Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Hai, Familie aus der Abtheilung der Knorpelfische, mit spindelförmigem Körper, dickem fleischigem Schwanz, die Haut ohne Schuppen, aber rauh durch seine Stacheln. Sie bewohnen alle das Meer, sind oft von sehr bedeutender Größe u. äußerst gefräßig u. räuberisch; 4 Gattungen: Eigentl. H. fisch, Hammerfisch (s. d.), Meerengel (s. d.) und Sägefisch (s. d.). Zur Gattung der eigentlichen H.e (Squalus) gehören: Der Hunds-H. (S. Canicula), 5-6' lang, mit 4 Reihen scharfer Zähne, in allen Meeren. - Der H.fisch, Menschenfresser (S. Carcharias), mit 6 Reihen Zähne in dem furchtbaren Rachen, bis 30' lang, besonders in den trop. Meeren. - Der Riesen-H. (S. maximus), gegen 40' lang, in den nördl. Meeren, nicht so gefährlich als der vorige. - Der blaue H. (S. glaucus), blau, 3' lang, im Mittelmeer besonders häufig. - Der Dorn-H. (s. d.). Haid, Joh. Elias, geschickter Kupferstecher, geb. 1739 zu Augsburg, lieferte viele Arbeiten in schwarzer Kunst, eine Sammlung von sehr gelungenen Bildnissen damaliger Gelehrten, u. stach die von Murr übersetzte britische Zoologie sowie das Hedlinger'sche Medaillenwerk; st. 1809 als Director der Kunstakademie zu Augsburg. Haide, sandige unfruchtbare Ebene; im nördl. Europa häufig sich von Jütland mit mehrfacher Unterbrechung bis an die Pyrenäen hinziehend, meist von H. kraut, wohl auch mit Föhren bewachsen. Haidekorn, s. Buchweizen. Haidekraut, s. Ericaceae. Haidinger, Wilh., Mineralog, geb. 1795 zu Wien, Sohn des gleichfalls als Mineralog verdienten k. k. Bergraths Karl H., bildete sich unter Mohs in Gräz und in Freiberg, bereiste den Norden u. Süden Europas, ward 1840 k. k. Bergrath an Mohs Stelle in Wien, besorgte daselbst die Aufstellung der Mineraliensammlung der Hofkammer im Münz- und Bergwesen, hielt von 1843 Vorlesungen über Mineralogie u. schrieb ein "Handbuch der bestimmenden Mineralogie", Wien 1845. Später wurde er Mitglied der Akademie u. 1849 erster Director der neu gegründeten Geologischen Reichsanstalt. Seit 1847 gab er die "Naturwissenschaftlichen Abhandlungen" heraus. Haidschnucken, eine Art Schafe, besonders auf der Lüneburger Haide gezogen. Haiducken, ursprüngl. eine Art stehender ungar. Landtruppen, denen der Fürst Stephan Bocskay nach 1605 Wohnplätze in dem Bezirke anwies, welchen sie noch inne haben u. ihnen gewisse Privilegien ertheilte. Der H.distrikt ist 18 #M. groß, ebenes Land jenseits der Theiß, mit den Flecken: Bößörmeny, Dorog, Hadhaz, Nanas, Szoboßlo, Vamospircs mit ungefähr 50000 magyar. Einw. - H. nannte man später die ungar. Gerichtsdiener und die Trabanten der Großen. Haie (frz. häh), die Aufstellung der Soldaten in 2 Gliedern einander gegenüber. Haimonskinder, die 4, heißt der Titel eines allbekannten Volksbuches, weil die 4 Haupthelden desselben die Söhne des Grafen Haymon von Dordogne sind. Der Stoff gehört der Karlssage an u. behandelt die weltliche Seite derselben, nämlich den Kampf Karls d. Gr. mit seinen Vasallen. Die Sage wurde im 12. Jahrh. von Huon de Villeneuve poetisch bearbeitet und bald nach Erfindung der Buchdruckerkunst in ungebundener Rede zum französ. Volksbuche. Unser deutsches Volksbuch wurde aus dem Flandrischen um 1470 durch Joh. von Soest (Singmeister Hans Grummelkut) ziemlich geistlos übersetzt, in unserm Jahrh. aber wegen seines poet. Gehaltes von