Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Versuche mit dem Schwefeläther, Salzäther, dem Chloroform", Erl. 1848.


Heyn, s. Hein.


Heynatz, Joh. Friedr., Schulmann, geb. 1741 zu Havelberg, gest. 1809 als Gymnasiumsrector u. Prof. der Universität zu Frankfurt a. d. O., war ein sehr fleißiger, aber geist- u. geschmackloser Forscher der deutschen Sprache.


Heyne, Christian Gottlob, einer der ausgezeichnetsten deutschen Humanisten, war der 1729 zu Chemnitz geb. Sohn eines Leinewebers, studierte und lebte unter dem Drucke der Armuth zu Chemnitz, Leipzig, als Privatlehrer, Copist d. Brühl'schen Bibliothek zu Dresden, als Hofmeister zu Wittenberg, bis er 1763 durch Ruhnkens Empfehlung Prof. der Beredsamkeit in Göttingen wurde. Rasch wurde er Bibliothekar, Hofrath, Secretär der Akademie, 1800 geh. Justizrath u. st. 1812. Er zog Viele nach Göttingen, die nach classischer Bildung strebten, gab den classischen Studien eine neue, geistvollere Richtung, brach der Archäologie u. Kunstgeschichte, der Metrik und philos. Behandlung der Mythologie Bahn. Außer den "Opuscula academica", Gött. 1785-1812, und den antiquarischen Schriften sind seine Ausgaben von Tibull, Virgil, Pindar, der Ilias u. s. f. noch heute schätzenswerth.


Heyne, Christian Lebrecht, ein dereinst unter dem Namen Anton Wall ziemlich bekannter Dichter, geb. 1751 zu Leuben bei Lomatzsch, gest. 1821 zu Hirschberg im reuß. Voigtlande, ahmte in Kriegsliedern (1779) den Gleim, mit mehr Erfolg im Lustspiele die Franzosen nach. - H., Friedr. Adolf, Bruder des Vorigen, geb. 1760 zu Leuben, gest. 1826 zu Rochlitz an der Zwickauer Mulde, erwarb sich in der Landwirthschaft, besonders um den Wiesenbau, Verdienste.


Heyse, Joh. Christian Aug., ein namentlich um Verbreitung des Studiums der deutschen Sprache verdienter Schulmann, geb. 1761 zu Nordhausen im heutigen preuß.-sächs. Reg.-Bez. Erfurt, gest. 1829 als Director einer Töchterschule zu Magdeburg, lebt in den Auflagen einiger seiner Schulschriften fort, die sein Sohn besorgt.


Heyse, Karl Wilh. Ludw., Sohn des Vorigen, geb. 1797 zu Oldenburg, ein Lehrer des Mendelsohn-Bartholdy, seit 1827 zu Berlin, seit 1829 Universitätsprofessor daselbst, besorgte von den Schriften seines Vaters die 18. Auflage der Schulgrammatik (1854), die 11. des verdeutschenden und erklärenden Fremdwörterbuches (Hannov. 1853, 2 Abthlgn.) und die 5. Aufl. d. deutschen Grammatik unter dem Titel des "Lehrbuchs der deutschen Sprache" (Hannov. 1838-49), nachdem er ein von dem Vater vorbereitetes "Handwörterbuch d. deutschen Sprache" (Magdeburg 1833 bis 1849, 3 B.) herausgegeben hatte.


Heytesbury (Hehtsberri), William A'Court, Baron, geb. 1779, torystischer Staatsmann, 1824-28 Gesandter in Lissabon, 1828-1833 in Petersburg, 1844-46 Lordlieutenant von Irland.


Hiatus (vom lat. hiare, öffnen), der Schlund, dann die Lücke z. B. in einem Stammbaume, in der Folge von Versen u. s. f.; in der Prosodie bezeichnet H. den Doppelhauch, der entsteht, wenn der letzte Buchstabe eines Wortes und der erste des folgenden Helllauter sind. Der Wohlklang heischt, daß der H. vermieden werde, was durch Auswerfung des einen der Vokale oder Verschmelzung beider erreicht wird.


Hibernia, latein., Irland.


