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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Gundelfingen, bayer. Stadt unterhalb Ulm am Einfluß der Brenz in die Donau mit 3000 E.


Gundelsheim, württemberg. Stadt am Neckar unter Heilbronn mit 1100 E., Weinbau; Schloß Horneck.


Gundling, Nikol. Hieron, geb. 1671 zu Kirchen-Sittenbach bei Nürnberg, gest. 1729 zu Halle als preuß. Geheimrath, erwarb sich um die neu errichtete Universität Halle bedeutende Verdienste und wirkte neben Thomasius als Prof. des Natur- und Völkerrechts. Seine zahlreichen Werke sind vergessen. - G., Jakob Paul, Bruder des Vorigen, geb. 1673 zu Hersbruck, wurde preuß. Hof-, Kammer-, Kriegs-, geh. Oberappellations- u. Kammergerichtsrath, dazu Freiherr u. Präsident der Berliner Akademie, von König Friedrich Wilhelm aber als Hofnarr behandelt, so daß man ihm bei der Tafel einen gleichgekleideten Affen zur Seite setzte, einen Bären auf ihn hetzte u. s. w. Als G. 1731 st., ließ ihn der König zu Bornstädt in einem Weinfasse begraben.


Gundulic (-itsch), Iwan, der "Fürst der illyrischen Dichter" und Sohn des Geschichtschreibers Franz G., ward geb. 1588 zu Ragusa, verwaltete die höchsten Aemter seiner Vaterstadt u. st. 1636. Sein Heldengedicht Osman ward oft herausgeg. u. auch ins Italienische übersetzt. Als erster dramat. Dichter der Slaven dichtete G. eine Reihe von Dramen, deren Stoff zumeist aus der altklass. Welt genommen ist; endlich übersetzte er auch Tassos befreites Jerusalem in das Illyrische und glänzte als Gelehrter. Seine Söhne Franz u. Jerolim machten in österr. Diensten ihr Glück, Schischmann st. 1682 als Fürst von Ragusa.


Gundwana, Landschaft in Ostindien, 5560 #M. groß mit 31/2 Mill. E., fruchtbare Hochfläche, halb engl., halb Mahratten-Radschas gehörig, von der Nerbudda, Godawery etc. durchflossen.


Guntersblum, großherz. hess. Stadt am Rhein mit 2600 E., einer Synagoge, Weinbau.


Gurdschistan, Georgien.


Gurke (Cucumis), Pflanzengattung aus der Familie Cucurbitaceae (s. d.), in vielen Arten, besonders in den Südländern angebaut; die bei uns gewöhnlichste gemeine G. (C. sativus) enthält sehr viel Wasser, ist deßwegen schwer verdaulich, daher sie mit Gewürzen genossen wird; am gesündesten sind die eingemachten G. n.


Gurlitt, Joh. Gottfr., geb. 1754 zu Halle, gest. 1827 als Director des Johanneums in Hamburg, Verfasser einiger Schriften über alte Kunst (Mosaik, Gemmen- und Büstenkunde). - G., Louis, Neffe des Vorigen, sehr geschätzter Landschaftsmaler, lebt in Wien.


Gurlt, Ernst Friedr., geb. 1794 zu Drentkau in Schlesien, seit 1849 Direktor der Thierarzneischule in Berlin, bekannter Schriftsteller in seinem Fache; gibt mit Hartwig seit 1835 das "Magazin für die gesammte Thierheilkunde" heraus.


Gurowski, Adam, Graf, geb. 1804 bei Kalisch, nach einander poln. Revolutionär, Emigrant, Panslavist, fand sich 1845 von Rußland nicht genug bezahlt und soll sich in Amerika herumtreiben; seine literar. Thätigkeit für Rußland u. den Panslavismus ist ohne Bedeutung.


Gurwal, engl.-ostind. Provinz am Himalaja und obern Laufe des Ganges, 2000 #M. groß mit 1/2 Mill. E., wird von tributpflichtigen Häuptlingen beherrscht.


Guselhissar, Stadt in der asiat. Türkei (das alte Magnesia ad Maeandrum) mit 30000 E., Leder-, Teppich- und Baumwollefabrikation.


Gußeisen, s. Eisen, Gußstahl, s. Stahl.


Gußmauerwerk, s. Beton.


Gustation, lat.-dtsch., das Schmecken, gustus, der Geschmack.


Gustav I. (Wasa), geb. 1496, der erste König Schwedens aus dem Hause Wasa, mütterl. Seits von den Sture stammend, demnach mit den früheren königl. Linien verwandt und deßwegen Feind der Kalmarer Union, gegen welche seine ganze Verwandtschaft kämpfte u. größtentheils im Kriege od. auf dem Schafote unterging. Im J. 1519 entfloh er aus Dänemark, wohin er durch König Christian II. als Geisel gebracht worden war, landete in Schweden und


Gundelfingen, bayer. Stadt unterhalb Ulm am Einfluß der Brenz in die Donau mit 3000 E.


