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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Schwämme und große Esel; Reste aus der Zeit der Phönicier.


Gozzoli, Benozzo, berühmter Maler der florentin. Schule, geb. 1406 zu Florenz, gest. 1485, Schüler Fiesole's, schmückte seine Darstellungen biblischer Geschichten mit einer reichen landschaftlichen Umgebung. Zu seinen schönsten Werken gehören die 23 großen alttestamentlichen Bilder im Campo Santo zu Pisa, u. die hl. drei Könige im Palast Riccardi zu Florenz.


Graaf, Regner de, geb. 1641, gest. 1673, holländ. Arzt, nach dem die G.'schen Bläschen benannt sind (s. Eierstock).


Graal od. Gral, der heil., ist nach einer tiefsinnigen (von den Dichtern des Mittelalters, namentl. aber am genialsten von Wolfram v. Eschenbach (s. d.) behandelten) Sage die Schüssel des hl. Abendmahls, in welcher bei der Kreuzigung Joseph von Arimathia das Blut aus der Seitenwunde aufgefangen habe; sie ist aus einem einzigen Edelsteine geformt u. wird in einer Kirche auf dem hl. Berge (Monsalratsch) aufbewahrt; wunderbare Kräfte gehen von dem hl. G. aus, er geschweigt alle Wünsche denen, die ihn mit reinem H erzen schauen, verleiht ewige Jugend u. Gottes Gnade; alljährlich am Charfreitage empfängt er neue Kräfte, wenn eine weiße Taube eine leuchtende Hostie hernieder bringt; ein Kreis auserwählter Ritter (Templeisen) mit einer ins Haar geschnittenen Krone (Tonsur) dient und kämpft für ihn. Die Geschichte vom hl. G. ist gleichsam die epische Fortsetzung der Apokryphen des neuen Testaments.


Grabbe, Dietrich Christian, Trauerspieldichter, in dessen Stücken sich das Trauerspiel seines eigenen Lebens voll ungebändigter stürmischer Kraft u. trostloser Zerrissenheit des Gemüthes spiegelte, wurde geb. 1801 zu Detmold, schlecht erzogen, 1824 Advokat, dann Auditor, lebte vorübergehend zu Frankfurt a. M., länger in Düsseldorf, wo er bei Immermann freundliche Aufnahme fand u. st. 1836 zu Detmold. Die Helden seiner Stücke (Herzog von Gothland 1820, Don Juan u. Faust 1829, Friedrich Barbarossa 1829, Heinrich VI. 1830, Napoleon oder die 100 Tage 1831, Hannibal 1834, Herrmannsschlacht, herausgeg. 1838) sind eiserne Hünen voll wilden Zornes u. Herbheit und moderne Schwächlinge zugleich, die einen Halt in sich kaum finden wollen, geschweige finden. Die Trauerspiele sind unbrauchbar für die Bühne, die frühern in Jamben, die spätern in kraftvoller Prosa abgefaßt.


Grabe, Flächenmaß im Tyrol = 248,3 Wiener Klafter.


Grabeau (-boh), der Abfall bei trockenen Waaren; Grabelage (-blahsch), das Sieben solcher Waaren.


Graben, die künstliche Vertiefung vor Festungswerken, 24-32' tief, 60-120' breit; die innere Seite heißt die Scarpe, die äußere die Contrescarpe; wo möglich, wird der G. mit Wasser gefüllt, das durch Schutzfallen u. Dämme im Niveau erhalten wird. Die Bestreichung des G.s geschieht durch besondere Werke: Faussebraie, Caponieren, Tenaille.


Graberg von Hemsö, Jak., schwed. Geograph und Statistiker, geb. 1776, war bis 1828 Handelsconsul, u. st. 1847 zu Florenz; schrieb eine Theorie der Statistik, einen geograph.-statist. Versuch über die Regentschaft Algier, deßgleichen über Marokko etc.


Grabfeld, altdeutscher Gau in Franken, später unter den Grafen von Henneberg, den Bisthümern Bamberg und Würzburg stehend.


Grabkäfer (Scarites), Käfergattung aus der Abtheilung der Pentameren, mit verlängertem Körper, halbmondförmigem od. herzförmigem Brustschild u. schnurförmigen Fühlern. Sie sind meist schwarz u. halten sich in warmen, sonnigen Gegenden auf, wo sie sich Höhlen graben; hauptsächlich im südl. Europa.


