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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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westl., wenn man sich denselben durch einen Meridian geschnitten denkt. Magdeburger H. H.n, s. Guerike, Otto von.


Halbmesser, Radius, der halbe Durchmesser; s. Durchmesser und Radius.


Halbmetalle, Metalle, welche im geringeren Grade dehnbar. zäh und biegsam sind als andere (jetzt nicht mehr gebräuchliche Eintheilung).


Halbmond, der zunehmende, Emblem des türk. Reichs, von Byzanz od. Konstantinopel, dessen Wappen es war, angenommen; türk. Orden, 1801 von Selim gestiftet, wird nur an Nichtmohammedaner verliehen. - H. im Festungsbau s. Ravelin.


Halbspänner, s. Halbbauer.


Halbtinten, in der Malerei die Mittelfarben zwischen den hellen u. dunkeln.


Halbvieh (Theilvieh, cheptel simple), bei der pachtähnlichen Viehverstellung, wo Versteller und Einsteller jeder den halben Nutzen hat.


Halde, die abhängige Seite eines Berges; die Stein- oder Schlackenhügel bei Gruben oder Schmelzwerken.


Haldenwang, Christian, berühmter Kupferstecher, geb. 1770 in Durlach, gest. 1831 als Hofkupferstecher in Karlsruhe. Bekannt sind seine Copien der Landschaften von Ruysdael, Poussin, Claude Lorrain etc., sein Bestes die 4 Tageszeiten nach Cl. Lorrain.


Hale (Hehl), Sir Mathew, geb. 1609, gest. 1676 als Oberrichter der Kings-Bench, berühmter engl. Rechtsgelehrter von der constitutionell-monarchischen Partei, dessen Hauptwerke "History and analysis of the common law of England", u. "Original institution, power and jurisdiction of parliament" in England noch als Autorität gelten.


Haleb, s. Aleppo.


Halebi, s. Arschin.


Halem, Gerh. Ant. von, geb. 1752 zu Oldenburg, gest. 1819 als Dirigent der eutinischen Regierung, suchte in lyrischen Gedichten, Dramen u. s. f. neben Arndt, Overbeck u. a. den "Kerneichengeist" Klopstocks u. Vossens fortzupflanzen, schrieb eine Geschichte des Herzogthums Oldenburg (Oldenb. 1794 bis 96, 3 B.), Peters d. Gr., des Grafen Münnich, eine Sammlung der wichtigsten Aktenstücke zur neuesten Zeitgeschichte, 1806 ff. Seine wegen den damaligen Zeitverhältnissen nicht uninteressante Lebensbeschreibung gab Strakerjan heraus, Oldenburg 1840. H.s Bruder, Bernh. Jak. Friedr., geb. 1768 zu Oldenburg, gest. 1823 zu Leipzig, übersetzte viele, namentlich histor. Werke.


Halen, Don Juan van, Graf von Peracampos, Spanier von belg. Abkunft, geb. 1790 auf der Isla de Leon, focht als Seecadet 1805 bei Trafalgar, bis 1809 in den Truppen des Nationalheeres gegen die Franzosen, bis 1812 für König Joseph, von 1812-14 gegen ihn u. spielte den Nationaltruppen 3 catalonische Festungen in die Hände, wurde 1816 als Verschwörer verhaftet u. entfloh, nahm russ. Dienste und kämpfte unter Yermolow gegen die Kaukasier. Die span. Revolution von 1820 rief ihn zurück; er diente unter Mina, flüchtete nach der Capitulation und hielt sich in Brüssel bis 1830 auf, wo er der niederländ. Regierung das Gastrecht damit vergalt, daß er die Insurgenten in Brüssel beim Augustaufstande gegen die niederländ. Truppen anführte. Er überwarf sich jedoch bald mit den Belgiern u. wurde pensionirt, kehrte 1836 nach Spanien zurück u. diente als Divisionsgeneral unter Espartero, dem er auch bis zu dessen Sturz 1843 treu blieb; seitdem hat er keine öffentl. Rolle mehr gespielt. Sein Bruder Antonio van H. focht gleichfalls im Befreiungskriege gegen die Franzosen, diente später in der Armee der Cortes, in der christinischen gegen die Karlisten und wurde mit seinem Bruder 1843 vertrieben.


Hales, Alexander von, der "Fürst der Theologen" und Doctor irrefragabilis des Mittelalters, ward im Kloster Ales (daher: von Hales) in Gloucestershire erzogen, studierte und lehrte zu Paris Theologie und Philosophie, ward 1222 Franziscaner u. damit der erste Doctor dieses Ordens, dessen Mitglieder in Paris erst 1244 zu den akadem. Graden zugelassen wurden. Der hl. Bonaventur war ein Schüler des H., der 1245 st. H.s geschichtl. Bedeutung liegt darin, daß er erstens die damals neue Weisheit

westl., wenn man sich denselben durch einen Meridian geschnitten denkt. Magdeburger H. H.n, s. Guerike, Otto von.


