt, wurde 1770 Soldat bei der Artillerie, machte alle Feldzüge des k. k. Heeres mit, war 1805 bereits Feldmarschallieutenant, zeichnete sich 1809 bei Neumarkt, Ebersberg, vorzüglich bei Aspern aus, commandierte 1813 als Feldzeugmeister in Oberitalien, übergab 1814 den Befehl an Bellegarde u. st. 1819 als commandierender General von Galizien zu Lemberg.


Hiller, Ferd., berühmter Componist u. Klaviervirtuos, geb. 1811 zu Frankfurt a. M., bildete sich hauptsächlich unter Hummel, in Paris, Italien, ist seit 1850 Kapellmeister in Köln, wo er die Rheinische Musikschule gründete. Er componirte das Oratorium "Die Zerstörung Jerusalems", mehre Opern, Sonaten, Klavierconcerte, Etuden für Klavier u. Violine, Liedersammlungen etc.


Hilpoltstein, Landgerichtshauptort in der bayer. Oberpfalz, mit Schloß, der ehemaligen Residenz der Herzoge von Neuburg und Sulzbach.


Hilus, lat., der Nabel; in der Botanik der Punkt, wo an dem Samen der Stengel befestigt war; in der Anatomie die Stelle, wo die Gefäße der Milz oder Nieren eintreten.


Himalaya, Himaleh (Schneewohnung) s. Asien Bd. I. S. 284; dazu noch einige Daten: Die Länge des Gebirgs wird zu beinahe 400, die Breite zu 45 Meilen, die Quadratfläche auf 16000 #M. berechnet. Von den Parallelketten d. Gebirgs bestehen die erste aus Sandstein bei einer Höhe von 3 bis 4000', die folgenden aus Schiefern, bei einer Höhe bis zu 8000'; die Hauptkette aus Granit und Gneis, mit den höchsten Punkten: Dhawalagiri, Tschamaliri, die beide über 26000' (franz. Maß) hoch sind. Die Höhe von 11 bekannten Pässen schwankt zwischen 13 bis 20,000'; der höchste bewohnte Ort ist ein Dorf an den Quellen des Setledsch, nach Gerard 14700' über dem Meere. Die Schneegränze ist südlich 11700', nördlich 16000' über dem Meere, welcher Unterschied den wärmestrahlenden Hochflächen Centralasiens zugeschrieben wird. Der H. hat viele heiße Quellen und wird von häufigen Erdbeben erschüttert.


Himbeerstrauch (Rubus Idaeus, Icosandria Polygynia, Rosaceae), bekannter wild wachsender Halbstrauch. In Gärten werden mancherlei edle Spielarten mit heller und dunkler rothen und mit gelben Früchten gezogen. Die Verwendung der Früchte zu Syrup, Gelee, Wein u. dgl. m. ist bekannt. - In den Gärten sieht man auch noch den R. odoratus, amerikanischen H., als Zierstrauch häufig; Blatt u. die großen rosenrothen Blumen sind schön, die Früchte selbst aber schmecken fade.

zu Christi Zeit, soll kurz vor Christus in Babylon von sehr armen Eltern geb. worden und 40jährig nach Jerusalem gekommen sein, wo er eine Schule stiftete und 80jährig noch zum Haupt des Sanhedrin gemacht wurde. Seine Ansichten erhellen aus seinen im Thalmud aufbewahrten Sprüchen; seine Schule gab viel auf die mündliche Tradition u. hegte eine gelinde Ansicht hinsichtlich der Gesetzespflichten; die von H.s Schüler Schammai gestiftete that das Gegentheil; die Spaltung pflanzte sich als die zwischen Rabbaiten u. Kairiten theilweise bis heute fort.


Hillen, von dem Schiffe, wenn es schief liegt.


Hiller, Phil. Friedr., geb. 1699 zu Mühlhausen a. d. Enz, Pastor zu Neckargrüningen und Steinheim, gest. 1769, hinterließ sehr viele Lieder, von denen die geistlichen Ehmann 1844 herausgab. – H., Gottlieb. geb. 1778 zu Landsberg bei Leipzig, gest. 1826 zu Bernau in Preußen, Lehmsteinstreicher u. Taubennestflechter, war nicht ohne einige dichterische Anlagen und bethätigte dieselben in einer Menge von Gelegenheitsgedichten. Er beschrieb auch sein Leben und seine Wanderfahrten.


