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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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mit der Fingalsgrotte; zur mittleren Skye, Raa, Say, Rum, Eigg, Canna; zur nördl. Süd- u. Nord-Uist, Harris, Lewis, Rana, die Shiantin- u. Flanna-Inseln. - Die H. sind für die Geschichte nicht ohne Bedeutung; auf Icolmkill (früher Jona) war ein celtischer Druidensitz, der im 6. Jahrh. einem berühmten Kloster wich, welches ein Herd christl. Cultur wurde; in seiner Gruft liegen 48 schott., 1 franz., 4 engl. und 8 norweg. Könige begraben. Im 9. Jahrh. bemächtigten sich die Normänner der H. u. diese bildeten einen Bestandtheil des Inselkönigreichs Man, kamen aber im 13. Jahrh. an Schottland zurück.


Hebron, das uralte Kirjath-Arba, d. h. Stadt der 4 Patriarchen, von einer Tradition sogar mit der Erschaffung Adams in Verbindung gebracht, in der Bibel häufig erwähnt, liegt 7 Ml. südl. von Jerusalem, ist als Begräbnißstätte Abrahams, Isaaks und Jakobs wohl der älteste Wallfahrtsort der Welt, war eine der 6 hebr. Asylstädte für unvorsätzliche Todtschläger und zur Zeit Davids, der 7 Jahre hier residierte, eine angesehene Stadt. Heutzutage heißt H. Hlalil, el Kalil, zählt noch immer 4-5000 E., worunter 800 Juden, obwohl Ibrahim Pascha wegen des Aufstandes von 1834 H. halb ausmordete, und liefert aus seinen Glasfabriken Palästina nicht nur eine große Menge Flaschen, Gläser u. s. f., sondern auch wohlfeile Schmucksachen, bunte Armringe u. dgl., welche durch die Pilger in allen Weltgegenden verbreitet werden. - H. im Kapland, im Gebiet des Orangeflusses, am Ky Gariep, ist gleich Pniel und Saron eine Station der Berliner Missionsgesellschaft. - H. heißt auch die nördlichste Missionsstation der Herrnhuter in Labrador.


Hechingen, Hauptstadt des seit 1849 preuß. Fürstenthums H., hat 3680 E., 2 Schlösser, Schwefelbad. In der Nähe der 2660' hohe Hohenzollern, mit der Stammburg des nach ihr benannten Geschlechtes, in neuester Zeit von Preußen befestigt.


Hechte (Esocini), Familie von Fischen aus der Ordn. der Bauchweichflosser, mit beschupptem, langgestrecktem Körper, die Rückenflosse weit nach hinten, fast immer der Afterflosse gegenüber; die Oberkinnlade wird entweder ganz durch den Zwischenkieferknochen gebildet, oder ist doch wenigstens ohne Zähne u. in der Dicke der Lippen verborgen. Aeußerst gefräßige Raubfische, theils im süßen Wasser, theils im Meere. Der eigentliche H. (Esox), mit stumpfer, flacher Schnauze, fast gleich langen Kiefern, die Gaumenknochen fast alle reich mit Zähnen besetzt. - Der gemeine H. (E. Lucius), der gefräßigste aller Fische, der selbst seine eigene Gattung nicht verschont, wächst schnell, wird gegen 7' lang, soll über 200 Jahre alt werden. Jung olivengrün heißt er Grashecht, orangegelb u. schwarz gefleckt Hechtkönig. Vgl. Hornhecht u. Flugfisch.


Heckapfel, oder der strauchartige Apfelbaum (Malus frutescens; franz. Doucin), gibt die besten Unterlagen zu Apfel zwergstämmen, welche als Ausläufer vom Johannis- oder Paradiesapfelbaume im Handel zu haben sind. Die Meinung, daß zwischen dem echten Paradiesapfelbaume u. dem Johanneswildlinge ein wesentlicher Unterschied bestehe, indem letzterer aus Kernen vom H. gezogen und starkwüchsiger als ersterer sei, der immer nur als Wurzelschößling erhalten werde u. schwach ins Holz treibe, scheint irrig zu sein.


