Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Dogmatik gab er 1828 heraus; neueste Schrift: "Das Bekenntniß der evangel. Kirche in seinem Verhältnisse zu dem der röm. u. griech.", Leipzig 1853. Hahn-Hahn, Ida Gräfin, geb. 1805 zu Tressow in Mecklenburg, verlebte keine allzu frohe Jugend, heirathete 1826 einen reichen Vetter, den Grafen Friedr. Wilh. Adolf von H.-H., wurde schon 1829 von ihm geschieden u. suchte auf Reisen in Europa, Palästina u. Aegypten Trost, in der Schriftstellerei Befriedigung ihrer Ruhmliebe. Weniger ihre Gedichte, von denen nur das Lied: "Ach wenn Du wärst mein eigen, wie lieb sollt'st Du mir sein" gepriesen wird, als ihre Reiseschilderungen (Jenseits der Berge, Orientalische Briefe) und noch mehr ihre Romane (Gräfin Faustine, Sigismund Forster, Zwei Frauen, Levin u. a.) gewannen den Beifall der Salons; denn H.-H. traf darin nicht nur den seinen übertünchten Ton u. die mitunter arg verschrobenen Ansichten der vornehmen Welt, sondern sie zeigte sich auch als gedankenreiche Frau u. wußte Seelenzustände sein auszumalen. Dagegen offenbaren ihre Romane Ueberfluß einerseits an Emancipationssucht und aristokratischem Hochmuth, anderseits Mangel an schöpferischer Kraft u. Originalität. Die Geschichte ihrer zu Berlin erfolgenden Rückkehr zur kath. Kirche 1850 ist bekannt und von ihr selbst in dem Schriftchen "Von Babylon nach Jerusalem" Mainz 1851 mit großem sittlichen Freimuthe u. zugleich mit einer Herbe gegen ihre frühere religiöse Gemeinschaft geschildert, wie dieselbe bei Convertiten häufig u. natürlich ist. Von ihrer wahrhaft frommen Gesinnung zeugt das Büchlein "Unserer lieben Frau", neuestens die Dichtung "Das Jahr der Kirche", Mainz 1854, woran besonders die kleineren lyrischen Gedichte vortrefflich gefunden worden. Die Dichterin selbst hat sich im Novbr. 1852 dem Klosterleben geweiht. Hahnemann, Samuel Christian Friedr., Gründer der Homöopathie (s. d. 9, geb. 1755 zu Meißen, studierte Medizin zu Leipzig u. Wien, u. vollendete, nachdem er einige Zeit Hausarzt u. Bibliothekar heim Statthalter von Siebenbürgen gewesen, seine Studien in Erlangen. Nachdem er zu Hettstadt und Dessau prakticirt, ward er Physikus in Gommern bei Magdeburg, widmete sich aber mehr dem Studium der Chemie und der Schriftstellerei. Es erschienen damals: "Ueber Arsenikvergiftung", Leipz. 1786; "Ueber die venerischen Krankheiten", Leipz. 1789, mit Entdeckung eines neuen Quecksilberpräparats, des Mercurius solubilis Hahnemanni; "Apothekerlexikon", Lpz. 1793 bis 99. Seine Uebersetzung von Cullen's Arzneimittellehre veranlaßte ihn 1790 zu Leipzig zur Prüfung der Wirkung der Arzneimittel auf den gefunden Körper; er versuchte zuerst die China an sich selber, und ein darauf entstandener dem Wechselfieber ähnlicher Anfall führte ihn zuerst auf das Princip der Homöopathie "similia similibus curantur" (Aehnliches wird durch Aehnliches geheilt). Er begann nun wieder eifrig zu prakticiren, kurirte an verschiedenen Orten nach seiner neuen Methode u. veröffentlichte zuerst sein Princip in Hufelands Journal 1790. Dann kam 1805 sein erstes Hauptwerk: "Fragmenta de viribus medicamentorum positivis", Leipz., 2 Bde., nach seiner Niederlassung in Leipzig 1810 sein "Organon der Heilkunde", Dresden 1810, und "Reine Arzneimittellehre", 6 Bde., ebendas. 