Tieck. Marbach u. Simrock neu bearbeitet. Hain, s. Hag. Hainan, chines. Insel, durch eine ziemlich schmale Halbinsel von dem Festlande der Provinz Canton getrennt, ist etwa 900 #M. groß, mit einem Hochgebirge, dessen Ausläufer treffliches Nutzholz tragen. Sie ist ziemlich fruchtbar, hat etwa 11/2 Mill. E., im Innern wilde Urbewohner. Städte: Haikheuso od. Howihow, Residenz des chines. Gouverneurs; Khiongtscheufu mit 200000 E., Husheong, an der Nordküste, mit 200000 E., Seehandel. Hai, Familie aus der Abtheilung der Knorpelfische, mit spindelförmigem Körper, dickem fleischigem Schwanz, die Haut ohne Schuppen, aber rauh durch seine Stacheln. Sie bewohnen alle das Meer, sind oft von sehr bedeutender Größe u. äußerst gefräßig u. räuberisch; 4 Gattungen: Eigentl. H. fisch, Hammerfisch (s. d.), Meerengel (s. d.) und Sägefisch (s. d.). Zur Gattung der eigentlichen H.e (Squalus) gehören: Der Hunds-H. (S. Canicula), 5–6' lang, mit 4 Reihen scharfer Zähne, in allen Meeren. – Der H.fisch, Menschenfresser (S. Carcharias), mit 6 Reihen Zähne in dem furchtbaren Rachen, bis 30' lang, besonders in den trop. Meeren. – Der Riesen-H. (S. maximus), gegen 40' lang, in den nördl. Meeren, nicht so gefährlich als der vorige. – Der blaue H. (S. glaucus), blau, 3' lang, im Mittelmeer besonders häufig. – Der Dorn-H. (s. d.). Haid, Joh. Elias, geschickter Kupferstecher, geb. 1739 zu Augsburg, lieferte viele Arbeiten in schwarzer Kunst, eine Sammlung von sehr gelungenen Bildnissen damaliger Gelehrten, u. stach die von Murr übersetzte britische Zoologie sowie das Hedlingerʼsche Medaillenwerk; st. 1809 als Director der Kunstakademie zu Augsburg. Haide, sandige unfruchtbare Ebene; im nördl. Europa häufig sich von Jütland mit mehrfacher Unterbrechung bis an die Pyrenäen hinziehend, meist von H. kraut, wohl auch mit Föhren bewachsen. Haidekorn, s. Buchweizen. Haidekraut, s. Ericaceae. Haidinger, Wilh., Mineralog, geb. 1795 zu Wien, Sohn des gleichfalls als Mineralog verdienten k. k. Bergraths Karl H., bildete sich unter Mohs in Gräz und in Freiberg, bereiste den Norden u. Süden Europas, ward 1840 k. k. Bergrath an Mohs Stelle in Wien, besorgte daselbst die Aufstellung der Mineraliensammlung der Hofkammer im Münz- und Bergwesen, hielt von 1843 Vorlesungen über Mineralogie u. schrieb ein „Handbuch der bestimmenden Mineralogie“, Wien 1845. Später wurde er Mitglied der Akademie u. 1849 erster Director der neu gegründeten Geologischen Reichsanstalt. Seit 1847 gab er die „Naturwissenschaftlichen Abhandlungen“ heraus. Haidschnucken, eine Art Schafe, besonders auf der Lüneburger Haide gezogen. Haiducken, ursprüngl. eine Art stehender ungar. Landtruppen, denen der Fürst Stephan Bocskay nach 1605 Wohnplätze in dem Bezirke anwies, welchen sie noch inne haben u. ihnen gewisse Privilegien ertheilte. Der H.distrikt ist 18 □M. groß, ebenes Land jenseits der Theiß, mit den Flecken: Bößörmeny, Dorog, Hadhaz, Nanas, Szoboßlo, Vamospircs mit ungefähr 50000 magyar. Einw. – H. nannte man später die ungar. Gerichtsdiener und die Trabanten der Großen. Haie (frz. häh), die Aufstellung der Soldaten in 2 Gliedern einander gegenüber. Haimonskinder, die 4, heißt der Titel eines allbekannten Volksbuches, weil die 4 Haupthelden desselben die Söhne des Grafen Haymon von Dordogne sind. Der Stoff gehört der Karlssage an u. behandelt die weltliche