Hecke, Hag, eine von Baum- oder Straucharten gezogene grünende Wand, welche durch den Schnitt in ihrer Form erhalten wird, meist aus Roth- od. Hainbuchen, auch aus Fichten oder Lebensbäumen gebildet; die besten Schutz-H.n gibt unstreitig der Weißdorn.


Heckenfeuer, Bataillenfeuer, die Art des Feuerns, wo der Soldat im Gefechte feuert, sobald er geladen hat.


Hecker, Aug. Friedr., geb. 1763 zu Kitten bei Halle, gest. als Prof. der Medicin zu Berlin 1811. Schriften sehr zahlreich: "Therapia generalis", 2. Aufl. Erfurt 1805; "Grundriß der patholog. Physiologie", Halle 1791-99; "Die Kunst, die Krankheiten der Menschen zu heilen", 6. Aufl. 1819 etc. - H., Justus Friedrich Karl, Sohn des Vorigen, geb. zu Erfurt 1795, gest. 1850 als Prof. der Medicin zu Berlin, machte sich verdient als Lehrer u. Schriftsteller

mit der Fingalsgrotte; zur mittleren Skye, Raa, Say, Rum, Eigg, Canna; zur nördl. Süd- u. Nord-Uist, Harris, Lewis, Rana, die Shiantin- u. Flanna-Inseln. – Die H. sind für die Geschichte nicht ohne Bedeutung; auf Icolmkill (früher Jona) war ein celtischer Druidensitz, der im 6. Jahrh. einem berühmten Kloster wich, welches ein Herd christl. Cultur wurde; in seiner Gruft liegen 48 schott., 1 franz., 4 engl. und 8 norweg. Könige begraben. Im 9. Jahrh. bemächtigten sich die Normänner der H. u. diese bildeten einen Bestandtheil des Inselkönigreichs Man, kamen aber im 13. Jahrh. an Schottland zurück.


Hebron, das uralte Kirjath-Arba, d. h. Stadt der 4 Patriarchen, von einer Tradition sogar mit der Erschaffung Adams in Verbindung gebracht, in der Bibel häufig erwähnt, liegt 7 Ml. südl. von Jerusalem, ist als Begräbnißstätte Abrahams, Isaaks und Jakobs wohl der älteste Wallfahrtsort der Welt, war eine der 6 hebr. Asylstädte für unvorsätzliche Todtschläger und zur Zeit Davids, der 7 Jahre hier residierte, eine angesehene Stadt. Heutzutage heißt H. Hlalil, el Kalil, zählt noch immer 4–5000 E., worunter 800 Juden, obwohl Ibrahim Pascha wegen des Aufstandes von 1834 H. halb ausmordete, und liefert aus seinen Glasfabriken Palästina nicht nur eine große Menge Flaschen, Gläser u. s. f., sondern auch wohlfeile Schmucksachen, bunte Armringe u. dgl., welche durch die Pilger in allen Weltgegenden verbreitet werden. – H. im Kapland, im Gebiet des Orangeflusses, am Ky Gariep, ist gleich Pniel und Saron eine Station der Berliner Missionsgesellschaft. – H. heißt auch die nördlichste Missionsstation der Herrnhuter in Labrador.


Hechingen, Hauptstadt des seit 1849 preuß. Fürstenthums H., hat 3680 E., 2 Schlösser, Schwefelbad. In der Nähe der 2660' hohe Hohenzollern, mit der Stammburg des nach ihr benannten Geschlechtes, in neuester Zeit von Preußen befestigt.