1811, 3. Aufl. 1830. Nachdem ihm 1820 das Selbstdispensiren verboten worden, folgte er einem Rufe des Herzogs Ferdinand nach Köthen mit dem Titel eines Hofrath, blieb hier bis 1835 und schrieb "Ueber die chronischen Krankheiten", Dresden u. Leipzig 1828, verheirathete sich sodann, 79 Jahre alt, zum zweitenmale mit einer jungen Französin, zog nach Paris, erfreute sich einer ausgedehnten Praxis und st. daselbst 1843. Hahnenfuß, s. Ranunkel. Hahnenschrei, im N. T. die Zeit nach Mitternacht bis zur Morgenröthe, die 3. röm. Nachtwache. Hahnenschritt, äußerliche Krankheit des Pferdes, wobei dasselbe einen oder beide Hinterschenkel ungewöhnlich hoch hebt. Hahnrei (wird aus dem bretagnischen Hannerey, Hälfte, abgeleitet), ein Mann, dessen Frau es mit Andern hält. Dogmatik gab er 1828 heraus; neueste Schrift: „Das Bekenntniß der evangel. Kirche in seinem Verhältnisse zu dem der röm. u. griech.“, Leipzig 1853. Hahn-Hahn, Ida Gräfin, geb. 1805 zu Tressow in Mecklenburg, verlebte keine allzu frohe Jugend, heirathete 1826 einen reichen Vetter, den Grafen Friedr. Wilh. Adolf von H.-H., wurde schon 1829 von ihm geschieden u. suchte auf Reisen in Europa, Palästina u. Aegypten Trost, in der Schriftstellerei Befriedigung ihrer Ruhmliebe. Weniger ihre Gedichte, von denen nur das Lied: „Ach wenn Du wärst mein eigen, wie lieb solltʼst Du mir sein“ gepriesen wird, als ihre Reiseschilderungen (Jenseits der Berge, Orientalische Briefe) und noch mehr ihre Romane (Gräfin Faustine, Sigismund Forster, Zwei Frauen, Levin u. a.) gewannen den Beifall der Salons; denn H.-H. traf darin nicht nur den seinen übertünchten Ton u. die mitunter arg verschrobenen Ansichten der vornehmen Welt, sondern sie zeigte sich auch als gedankenreiche Frau u. wußte Seelenzustände sein auszumalen. Dagegen offenbaren ihre Romane Ueberfluß einerseits an Emancipationssucht und aristokratischem Hochmuth, anderseits Mangel an schöpferischer Kraft u. Originalität. Die Geschichte ihrer zu Berlin erfolgenden Rückkehr zur kath. Kirche 1850 ist bekannt und von ihr selbst in dem Schriftchen „Von Babylon nach Jerusalem“ Mainz 1851 mit großem sittlichen Freimuthe u. zugleich mit einer Herbe gegen ihre frühere religiöse Gemeinschaft geschildert, wie dieselbe bei Convertiten häufig u. natürlich ist. Von ihrer wahrhaft frommen Gesinnung zeugt das Büchlein „Unserer lieben Frau“, neuestens die Dichtung „Das Jahr der Kirche“, Mainz 1854, woran besonders die kleineren lyrischen Gedichte vortrefflich gefunden worden. Die Dichterin selbst hat sich im Novbr. 1852 dem Klosterleben geweiht. Hahnemann, Samuel Christian Friedr., Gründer der Homöopathie (s. d. 9, geb. 1755 zu Meißen, studierte Medizin zu Leipzig u. Wien, u. vollendete, nachdem er einige Zeit Hausarzt u. Bibliothekar heim Statthalter von Siebenbürgen gewesen, seine Studien in Erlangen. Nachdem er zu Hettstadt und Dessau prakticirt, ward er Physikus in Gommern bei Magdeburg, widmete sich aber mehr dem Studium der Chemie und der Schriftstellerei. Es erschienen damals: „Ueber Arsenikvergiftung“, Leipz. 1786; „Ueber die venerischen Krankheiten“, Leipz. 