Halbmesser, Radius, der halbe Durchmesser; s. Durchmesser und Radius.


Halbmetalle, Metalle, welche im geringeren Grade dehnbar. zäh und biegsam sind als andere (jetzt nicht mehr gebräuchliche Eintheilung).


Halbmond, der zunehmende, Emblem des türk. Reichs, von Byzanz od. Konstantinopel, dessen Wappen es war, angenommen; türk. Orden, 1801 von Selim gestiftet, wird nur an Nichtmohammedaner verliehen. – H. im Festungsbau s. Ravelin.


Halbspänner, s. Halbbauer.


Halbtinten, in der Malerei die Mittelfarben zwischen den hellen u. dunkeln.


Halbvieh (Theilvieh, cheptel simple), bei der pachtähnlichen Viehverstellung, wo Versteller und Einsteller jeder den halben Nutzen hat.


Halde, die abhängige Seite eines Berges; die Stein- oder Schlackenhügel bei Gruben oder Schmelzwerken.


Haldenwang, Christian, berühmter Kupferstecher, geb. 1770 in Durlach, gest. 1831 als Hofkupferstecher in Karlsruhe. Bekannt sind seine Copien der Landschaften von Ruysdael, Poussin, Claude Lorrain etc., sein Bestes die 4 Tageszeiten nach Cl. Lorrain.


Hale (Hehl), Sir Mathew, geb. 1609, gest. 1676 als Oberrichter der Kings-Bench, berühmter engl. Rechtsgelehrter von der constitutionell-monarchischen Partei, dessen Hauptwerke „History and analysis of the common law of England“, u. „Original institution, power and jurisdiction of parliament“ in England noch als Autorität gelten.


Haleb, s. Aleppo.


Halebi, s. Arschin.


Halem, Gerh. Ant. von, geb. 1752 zu Oldenburg, gest. 1819 als Dirigent der eutinischen Regierung, suchte in lyrischen Gedichten, Dramen u. s. f. neben Arndt, Overbeck u. a. den „Kerneichengeist“ Klopstocks u. Vossens fortzupflanzen, schrieb eine Geschichte des Herzogthums Oldenburg (Oldenb. 1794 bis 96, 3 B.), Peters d. Gr., des Grafen Münnich, eine Sammlung der wichtigsten Aktenstücke zur neuesten Zeitgeschichte, 1806 ff. Seine wegen den damaligen Zeitverhältnissen nicht uninteressante Lebensbeschreibung gab Strakerjan heraus, Oldenburg 1840. H.s Bruder, Bernh. Jak. Friedr., geb. 1768 zu Oldenburg, gest. 1823 zu Leipzig, übersetzte viele, namentlich histor. Werke.


Halen, Don Juan van, Graf von Peracampos, Spanier von belg. Abkunft, geb. 1790 auf der Isla de Leon, focht als Seecadet 1805 bei Trafalgar, bis 1809 in den Truppen des Nationalheeres gegen die Franzosen, bis 1812 für König Joseph, von 1812–14 gegen ihn u. spielte den Nationaltruppen 3 catalonische Festungen in die Hände, wurde 1816 als Verschwörer verhaftet u. entfloh, nahm russ. Dienste und kämpfte unter Yermolow gegen die Kaukasier. Die span. Revolution von 1820 rief ihn zurück; er diente unter Mina, flüchtete nach der Capitulation und hielt sich in Brüssel bis 1830 auf, wo er der niederländ. Regierung das Gastrecht damit vergalt, daß er die Insurgenten in Brüssel beim Augustaufstande gegen die niederländ. Truppen anführte. Er überwarf sich jedoch bald mit den Belgiern u. wurde pensionirt, kehrte 1836 nach Spanien zurück u. diente als Divisionsgeneral unter Espartero, dem er auch bis zu dessen Sturz 1843 treu blieb; seitdem hat er keine öffentl. Rolle mehr gespielt. Sein Bruder Antonio van H. focht gleichfalls im Befreiungskriege gegen die Franzosen, diente später in der Armee der Cortes, in der christinischen gegen die Karlisten und wurde mit seinem Bruder 1843 vertrieben.