Hechte (Esocini), Familie von Fischen aus der Ordn. der Bauchweichflosser, mit beschupptem, langgestrecktem Körper, die Rückenflosse weit nach hinten, fast immer der Afterflosse gegenüber; die Oberkinnlade wird entweder ganz durch den Zwischenkieferknochen gebildet, oder ist doch wenigstens ohne Zähne u. in der Dicke der Lippen verborgen. Aeußerst gefräßige Raubfische, theils im süßen Wasser, theils im Meere. Der eigentliche H. (Esox), mit stumpfer, flacher Schnauze, fast gleich langen Kiefern, die Gaumenknochen fast alle reich mit Zähnen besetzt. – Der gemeine H. (E. Lucius), der gefräßigste aller Fische, der selbst seine eigene Gattung nicht verschont, wächst schnell, wird gegen 7' lang, soll über 200 Jahre alt werden. Jung olivengrün heißt er Grashecht, orangegelb u. schwarz gefleckt Hechtkönig. Vgl. Hornhecht u. Flugfisch.


Heckapfel, oder der strauchartige Apfelbaum (Malus frutescens; franz. Doucin), gibt die besten Unterlagen zu Apfel zwergstämmen, welche als Ausläufer vom Johannis- oder Paradiesapfelbaume im Handel zu haben sind. Die Meinung, daß zwischen dem echten Paradiesapfelbaume u. dem Johanneswildlinge ein wesentlicher Unterschied bestehe, indem letzterer aus Kernen vom H. gezogen und starkwüchsiger als ersterer sei, der immer nur als Wurzelschößling erhalten werde u. schwach ins Holz treibe, scheint irrig zu sein.


Hecke, Hag, eine von Baum- oder Straucharten gezogene grünende Wand, welche durch den Schnitt in ihrer Form erhalten wird, meist aus Roth- od. Hainbuchen, auch aus Fichten oder Lebensbäumen gebildet; die besten Schutz-H.n gibt unstreitig der Weißdorn.


Heckenfeuer, Bataillenfeuer, die Art des Feuerns, wo der Soldat im Gefechte feuert, sobald er geladen hat.


Hecker, Aug. Friedr., geb. 1763 zu Kitten bei Halle, gest. als Prof. der Medicin zu Berlin 1811. Schriften sehr zahlreich: „Therapia generalis“, 2. Aufl. Erfurt 1805; „Grundriß der patholog. Physiologie“, Halle 1791–99; „Die Kunst, die Krankheiten der Menschen zu heilen“, 6. Aufl. 1819 etc. – H., Justus Friedrich Karl, Sohn des Vorigen, geb. zu Erfurt 1795, gest. 1850 als Prof. der Medicin zu Berlin, machte sich verdient als Lehrer u. Schriftsteller