Hibiscus, Eibisch, s. Althaea.


Hibrida, lat., bei den Römern der Abkömmling von Eltern verschiedener Nationalität; oder von Sclaven und Freien; von Thieren verschiedener Art z. B. Pferd und Esel, Blendling. Hibridation der Pflanzen, s. Befruchtung, künstliche.


Hic haeret aqua, lat., hier hängt das Wasser, Sprichwort = man ist in Verlegenheit.


Hic Rhodus, hic salta, lat., Sprichwort = hier ist Rhodus, hier tanze! für: zeige jetzt die Kunst, deren du dich rühmst, wenn man dir glauben soll!


Hidage (heiditsch), in England die außerordentliche Steuer von jeder Hufe (Hide).


Hidalgo, portug. Fidalgo (Hijode algo, d. h. Sohn von etwas), Edelmann, span. u. portug. Titel d. niedern Adels, der in der alten Monarchie keine

Versuche mit dem Schwefeläther, Salzäther, dem Chloroform“, Erl. 1848.


Heyn, s. Hein.


Heynatz, Joh. Friedr., Schulmann, geb. 1741 zu Havelberg, gest. 1809 als Gymnasiumsrector u. Prof. der Universität zu Frankfurt a. d. O., war ein sehr fleißiger, aber geist- u. geschmackloser Forscher der deutschen Sprache.


Heyne, Christian Gottlob, einer der ausgezeichnetsten deutschen Humanisten, war der 1729 zu Chemnitz geb. Sohn eines Leinewebers, studierte und lebte unter dem Drucke der Armuth zu Chemnitz, Leipzig, als Privatlehrer, Copist d. Brühlʼschen Bibliothek zu Dresden, als Hofmeister zu Wittenberg, bis er 1763 durch Ruhnkens Empfehlung Prof. der Beredsamkeit in Göttingen wurde. Rasch wurde er Bibliothekar, Hofrath, Secretär der Akademie, 1800 geh. Justizrath u. st. 1812. Er zog Viele nach Göttingen, die nach classischer Bildung strebten, gab den classischen Studien eine neue, geistvollere Richtung, brach der Archäologie u. Kunstgeschichte, der Metrik und philos. Behandlung der Mythologie Bahn. Außer den „Opuscula academica“, Gött. 1785–1812, und den antiquarischen Schriften sind seine Ausgaben von Tibull, Virgil, Pindar, der Ilias u. s. f. noch heute schätzenswerth.


Heyne, Christian Lebrecht, ein dereinst unter dem Namen Anton Wall ziemlich bekannter Dichter, geb. 1751 zu Leuben bei Lomatzsch, gest. 1821 zu Hirschberg im reuß. Voigtlande, ahmte in Kriegsliedern (1779) den Gleim, mit mehr Erfolg im Lustspiele die Franzosen nach. – H., Friedr. Adolf, Bruder des Vorigen, geb. 1760 zu Leuben, gest. 1826 zu Rochlitz an der Zwickauer Mulde, erwarb sich in der Landwirthschaft, besonders um den Wiesenbau, Verdienste.


Heyse, Joh. Christian Aug., ein namentlich um Verbreitung des Studiums der deutschen Sprache verdienter Schulmann, geb. 1761 zu Nordhausen im heutigen preuß.-sächs. Reg.-Bez. Erfurt, gest. 1829 als Director einer Töchterschule zu Magdeburg, lebt in den Auflagen einiger seiner Schulschriften fort, die sein Sohn besorgt.


Heyse, Karl Wilh. Ludw., Sohn des Vorigen, geb. 1797 zu Oldenburg, ein Lehrer des Mendelsohn-Bartholdy, seit 1827 zu Berlin, seit 1829 Universitätsprofessor daselbst, besorgte von den Schriften seines Vaters die 18. Auflage der Schulgrammatik (1854), die 11. des verdeutschenden und erklärenden Fremdwörterbuches (Hannov. 1853, 2 Abthlgn.) und die 5. Aufl. d. deutschen Grammatik unter dem Titel des „Lehrbuchs der deutschen Sprache“ (Hannov. 1838–49), nachdem er ein von dem Vater vorbereitetes „Handwörterbuch d. deutschen Sprache“ (Magdeburg 1833 bis 1849, 3 B.) herausgegeben hatte.


