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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Explosion, muß somit unter den Bestandtheilen Salpeter u. Kohle enthalten haben; da es aber nicht durch Wasser, sondern nur durch Sand zu löschen war, so müssen noch andere Stoffe beigemischt gewesen sein. Der Gebrauch desselben bei Griechen u. Orientalen wurde durch das Schießpulver gegen Ende des 14. Jahrh. verdrängt.


Griechisches Kaiserthum, s. Byzantinisches Reich.


Griechische Sprache, die, bildet einen Zweig des indogerman. Sprachstammes, ist unter allen europ. Sprachen die am meisten entwickelte, sowohl in der Wortbildung als im Satzgefüge, jedoch ist es bisher nicht gelungen, ein streng logisches System ihrer Grammatik aufzustellen. wie dies bei der latein. geschehen ist. Sie theilte sich in 4 Dialekte: den dorischen, äolischen, jonischen und attischen, die sämmtlich in der classischen Periode als Schriftsprachen erscheinen. Der weichere und zierlichere jonische Dialekt ist in seiner älteren Form die Sprache Homers u. Hesiods, in seiner jüngern die des Herodot und Hippokrates; der äolische des Alcäus, der Sappho u. anderer Lyriker; der dorische, kräftig, aber etwas hart und breit, des Pindar und der Bukoliker, auch in einzelnen Formen der tragischen Chöre. Der attische Dialect, ein Zweig des jonischen, wurde durch Athens Stellung nach den Perserkriegen vorherrschend; durch die attischen Dichter, Redner, Geschichtschreiber und Philosophen erhielt er allgem. Geltung und bildete die Grundlage der späteren griech. Schriftsprache, die bis zum Untergange des byzantin. Reichs fortdauerte. Das Neugriechische entstand unter den Byzantinern und viele seiner dem Griechischen ganz fremden Flexionsformen beweisen, daß durch die eingewanderten Sprachen das Altgriechische zersetzt u. theilweise amalgamirt wurde. - Die grammatikalische Bearbeitung der g.n S. wurde bereits von den Alexandrinern im ganzen Umfange betrieben (sie führten auch die Accente ein), dennoch kennen wir nicht einmal die altgriech. Aussprache sicher, noch begreifen wir recht, wie die Accente mit der Prosodie verbunden wurden. In neuester Zeit haben deutsche Gelehrte (Mathiä, Buttmann, Thiersch, Bernhardy, Rost, Hermann, Curtius, Lobeck, Madvig etc.) für die griech. Grammatik am meisten gethan, deßgleichen für die Lexicographie (Schneider, Passow, Pape; deutsche Gelehrte sind auch die Hauptarbeiter an der zu Paris herauskommenden neuen Ausgabe des "Thesaurus linguae graecae" des Henricus Stephanus).


Griechische Weine, waren im Alterthume im höchsten Ansehen (Lesbier, Chier, Cyprier); im Mittelalter galt der Cyprier als der beste aller Weine, gegenwärtig wird nur der von der Insel Santorin ausgeführt. Nachlässigkeit in der Pflanzung u. Pflege des Weinstocks u. schlechte Behandlung beim Pressen u. Aufbewahren des Safts sollen die Ursache der Verkommenheit der g.n W. sein.


Griepenkerl, Friedrich Karl, geb. 1782 zu Peine, gest. 1849 als Prof. an dem Carolinum zu Braunschweig, ist der Verfasser mehrer Lehrbücher, z. B. der Logik, der Aesthetik etc. Sein Sohn Robert, geb. 1810, Prof. an der Cadettenanstalt zu Braunschweig, schrieb mehres über die deutsche Musik der Gegenwart und die Trauerspiele "Maximilian Robespierre" sowie die "Girondisten", für welche ihm weder die Historiker noch die Schauspieler danken.


Gries , fein geschrotetes Getreide (andere Wortform für Grütze).


Gries, Joh. Dietrich, geb. 1775 zu Hamburg, gest. daselbst 1842, vorzüglich geschickter Uebersetzer span. und ital. Poesien; die Uebersetzungen des Calderon und Ariosto sind Meisterwerke.


Griesbach, Joh. Jak., geb. 1745 zu Butzbach in Hessendarmstadt, gest. 1812 als Kirchenrath u. Prof. der Theologie zu Jena, bekannt durch seine Herausgabe des griech. Textes des N. T. und krit. Schriften über diesen Gegenstand.


Griffoniren, frz.-deutsch, schmieren; Griffonage (-ahsch), Geschmier.


Grille, s. Heimchen.


Grilliren, frz.-dtsch., auf dem Roste braten; die Haare des aufgeschlitzten Manchesters über einer glühenden Walze glatt sengen.


Grillparzer, Franz, einer der bedeutendsten Dichter der Gegenwart, geb.

