Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.größten Astronomen, geb. 1738 in Hannover, war zuerst Musiker bei einem Regiment. ging 1757 nach England, wo er nach einander Lehrer einer Musikgesellschaft, Musiklehrer in Leeds, dann Organist in Halifax, endlich 1766 Musikdirektor in Bath war. Er studierte fleißig Mathematik und gewann durch Fergusons Schriften besondere Liebe zur Astronomie. Mit den von ihm selbst verfertigten Telescopen machte er nun schnell aufeinander seine Entdeckungen: 1781 des Planeten Uranus, den er Georgium sidus nannte, Georg III. zu Ehren, worauf er, vom König mit einem Gehalte beschenkt, einen Landsitz in Slough bei Windsor bezog. Hier entdeckte er nach einander die 6 Uranustrabanten, 2 Trabanten des Saturn u. löste die Nebelflecken in einzelne Sterne auf. Seine interessanteste Entdeckung aber ist die der Doppelsterne. H. starb auf seinem Landsitze 1822. Seine schriftlichen Arbeiten sind meist in den Philosophical transactions enthalten; dabei unterstützt von seiner Schwester Karoline H., geb. 1750, die auch einen Sternkatalog, Lond. 1798, herausgab u. 98jähr. 1848 zu Hannover starb. Herschel, Sir John Frederick William, Baronet, der einzige Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Slough bei Windsor, beschäftigte sich schon frühe vorzugsweise mit Beobachtung der Doppelsterne, und machte von 1823-28 die Beobachtungen von mehr als 1000 solcher Sterne bekannt. Außerdem widmete er sich auch physikal. Untersuchungen. Sein wichtigstes und erfolgreichstes Unternehmen aber ist seine auf eigene Kosten unternommene Reise nach dem Vorgebirg der guten Hoffnung, wo er durch 4 Jahre, von 1834-38, den ganzen südlichen Sternenhimmel mit größter Genauigkeit durchforschte. Außer seinen Abhandlungen in den Philosoph. transactions schrieb er: "Observations of the apparent distances of 380 double and triple stars", Lond. 1823; "On the theory of light", deutsch von Schmidt, Stuttg. 1831; "A treatise on astronomy", 1833, deutsch v. Michaelis als "Popul. Astronomie", Lpz. 1837; "Results of astronom. observations made at the Cape of Good Hope", Lond. 1847; "Outlines of astronomy", Lond. 1849, neue mit d. neuesten Entdeckungen bereicherte Auflage seiner frühern Schrift von 1833. Hersek, s. Herzegowina. Hersfeld, Hirschfeld, kurhess. Stadt an der Fulda mit Domruine, 3 aufgehobenen Klöstern, Schloß, 7500 E., Wolleindustrie. H. war gefürstete, an Land u. Leuten reiche Benediktinerabtei, von St. Bonifacius Nachfolger, dem Erzbischof Lullus von Mainz, 769 gestiftet, wurde nach der Reformation trotz den Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens seit 1606 von dem hess. Landgrafen administrirt, d. h. die Stiftseinkünfte einem nachgebornen Prinzen eingehändigt, 1648 endlich aufrichtig säcularisiert. Lullusfest 16. Okt. Herstal, s. Heristall. Hertford (Härförrd) od. Herts, engl. Grafschaft im Mittellande. 301/2 #M. groß, sehr fruchtbar u. wohlangebaut, mit 174000 E. H., Hauptstadt an der Lea, 7000 E., lebhafter Verkehr. Nahe das Institut Haileybury, wo die ostind. Compagnie junge Leute zu Civilbeamten für Indien heranbilden läßt. Hertha, s. Nerthus. Hertz, Joh. Mich., dän. Dichter und theol. Schriftsteller, geb. 1766 bei Vordingborg, wurde Bischof von Ribe oder Ripen in Jütland und st. 1825; bekannt durch "das befreite Israel", ein 1804 erschienenes Heldengedicht, sowie durch theolog. Untersuchungen u. Predigten. Hertz, Henryk, der bedeutendste Bühnendichter Dänemarks, geb. 1798 zu Kopenhagen, jüdischer Abkunft, trat 1826 als Lustspieldichter auf und wurde 1832 Protestant. Bei uns zumeist bekannt durch das lyrische Drama "König Rene's Tochter", dtsch. v. Bresemann, 5. Aufl. Berlin 1854. Von seinen "Dramatiske Vaerker" erschien zu Kopenhagen 1854 der 1. Band der Gesammtausgabe, an einer Uebersetzung ins Deutsche arbeiteten seit 1848 Leo und Bendix. Heruler, german. Stamm aus der gothischen Völkerfamilie, erscheint immer neben den Ostgothen, einigemal mit selbständigem Reiche, durch Odoaker wenige Jahre in Italien herrschend, verschwindet mit der Zerstörung d. Ostgothenreiches durch Narses aus der Geschichte. größten Astronomen, geb. 1738 in Hannover, war zuerst Musiker bei einem Regiment. ging 1757 nach England, wo er nach einander Lehrer einer Musikgesellschaft, Musiklehrer in Leeds, dann Organist in Halifax, endlich 1766 Musikdirektor in Bath war. Er studierte fleißig Mathematik und gewann durch