Hiller, Joh. Adam, Musiker, geb. 1728 bei Görlitz, studierte die Rechte zu Leipzig, wo er später seine musikalische Wirksamkeit entfaltete; er leitete seit 1763 das große Concert und errichtete 1771 eine Singschule für Frauen, wurde 1789 Cantor und Musikdirector an der Thomasschule; st. 1804. Er componirte mehre Operetten u. war besonders thätig für Hebung des Kirchengesanges.


Hiller, Joh., Freih. v., geb. 1754 zu Wienerisch-Neustadt, wurde 1770 Soldat bei der Artillerie, machte alle Feldzüge des k. k. Heeres mit, war 1805 bereits Feldmarschallieutenant, zeichnete sich 1809 bei Neumarkt, Ebersberg, vorzüglich bei Aspern aus, commandierte 1813 als Feldzeugmeister in Oberitalien, übergab 1814 den Befehl an Bellegarde u. st. 1819 als commandierender General von Galizien zu Lemberg.


Hiller, Ferd., berühmter Componist u. Klaviervirtuos, geb. 1811 zu Frankfurt a. M., bildete sich hauptsächlich unter Hummel, in Paris, Italien, ist seit 1850 Kapellmeister in Köln, wo er die Rheinische Musikschule gründete. Er componirte das Oratorium „Die Zerstörung Jerusalems“, mehre Opern, Sonaten, Klavierconcerte, Etuden für Klavier u. Violine, Liedersammlungen etc.


Hilpoltstein, Landgerichtshauptort in der bayer. Oberpfalz, mit Schloß, der ehemaligen Residenz der Herzoge von Neuburg und Sulzbach.


Hilus, lat., der Nabel; in der Botanik der Punkt, wo an dem Samen der Stengel befestigt war; in der Anatomie die Stelle, wo die Gefäße der Milz oder Nieren eintreten.


Himalaya, Himaleh (Schneewohnung) s. Asien Bd. I. S. 284; dazu noch einige Daten: Die Länge des Gebirgs wird zu beinahe 400, die Breite zu 45 Meilen, die Quadratfläche auf 16000 □M. berechnet. Von den Parallelketten d. Gebirgs bestehen die erste aus Sandstein bei einer Höhe von 3 bis 4000', die folgenden aus Schiefern, bei einer Höhe bis zu 8000'; die Hauptkette aus Granit und Gneis, mit den höchsten Punkten: Dhawalagiri, Tschamaliri, die beide über 26000' (franz. Maß) hoch sind. Die Höhe von 11 bekannten Pässen schwankt zwischen 13 bis 20,000'; der höchste bewohnte Ort ist ein Dorf an den Quellen des Setledsch, nach Gerard 14700' über dem Meere. Die Schneegränze ist südlich 11700', nördlich 16000' über dem Meere, welcher Unterschied den wärmestrahlenden Hochflächen Centralasiens zugeschrieben wird. Der H. hat viele heiße Quellen und wird von häufigen Erdbeben erschüttert.


Himbeerstrauch (Rubus Idaeus, Icosandria Polygynia, Rosaceae), bekannter wild wachsender Halbstrauch. In Gärten werden mancherlei edle Spielarten mit heller und dunkler rothen und mit gelben Früchten gezogen. Die Verwendung der Früchte zu Syrup, Gelée, Wein u. dgl. m. ist bekannt. – In den Gärten sieht man auch noch den R. odoratus, amerikanischen H., als Zierstrauch häufig; Blatt u. die großen rosenrothen Blumen sind schön, die Früchte selbst aber schmecken fade.

