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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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bedeutendstes Werk: "Matheseos universalis Elementa", Leyden 1727.


Gravesend (Grohwsend), engl. Stadt an der Themse, 4 Ml. von London mit 16900 E., wichtigem Hafen, Seebädern; in der Umgegend starker Gemüsebau.


Gravidität, lat.-deutsch, Schwere; Schwangerschaft.


Graviren, mit Grabstichel oder (bei geschnittenen Steinen) mit dem Schleifrad zeichnen. Graveur (-wöhr), Künstler mit dem Grabstichel, namentl. Stempel-, Wappenschneider etc. - G. (vom latein. grave, schwer), erschweren.


Gravität, Würde; persönl. Wichtigkeit. Gewicht; g.isch, würdevoll.


Gravitation, allgemeine Schwere; die Erscheinung, daß alle Körper, selbst die Gestirne, auf jede Entfernung eine gegenseitig anziehende Wirkung auf einander ausüben, wurde schon vor Newton erkannt, doch erst von diesem in ihrer Allgemeinheit u. nach ihren Gesetzen erforscht, daß die Kraft dieser Anziehung sich proportional verhalte zur Masse der sich anziehenden Körper, dagegen in umgekehrtem Verhältniß stehe mit dem Quadrat der Entfernungen derselben von einander. Aus diesem Gesetze werden die Erscheinungen bei dem Falle irdischer Körper, die Bewegungen der Planeten u. Kometen um die Sonne, der Monde um die Planeten, die Schwankungen der Erdachse, die Ungleichheiten des Mondlaufs, die Störungen der Planetenbahnen etc. erklärt, deßgleichen die Verschiedenheit der Schwere in verschiedenen Breiten, Ebbe und Flut etc. Bei der Bewegung der Himmelskörper wirkt indeß nicht allein die allgem. Schwerkraft, sonst würden sie in gerader Linie der Sonne etc. zufallen, sondern noch eine andere, seitlich wirkende Kraft, die Tangentialkraft, und erst aus der vereinten Wirkung beider erfolgt die krummlinige Bewegung dieser Himmelskörper. - Gravitiren, Schwerkraft äußern, nach etwas hinstreben.


Gravure (frz. -wühr), Stich in Kupfer, Stahl etc.


Gray (frz. Gräh), Stadt in der Franchecomte, im heutigen Ober-Saone-Departem. an der Saone gelegen mit 7200 E., Wachsbleichereien, Gerbereien, Fabriken in Tuch, Nägel; Eisenhämmer, Getreide- und Weinhandel. G. ist die Niederlage der Erzeugnisse Südfrankreichs, deren Weiterfuhr früher 86000 Pferde beschäftigte; Dampfschiffahrt.


Gray (engl. Greh), Johanna, s. Grey.


Gray, Thomas, engl. Dichter, geb. 1716 zu London, gest. 1771 als Prof. der Geschichte zu Cambridge. Er war mit Horace Walpole in Italien und schrieb "Briefe aus Italien" voll malerischer Schilderungen. Seine nicht zahlreichen Gedichte, unter denen die Oden und die vielfach übersetzte, von Gotter am besten nachgebildete "Elegie auf einem Dorfkirchhof" besonders gepriesen wurden, übersetzte C. W. Müller, Leipzig 1776. Gesammtausgabe, 2. Aufl. London 1819, 2 B.


Grazie, entspricht etwa dem Worte: Huld der Minnesänger und unserer: Holdseligkeit und bezeichnet eine Eigenschaft der menschl. Gestalt u. aller Bewegungen derselben, welche besonders dem Weibe eigen ist, Anmuth, Liebreiz und Würde zugleich in sich faßt u. als Vereinigung des Schönen mit dem Erhabenen in der Kunst aufgefaßt wird.


Grazien, den Charitinen, Huldgöttinen der Griechen entsprechend, sind die Personificationen der innigen Durchdringung leiblicher u. geistiger Schönheit, der Anmuth und Reize des Schönen, des Schmuckes u. Putzes. Mythologisch erscheinen sie als Töchter des Zeus und der Eurynome oder des Dyonisos und der Aphrodite, bei Homer als Begleiterinen der Liebesgöttin, bei Hesiod, Pindar u. a. als 3 Jungfrauen: Aglaja (Glanz), Thalia (die Blühende) u. Euphrosyne (Heiterkeit); früher bekleidet, später unbekleidet mit verschiedener Stellung u. verschiedenen Symbolen dargestellt. Antike Gruppe der G. im Palast Ruspoli zu Rom.


Grecourt (Grekuhr), Jean Baptiste Jos. Villaret de, geb. 1684 zu Tours, vertauschte ein Canonicat an der Martinskirche seiner Vaterstadt gegen den Ruf eines Schöngeistes und gegen ein lüderliches Leben beim Herzog von Aiguillon und st. 1743. Seinen durch Schmutz berüchtigten Briefen, Erzählungen,

bedeutendstes Werk: „Matheseos universalis Elementa“, Leyden 1727.