Fergusons Schriften besondere Liebe zur Astronomie. Mit den von ihm selbst verfertigten Telescopen machte er nun schnell aufeinander seine Entdeckungen: 1781 des Planeten Uranus, den er Georgium sidus nannte, Georg III. zu Ehren, worauf er, vom König mit einem Gehalte beschenkt, einen Landsitz in Slough bei Windsor bezog. Hier entdeckte er nach einander die 6 Uranustrabanten, 2 Trabanten des Saturn u. löste die Nebelflecken in einzelne Sterne auf. Seine interessanteste Entdeckung aber ist die der Doppelsterne. H. starb auf seinem Landsitze 1822. Seine schriftlichen Arbeiten sind meist in den Philosophical transactions enthalten; dabei unterstützt von seiner Schwester Karoline H., geb. 1750, die auch einen Sternkatalog, Lond. 1798, herausgab u. 98jähr. 1848 zu Hannover starb. Herschel, Sir John Frederick William, Baronet, der einzige Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Slough bei Windsor, beschäftigte sich schon frühe vorzugsweise mit Beobachtung der Doppelsterne, und machte von 1823–28 die Beobachtungen von mehr als 1000 solcher Sterne bekannt. Außerdem widmete er sich auch physikal. Untersuchungen. Sein wichtigstes und erfolgreichstes Unternehmen aber ist seine auf eigene Kosten unternommene Reise nach dem Vorgebirg der guten Hoffnung, wo er durch 4 Jahre, von 1834–38, den ganzen südlichen Sternenhimmel mit größter Genauigkeit durchforschte. Außer seinen Abhandlungen in den Philosoph. transactions schrieb er: „Observations of the apparent distances of 380 double and triple stars“, Lond. 1823; „On the theory of light“, deutsch von Schmidt, Stuttg. 1831; „A treatise on astronomy“, 1833, deutsch v. Michaelis als „Popul. 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Nahe das Institut Haileybury, wo die ostind. Compagnie junge Leute zu Civilbeamten für Indien heranbilden läßt. Hertha, s. Nerthus. Hertz, Joh. Mich., dän. Dichter und theol. Schriftsteller, geb. 1766 bei Vordingborg, wurde Bischof von Ribe oder Ripen in Jütland und st. 1825; bekannt durch „das befreite Israel“, ein 1804 erschienenes Heldengedicht, sowie durch theolog. Untersuchungen u. Predigten. Hertz, Henryk, der bedeutendste Bühnendichter Dänemarks, geb. 1798 zu Kopenhagen, jüdischer Abkunft, trat 1826 als Lustspieldichter auf und wurde 1832 Protestant. Bei uns zumeist bekannt durch das lyrische Drama „König Renéʼs Tochter“, dtsch. v. Bresemann, 5. Aufl. Berlin 1854. Von seinen „Dramatiske Vaerker“ erschien zu Kopenhagen 1854 der 1. Band der Gesammtausgabe, an einer Uebersetzung ins Deutsche arbeiteten seit 1848 Leo und Bendix. Heruler, german. 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Sein wichtigstes und erfolgreichstes Unternehmen aber ist seine auf eigene Kosten unternommene Reise nach dem Vorgebirg der guten Hoffnung, wo er durch 4 Jahre, von 1834–38, den ganzen südlichen Sternenhimmel mit größter Genauigkeit durchforschte. Außer seinen Abhandlungen in den <hi rendition="#i">Philosoph. transactions</hi> schrieb er: „<hi rendition="#i">Observations of the apparent distances of</hi> 380 <hi rendition="#i">double and triple stars</hi>“, Lond. 1823; „<hi rendition="#i">On the theory of light</hi>“, deutsch von Schmidt, Stuttg. 1831; „<hi rendition="#i">A treatise on astronomy</hi>“, 1833, deutsch v. Michaelis als „Popul. 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größten Astronomen, geb. 1738 in Hannover, war zuerst Musiker bei einem Regiment. ging 1757 nach England, wo er nach einander Lehrer einer Musikgesellschaft, Musiklehrer in Leeds, dann Organist in Halifax, endlich 1766 Musikdirektor in Bath war. Er studierte fleißig Mathematik und gewann durch Fergusons Schriften besondere Liebe zur Astronomie. Mit den von ihm selbst verfertigten Telescopen machte er nun schnell aufeinander seine Entdeckungen: 1781 des Planeten Uranus, den er Georgium sidus nannte, Georg III. zu Ehren, worauf er, vom König mit einem Gehalte beschenkt, einen Landsitz in Slough bei Windsor bezog. Hier entdeckte er nach einander die 6 Uranustrabanten, 2 Trabanten des Saturn u. löste die Nebelflecken in einzelne Sterne auf. Seine interessanteste Entdeckung aber ist die der Doppelsterne. H. starb auf seinem Landsitze 1822. Seine schriftlichen Arbeiten sind meist in den Philosophical transactions enthalten; dabei unterstützt von seiner Schwester Karoline H., geb. 1750, die auch einen Sternkatalog, Lond. 1798, herausgab u. 98jähr. 1848 zu Hannover starb.