Seite derselben, nämlich den Kampf Karls d. Gr. mit seinen Vasallen. Die Sage wurde im 12. Jahrh. von Huon de Villeneuve poetisch bearbeitet und bald nach Erfindung der Buchdruckerkunst in ungebundener Rede zum französ. Volksbuche. Unser deutsches Volksbuch wurde aus dem Flandrischen um 1470 durch Joh. von Soest (Singmeister Hans Grummelkut) ziemlich geistlos übersetzt, in unserm Jahrh. aber wegen seines poet. Gehaltes von Tieck. Marbach u. Simrock neu bearbeitet. Hain, s. Hag. Hainan, chines. Insel, durch eine ziemlich schmale Halbinsel von dem Festlande der Provinz Canton getrennt, ist etwa 900 □M. groß, mit einem Hochgebirge, dessen Ausläufer treffliches Nutzholz tragen. Sie ist ziemlich fruchtbar, hat etwa 11/2 Mill. E., im Innern wilde Urbewohner. Städte: Haikheuso od. Howihow, Residenz des chines. Gouverneurs; Khiongtscheufu mit 200000 E., Husheong, an der Nordküste, mit 200000 E., Seehandel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0206" n="205"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hai</hi>, Familie aus der Abtheilung der Knorpelfische, mit spindelförmigem Körper, dickem fleischigem Schwanz, die Haut ohne Schuppen, aber rauh durch seine Stacheln. Sie bewohnen alle das Meer, sind oft von sehr bedeutender Größe u. äußerst gefräßig u. räuberisch; 4 Gattungen: Eigentl. H. fisch, Hammerfisch (s. d.), Meerengel (s. d.) und Sägefisch (s. d.). Zur Gattung der <hi rendition="#g">eigentlichen</hi> H.e <hi rendition="#i">(Squalus)</hi> gehören: Der <hi rendition="#g">Hunds</hi>-H. <hi rendition="#i">(S. 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Unser deutsches Volksbuch wurde aus dem Flandrischen um 1470 durch Joh. von Soest (Singmeister Hans Grummelkut) ziemlich geistlos übersetzt, in unserm Jahrh. aber wegen seines poet. Gehaltes von Tieck. Marbach u. Simrock neu bearbeitet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hain</hi>, s. Hag.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hainan</hi>, chines. Insel, durch eine ziemlich schmale Halbinsel von dem Festlande der Provinz Canton getrennt, ist etwa 900 □M. groß, mit einem Hochgebirge, dessen Ausläufer treffliches Nutzholz tragen. Sie ist ziemlich fruchtbar, hat etwa 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. E., im Innern wilde Urbewohner. Städte: Haikheuso od. Howihow, Residenz des chines. Gouverneurs; Khiongtscheufu mit 200000 E., Husheong, an der Nordküste, mit 200000 E., Seehandel. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [205/0206]
Hai, Familie aus der Abtheilung der Knorpelfische, mit spindelförmigem Körper, dickem fleischigem Schwanz, die Haut ohne Schuppen, aber rauh durch seine Stacheln. Sie bewohnen alle das Meer, sind oft von sehr bedeutender Größe u. äußerst gefräßig u. räuberisch; 4 Gattungen: Eigentl. H. fisch, Hammerfisch (s. d.), Meerengel (s. d.) und Sägefisch (s. d.). Zur Gattung der eigentlichen H.e (Squalus) gehören: Der Hunds-H. (S. Canicula), 5–6' lang, mit 4 Reihen scharfer Zähne, in allen Meeren. – Der H.fisch, Menschenfresser (S. Carcharias), mit 6 Reihen Zähne in dem furchtbaren Rachen, bis 30' lang, besonders in den trop. Meeren. – Der Riesen-H. (S. maximus), gegen 40' lang, in den nördl. Meeren, nicht so gefährlich als der vorige. – Der blaue H. (S. glaucus), blau, 3' lang, im Mittelmeer besonders häufig. – Der Dorn-H. (s. d.).