Heytesbury (Hehtsberri), William AʼCourt, Baron, geb. 1779, torystischer Staatsmann, 1824–28 Gesandter in Lissabon, 1828–1833 in Petersburg, 1844–46 Lordlieutenant von Irland.


Hiatus (vom lat. hiare, öffnen), der Schlund, dann die Lücke z. B. in einem Stammbaume, in der Folge von Versen u. s. f.; in der Prosodie bezeichnet H. den Doppelhauch, der entsteht, wenn der letzte Buchstabe eines Wortes und der erste des folgenden Helllauter sind. Der Wohlklang heischt, daß der H. vermieden werde, was durch Auswerfung des einen der Vokale oder Verschmelzung beider erreicht wird.


Hibernia, latein., Irland.


Hibiscus, Eibisch, s. Althaea.


Hibrida, lat., bei den Römern der Abkömmling von Eltern verschiedener Nationalität; oder von Sclaven und Freien; von Thieren verschiedener Art z. B. Pferd und Esel, Blendling. Hibridation der Pflanzen, s. Befruchtung, künstliche.


Hic haeret aqua, lat., hier hängt das Wasser, Sprichwort = man ist in Verlegenheit.


Hic Rhodus, hic salta, lat., Sprichwort = hier ist Rhodus, hier tanze! für: zeige jetzt die Kunst, deren du dich rühmst, wenn man dir glauben soll!


Hidage (heiditsch), in England die außerordentliche Steuer von jeder Hufe (Hide).