Herschel, Sir John Frederick William, Baronet, der einzige Sohn des Vorigen, geb. 1792 zu Slough bei Windsor, beschäftigte sich schon frühe vorzugsweise mit Beobachtung der Doppelsterne, und machte von 1823–28 die Beobachtungen von mehr als 1000 solcher Sterne bekannt. Außerdem widmete er sich auch physikal. Untersuchungen. Sein wichtigstes und erfolgreichstes Unternehmen aber ist seine auf eigene Kosten unternommene Reise nach dem Vorgebirg der guten Hoffnung, wo er durch 4 Jahre, von 1834–38, den ganzen südlichen Sternenhimmel mit größter Genauigkeit durchforschte. Außer seinen Abhandlungen in den Philosoph. transactions schrieb er: „Observations of the apparent distances of 380 double and triple stars“, Lond. 1823; „On the theory of light“, deutsch von Schmidt, Stuttg. 1831; „A treatise on astronomy“, 1833, deutsch v. Michaelis als „Popul. Astronomie“, Lpz. 1837; „Results of astronom. observations made at the Cape of Good Hope“, Lond. 1847; „Outlines of astronomy“, Lond. 1849, neue mit d. neuesten Entdeckungen bereicherte Auflage seiner frühern Schrift von 1833.
Hersek, s. Herzegowina.
Hersfeld, Hirschfeld, kurhess. Stadt an der Fulda mit Domruine, 3 aufgehobenen Klöstern, Schloß, 7500 E., Wolleindustrie. H. war gefürstete, an Land u. Leuten reiche Benediktinerabtei, von St. Bonifacius Nachfolger, dem Erzbischof Lullus von Mainz, 769 gestiftet, wurde nach der Reformation trotz den Bestimmungen des Augsburger Religionsfriedens seit 1606 von dem hess. Landgrafen administrirt, d. h. die Stiftseinkünfte einem nachgebornen Prinzen eingehändigt, 1648 endlich aufrichtig säcularisiert. Lullusfest 16. Okt.
Herstal, s. Heristall.
Hertford (Härförrd) od. Herts, engl. Grafschaft im Mittellande. 301/2 □M. groß, sehr fruchtbar u. wohlangebaut, mit 174000 E. H., Hauptstadt an der Lea, 7000 E., lebhafter Verkehr. Nahe das Institut Haileybury, wo die ostind. Compagnie junge Leute zu Civilbeamten für Indien heranbilden läßt.
Hertha, s. Nerthus.
Hertz, Joh. Mich., dän. Dichter und theol. Schriftsteller, geb. 1766 bei Vordingborg, wurde Bischof von Ribe oder Ripen in Jütland und st. 1825; bekannt durch „das befreite Israel“, ein 1804 erschienenes Heldengedicht, sowie durch theolog. Untersuchungen u. Predigten.
Hertz, Henryk, der bedeutendste Bühnendichter Dänemarks, geb. 1798 zu Kopenhagen, jüdischer Abkunft, trat 1826 als Lustspieldichter auf und wurde 1832 Protestant. Bei uns zumeist bekannt durch das lyrische Drama „König Renéʼs Tochter“, dtsch. v. Bresemann, 5. Aufl. Berlin 1854. Von seinen „Dramatiske Vaerker“ erschien zu Kopenhagen 1854 der 1. Band der Gesammtausgabe, an einer Uebersetzung ins Deutsche arbeiteten seit 1848 Leo und Bendix.
Heruler, german. Stamm aus der gothischen Völkerfamilie, erscheint immer neben den Ostgothen, einigemal mit selbständigem Reiche, durch Odoaker wenige Jahre in Italien herrschend, verschwindet mit der Zerstörung d. Ostgothenreiches durch Narses aus der Geschichte.
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