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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Harassiren, frz.-deutsch, ermüden.


Harburg, Haarburg, hannöv. Stadt, Hamburg gegenüber, an der Elbe und der Eisenbahn nach Hannover, mit 8900 E., Flußhafen, lebhaftem Verkehr und Industrie, die sich hauptsächlich mit den zur Schiffahrt gehörigen Gegenständen befaßt. - H., bayer. Stadt unweit Nördlingen, mit 1700 E.


Harceliren, frz.-deutsch, necken.


Hardenberg, alte niedersächs. Familie, die ihren Namen von der Burg H. bei Nörten im hannöv. Fürstenthum Göttingen führt u. in 3 Linien blüht, von Hildebrand Christoph v. H., gest. 1682, gestiftet: 2 gräflichen (in Preußen und Hannover) u. 1 freiherrlichen (in Sachsen-Altenburg und Meiningen).


Hardenberg, Karl August, Fürst v., der bekannte preuß. Staatsmann, geb. 1750 zu Essenroda in Hannover, studierte in Göttingen, wurde 1770 hannöv. Kammerrath, 1778 Geh. Kammerrath u. Graf, trat 1787 in braunschw. Dienste, kam 1790 als Minister nach Bayreuth und 1791 nach Berlin, schloß 1795 den Frieden zu Basel und hatte bis 1807, wo er austrat, Antheil an den wichtigsten Verhandlungen. 1810 ersetzte er den Freiherrn von Stein als Minister des Auswärtigen und benahm sich mit großer Klugheit, indem er so lange mit Napoleon ging, als er mußte u. im rechten Augenblicke sich lossagte. 1814 zum Fürsten erhoben, spielte er eine Rolle auf den Congressen zu Wien, Aachen, Troppau, Laibach und Verona und st. 1822 d. 26. Nov. zu Genua.


Hardenberg, Friedrich Freiherr von, als Schriftsteller unter dem Namen Novalis bekannt, geb. 2. Mai 1772 auf dem Familiengute Wiederstedt im Mansfeldischen, studierte das Bergwesen und lebte seit 1795 meistens als Salinenbeamter zu Weißenfels, st. aber schon d. 25. März 1801. H. war eine edle Natur, mit hohen poet. Anlagen, wie sein unvollendeter Roman "Heinrich v. Ofterdingen" u. seine Lieder beweisen; mit seinen Freunden, den beiden Schlegel und Tieck, ist er ein Haupt der romant. Dichterschule. (Sämmtl. Schriften, 3. Aufl., 3 Bde., Berl. 1837-46.)


Harderwijk (-weik), holl. Stadt an der Zuydersee, mit 5700 E., Hafen, lebhaftem Handelsverkehr.


Hardheim, rheinbayer. Stadt mit 2000 E., 2 fürstl. Leining'schen Schlössern.


Hardi, frz., kühn; h. esse, Kühnheit, Dreistigkeit.


Harding, Karl Ludwig, Astronom, geb. zu Lauenburg 1765, von 1796 bis 1805 bei Schröter in Lilienthal, wo er 1804 die beiden Planeten Juno und Pallas entdeckte, seit 1805 Prof. der Astronomie zu Göttingen, st. daselbst 1834. "Atlas novus coelestis" in 27 Blättern, 1822.


Hardinge (-indsch), Henry, Viscount, geb. 1785, Oberbefehlshaber der ganzen brit. Armee, diente von 1808 bis 15 gegen Napoleon, wurde 1844 Generalgouverneur von Ostindien und nach glücklich beendigtem Kriege gegen die Sikhs Viscount von Lahore.


Hardouin (Harduäng), Jean, geb. 1646 zu Quimper in der südl. Bretagne, wurde mit 20 Jahren Jesuit, bald Lehrer der scholastischen Theologie, dann Gehilfe und 1683 Nachfolger des Bibliothekars am College Ludwigs XIV. zu Paris, wo er 1729 st. Die umfassendsten Kenntnisse mit einem eisernen Fleiße verbindend, gab er Vieles heraus. darunter die Naturgeschichte des jüngern Plinius in usum Delphini, eine Numismatik, worin 600 neue Münzen erklärt wurden, sein Hauptwerk aber bleibt die: Conciliorum collectio regia maxima, gr. et lat. Par. 1715, welche in 12 Folianten von 34 n. Chr. bis 1714 reicht u. neben der Sammlung des Mansi allenthalben gebraucht wird. H. hegte mitunter sonderbare Ansichten, z. B. die Septuaginta sei ein unterschobenes Machwerk, der ursprüngliche Text des N. Test. lateinisch, die meisten alten Kunstwerke, Inschriften u. Münzen seien unächt, die Werke der alten Classiker mit sehr wenigen Ausnahmen im 13. Jahrh. durch Mönche verfaßt worden u. s. f.; er mußte diese Ansichten 1709 theilweise widerrufen, regte aber auch durch sie das wissenschaftliche Forschen an.


Hardt, Hard, altdeutsch - Gebirgswald, speciell die Fortsetzung der Vogesen in Rheinbayern, im Kalmet 2076'


Harassiren, frz.-deutsch, ermüden.