Gundelsheim, württemberg. Stadt am Neckar unter Heilbronn mit 1100 E., Weinbau; Schloß Horneck.


Gundling, Nikol. Hieron, geb. 1671 zu Kirchen-Sittenbach bei Nürnberg, gest. 1729 zu Halle als preuß. Geheimrath, erwarb sich um die neu errichtete Universität Halle bedeutende Verdienste und wirkte neben Thomasius als Prof. des Natur- und Völkerrechts. Seine zahlreichen Werke sind vergessen. – G., Jakob Paul, Bruder des Vorigen, geb. 1673 zu Hersbruck, wurde preuß. Hof-, Kammer-, Kriegs-, geh. Oberappellations- u. Kammergerichtsrath, dazu Freiherr u. Präsident der Berliner Akademie, von König Friedrich Wilhelm aber als Hofnarr behandelt, so daß man ihm bei der Tafel einen gleichgekleideten Affen zur Seite setzte, einen Bären auf ihn hetzte u. s. w. Als G. 1731 st., ließ ihn der König zu Bornstädt in einem Weinfasse begraben.


Gundulic (–itsch), Iwan, der „Fürst der illyrischen Dichter“ und Sohn des Geschichtschreibers Franz G., ward geb. 1588 zu Ragusa, verwaltete die höchsten Aemter seiner Vaterstadt u. st. 1636. Sein Heldengedicht Osman ward oft herausgeg. u. auch ins Italienische übersetzt. Als erster dramat. Dichter der Slaven dichtete G. eine Reihe von Dramen, deren Stoff zumeist aus der altklass. Welt genommen ist; endlich übersetzte er auch Tassos befreites Jerusalem in das Illyrische und glänzte als Gelehrter. Seine Söhne Franz u. Jerolim machten in österr. Diensten ihr Glück, Schischmann st. 1682 als Fürst von Ragusa.


Gundwana, Landschaft in Ostindien, 5560 □M. groß mit 31/2 Mill. E., fruchtbare Hochfläche, halb engl., halb Mahratten-Radschas gehörig, von der Nerbudda, Godawery etc. durchflossen.


Guntersblum, großherz. hess. Stadt am Rhein mit 2600 E., einer Synagoge, Weinbau.


Gurdschistan, Georgien.


Gurke (Cucumis), Pflanzengattung aus der Familie Cucurbitaceae (s. d.), in vielen Arten, besonders in den Südländern angebaut; die bei uns gewöhnlichste gemeine G. (C. sativus) enthält sehr viel Wasser, ist deßwegen schwer verdaulich, daher sie mit Gewürzen genossen wird; am gesündesten sind die eingemachten G. n.


Gurlitt, Joh. Gottfr., geb. 1754 zu Halle, gest. 1827 als Director des Johanneums in Hamburg, Verfasser einiger Schriften über alte Kunst (Mosaik, Gemmen- und Büstenkunde). – G., Louis, Neffe des Vorigen, sehr geschätzter Landschaftsmaler, lebt in Wien.


Gurlt, Ernst Friedr., geb. 1794 zu Drentkau in Schlesien, seit 1849 Direktor der Thierarzneischule in Berlin, bekannter Schriftsteller in seinem Fache; gibt mit Hartwig seit 1835 das „Magazin für die gesammte Thierheilkunde“ heraus.


Gurowski, Adam, Graf, geb. 1804 bei Kalisch, nach einander poln. Revolutionär, Emigrant, Panslavist, fand sich 1845 von Rußland nicht genug bezahlt und soll sich in Amerika herumtreiben; seine literar. Thätigkeit für Rußland u. den Panslavismus ist ohne Bedeutung.


Gurwal, engl.-ostind. Provinz am Himalaja und obern Laufe des Ganges, 2000 □M. groß mit 1/2 Mill. E., wird von tributpflichtigen Häuptlingen beherrscht.


Guselhissar, Stadt in der asiat. Türkei (das alte Magnesia ad Maeandrum) mit 30000 E., Leder-, Teppich- und Baumwollefabrikation.


Gußeisen, s. Eisen, Gußstahl, s. Stahl.


Gußmauerwerk, s. Béton.


Gustation, lat.-dtsch., das Schmecken, gustus, der Geschmack.