Hidalgo, portug. Fidalgo (Hijode algo, d. h. Sohn von etwas), Edelmann, span. u. portug. Titel d. niedern Adels, der in der alten Monarchie keine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0305" n="304"/>
Versuche mit dem Schwefeläther, Salzäther, dem Chloroform&#x201C;, Erl. 1848.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heyn</hi>, s. Hein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heynatz</hi>, Joh. Friedr., Schulmann, geb. 1741 zu Havelberg, gest. 1809 als Gymnasiumsrector u. Prof. der Universität zu Frankfurt a. d. O., war ein sehr fleißiger, aber geist- u. geschmackloser Forscher der deutschen Sprache.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heyne</hi>, Christian Gottlob, einer der ausgezeichnetsten deutschen Humanisten, war der 1729 zu Chemnitz geb. Sohn eines Leinewebers, studierte und lebte unter dem Drucke der Armuth zu Chemnitz, Leipzig, als Privatlehrer, Copist d. Brühl&#x02BC;schen Bibliothek zu Dresden, als Hofmeister zu Wittenberg, bis er 1763 durch Ruhnkens Empfehlung Prof. der Beredsamkeit in Göttingen wurde. Rasch wurde er Bibliothekar, Hofrath, Secretär der Akademie, 1800 geh. Justizrath u. st. 1812. Er zog Viele nach Göttingen, die nach classischer Bildung strebten, gab den classischen Studien eine neue, geistvollere Richtung, brach der Archäologie u. Kunstgeschichte, der Metrik und philos. Behandlung der Mythologie Bahn. Außer den &#x201E;<hi rendition="#i">Opuscula academica</hi>&#x201C;, Gött. 1785&#x2013;1812, und den antiquarischen Schriften sind seine Ausgaben von Tibull, Virgil, Pindar, der Ilias u. s. f. noch heute schätzenswerth.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heyne</hi>, Christian Lebrecht, ein dereinst unter dem Namen Anton Wall ziemlich bekannter Dichter, geb. 1751 zu Leuben bei Lomatzsch, gest. 1821 zu Hirschberg im reuß. Voigtlande, ahmte in Kriegsliedern (1779) den Gleim, mit mehr Erfolg im Lustspiele die Franzosen nach. &#x2013; H., <hi rendition="#g">Friedr. Adolf</hi>, Bruder des Vorigen, geb. 1760 zu Leuben, gest. 1826 zu Rochlitz an der Zwickauer Mulde, erwarb sich in der Landwirthschaft, besonders um den Wiesenbau, Verdienste.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heyse</hi>, Joh. Christian Aug., ein namentlich um Verbreitung des Studiums der deutschen Sprache verdienter Schulmann, geb. 1761 zu Nordhausen im heutigen preuß.-sächs. Reg.-Bez. Erfurt, gest. 1829 als Director einer Töchterschule zu Magdeburg, lebt in den Auflagen einiger seiner Schulschriften fort, die sein Sohn besorgt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heyse</hi>, Karl Wilh. Ludw., Sohn des Vorigen, geb. 1797 zu Oldenburg, ein Lehrer des Mendelsohn-Bartholdy, seit 1827 zu Berlin, seit 1829 Universitätsprofessor daselbst, besorgte von den Schriften seines Vaters die 18. Auflage der Schulgrammatik (1854), die 11. des verdeutschenden und erklärenden Fremdwörterbuches (Hannov. 1853, 2 Abthlgn.) und die 5. Aufl. d. deutschen Grammatik unter dem Titel des &#x201E;Lehrbuchs der deutschen Sprache&#x201C; (Hannov. 1838&#x2013;49), nachdem er ein von dem Vater vorbereitetes &#x201E;Handwörterbuch d. deutschen Sprache&#x201C; (Magdeburg 1833 bis 1849, 3 B.) herausgegeben hatte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Heytesbury</hi> (Hehtsberri), William A&#x02BC;Court, Baron, geb. 1779, torystischer Staatsmann, 1824&#x2013;28 Gesandter in Lissabon, 1828&#x2013;1833 in Petersburg, 1844&#x2013;46 Lordlieutenant von Irland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hiatus</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">hiare</hi>, öffnen), der Schlund, dann die Lücke z. B. in einem Stammbaume, in der Folge von Versen u. s. f.; in der Prosodie bezeichnet H. den Doppelhauch, der entsteht, wenn der letzte Buchstabe eines Wortes und der erste des folgenden Helllauter sind. Der Wohlklang heischt, daß der H. vermieden werde, was durch Auswerfung des einen der Vokale oder Verschmelzung beider erreicht wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hibernia</hi>, latein., Irland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hibiscus</hi>, Eibisch, s. <hi rendition="#i">Althaea</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hibrida</hi>, lat., bei den Römern der Abkömmling von Eltern verschiedener Nationalität; oder von Sclaven und Freien; von Thieren verschiedener Art z. B. Pferd und Esel, Blendling. <hi rendition="#g">Hibridation</hi> der Pflanzen, s. Befruchtung, künstliche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hic haeret aqua</hi>, lat., hier hängt das Wasser, Sprichwort = man ist in Verlegenheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hic Rhodus, hic salta</hi>, lat., Sprichwort = hier ist Rhodus, hier tanze! für: zeige jetzt die Kunst, deren du dich rühmst, wenn man dir glauben soll!</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hidage</hi> (heiditsch), in England die außerordentliche Steuer von jeder Hufe (Hide).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hidalgo</hi>, portug. Fidalgo (Hijode algo, d. h. Sohn von etwas), Edelmann, span. u. portug. Titel d. niedern Adels, der in der alten Monarchie keine