1789, mit Entdeckung eines neuen Quecksilberpräparats, des Mercurius solubilis Hahnemanni; „Apothekerlexikon“, Lpz. 1793 bis 99. Seine Uebersetzung von Cullenʼs Arzneimittellehre veranlaßte ihn 1790 zu Leipzig zur Prüfung der Wirkung der Arzneimittel auf den gefunden Körper; er versuchte zuerst die China an sich selber, und ein darauf entstandener dem Wechselfieber ähnlicher Anfall führte ihn zuerst auf das Princip der Homöopathie „similia similibus curantur“ (Aehnliches wird durch Aehnliches geheilt). Er begann nun wieder eifrig zu prakticiren, kurirte an verschiedenen Orten nach seiner neuen Methode u. veröffentlichte zuerst sein Princip in Hufelands Journal 1790. Dann kam 1805 sein erstes Hauptwerk: „Fragmenta de viribus medicamentorum positivis“, Leipz., 2 Bde., nach seiner Niederlassung in Leipzig 1810 sein „Organon der Heilkunde“, Dresden 1810, und „Reine Arzneimittellehre“, 6 Bde., ebendas. 1811, 3. Aufl. 1830. Nachdem ihm 1820 das Selbstdispensiren verboten worden, folgte er einem Rufe des Herzogs Ferdinand nach Köthen mit dem Titel eines Hofrath, blieb hier bis 1835 und schrieb „Ueber die chronischen Krankheiten“, Dresden u. Leipzig 1828, verheirathete sich sodann, 79 Jahre alt, zum zweitenmale mit einer jungen Französin, zog nach Paris, erfreute sich einer ausgedehnten Praxis und st. daselbst 1843. Hahnenfuß, s. Ranunkel. Hahnenschrei, im N. T. die Zeit nach Mitternacht bis zur Morgenröthe, die 3. röm. Nachtwache. Hahnenschritt, äußerliche Krankheit des Pferdes, wobei dasselbe einen oder beide Hinterschenkel ungewöhnlich hoch hebt. 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Weniger ihre Gedichte, von denen nur das Lied: „Ach wenn Du wärst mein eigen, wie lieb solltʼst Du mir sein“ gepriesen wird, als ihre Reiseschilderungen (Jenseits der Berge, Orientalische Briefe) und noch mehr ihre Romane (Gräfin Faustine, Sigismund Forster, Zwei Frauen, Levin u. a.) gewannen den Beifall der Salons; denn H.-H. traf darin nicht nur den seinen übertünchten Ton u. die mitunter arg verschrobenen Ansichten der vornehmen Welt, sondern sie zeigte sich auch als gedankenreiche Frau u. wußte Seelenzustände sein auszumalen. Dagegen offenbaren ihre Romane Ueberfluß einerseits an Emancipationssucht und aristokratischem Hochmuth, anderseits Mangel an schöpferischer Kraft u. Originalität. Die Geschichte ihrer zu Berlin erfolgenden Rückkehr zur kath. Kirche 1850 ist bekannt und von ihr selbst in dem Schriftchen „Von Babylon nach Jerusalem“ Mainz 1851 mit großem sittlichen Freimuthe u. zugleich mit einer Herbe gegen ihre frühere religiöse Gemeinschaft geschildert, wie dieselbe bei Convertiten häufig u. natürlich ist. Von ihrer wahrhaft frommen Gesinnung zeugt das Büchlein „Unserer lieben Frau“, neuestens die Dichtung „Das Jahr der Kirche“, Mainz 1854, woran besonders die kleineren lyrischen Gedichte vortrefflich gefunden worden. Die Dichterin selbst hat sich im Novbr. 1852 dem Klosterleben geweiht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hahnemann</hi>, Samuel Christian Friedr., Gründer der Homöopathie (s. d. 9, geb. 1755 zu Meißen, studierte Medizin zu Leipzig u. Wien, u. vollendete, nachdem er einige Zeit Hausarzt u. Bibliothekar heim Statthalter von Siebenbürgen gewesen, seine Studien in Erlangen. 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Dogmatik gab er 1828 heraus; neueste Schrift: „Das Bekenntniß der evangel. Kirche in seinem Verhältnisse zu dem der röm. u. griech.“, Leipzig 1853.