Gustav I. (Wasa), geb. 1496, der erste König Schwedens aus dem Hause Wasa, mütterl. Seits von den Sture stammend, demnach mit den früheren königl. Linien verwandt und deßwegen Feind der Kalmarer Union, gegen welche seine ganze Verwandtschaft kämpfte u. größtentheils im Kriege od. auf dem Schafote unterging. Im J. 1519 entfloh er aus Dänemark, wohin er durch König Christian II. als Geisel gebracht worden war, landete in Schweden und

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[188/0189] Gundelfingen, bayer. Stadt unterhalb Ulm am Einfluß der Brenz in die Donau mit 3000 E. Gundelsheim, württemberg. Stadt am Neckar unter Heilbronn mit 1100 E., Weinbau; Schloß Horneck. Gundling, Nikol. Hieron, geb. 1671 zu Kirchen-Sittenbach bei Nürnberg, gest. 1729 zu Halle als preuß. Geheimrath, erwarb sich um die neu errichtete Universität Halle bedeutende Verdienste und wirkte neben Thomasius als Prof. des Natur- und Völkerrechts. Seine zahlreichen Werke sind vergessen. – G., Jakob Paul, Bruder des Vorigen, geb. 1673 zu Hersbruck, wurde preuß. Hof-, Kammer-, Kriegs-, geh. Oberappellations- u. Kammergerichtsrath, dazu Freiherr u. Präsident der Berliner Akademie, von König Friedrich Wilhelm aber als Hofnarr behandelt, so daß man ihm bei der Tafel einen gleichgekleideten Affen zur Seite setzte, einen Bären auf ihn hetzte u. s. w. Als G. 1731 st., ließ ihn der König zu Bornstädt in einem Weinfasse begraben. Gundulic (–itsch), Iwan, der „Fürst der illyrischen Dichter“ und Sohn des Geschichtschreibers Franz G., ward geb. 1588 zu Ragusa, verwaltete die höchsten Aemter seiner Vaterstadt u. st. 1636. Sein Heldengedicht Osman ward oft herausgeg. u. auch ins Italienische übersetzt. Als erster dramat. Dichter der Slaven dichtete G. eine Reihe von Dramen, deren Stoff zumeist aus der altklass. Welt genommen ist; endlich übersetzte er auch Tassos befreites Jerusalem in das Illyrische und glänzte als Gelehrter. Seine Söhne Franz u. Jerolim machten in österr. Diensten ihr Glück, Schischmann st. 1682 als Fürst von Ragusa. Gundwana, Landschaft in Ostindien, 5560 □M. groß mit 31/2 Mill. E., fruchtbare Hochfläche, halb engl., halb Mahratten-Radschas gehörig, von der Nerbudda, Godawery etc. durchflossen. Guntersblum, großherz. hess. Stadt am Rhein mit 2600 E., einer Synagoge, Weinbau. Gurdschistan, Georgien. Gurke (Cucumis), Pflanzengattung aus der Familie Cucurbitaceae (s. d.), in vielen Arten, besonders in den Südländern angebaut; die bei uns gewöhnlichste gemeine G. (C. sativus) enthält sehr viel Wasser, ist deßwegen schwer verdaulich, daher sie mit Gewürzen genossen wird; am gesündesten sind die eingemachten G. n. Gurlitt, Joh. Gottfr., geb. 1754 zu Halle, gest. 1827 als Director des Johanneums in Hamburg, Verfasser einiger Schriften über alte Kunst (Mosaik, Gemmen- und Büstenkunde). – G., Louis, Neffe des Vorigen, sehr geschätzter Landschaftsmaler, lebt in Wien. Gurlt, Ernst Friedr., geb. 1794 zu Drentkau in Schlesien, seit 1849 Direktor der Thierarzneischule in Berlin, bekannter Schriftsteller in seinem Fache; gibt mit Hartwig seit 1835 das „Magazin für die gesammte Thierheilkunde“ heraus. Gurowski, Adam, Graf, geb. 1804 bei Kalisch, nach einander poln. Revolutionär, Emigrant, Panslavist, fand sich 1845 von Rußland nicht genug bezahlt und soll sich in Amerika herumtreiben; seine literar. Thätigkeit für Rußland u. den Panslavismus ist ohne Bedeutung. Gurwal, engl.-ostind. Provinz am Himalaja und obern Laufe des Ganges, 2000 □M. groß mit 1/2 Mill. E., wird von tributpflichtigen Häuptlingen beherrscht. Guselhissar, Stadt in der asiat. Türkei (das alte Magnesia ad Maeandrum) mit 30000 E., Leder-, Teppich- und Baumwollefabrikation. Gußeisen, s. Eisen, Gußstahl, s. Stahl. Gußmauerwerk, s. Béton. Gustation, lat.-dtsch., das Schmecken, gustus, der Geschmack. Gustav I. (Wasa), geb. 1496, der erste König Schwedens aus dem Hause Wasa, mütterl. Seits von den Sture stammend, demnach mit den früheren königl. Linien verwandt und deßwegen Feind der Kalmarer Union, gegen welche seine ganze Verwandtschaft kämpfte u. größtentheils im Kriege od. auf dem Schafote unterging. Im J. 1519 entfloh er aus Dänemark, wohin er durch König Christian II. als Geisel gebracht worden war, landete in Schweden und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/189>, abgerufen am 23.11.2024.