Haid, Joh. Elias, geschickter Kupferstecher, geb. 1739 zu Augsburg, lieferte viele Arbeiten in schwarzer Kunst, eine Sammlung von sehr gelungenen Bildnissen damaliger Gelehrten, u. stach die von Murr übersetzte britische Zoologie sowie das Hedlingerʼsche Medaillenwerk; st. 1809 als Director der Kunstakademie zu Augsburg.
Haide, sandige unfruchtbare Ebene; im nördl. Europa häufig sich von Jütland mit mehrfacher Unterbrechung bis an die Pyrenäen hinziehend, meist von H. kraut, wohl auch mit Föhren bewachsen.
Haidekorn, s. Buchweizen.
Haidekraut, s. Ericaceae.
Haidinger, Wilh., Mineralog, geb. 1795 zu Wien, Sohn des gleichfalls als Mineralog verdienten k. k. Bergraths Karl H., bildete sich unter Mohs in Gräz und in Freiberg, bereiste den Norden u. Süden Europas, ward 1840 k. k. Bergrath an Mohs Stelle in Wien, besorgte daselbst die Aufstellung der Mineraliensammlung der Hofkammer im Münz- und Bergwesen, hielt von 1843 Vorlesungen über Mineralogie u. schrieb ein „Handbuch der bestimmenden Mineralogie“, Wien 1845. Später wurde er Mitglied der Akademie u. 1849 erster Director der neu gegründeten Geologischen Reichsanstalt. Seit 1847 gab er die „Naturwissenschaftlichen Abhandlungen“ heraus.
Haidschnucken, eine Art Schafe, besonders auf der Lüneburger Haide gezogen.
Haiducken, ursprüngl. eine Art stehender ungar. Landtruppen, denen der Fürst Stephan Bocskay nach 1605 Wohnplätze in dem Bezirke anwies, welchen sie noch inne haben u. ihnen gewisse Privilegien ertheilte. Der H.distrikt ist 18 □M. groß, ebenes Land jenseits der Theiß, mit den Flecken: Bößörmeny, Dorog, Hadhaz, Nanas, Szoboßlo, Vamospircs mit ungefähr 50000 magyar. Einw. – H. nannte man später die ungar. Gerichtsdiener und die Trabanten der Großen.
Haie (frz. häh), die Aufstellung der Soldaten in 2 Gliedern einander gegenüber.
Haimonskinder, die 4, heißt der Titel eines allbekannten Volksbuches, weil die 4 Haupthelden desselben die Söhne des Grafen Haymon von Dordogne sind. Der Stoff gehört der Karlssage an u. behandelt die weltliche Seite derselben, nämlich den Kampf Karls d. Gr. mit seinen Vasallen. Die Sage wurde im 12. Jahrh. von Huon de Villeneuve poetisch bearbeitet und bald nach Erfindung der Buchdruckerkunst in ungebundener Rede zum französ. Volksbuche. Unser deutsches Volksbuch wurde aus dem Flandrischen um 1470 durch Joh. von Soest (Singmeister Hans Grummelkut) ziemlich geistlos übersetzt, in unserm Jahrh. aber wegen seines poet. Gehaltes von Tieck. Marbach u. Simrock neu bearbeitet.
Hain, s. Hag.
Hainan, chines. Insel, durch eine ziemlich schmale Halbinsel von dem Festlande der Provinz Canton getrennt, ist etwa 900 □M. groß, mit einem Hochgebirge, dessen Ausläufer treffliches Nutzholz tragen. Sie ist ziemlich fruchtbar, hat etwa 11/2 Mill. E., im Innern wilde Urbewohner. Städte: Haikheuso od. Howihow, Residenz des chines. Gouverneurs; Khiongtscheufu mit 200000 E., Husheong, an der Nordküste, mit 200000 E., Seehandel.
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