Grabow, mecklenb.-schwerinsche Stadt an der Elbe, mit 5900 E., Tuchfabrikation. - G., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 1500 E.


Grabowski, Namen vieler adeligen poln. Familien. Literarisch bekannt wurden: Ambros G., geb. 1782, Buchhändler in Krakau, Quellensammler für Polens Staats- und Kulturgeschichte. - Michael G., Volhynier, ist Romanschriftsteller und Kritiker.


Grabstichel, das stählerne Werkzeug

Schwämme und große Esel; Reste aus der Zeit der Phönicier.


Gozzoli, Benozzo, berühmter Maler der florentin. Schule, geb. 1406 zu Florenz, gest. 1485, Schüler Fiesoleʼs, schmückte seine Darstellungen biblischer Geschichten mit einer reichen landschaftlichen Umgebung. Zu seinen schönsten Werken gehören die 23 großen alttestamentlichen Bilder im Campo Santo zu Pisa, u. die hl. drei Könige im Palast Riccardi zu Florenz.


Graaf, Regner de, geb. 1641, gest. 1673, holländ. Arzt, nach dem die G.ʼschen Bläschen benannt sind (s. Eierstock).


Graal od. Gral, der heil., ist nach einer tiefsinnigen (von den Dichtern des Mittelalters, namentl. aber am genialsten von Wolfram v. Eschenbach (s. d.) behandelten) Sage die Schüssel des hl. Abendmahls, in welcher bei der Kreuzigung Joseph von Arimathia das Blut aus der Seitenwunde aufgefangen habe; sie ist aus einem einzigen Edelsteine geformt u. wird in einer Kirche auf dem hl. Berge (Monsalratsch) aufbewahrt; wunderbare Kräfte gehen von dem hl. G. aus, er geschweigt alle Wünsche denen, die ihn mit reinem H erzen schauen, verleiht ewige Jugend u. Gottes Gnade; alljährlich am Charfreitage empfängt er neue Kräfte, wenn eine weiße Taube eine leuchtende Hostie hernieder bringt; ein Kreis auserwählter Ritter (Templeisen) mit einer ins Haar geschnittenen Krone (Tonsur) dient und kämpft für ihn. Die Geschichte vom hl. G. ist gleichsam die epische Fortsetzung der Apokryphen des neuen Testaments.


Grabbe, Dietrich Christian, Trauerspieldichter, in dessen Stücken sich das Trauerspiel seines eigenen Lebens voll ungebändigter stürmischer Kraft u. trostloser Zerrissenheit des Gemüthes spiegelte, wurde geb. 1801 zu Detmold, schlecht erzogen, 1824 Advokat, dann Auditor, lebte vorübergehend zu Frankfurt a. M., länger in Düsseldorf, wo er bei Immermann freundliche Aufnahme fand u. st. 1836 zu Detmold. Die Helden seiner Stücke (Herzog von Gothland 1820, Don Juan u. Faust 1829, Friedrich Barbarossa 1829, Heinrich VI. 1830, Napoleon oder die 100 Tage 1831, Hannibal 1834, Herrmannsschlacht, herausgeg. 1838) sind eiserne Hünen voll wilden Zornes u. Herbheit und moderne Schwächlinge zugleich, die einen Halt in sich kaum finden wollen, geschweige finden. Die Trauerspiele sind unbrauchbar für die Bühne, die frühern in Jamben, die spätern in kraftvoller Prosa abgefaßt.


Grabe, Flächenmaß im Tyrol = 248,3 Wiener Klafter.


Grabeau (–boh), der Abfall bei trockenen Waaren; Grabelage (–blahsch), das Sieben solcher Waaren.


Graben, die künstliche Vertiefung vor Festungswerken, 24–32' tief, 60–120' breit; die innere Seite heißt die Scarpe, die äußere die Contrescarpe; wo möglich, wird der G. mit Wasser gefüllt, das durch Schutzfallen u. Dämme im Niveau erhalten wird. Die Bestreichung des G.s geschieht durch besondere Werke: Faussebraie, Caponiéren, Tenaille.


Graberg von Hemsö, Jak., schwed. Geograph und Statistiker, geb. 1776, war bis 1828 Handelsconsul, u. st. 1847 zu Florenz; schrieb eine Theorie der Statistik, einen geograph.-statist. Versuch über die Regentschaft Algier, deßgleichen über Marokko etc.


Grabfeld, altdeutscher Gau in Franken, später unter den Grafen von Henneberg, den Bisthümern Bamberg und Würzburg stehend.