Harburg, Haarburg, hannöv. Stadt, Hamburg gegenüber, an der Elbe und der Eisenbahn nach Hannover, mit 8900 E., Flußhafen, lebhaftem Verkehr und Industrie, die sich hauptsächlich mit den zur Schiffahrt gehörigen Gegenständen befaßt. – H., bayer. Stadt unweit Nördlingen, mit 1700 E.


Harceliren, frz.-deutsch, necken.


Hardenberg, alte niedersächs. Familie, die ihren Namen von der Burg H. bei Nörten im hannöv. Fürstenthum Göttingen führt u. in 3 Linien blüht, von Hildebrand Christoph v. H., gest. 1682, gestiftet: 2 gräflichen (in Preußen und Hannover) u. 1 freiherrlichen (in Sachsen-Altenburg und Meiningen).


Hardenberg, Karl August, Fürst v., der bekannte preuß. Staatsmann, geb. 1750 zu Essenroda in Hannover, studierte in Göttingen, wurde 1770 hannöv. Kammerrath, 1778 Geh. Kammerrath u. Graf, trat 1787 in braunschw. Dienste, kam 1790 als Minister nach Bayreuth und 1791 nach Berlin, schloß 1795 den Frieden zu Basel und hatte bis 1807, wo er austrat, Antheil an den wichtigsten Verhandlungen. 1810 ersetzte er den Freiherrn von Stein als Minister des Auswärtigen und benahm sich mit großer Klugheit, indem er so lange mit Napoleon ging, als er mußte u. im rechten Augenblicke sich lossagte. 1814 zum Fürsten erhoben, spielte er eine Rolle auf den Congressen zu Wien, Aachen, Troppau, Laibach und Verona und st. 1822 d. 26. Nov. zu Genua.


Hardenberg, Friedrich Freiherr von, als Schriftsteller unter dem Namen Novalis bekannt, geb. 2. Mai 1772 auf dem Familiengute Wiederstedt im Mansfeldischen, studierte das Bergwesen und lebte seit 1795 meistens als Salinenbeamter zu Weißenfels, st. aber schon d. 25. März 1801. H. war eine edle Natur, mit hohen poet. Anlagen, wie sein unvollendeter Roman „Heinrich v. Ofterdingen“ u. seine Lieder beweisen; mit seinen Freunden, den beiden Schlegel und Tieck, ist er ein Haupt der romant. Dichterschule. (Sämmtl. Schriften, 3. Aufl., 3 Bde., Berl. 1837–46.)


Harderwijk (–weik), holl. Stadt an der Zuydersee, mit 5700 E., Hafen, lebhaftem Handelsverkehr.


Hardheim, rheinbayer. Stadt mit 2000 E., 2 fürstl. Leiningʼschen Schlössern.


Hardi, frz., kühn; h. esse, Kühnheit, Dreistigkeit.


Harding, Karl Ludwig, Astronom, geb. zu Lauenburg 1765, von 1796 bis 1805 bei Schröter in Lilienthal, wo er 1804 die beiden Planeten Juno und Pallas entdeckte, seit 1805 Prof. der Astronomie zu Göttingen, st. daselbst 1834. „Atlas novus coelestis“ in 27 Blättern, 1822.


Hardinge (–indsch), Henry, Viscount, geb. 1785, Oberbefehlshaber der ganzen brit. Armee, diente von 1808 bis 15 gegen Napoleon, wurde 1844 Generalgouverneur von Ostindien und nach glücklich beendigtem Kriege gegen die Sikhs Viscount von Lahore.


Hardouin (Harduäng), Jean, geb. 1646 zu Quimper in der südl. Bretagne, wurde mit 20 Jahren Jesuit, bald Lehrer der scholastischen Theologie, dann Gehilfe und 1683 Nachfolger des Bibliothekars am Collége Ludwigs XIV. zu Paris, wo er 1729 st. Die umfassendsten Kenntnisse mit einem eisernen Fleiße verbindend, gab er Vieles heraus. darunter die Naturgeschichte des jüngern Plinius in usum Delphini, eine Numismatik, worin 600 neue Münzen erklärt wurden, sein Hauptwerk aber bleibt die: Conciliorum collectio regia maxima, gr. et lat. Par. 1715, welche in 12 Folianten von 34 n. Chr. bis 1714 reicht u. neben der Sammlung des Mansi allenthalben gebraucht wird. H. hegte mitunter sonderbare Ansichten, z. B. die Septuaginta sei ein unterschobenes Machwerk, der ursprüngliche Text des N. Test. lateinisch, die meisten alten Kunstwerke, Inschriften u. Münzen seien unächt, die Werke der alten Classiker mit sehr wenigen Ausnahmen im 13. Jahrh. durch Mönche verfaßt worden u. s. f.; er mußte diese Ansichten 1709 theilweise widerrufen, regte aber auch durch sie das wissenschaftliche Forschen an.