Explosion, muß somit unter den Bestandtheilen Salpeter u. Kohle enthalten haben; da es aber nicht durch Wasser, sondern nur durch Sand zu löschen war, so müssen noch andere Stoffe beigemischt gewesen sein. Der Gebrauch desselben bei Griechen u. Orientalen wurde durch das Schießpulver gegen Ende des 14. Jahrh. verdrängt.


Griechisches Kaiserthum, s. Byzantinisches Reich.


Griechische Sprache, die, bildet einen Zweig des indogerman. Sprachstammes, ist unter allen europ. Sprachen die am meisten entwickelte, sowohl in der Wortbildung als im Satzgefüge, jedoch ist es bisher nicht gelungen, ein streng logisches System ihrer Grammatik aufzustellen. wie dies bei der latein. geschehen ist. Sie theilte sich in 4 Dialekte: den dorischen, äolischen, jonischen und attischen, die sämmtlich in der classischen Periode als Schriftsprachen erscheinen. Der weichere und zierlichere jonische Dialekt ist in seiner älteren Form die Sprache Homers u. Hesiods, in seiner jüngern die des Herodot und Hippokrates; der äolische des Alcäus, der Sappho u. anderer Lyriker; der dorische, kräftig, aber etwas hart und breit, des Pindar und der Bukoliker, auch in einzelnen Formen der tragischen Chöre. Der attische Dialect, ein Zweig des jonischen, wurde durch Athens Stellung nach den Perserkriegen vorherrschend; durch die attischen Dichter, Redner, Geschichtschreiber und Philosophen erhielt er allgem. Geltung und bildete die Grundlage der späteren griech. Schriftsprache, die bis zum Untergange des byzantin. Reichs fortdauerte. Das Neugriechische entstand unter den Byzantinern und viele seiner dem Griechischen ganz fremden Flexionsformen beweisen, daß durch die eingewanderten Sprachen das Altgriechische zersetzt u. theilweise amalgamirt wurde. – Die grammatikalische Bearbeitung der g.n S. wurde bereits von den Alexandrinern im ganzen Umfange betrieben (sie führten auch die Accente ein), dennoch kennen wir nicht einmal die altgriech. Aussprache sicher, noch begreifen wir recht, wie die Accente mit der Prosodie verbunden wurden. In neuester Zeit haben deutsche Gelehrte (Mathiä, Buttmann, Thiersch, Bernhardy, Rost, Hermann, Curtius, Lobeck, Madvig etc.) für die griech. Grammatik am meisten gethan, deßgleichen für die Lexicographie (Schneider, Passow, Pape; deutsche Gelehrte sind auch die Hauptarbeiter an der zu Paris herauskommenden neuen Ausgabe des „Thesaurus linguae graecae“ des Henricus Stephanus).


Griechische Weine, waren im Alterthume im höchsten Ansehen (Lesbier, Chier, Cyprier); im Mittelalter galt der Cyprier als der beste aller Weine, gegenwärtig wird nur der von der Insel Santorin ausgeführt. Nachlässigkeit in der Pflanzung u. Pflege des Weinstocks u. schlechte Behandlung beim Pressen u. Aufbewahren des Safts sollen die Ursache der Verkommenheit der g.n W. sein.


Griepenkerl, Friedrich Karl, geb. 1782 zu Peine, gest. 1849 als Prof. an dem Carolinum zu Braunschweig, ist der Verfasser mehrer Lehrbücher, z. B. der Logik, der Aesthetik etc. Sein Sohn Robert, geb. 1810, Prof. an der Cadettenanstalt zu Braunschweig, schrieb mehres über die deutsche Musik der Gegenwart und die Trauerspiele „Maximilian Robespierre“ sowie die „Girondisten“, für welche ihm weder die Historiker noch die Schauspieler danken.


Gries , fein geschrotetes Getreide (andere Wortform für Grütze).


Gries, Joh. Dietrich, geb. 1775 zu Hamburg, gest. daselbst 1842, vorzüglich geschickter Uebersetzer span. und ital. Poesien; die Uebersetzungen des Calderon und Ariosto sind Meisterwerke.


Griesbach, Joh. Jak., geb. 1745 zu Butzbach in Hessendarmstadt, gest. 1812 als Kirchenrath u. Prof. der Theologie zu Jena, bekannt durch seine Herausgabe des griech. Textes des N. T. und krit. Schriften über diesen Gegenstand.


Griffoniren, frz.-deutsch, schmieren; Griffonage (–ahsch), Geschmier.


Grille, s. Heimchen.


Grilliren, frz.-dtsch., auf dem Roste braten; die Haare des aufgeschlitzten Manchesters über einer glühenden Walze glatt sengen.


Grillparzer, Franz, einer der bedeutendsten Dichter der Gegenwart, geb.