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[310/0311] zu Christi Zeit, soll kurz vor Christus in Babylon von sehr armen Eltern geb. worden und 40jährig nach Jerusalem gekommen sein, wo er eine Schule stiftete und 80jährig noch zum Haupt des Sanhedrin gemacht wurde. Seine Ansichten erhellen aus seinen im Thalmud aufbewahrten Sprüchen; seine Schule gab viel auf die mündliche Tradition u. hegte eine gelinde Ansicht hinsichtlich der Gesetzespflichten; die von H.s Schüler Schammai gestiftete that das Gegentheil; die Spaltung pflanzte sich als die zwischen Rabbaiten u. Kairiten theilweise bis heute fort. Hillen, von dem Schiffe, wenn es schief liegt. Hiller, Phil. Friedr., geb. 1699 zu Mühlhausen a. d. Enz, Pastor zu Neckargrüningen und Steinheim, gest. 1769, hinterließ sehr viele Lieder, von denen die geistlichen Ehmann 1844 herausgab. – H., Gottlieb. geb. 1778 zu Landsberg bei Leipzig, gest. 1826 zu Bernau in Preußen, Lehmsteinstreicher u. Taubennestflechter, war nicht ohne einige dichterische Anlagen und bethätigte dieselben in einer Menge von Gelegenheitsgedichten. Er beschrieb auch sein Leben und seine Wanderfahrten. Hiller, Joh. Adam, Musiker, geb. 1728 bei Görlitz, studierte die Rechte zu Leipzig, wo er später seine musikalische Wirksamkeit entfaltete; er leitete seit 1763 das große Concert und errichtete 1771 eine Singschule für Frauen, wurde 1789 Cantor und Musikdirector an der Thomasschule; st. 1804. Er componirte mehre Operetten u. war besonders thätig für Hebung des Kirchengesanges. Hiller, Joh., Freih. v., geb. 1754 zu Wienerisch-Neustadt, wurde 1770 Soldat bei der Artillerie, machte alle Feldzüge des k. k. Heeres mit, war 1805 bereits Feldmarschallieutenant, zeichnete sich 1809 bei Neumarkt, Ebersberg, vorzüglich bei Aspern aus, commandierte 1813 als Feldzeugmeister in Oberitalien, übergab 1814 den Befehl an Bellegarde u. st. 1819 als commandierender General von Galizien zu Lemberg. Hiller, Ferd., berühmter Componist u. Klaviervirtuos, geb. 1811 zu Frankfurt a. M., bildete sich hauptsächlich unter Hummel, in Paris, Italien, ist seit 1850 Kapellmeister in Köln, wo er die Rheinische Musikschule gründete. Er componirte das Oratorium „Die Zerstörung Jerusalems“, mehre Opern, Sonaten, Klavierconcerte, Etuden für Klavier u. Violine, Liedersammlungen etc. Hilpoltstein, Landgerichtshauptort in der bayer. Oberpfalz, mit Schloß, der ehemaligen Residenz der Herzoge von Neuburg und Sulzbach. Hilus, lat., der Nabel; in der Botanik der Punkt, wo an dem Samen der Stengel befestigt war; in der Anatomie die Stelle, wo die Gefäße der Milz oder Nieren eintreten. Himalaya, Himaleh (Schneewohnung) s. Asien Bd. I. S. 284; dazu noch einige Daten: Die Länge des Gebirgs wird zu beinahe 400, die Breite zu 45 Meilen, die Quadratfläche auf 16000 □M. berechnet. Von den Parallelketten d. Gebirgs bestehen die erste aus Sandstein bei einer Höhe von 3 bis 4000', die folgenden aus Schiefern, bei einer Höhe bis zu 8000'; die Hauptkette aus Granit und Gneis, mit den höchsten Punkten: Dhawalagiri, Tschamaliri, die beide über 26000' (franz. Maß) hoch sind. Die Höhe von 11 bekannten Pässen schwankt zwischen 13 bis 20,000'; der höchste bewohnte Ort ist ein Dorf an den Quellen des Setledsch, nach Gerard 14700' über dem Meere. Die Schneegränze ist südlich 11700', nördlich 16000' über dem Meere, welcher Unterschied den wärmestrahlenden Hochflächen Centralasiens zugeschrieben wird. Der H. hat viele heiße Quellen und wird von häufigen Erdbeben erschüttert. Himbeerstrauch (Rubus Idaeus, Icosandria Polygynia, Rosaceae), bekannter wild wachsender Halbstrauch. In Gärten werden mancherlei edle Spielarten mit heller und dunkler rothen und mit gelben Früchten gezogen. Die Verwendung der Früchte zu Syrup, Gelée, Wein u. dgl. m. ist bekannt. – In den Gärten sieht man auch noch den R. odoratus, amerikanischen H., als Zierstrauch häufig; Blatt u. die großen rosenrothen Blumen sind schön, die Früchte selbst aber schmecken fade.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/311>, abgerufen am 23.11.2024.