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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Prof. der Mineralogie, Geognosie, Hüttenkunde etc. in Göttingen. Er machte wissenschaftl. Reisen durch Schweden u. Norwegen, England, Frankreich, Spanien, Italien, u. gehört zu den berühmtesten Lehrern seines Fachs. "Krystallograph. Beiträge", Braunschweig 1803; "Beiträge zur Berg- u. Hüttenkunde", 1806-10; "Handbuch der Mineralogie", 3 Bde., Gött. 1813, 1828 u. 47; "Reise durch Scandinavien", 5 Bde., Gött. 1811 bis 18; "Ueber die Formen der leblosen Natur", Gött. 1821; "Umrisse nach der Natur", Gött. 1831; "Ueber die Bildung des Harzes", Gött. 1842 etc.


Hausmarke, Hantgemal, in einigen Theilen Norddeutschlands u. Scandinaviens das Wahrzeichen für Grundstücke, deren Zubehör u. Besitzer; uralten Ursprungs, mit dem Stammgute von Familie zu Familie sich vererbend.


Hausmittel, Arzneimittel, welche gewöhnlich in allen Häusern vorräthig sind u. ohne ärztliche Verordnung angewandt werden, z. B. schweißtreibende Mittel gegen Catarrh, Salben, Pflaster etc.


Hausruck, Landstrich in Oberösterreich zwischen Inn und Ager, von den 2500' hohen H. bergen, Ausläufern der Salzburger Alpen, benannt, ein Theil des ehemal. H.-Viertels oder Kreises.


Haussa, afrikan. Binnenland, größtentheils eben u. fruchtbar, am mittleren Niger und dessen Zuflüssen, von schwarzen Eingebornen u. Fellatahs bewohnt, in mehre Staaten getheilt, in welchen Ackerbau, Viehzucht, Handwerke u. Handel getrieben wird. Der Islam ist herrschende Religion. Die Hauptstadt Saccatu am Quarramaflusse soll über 80000 E. zählen. Vergl. Clapperton und Fellatahs.


Hausse (frz. hoß), Haussier (hossieh), auf der Börse das Gegentheil von Baisse und Baissier (s. d.).


Haussuchung, gerichtliche Nachforschung in Privatwohnungen nach verdächtigen Personen oder Sachen. Ist nur bei dringlichem Verdachte vorzunehmen, dann aber mit Vorsicht und Energie.


Hausthiere, bei uns: Pferde, Esel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Hunde, Katzen, Kaninchen, verschiedenes Federvieh, allenfalls auch Bienen und Seidewürmer.


Haustruppen, die zum Palastdienst u. zur Leibwache des Fürsten besonders bestimmten Truppen.


Hausverträge, die Verträge fürstl. Häuser über Ehe, Erbfolge, Hausvermögen etc., wohl auch wie z. B. der bourbonsche Hausvertrag von 1761 die gegenseitige Garantie der Gebiete; vgl. Familienautonomie und Hausgesetze.


Hauswurz, s. Crassulaceae.


Haut, der äußere Ueberzug organischer Körper, als Rinde, Fell, Balg etc., in der gewöhnlichsten Bedeutung die allgemeine Decke des Körpers. Außerdem zählt die Anatomie noch verschiedene andere Häute oder Membrane auf, welche andere Organe überziehen od. Höhlen auskleiden, so seröse, fibröse Häute, Schleimhäute, Gefäß-H., Nerven-H. etc. Die H. des Menschen als allgem. Bedeckung besteht aus 3 Schichten. Die unterste, die Lederhaut, ist fest, dicht u. sehr elastisch und besteht aus durcheinandergewirkten Fäserchen u. Blättchen; sie ist, besonders an ihrer äußern Schichte, sehr reich an Haargefäßen, Saugadern u. Nervenwärzchen, durch welche letztere sie zum Sitze des Gefühlssinnes wird; ferner liegen in der Lederhaut die Talgdrüsen, welche die H.schmiere absondern, die Schweißdrüsen, zur Abscheidung der H.ausdünstung und des Schweißes, und endlich die Haarbälge, in welchen die Haarzwiebeln stecken. Die 2. od. mittlere Schichte der H. bildet eine dünne Schleimschichte, das Malpighische Schleimnetz, eine zarte lockere Masse, die von den Gefäßen der Leder-H. abgesondert wird und in der sich der die Rassen bezeichnende Farbstoff ablagert. Durch Verdichtung dieser Schleimschichte nach außen entsteht die Ober-H., als 3. und äußerste Schichte der H., eine dünne, gefäß- u. nervenlose, hornartige Platte, welche auch die Vertiefungen und Einsackungen der Lederhaut überzieht. Die äußere Beschaffenheit der H. nach Dicke, Dichtigkeit und Farbe ist verschieden an den verschiedenen Körpertheilen, nach Alter, Geschlecht und Rasse, besonders auffallend die Farbenverschiedenheit der Rassen. Ihre physiologischen Funktionen