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[248/0249] mit der Fingalsgrotte; zur mittleren Skye, Raa, Say, Rum, Eigg, Canna; zur nördl. Süd- u. Nord-Uist, Harris, Lewis, Rana, die Shiantin- u. Flanna-Inseln. – Die H. sind für die Geschichte nicht ohne Bedeutung; auf Icolmkill (früher Jona) war ein celtischer Druidensitz, der im 6. Jahrh. einem berühmten Kloster wich, welches ein Herd christl. Cultur wurde; in seiner Gruft liegen 48 schott., 1 franz., 4 engl. und 8 norweg. Könige begraben. Im 9. Jahrh. bemächtigten sich die Normänner der H. u. diese bildeten einen Bestandtheil des Inselkönigreichs Man, kamen aber im 13. Jahrh. an Schottland zurück. Hebron, das uralte Kirjath-Arba, d. h. Stadt der 4 Patriarchen, von einer Tradition sogar mit der Erschaffung Adams in Verbindung gebracht, in der Bibel häufig erwähnt, liegt 7 Ml. südl. von Jerusalem, ist als Begräbnißstätte Abrahams, Isaaks und Jakobs wohl der älteste Wallfahrtsort der Welt, war eine der 6 hebr. Asylstädte für unvorsätzliche Todtschläger und zur Zeit Davids, der 7 Jahre hier residierte, eine angesehene Stadt. Heutzutage heißt H. Hlalil, el Kalil, zählt noch immer 4–5000 E., worunter 800 Juden, obwohl Ibrahim Pascha wegen des Aufstandes von 1834 H. halb ausmordete, und liefert aus seinen Glasfabriken Palästina nicht nur eine große Menge Flaschen, Gläser u. s. f., sondern auch wohlfeile Schmucksachen, bunte Armringe u. dgl., welche durch die Pilger in allen Weltgegenden verbreitet werden. – H. im Kapland, im Gebiet des Orangeflusses, am Ky Gariep, ist gleich Pniel und Saron eine Station der Berliner Missionsgesellschaft. – H. heißt auch die nördlichste Missionsstation der Herrnhuter in Labrador. Hechingen, Hauptstadt des seit 1849 preuß. Fürstenthums H., hat 3680 E., 2 Schlösser, Schwefelbad. In der Nähe der 2660' hohe Hohenzollern, mit der Stammburg des nach ihr benannten Geschlechtes, in neuester Zeit von Preußen befestigt. Hechte (Esocini), Familie von Fischen aus der Ordn. der Bauchweichflosser, mit beschupptem, langgestrecktem Körper, die Rückenflosse weit nach hinten, fast immer der Afterflosse gegenüber; die Oberkinnlade wird entweder ganz durch den Zwischenkieferknochen gebildet, oder ist doch wenigstens ohne Zähne u. in der Dicke der Lippen verborgen. Aeußerst gefräßige Raubfische, theils im süßen Wasser, theils im Meere. Der eigentliche H. (Esox), mit stumpfer, flacher Schnauze, fast gleich langen Kiefern, die Gaumenknochen fast alle reich mit Zähnen besetzt. – Der gemeine H. (E. Lucius), der gefräßigste aller Fische, der selbst seine eigene Gattung nicht verschont, wächst schnell, wird gegen 7' lang, soll über 200 Jahre alt werden. Jung olivengrün heißt er Grashecht, orangegelb u. schwarz gefleckt Hechtkönig. Vgl. Hornhecht u. Flugfisch. Heckapfel, oder der strauchartige Apfelbaum (Malus frutescens; franz. Doucin), gibt die besten Unterlagen zu Apfel zwergstämmen, welche als Ausläufer vom Johannis- oder Paradiesapfelbaume im Handel zu haben sind. Die Meinung, daß zwischen dem echten Paradiesapfelbaume u. dem Johanneswildlinge ein wesentlicher Unterschied bestehe, indem letzterer aus Kernen vom H. gezogen und starkwüchsiger als ersterer sei, der immer nur als Wurzelschößling erhalten werde u. schwach ins Holz treibe, scheint irrig zu sein. Hecke, Hag, eine von Baum- oder Straucharten gezogene grünende Wand, welche durch den Schnitt in ihrer Form erhalten wird, meist aus Roth- od. Hainbuchen, auch aus Fichten oder Lebensbäumen gebildet; die besten Schutz-H.n gibt unstreitig der Weißdorn. Heckenfeuer, Bataillenfeuer, die Art des Feuerns, wo der Soldat im Gefechte feuert, sobald er geladen hat. Hecker, Aug. Friedr., geb. 1763 zu Kitten bei Halle, gest. als Prof. der Medicin zu Berlin 1811. Schriften sehr zahlreich: „Therapia generalis“, 2. Aufl. Erfurt 1805; „Grundriß der patholog. Physiologie“, Halle 1791–99; „Die Kunst, die Krankheiten der Menschen zu heilen“, 6. Aufl. 1819 etc. – H., Justus Friedrich Karl, Sohn des Vorigen, geb. zu Erfurt 1795, gest. 1850 als Prof. der Medicin zu Berlin, machte sich verdient als Lehrer u. Schriftsteller

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/249>, abgerufen am 24.11.2024.