Gravesend (Grohwsend), engl. Stadt an der Themse, 4 Ml. von London mit 16900 E., wichtigem Hafen, Seebädern; in der Umgegend starker Gemüsebau.


Gravidität, lat.-deutsch, Schwere; Schwangerschaft.


Graviren, mit Grabstichel oder (bei geschnittenen Steinen) mit dem Schleifrad zeichnen. Graveur (–wöhr), Künstler mit dem Grabstichel, namentl. Stempel-, Wappenschneider etc. – G. (vom latein. grave, schwer), erschweren.


Gravität, Würde; persönl. Wichtigkeit. Gewicht; g.isch, würdevoll.


Gravitation, allgemeine Schwere; die Erscheinung, daß alle Körper, selbst die Gestirne, auf jede Entfernung eine gegenseitig anziehende Wirkung auf einander ausüben, wurde schon vor Newton erkannt, doch erst von diesem in ihrer Allgemeinheit u. nach ihren Gesetzen erforscht, daß die Kraft dieser Anziehung sich proportional verhalte zur Masse der sich anziehenden Körper, dagegen in umgekehrtem Verhältniß stehe mit dem Quadrat der Entfernungen derselben von einander. Aus diesem Gesetze werden die Erscheinungen bei dem Falle irdischer Körper, die Bewegungen der Planeten u. Kometen um die Sonne, der Monde um die Planeten, die Schwankungen der Erdachse, die Ungleichheiten des Mondlaufs, die Störungen der Planetenbahnen etc. erklärt, deßgleichen die Verschiedenheit der Schwere in verschiedenen Breiten, Ebbe und Flut etc. Bei der Bewegung der Himmelskörper wirkt indeß nicht allein die allgem. Schwerkraft, sonst würden sie in gerader Linie der Sonne etc. zufallen, sondern noch eine andere, seitlich wirkende Kraft, die Tangentialkraft, und erst aus der vereinten Wirkung beider erfolgt die krummlinige Bewegung dieser Himmelskörper. – Gravitiren, Schwerkraft äußern, nach etwas hinstreben.


Gravure (frz. –wühr), Stich in Kupfer, Stahl etc.


Gray (frz. Gräh), Stadt in der Franchecomté, im heutigen Ober-Saône-Departem. an der Saône gelegen mit 7200 E., Wachsbleichereien, Gerbereien, Fabriken in Tuch, Nägel; Eisenhämmer, Getreide- und Weinhandel. G. ist die Niederlage der Erzeugnisse Südfrankreichs, deren Weiterfuhr früher 86000 Pferde beschäftigte; Dampfschiffahrt.


Gray (engl. Greh), Johanna, s. Grey.


Gray, Thomas, engl. Dichter, geb. 1716 zu London, gest. 1771 als Prof. der Geschichte zu Cambridge. Er war mit Horace Walpole in Italien und schrieb „Briefe aus Italien“ voll malerischer Schilderungen. Seine nicht zahlreichen Gedichte, unter denen die Oden und die vielfach übersetzte, von Gotter am besten nachgebildete „Elegie auf einem Dorfkirchhof“ besonders gepriesen wurden, übersetzte C. W. Müller, Leipzig 1776. Gesammtausgabe, 2. Aufl. London 1819, 2 B.


Grazie, entspricht etwa dem Worte: Huld der Minnesänger und unserer: Holdseligkeit und bezeichnet eine Eigenschaft der menschl. Gestalt u. aller Bewegungen derselben, welche besonders dem Weibe eigen ist, Anmuth, Liebreiz und Würde zugleich in sich faßt u. als Vereinigung des Schönen mit dem Erhabenen in der Kunst aufgefaßt wird.


Grazien, den Charitinen, Huldgöttinen der Griechen entsprechend, sind die Personificationen der innigen Durchdringung leiblicher u. geistiger Schönheit, der Anmuth und Reize des Schönen, des Schmuckes u. Putzes. Mythologisch erscheinen sie als Töchter des Zeus und der Eurynome oder des Dyonisos und der Aphrodite, bei Homer als Begleiterinen der Liebesgöttin, bei Hesiod, Pindar u. a. als 3 Jungfrauen: Aglaja (Glanz), Thalia (die Blühende) u. Euphrosyne (Heiterkeit); früher bekleidet, später unbekleidet mit verschiedener Stellung u. verschiedenen Symbolen dargestellt. Antike Gruppe der G. im Palast Ruspoli zu Rom.