Prof. der Mineralogie, Geognosie, Hüttenkunde etc. in Göttingen. Er machte wissenschaftl. Reisen durch Schweden u. Norwegen, England, Frankreich, Spanien, Italien, u. gehört zu den berühmtesten Lehrern seines Fachs. „Krystallograph. Beiträge“, Braunschweig 1803; „Beiträge zur Berg- u. Hüttenkunde“, 1806–10; „Handbuch der Mineralogie“, 3 Bde., Gött. 1813, 1828 u. 47; „Reise durch Scandinavien“, 5 Bde., Gött. 1811 bis 18; „Ueber die Formen der leblosen Natur“, Gött. 1821; „Umrisse nach der Natur“, Gött. 1831; „Ueber die Bildung des Harzes“, Gött. 1842 etc.


Hausmarke, Hantgemal, in einigen Theilen Norddeutschlands u. Scandinaviens das Wahrzeichen für Grundstücke, deren Zubehör u. Besitzer; uralten Ursprungs, mit dem Stammgute von Familie zu Familie sich vererbend.


Hausmittel, Arzneimittel, welche gewöhnlich in allen Häusern vorräthig sind u. ohne ärztliche Verordnung angewandt werden, z. B. schweißtreibende Mittel gegen Catarrh, Salben, Pflaster etc.


Hausruck, Landstrich in Oberösterreich zwischen Inn und Ager, von den 2500' hohen H. bergen, Ausläufern der Salzburger Alpen, benannt, ein Theil des ehemal. H.-Viertels oder Kreises.


Haussa, afrikan. Binnenland, größtentheils eben u. fruchtbar, am mittleren Niger und dessen Zuflüssen, von schwarzen Eingebornen u. Fellatahs bewohnt, in mehre Staaten getheilt, in welchen Ackerbau, Viehzucht, Handwerke u. Handel getrieben wird. Der Islam ist herrschende Religion. Die Hauptstadt Saccatu am Quarramaflusse soll über 80000 E. zählen. Vergl. Clapperton und Fellatahs.


Hausse (frz. hoß), Haussier (hossieh), auf der Börse das Gegentheil von Baisse und Baissier (s. d.).


Haussuchung, gerichtliche Nachforschung in Privatwohnungen nach verdächtigen Personen oder Sachen. Ist nur bei dringlichem Verdachte vorzunehmen, dann aber mit Vorsicht und Energie.


Hausthiere, bei uns: Pferde, Esel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Hunde, Katzen, Kaninchen, verschiedenes Federvieh, allenfalls auch Bienen und Seidewürmer.


Haustruppen, die zum Palastdienst u. zur Leibwache des Fürsten besonders bestimmten Truppen.


Hausverträge, die Verträge fürstl. Häuser über Ehe, Erbfolge, Hausvermögen etc., wohl auch wie z. B. der bourbonsche Hausvertrag von 1761 die gegenseitige Garantie der Gebiete; vgl. Familienautonomie und Hausgesetze.


Hauswurz, s. Crassulaceae.


Haut, der äußere Ueberzug organischer Körper, als Rinde, Fell, Balg etc., in der gewöhnlichsten Bedeutung die allgemeine Decke des Körpers. Außerdem zählt die Anatomie noch verschiedene andere Häute oder Membrane auf, welche andere Organe überziehen od. Höhlen auskleiden, so seröse, fibröse Häute, Schleimhäute, Gefäß-H., Nerven-H. etc. Die H. des Menschen als allgem. Bedeckung besteht aus 3 Schichten. Die unterste, die Lederhaut, ist fest, dicht u. sehr elastisch und besteht aus durcheinandergewirkten Fäserchen u. Blättchen; sie ist, besonders an ihrer äußern Schichte, sehr reich an Haargefäßen, Saugadern u. Nervenwärzchen, durch welche letztere sie zum Sitze des Gefühlssinnes wird; ferner liegen in der Lederhaut die Talgdrüsen, welche die H.schmiere absondern, die Schweißdrüsen, zur Abscheidung der H.ausdünstung und des Schweißes, und endlich die Haarbälge, in welchen die Haarzwiebeln stecken. Die 2. od. mittlere Schichte der H. bildet eine dünne Schleimschichte, das Malpighische Schleimnetz, eine zarte lockere Masse, die von den Gefäßen der Leder-H. abgesondert wird und in der sich der die Rassen bezeichnende Farbstoff ablagert. Durch Verdichtung dieser Schleimschichte nach außen entsteht die Ober-H., als 3. und äußerste Schichte der H., eine dünne, gefäß- u. nervenlose, hornartige Platte, welche auch die Vertiefungen und Einsackungen der Lederhaut überzieht. Die äußere Beschaffenheit der H. nach Dicke, Dichtigkeit und Farbe ist verschieden an den verschiedenen Körpertheilen, nach Alter, Geschlecht und Rasse, besonders auffallend die Farbenverschiedenheit der Rassen. Ihre physiologischen Funktionen