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[153/0154] Explosion, muß somit unter den Bestandtheilen Salpeter u. Kohle enthalten haben; da es aber nicht durch Wasser, sondern nur durch Sand zu löschen war, so müssen noch andere Stoffe beigemischt gewesen sein. Der Gebrauch desselben bei Griechen u. Orientalen wurde durch das Schießpulver gegen Ende des 14. Jahrh. verdrängt. Griechisches Kaiserthum, s. Byzantinisches Reich. Griechische Sprache, die, bildet einen Zweig des indogerman. Sprachstammes, ist unter allen europ. Sprachen die am meisten entwickelte, sowohl in der Wortbildung als im Satzgefüge, jedoch ist es bisher nicht gelungen, ein streng logisches System ihrer Grammatik aufzustellen. wie dies bei der latein. geschehen ist. Sie theilte sich in 4 Dialekte: den dorischen, äolischen, jonischen und attischen, die sämmtlich in der classischen Periode als Schriftsprachen erscheinen. Der weichere und zierlichere jonische Dialekt ist in seiner älteren Form die Sprache Homers u. Hesiods, in seiner jüngern die des Herodot und Hippokrates; der äolische des Alcäus, der Sappho u. anderer Lyriker; der dorische, kräftig, aber etwas hart und breit, des Pindar und der Bukoliker, auch in einzelnen Formen der tragischen Chöre. Der attische Dialect, ein Zweig des jonischen, wurde durch Athens Stellung nach den Perserkriegen vorherrschend; durch die attischen Dichter, Redner, Geschichtschreiber und Philosophen erhielt er allgem. Geltung und bildete die Grundlage der späteren griech. Schriftsprache, die bis zum Untergange des byzantin. Reichs fortdauerte. Das Neugriechische entstand unter den Byzantinern und viele seiner dem Griechischen ganz fremden Flexionsformen beweisen, daß durch die eingewanderten Sprachen das Altgriechische zersetzt u. theilweise amalgamirt wurde. – Die grammatikalische Bearbeitung der g.n S. wurde bereits von den Alexandrinern im ganzen Umfange betrieben (sie führten auch die Accente ein), dennoch kennen wir nicht einmal die altgriech. Aussprache sicher, noch begreifen wir recht, wie die Accente mit der Prosodie verbunden wurden. In neuester Zeit haben deutsche Gelehrte (Mathiä, Buttmann, Thiersch, Bernhardy, Rost, Hermann, Curtius, Lobeck, Madvig etc.) für die griech. Grammatik am meisten gethan, deßgleichen für die Lexicographie (Schneider, Passow, Pape; deutsche Gelehrte sind auch die Hauptarbeiter an der zu Paris herauskommenden neuen Ausgabe des „Thesaurus linguae graecae“ des Henricus Stephanus). Griechische Weine, waren im Alterthume im höchsten Ansehen (Lesbier, Chier, Cyprier); im Mittelalter galt der Cyprier als der beste aller Weine, gegenwärtig wird nur der von der Insel Santorin ausgeführt. Nachlässigkeit in der Pflanzung u. Pflege des Weinstocks u. schlechte Behandlung beim Pressen u. Aufbewahren des Safts sollen die Ursache der Verkommenheit der g.n W. sein. Griepenkerl, Friedrich Karl, geb. 1782 zu Peine, gest. 1849 als Prof. an dem Carolinum zu Braunschweig, ist der Verfasser mehrer Lehrbücher, z. B. der Logik, der Aesthetik etc. Sein Sohn Robert, geb. 1810, Prof. an der Cadettenanstalt zu Braunschweig, schrieb mehres über die deutsche Musik der Gegenwart und die Trauerspiele „Maximilian Robespierre“ sowie die „Girondisten“, für welche ihm weder die Historiker noch die Schauspieler danken. Gries , fein geschrotetes Getreide (andere Wortform für Grütze). Gries, Joh. Dietrich, geb. 1775 zu Hamburg, gest. daselbst 1842, vorzüglich geschickter Uebersetzer span. und ital. Poesien; die Uebersetzungen des Calderon und Ariosto sind Meisterwerke. Griesbach, Joh. Jak., geb. 1745 zu Butzbach in Hessendarmstadt, gest. 1812 als Kirchenrath u. Prof. der Theologie zu Jena, bekannt durch seine Herausgabe des griech. Textes des N. T. und krit. Schriften über diesen Gegenstand. Griffoniren, frz.-deutsch, schmieren; Griffonage (–ahsch), Geschmier. Grille, s. Heimchen. Grilliren, frz.-dtsch., auf dem Roste braten; die Haare des aufgeschlitzten Manchesters über einer glühenden Walze glatt sengen. Grillparzer, Franz, einer der bedeutendsten Dichter der Gegenwart, geb.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/154>, abgerufen am 23.11.2024.