Hahn-Hahn, Ida Gräfin, geb. 1805 zu Tressow in Mecklenburg, verlebte keine allzu frohe Jugend, heirathete 1826 einen reichen Vetter, den Grafen Friedr. Wilh. Adolf von H.-H., wurde schon 1829 von ihm geschieden u. suchte auf Reisen in Europa, Palästina u. Aegypten Trost, in der Schriftstellerei Befriedigung ihrer Ruhmliebe. Weniger ihre Gedichte, von denen nur das Lied: „Ach wenn Du wärst mein eigen, wie lieb solltʼst Du mir sein“ gepriesen wird, als ihre Reiseschilderungen (Jenseits der Berge, Orientalische Briefe) und noch mehr ihre Romane (Gräfin Faustine, Sigismund Forster, Zwei Frauen, Levin u. a.) gewannen den Beifall der Salons; denn H.-H. traf darin nicht nur den seinen übertünchten Ton u. die mitunter arg verschrobenen Ansichten der vornehmen Welt, sondern sie zeigte sich auch als gedankenreiche Frau u. wußte Seelenzustände sein auszumalen. Dagegen offenbaren ihre Romane Ueberfluß einerseits an Emancipationssucht und aristokratischem Hochmuth, anderseits Mangel an schöpferischer Kraft u. Originalität. Die Geschichte ihrer zu Berlin erfolgenden Rückkehr zur kath. Kirche 1850 ist bekannt und von ihr selbst in dem Schriftchen „Von Babylon nach Jerusalem“ Mainz 1851 mit großem sittlichen Freimuthe u. zugleich mit einer Herbe gegen ihre frühere religiöse Gemeinschaft geschildert, wie dieselbe bei Convertiten häufig u. natürlich ist. Von ihrer wahrhaft frommen Gesinnung zeugt das Büchlein „Unserer lieben Frau“, neuestens die Dichtung „Das Jahr der Kirche“, Mainz 1854, woran besonders die kleineren lyrischen Gedichte vortrefflich gefunden worden. Die Dichterin selbst hat sich im Novbr. 1852 dem Klosterleben geweiht.
Hahnemann, Samuel Christian Friedr., Gründer der Homöopathie (s. d. 9, geb. 1755 zu Meißen, studierte Medizin zu Leipzig u. Wien, u. vollendete, nachdem er einige Zeit Hausarzt u. Bibliothekar heim Statthalter von Siebenbürgen gewesen, seine Studien in Erlangen. Nachdem er zu Hettstadt und Dessau prakticirt, ward er Physikus in Gommern bei Magdeburg, widmete sich aber mehr dem Studium der Chemie und der Schriftstellerei. Es erschienen damals: „Ueber Arsenikvergiftung“, Leipz. 1786; „Ueber die venerischen Krankheiten“, Leipz. 1789, mit Entdeckung eines neuen Quecksilberpräparats, des Mercurius solubilis Hahnemanni; „Apothekerlexikon“, Lpz. 1793 bis 99. Seine Uebersetzung von Cullenʼs Arzneimittellehre veranlaßte ihn 1790 zu Leipzig zur Prüfung der Wirkung der Arzneimittel auf den gefunden Körper; er versuchte zuerst die China an sich selber, und ein darauf entstandener dem Wechselfieber ähnlicher Anfall führte ihn zuerst auf das Princip der Homöopathie „similia similibus curantur“ (Aehnliches wird durch Aehnliches geheilt). Er begann nun wieder eifrig zu prakticiren, kurirte an verschiedenen Orten nach seiner neuen Methode u. veröffentlichte zuerst sein Princip in Hufelands Journal 1790. Dann kam 1805 sein erstes Hauptwerk: „Fragmenta de viribus medicamentorum positivis“, Leipz., 2 Bde., nach seiner Niederlassung in Leipzig 1810 sein „Organon der Heilkunde“, Dresden 1810, und „Reine Arzneimittellehre“, 6 Bde., ebendas. 1811, 3. Aufl. 1830. Nachdem ihm 1820 das Selbstdispensiren verboten worden, folgte er einem Rufe des Herzogs Ferdinand nach Köthen mit dem Titel eines Hofrath, blieb hier bis 1835 und schrieb „Ueber die chronischen Krankheiten“, Dresden u. Leipzig 1828, verheirathete sich sodann, 79 Jahre alt, zum zweitenmale mit einer jungen Französin, zog nach Paris, erfreute sich einer ausgedehnten Praxis und st. daselbst 1843.
Hahnenfuß, s. Ranunkel.
Hahnenschrei, im N. T. die Zeit nach Mitternacht bis zur Morgenröthe, die 3. röm. Nachtwache.
Hahnenschritt, äußerliche Krankheit des Pferdes, wobei dasselbe einen oder beide Hinterschenkel ungewöhnlich hoch hebt.
Hahnrei (wird aus dem bretagnischen Hannerey, Hälfte, abgeleitet), ein Mann, dessen Frau es mit Andern hält.
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