Hardt, Hard, altdeutsch – Gebirgswald, speciell die Fortsetzung der Vogesen in Rheinbayern, im Kalmet 2076'

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[226/0227] Harassiren, frz.-deutsch, ermüden. Harburg, Haarburg, hannöv. Stadt, Hamburg gegenüber, an der Elbe und der Eisenbahn nach Hannover, mit 8900 E., Flußhafen, lebhaftem Verkehr und Industrie, die sich hauptsächlich mit den zur Schiffahrt gehörigen Gegenständen befaßt. – H., bayer. Stadt unweit Nördlingen, mit 1700 E. Harceliren, frz.-deutsch, necken. Hardenberg, alte niedersächs. Familie, die ihren Namen von der Burg H. bei Nörten im hannöv. Fürstenthum Göttingen führt u. in 3 Linien blüht, von Hildebrand Christoph v. H., gest. 1682, gestiftet: 2 gräflichen (in Preußen und Hannover) u. 1 freiherrlichen (in Sachsen-Altenburg und Meiningen). Hardenberg, Karl August, Fürst v., der bekannte preuß. Staatsmann, geb. 1750 zu Essenroda in Hannover, studierte in Göttingen, wurde 1770 hannöv. Kammerrath, 1778 Geh. Kammerrath u. Graf, trat 1787 in braunschw. Dienste, kam 1790 als Minister nach Bayreuth und 1791 nach Berlin, schloß 1795 den Frieden zu Basel und hatte bis 1807, wo er austrat, Antheil an den wichtigsten Verhandlungen. 1810 ersetzte er den Freiherrn von Stein als Minister des Auswärtigen und benahm sich mit großer Klugheit, indem er so lange mit Napoleon ging, als er mußte u. im rechten Augenblicke sich lossagte. 1814 zum Fürsten erhoben, spielte er eine Rolle auf den Congressen zu Wien, Aachen, Troppau, Laibach und Verona und st. 1822 d. 26. Nov. zu Genua. Hardenberg, Friedrich Freiherr von, als Schriftsteller unter dem Namen Novalis bekannt, geb. 2. Mai 1772 auf dem Familiengute Wiederstedt im Mansfeldischen, studierte das Bergwesen und lebte seit 1795 meistens als Salinenbeamter zu Weißenfels, st. aber schon d. 25. März 1801. H. war eine edle Natur, mit hohen poet. Anlagen, wie sein unvollendeter Roman „Heinrich v. Ofterdingen“ u. seine Lieder beweisen; mit seinen Freunden, den beiden Schlegel und Tieck, ist er ein Haupt der romant. Dichterschule. (Sämmtl. Schriften, 3. Aufl., 3 Bde., Berl. 1837–46.) Harderwijk (–weik), holl. Stadt an der Zuydersee, mit 5700 E., Hafen, lebhaftem Handelsverkehr. Hardheim, rheinbayer. Stadt mit 2000 E., 2 fürstl. Leiningʼschen Schlössern. Hardi, frz., kühn; h. esse, Kühnheit, Dreistigkeit. Harding, Karl Ludwig, Astronom, geb. zu Lauenburg 1765, von 1796 bis 1805 bei Schröter in Lilienthal, wo er 1804 die beiden Planeten Juno und Pallas entdeckte, seit 1805 Prof. der Astronomie zu Göttingen, st. daselbst 1834. „Atlas novus coelestis“ in 27 Blättern, 1822. Hardinge (–indsch), Henry, Viscount, geb. 1785, Oberbefehlshaber der ganzen brit. Armee, diente von 1808 bis 15 gegen Napoleon, wurde 1844 Generalgouverneur von Ostindien und nach glücklich beendigtem Kriege gegen die Sikhs Viscount von Lahore. Hardouin (Harduäng), Jean, geb. 1646 zu Quimper in der südl. Bretagne, wurde mit 20 Jahren Jesuit, bald Lehrer der scholastischen Theologie, dann Gehilfe und 1683 Nachfolger des Bibliothekars am Collége Ludwigs XIV. zu Paris, wo er 1729 st. Die umfassendsten Kenntnisse mit einem eisernen Fleiße verbindend, gab er Vieles heraus. darunter die Naturgeschichte des jüngern Plinius in usum Delphini, eine Numismatik, worin 600 neue Münzen erklärt wurden, sein Hauptwerk aber bleibt die: Conciliorum collectio regia maxima, gr. et lat. Par. 1715, welche in 12 Folianten von 34 n. Chr. bis 1714 reicht u. neben der Sammlung des Mansi allenthalben gebraucht wird. H. hegte mitunter sonderbare Ansichten, z. B. die Septuaginta sei ein unterschobenes Machwerk, der ursprüngliche Text des N. Test. lateinisch, die meisten alten Kunstwerke, Inschriften u. Münzen seien unächt, die Werke der alten Classiker mit sehr wenigen Ausnahmen im 13. Jahrh. durch Mönche verfaßt worden u. s. f.; er mußte diese Ansichten 1709 theilweise widerrufen, regte aber auch durch sie das wissenschaftliche Forschen an. Hardt, Hard, altdeutsch – Gebirgswald, speciell die Fortsetzung der Vogesen in Rheinbayern, im Kalmet 2076'

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/227>, abgerufen am 26.11.2024.