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[240/0241] Prof. der Mineralogie, Geognosie, Hüttenkunde etc. in Göttingen. Er machte wissenschaftl. Reisen durch Schweden u. Norwegen, England, Frankreich, Spanien, Italien, u. gehört zu den berühmtesten Lehrern seines Fachs. „Krystallograph. Beiträge“, Braunschweig 1803; „Beiträge zur Berg- u. Hüttenkunde“, 1806–10; „Handbuch der Mineralogie“, 3 Bde., Gött. 1813, 1828 u. 47; „Reise durch Scandinavien“, 5 Bde., Gött. 1811 bis 18; „Ueber die Formen der leblosen Natur“, Gött. 1821; „Umrisse nach der Natur“, Gött. 1831; „Ueber die Bildung des Harzes“, Gött. 1842 etc. Hausmarke, Hantgemal, in einigen Theilen Norddeutschlands u. Scandinaviens das Wahrzeichen für Grundstücke, deren Zubehör u. Besitzer; uralten Ursprungs, mit dem Stammgute von Familie zu Familie sich vererbend. Hausmittel, Arzneimittel, welche gewöhnlich in allen Häusern vorräthig sind u. ohne ärztliche Verordnung angewandt werden, z. B. schweißtreibende Mittel gegen Catarrh, Salben, Pflaster etc. Hausruck, Landstrich in Oberösterreich zwischen Inn und Ager, von den 2500' hohen H. bergen, Ausläufern der Salzburger Alpen, benannt, ein Theil des ehemal. H.-Viertels oder Kreises. Haussa, afrikan. Binnenland, größtentheils eben u. fruchtbar, am mittleren Niger und dessen Zuflüssen, von schwarzen Eingebornen u. Fellatahs bewohnt, in mehre Staaten getheilt, in welchen Ackerbau, Viehzucht, Handwerke u. Handel getrieben wird. Der Islam ist herrschende Religion. Die Hauptstadt Saccatu am Quarramaflusse soll über 80000 E. zählen. Vergl. Clapperton und Fellatahs. Hausse (frz. hoß), Haussier (hossieh), auf der Börse das Gegentheil von Baisse und Baissier (s. d.). Haussuchung, gerichtliche Nachforschung in Privatwohnungen nach verdächtigen Personen oder Sachen. Ist nur bei dringlichem Verdachte vorzunehmen, dann aber mit Vorsicht und Energie. Hausthiere, bei uns: Pferde, Esel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Hunde, Katzen, Kaninchen, verschiedenes Federvieh, allenfalls auch Bienen und Seidewürmer. Haustruppen, die zum Palastdienst u. zur Leibwache des Fürsten besonders bestimmten Truppen. Hausverträge, die Verträge fürstl. Häuser über Ehe, Erbfolge, Hausvermögen etc., wohl auch wie z. B. der bourbonsche Hausvertrag von 1761 die gegenseitige Garantie der Gebiete; vgl. Familienautonomie und Hausgesetze. Hauswurz, s. Crassulaceae. Haut, der äußere Ueberzug organischer Körper, als Rinde, Fell, Balg etc., in der gewöhnlichsten Bedeutung die allgemeine Decke des Körpers. Außerdem zählt die Anatomie noch verschiedene andere Häute oder Membrane auf, welche andere Organe überziehen od. Höhlen auskleiden, so seröse, fibröse Häute, Schleimhäute, Gefäß-H., Nerven-H. etc. Die H. des Menschen als allgem. Bedeckung besteht aus 3 Schichten. Die unterste, die Lederhaut, ist fest, dicht u. sehr elastisch und besteht aus durcheinandergewirkten Fäserchen u. Blättchen; sie ist, besonders an ihrer äußern Schichte, sehr reich an Haargefäßen, Saugadern u. Nervenwärzchen, durch welche letztere sie zum Sitze des Gefühlssinnes wird; ferner liegen in der Lederhaut die Talgdrüsen, welche die H.schmiere absondern, die Schweißdrüsen, zur Abscheidung der H.ausdünstung und des Schweißes, und endlich die Haarbälge, in welchen die Haarzwiebeln stecken. Die 2. od. mittlere Schichte der H. bildet eine dünne Schleimschichte, das Malpighische Schleimnetz, eine zarte lockere Masse, die von den Gefäßen der Leder-H. abgesondert wird und in der sich der die Rassen bezeichnende Farbstoff ablagert. Durch Verdichtung dieser Schleimschichte nach außen entsteht die Ober-H., als 3. und äußerste Schichte der H., eine dünne, gefäß- u. nervenlose, hornartige Platte, welche auch die Vertiefungen und Einsackungen der Lederhaut überzieht. Die äußere Beschaffenheit der H. nach Dicke, Dichtigkeit und Farbe ist verschieden an den verschiedenen Körpertheilen, nach Alter, Geschlecht und Rasse, besonders auffallend die Farbenverschiedenheit der Rassen. Ihre physiologischen Funktionen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/241>, abgerufen am 27.11.2024.