Hales, Alexander von, der „Fürst der Theologen“ und Doctor irrefragabilis des Mittelalters, ward im Kloster Ales (daher: von Hales) in Gloucestershire erzogen, studierte und lehrte zu Paris Theologie und Philosophie, ward 1222 Franziscaner u. damit der erste Doctor dieses Ordens, dessen Mitglieder in Paris erst 1244 zu den akadem. Graden zugelassen wurden. Der hl. Bonaventur war ein Schüler des H., der 1245 st. H.s geschichtl. Bedeutung liegt darin, daß er erstens die damals neue Weisheit

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[208/0209] westl., wenn man sich denselben durch einen Meridian geschnitten denkt. Magdeburger H. H.n, s. Guerike, Otto von. Halbmesser, Radius, der halbe Durchmesser; s. Durchmesser und Radius. Halbmetalle, Metalle, welche im geringeren Grade dehnbar. zäh und biegsam sind als andere (jetzt nicht mehr gebräuchliche Eintheilung). Halbmond, der zunehmende, Emblem des türk. Reichs, von Byzanz od. Konstantinopel, dessen Wappen es war, angenommen; türk. Orden, 1801 von Selim gestiftet, wird nur an Nichtmohammedaner verliehen. – H. im Festungsbau s. Ravelin. Halbspänner, s. Halbbauer. Halbtinten, in der Malerei die Mittelfarben zwischen den hellen u. dunkeln. Halbvieh (Theilvieh, cheptel simple), bei der pachtähnlichen Viehverstellung, wo Versteller und Einsteller jeder den halben Nutzen hat. Halde, die abhängige Seite eines Berges; die Stein- oder Schlackenhügel bei Gruben oder Schmelzwerken. Haldenwang, Christian, berühmter Kupferstecher, geb. 1770 in Durlach, gest. 1831 als Hofkupferstecher in Karlsruhe. Bekannt sind seine Copien der Landschaften von Ruysdael, Poussin, Claude Lorrain etc., sein Bestes die 4 Tageszeiten nach Cl. Lorrain. Hale (Hehl), Sir Mathew, geb. 1609, gest. 1676 als Oberrichter der Kings-Bench, berühmter engl. Rechtsgelehrter von der constitutionell-monarchischen Partei, dessen Hauptwerke „History and analysis of the common law of England“, u. „Original institution, power and jurisdiction of parliament“ in England noch als Autorität gelten. Haleb, s. Aleppo. Halebi, s. Arschin. Halem, Gerh. Ant. von, geb. 1752 zu Oldenburg, gest. 1819 als Dirigent der eutinischen Regierung, suchte in lyrischen Gedichten, Dramen u. s. f. neben Arndt, Overbeck u. a. den „Kerneichengeist“ Klopstocks u. Vossens fortzupflanzen, schrieb eine Geschichte des Herzogthums Oldenburg (Oldenb. 1794 bis 96, 3 B.), Peters d. Gr., des Grafen Münnich, eine Sammlung der wichtigsten Aktenstücke zur neuesten Zeitgeschichte, 1806 ff. Seine wegen den damaligen Zeitverhältnissen nicht uninteressante Lebensbeschreibung gab Strakerjan heraus, Oldenburg 1840. H.s Bruder, Bernh. Jak. Friedr., geb. 1768 zu Oldenburg, gest. 1823 zu Leipzig, übersetzte viele, namentlich histor. Werke. Halen, Don Juan van, Graf von Peracampos, Spanier von belg. Abkunft, geb. 1790 auf der Isla de Leon, focht als Seecadet 1805 bei Trafalgar, bis 1809 in den Truppen des Nationalheeres gegen die Franzosen, bis 1812 für König Joseph, von 1812–14 gegen ihn u. spielte den Nationaltruppen 3 catalonische Festungen in die Hände, wurde 1816 als Verschwörer verhaftet u. entfloh, nahm russ. Dienste und kämpfte unter Yermolow gegen die Kaukasier. Die span. Revolution von 1820 rief ihn zurück; er diente unter Mina, flüchtete nach der Capitulation und hielt sich in Brüssel bis 1830 auf, wo er der niederländ. Regierung das Gastrecht damit vergalt, daß er die Insurgenten in Brüssel beim Augustaufstande gegen die niederländ. Truppen anführte. Er überwarf sich jedoch bald mit den Belgiern u. wurde pensionirt, kehrte 1836 nach Spanien zurück u. diente als Divisionsgeneral unter Espartero, dem er auch bis zu dessen Sturz 1843 treu blieb; seitdem hat er keine öffentl. Rolle mehr gespielt. Sein Bruder Antonio van H. focht gleichfalls im Befreiungskriege gegen die Franzosen, diente später in der Armee der Cortes, in der christinischen gegen die Karlisten und wurde mit seinem Bruder 1843 vertrieben. Hales, Alexander von, der „Fürst der Theologen“ und Doctor irrefragabilis des Mittelalters, ward im Kloster Ales (daher: von Hales) in Gloucestershire erzogen, studierte und lehrte zu Paris Theologie und Philosophie, ward 1222 Franziscaner u. damit der erste Doctor dieses Ordens, dessen Mitglieder in Paris erst 1244 zu den akadem. Graden zugelassen wurden. Der hl. Bonaventur war ein Schüler des H., der 1245 st. H.s geschichtl. Bedeutung liegt darin, daß er erstens die damals neue Weisheit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/209>, abgerufen am 09.11.2024.