Grécourt (Grekuhr), Jean Baptiste Jos. Villaret de, geb. 1684 zu Tours, vertauschte ein Canonicat an der Martinskirche seiner Vaterstadt gegen den Ruf eines Schöngeistes und gegen ein lüderliches Leben beim Herzog von Aiguillon und st. 1743. Seinen durch Schmutz berüchtigten Briefen, Erzählungen,

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[130/0131] bedeutendstes Werk: „Matheseos universalis Elementa“, Leyden 1727. Gravesend (Grohwsend), engl. Stadt an der Themse, 4 Ml. von London mit 16900 E., wichtigem Hafen, Seebädern; in der Umgegend starker Gemüsebau. Gravidität, lat.-deutsch, Schwere; Schwangerschaft. Graviren, mit Grabstichel oder (bei geschnittenen Steinen) mit dem Schleifrad zeichnen. Graveur (–wöhr), Künstler mit dem Grabstichel, namentl. Stempel-, Wappenschneider etc. – G. (vom latein. grave, schwer), erschweren. Gravität, Würde; persönl. Wichtigkeit. Gewicht; g.isch, würdevoll. Gravitation, allgemeine Schwere; die Erscheinung, daß alle Körper, selbst die Gestirne, auf jede Entfernung eine gegenseitig anziehende Wirkung auf einander ausüben, wurde schon vor Newton erkannt, doch erst von diesem in ihrer Allgemeinheit u. nach ihren Gesetzen erforscht, daß die Kraft dieser Anziehung sich proportional verhalte zur Masse der sich anziehenden Körper, dagegen in umgekehrtem Verhältniß stehe mit dem Quadrat der Entfernungen derselben von einander. Aus diesem Gesetze werden die Erscheinungen bei dem Falle irdischer Körper, die Bewegungen der Planeten u. Kometen um die Sonne, der Monde um die Planeten, die Schwankungen der Erdachse, die Ungleichheiten des Mondlaufs, die Störungen der Planetenbahnen etc. erklärt, deßgleichen die Verschiedenheit der Schwere in verschiedenen Breiten, Ebbe und Flut etc. Bei der Bewegung der Himmelskörper wirkt indeß nicht allein die allgem. Schwerkraft, sonst würden sie in gerader Linie der Sonne etc. zufallen, sondern noch eine andere, seitlich wirkende Kraft, die Tangentialkraft, und erst aus der vereinten Wirkung beider erfolgt die krummlinige Bewegung dieser Himmelskörper. – Gravitiren, Schwerkraft äußern, nach etwas hinstreben. Gravure (frz. –wühr), Stich in Kupfer, Stahl etc. Gray (frz. Gräh), Stadt in der Franchecomté, im heutigen Ober-Saône-Departem. an der Saône gelegen mit 7200 E., Wachsbleichereien, Gerbereien, Fabriken in Tuch, Nägel; Eisenhämmer, Getreide- und Weinhandel. G. ist die Niederlage der Erzeugnisse Südfrankreichs, deren Weiterfuhr früher 86000 Pferde beschäftigte; Dampfschiffahrt. Gray (engl. Greh), Johanna, s. Grey. Gray, Thomas, engl. Dichter, geb. 1716 zu London, gest. 1771 als Prof. der Geschichte zu Cambridge. Er war mit Horace Walpole in Italien und schrieb „Briefe aus Italien“ voll malerischer Schilderungen. Seine nicht zahlreichen Gedichte, unter denen die Oden und die vielfach übersetzte, von Gotter am besten nachgebildete „Elegie auf einem Dorfkirchhof“ besonders gepriesen wurden, übersetzte C. W. Müller, Leipzig 1776. Gesammtausgabe, 2. Aufl. London 1819, 2 B. Grazie, entspricht etwa dem Worte: Huld der Minnesänger und unserer: Holdseligkeit und bezeichnet eine Eigenschaft der menschl. Gestalt u. aller Bewegungen derselben, welche besonders dem Weibe eigen ist, Anmuth, Liebreiz und Würde zugleich in sich faßt u. als Vereinigung des Schönen mit dem Erhabenen in der Kunst aufgefaßt wird. Grazien, den Charitinen, Huldgöttinen der Griechen entsprechend, sind die Personificationen der innigen Durchdringung leiblicher u. geistiger Schönheit, der Anmuth und Reize des Schönen, des Schmuckes u. Putzes. Mythologisch erscheinen sie als Töchter des Zeus und der Eurynome oder des Dyonisos und der Aphrodite, bei Homer als Begleiterinen der Liebesgöttin, bei Hesiod, Pindar u. a. als 3 Jungfrauen: Aglaja (Glanz), Thalia (die Blühende) u. Euphrosyne (Heiterkeit); früher bekleidet, später unbekleidet mit verschiedener Stellung u. verschiedenen Symbolen dargestellt. Antike Gruppe der G. im Palast Ruspoli zu Rom. Grécourt (Grekuhr), Jean Baptiste Jos. Villaret de, geb. 1684 zu Tours, vertauschte ein Canonicat an der Martinskirche seiner Vaterstadt gegen den Ruf eines Schöngeistes und gegen ein lüderliches Leben beim Herzog von Aiguillon und st. 1743. Seinen durch Schmutz berüchtigten Briefen, Erzählungen,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/131>, abgerufen am 25.11.2024.