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[304/0305] Versuche mit dem Schwefeläther, Salzäther, dem Chloroform“, Erl. 1848. Heyn, s. Hein. Heynatz, Joh. Friedr., Schulmann, geb. 1741 zu Havelberg, gest. 1809 als Gymnasiumsrector u. Prof. der Universität zu Frankfurt a. d. O., war ein sehr fleißiger, aber geist- u. geschmackloser Forscher der deutschen Sprache. Heyne, Christian Gottlob, einer der ausgezeichnetsten deutschen Humanisten, war der 1729 zu Chemnitz geb. Sohn eines Leinewebers, studierte und lebte unter dem Drucke der Armuth zu Chemnitz, Leipzig, als Privatlehrer, Copist d. Brühlʼschen Bibliothek zu Dresden, als Hofmeister zu Wittenberg, bis er 1763 durch Ruhnkens Empfehlung Prof. der Beredsamkeit in Göttingen wurde. Rasch wurde er Bibliothekar, Hofrath, Secretär der Akademie, 1800 geh. Justizrath u. st. 1812. Er zog Viele nach Göttingen, die nach classischer Bildung strebten, gab den classischen Studien eine neue, geistvollere Richtung, brach der Archäologie u. Kunstgeschichte, der Metrik und philos. Behandlung der Mythologie Bahn. Außer den „Opuscula academica“, Gött. 1785–1812, und den antiquarischen Schriften sind seine Ausgaben von Tibull, Virgil, Pindar, der Ilias u. s. f. noch heute schätzenswerth. Heyne, Christian Lebrecht, ein dereinst unter dem Namen Anton Wall ziemlich bekannter Dichter, geb. 1751 zu Leuben bei Lomatzsch, gest. 1821 zu Hirschberg im reuß. Voigtlande, ahmte in Kriegsliedern (1779) den Gleim, mit mehr Erfolg im Lustspiele die Franzosen nach. – H., Friedr. Adolf, Bruder des Vorigen, geb. 1760 zu Leuben, gest. 1826 zu Rochlitz an der Zwickauer Mulde, erwarb sich in der Landwirthschaft, besonders um den Wiesenbau, Verdienste. Heyse, Joh. Christian Aug., ein namentlich um Verbreitung des Studiums der deutschen Sprache verdienter Schulmann, geb. 1761 zu Nordhausen im heutigen preuß.-sächs. Reg.-Bez. Erfurt, gest. 1829 als Director einer Töchterschule zu Magdeburg, lebt in den Auflagen einiger seiner Schulschriften fort, die sein Sohn besorgt. Heyse, Karl Wilh. Ludw., Sohn des Vorigen, geb. 1797 zu Oldenburg, ein Lehrer des Mendelsohn-Bartholdy, seit 1827 zu Berlin, seit 1829 Universitätsprofessor daselbst, besorgte von den Schriften seines Vaters die 18. Auflage der Schulgrammatik (1854), die 11. des verdeutschenden und erklärenden Fremdwörterbuches (Hannov. 1853, 2 Abthlgn.) und die 5. Aufl. d. deutschen Grammatik unter dem Titel des „Lehrbuchs der deutschen Sprache“ (Hannov. 1838–49), nachdem er ein von dem Vater vorbereitetes „Handwörterbuch d. deutschen Sprache“ (Magdeburg 1833 bis 1849, 3 B.) herausgegeben hatte. Heytesbury (Hehtsberri), William AʼCourt, Baron, geb. 1779, torystischer Staatsmann, 1824–28 Gesandter in Lissabon, 1828–1833 in Petersburg, 1844–46 Lordlieutenant von Irland. Hiatus (vom lat. hiare, öffnen), der Schlund, dann die Lücke z. B. in einem Stammbaume, in der Folge von Versen u. s. f.; in der Prosodie bezeichnet H. den Doppelhauch, der entsteht, wenn der letzte Buchstabe eines Wortes und der erste des folgenden Helllauter sind. Der Wohlklang heischt, daß der H. vermieden werde, was durch Auswerfung des einen der Vokale oder Verschmelzung beider erreicht wird. Hibernia, latein., Irland. Hibiscus, Eibisch, s. Althaea. Hibrida, lat., bei den Römern der Abkömmling von Eltern verschiedener Nationalität; oder von Sclaven und Freien; von Thieren verschiedener Art z. B. Pferd und Esel, Blendling. Hibridation der Pflanzen, s. Befruchtung, künstliche. Hic haeret aqua, lat., hier hängt das Wasser, Sprichwort = man ist in Verlegenheit. Hic Rhodus, hic salta, lat., Sprichwort = hier ist Rhodus, hier tanze! für: zeige jetzt die Kunst, deren du dich rühmst, wenn man dir glauben soll! Hidage (heiditsch), in England die außerordentliche Steuer von jeder Hufe (Hide). Hidalgo, portug. Fidalgo (Hijode algo, d. h. Sohn von etwas), Edelmann, span. u. portug. Titel d. niedern Adels, der in der alten Monarchie keine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/305
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/305>, abgerufen am 27.11.2024.