Grabkäfer (Scarites), Käfergattung aus der Abtheilung der Pentameren, mit verlängertem Körper, halbmondförmigem od. herzförmigem Brustschild u. schnurförmigen Fühlern. Sie sind meist schwarz u. halten sich in warmen, sonnigen Gegenden auf, wo sie sich Höhlen graben; hauptsächlich im südl. Europa.


Grabow, mecklenb.-schwerinsche Stadt an der Elbe, mit 5900 E., Tuchfabrikation. – G., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 1500 E.


Grabowski, Namen vieler adeligen poln. Familien. Literarisch bekannt wurden: Ambros G., geb. 1782, Buchhändler in Krakau, Quellensammler für Polens Staats- und Kulturgeschichte. – Michael G., Volhynier, ist Romanschriftsteller und Kritiker.


Grabstichel, das stählerne Werkzeug

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[119/0120] Schwämme und große Esel; Reste aus der Zeit der Phönicier. Gozzoli, Benozzo, berühmter Maler der florentin. Schule, geb. 1406 zu Florenz, gest. 1485, Schüler Fiesoleʼs, schmückte seine Darstellungen biblischer Geschichten mit einer reichen landschaftlichen Umgebung. Zu seinen schönsten Werken gehören die 23 großen alttestamentlichen Bilder im Campo Santo zu Pisa, u. die hl. drei Könige im Palast Riccardi zu Florenz. Graaf, Regner de, geb. 1641, gest. 1673, holländ. Arzt, nach dem die G.ʼschen Bläschen benannt sind (s. Eierstock). Graal od. Gral, der heil., ist nach einer tiefsinnigen (von den Dichtern des Mittelalters, namentl. aber am genialsten von Wolfram v. Eschenbach (s. d.) behandelten) Sage die Schüssel des hl. Abendmahls, in welcher bei der Kreuzigung Joseph von Arimathia das Blut aus der Seitenwunde aufgefangen habe; sie ist aus einem einzigen Edelsteine geformt u. wird in einer Kirche auf dem hl. Berge (Monsalratsch) aufbewahrt; wunderbare Kräfte gehen von dem hl. G. aus, er geschweigt alle Wünsche denen, die ihn mit reinem H erzen schauen, verleiht ewige Jugend u. Gottes Gnade; alljährlich am Charfreitage empfängt er neue Kräfte, wenn eine weiße Taube eine leuchtende Hostie hernieder bringt; ein Kreis auserwählter Ritter (Templeisen) mit einer ins Haar geschnittenen Krone (Tonsur) dient und kämpft für ihn. Die Geschichte vom hl. G. ist gleichsam die epische Fortsetzung der Apokryphen des neuen Testaments. Grabbe, Dietrich Christian, Trauerspieldichter, in dessen Stücken sich das Trauerspiel seines eigenen Lebens voll ungebändigter stürmischer Kraft u. trostloser Zerrissenheit des Gemüthes spiegelte, wurde geb. 1801 zu Detmold, schlecht erzogen, 1824 Advokat, dann Auditor, lebte vorübergehend zu Frankfurt a. M., länger in Düsseldorf, wo er bei Immermann freundliche Aufnahme fand u. st. 1836 zu Detmold. Die Helden seiner Stücke (Herzog von Gothland 1820, Don Juan u. Faust 1829, Friedrich Barbarossa 1829, Heinrich VI. 1830, Napoleon oder die 100 Tage 1831, Hannibal 1834, Herrmannsschlacht, herausgeg. 1838) sind eiserne Hünen voll wilden Zornes u. Herbheit und moderne Schwächlinge zugleich, die einen Halt in sich kaum finden wollen, geschweige finden. Die Trauerspiele sind unbrauchbar für die Bühne, die frühern in Jamben, die spätern in kraftvoller Prosa abgefaßt. Grabe, Flächenmaß im Tyrol = 248,3 Wiener Klafter. Grabeau (–boh), der Abfall bei trockenen Waaren; Grabelage (–blahsch), das Sieben solcher Waaren. Graben, die künstliche Vertiefung vor Festungswerken, 24–32' tief, 60–120' breit; die innere Seite heißt die Scarpe, die äußere die Contrescarpe; wo möglich, wird der G. mit Wasser gefüllt, das durch Schutzfallen u. Dämme im Niveau erhalten wird. Die Bestreichung des G.s geschieht durch besondere Werke: Faussebraie, Caponiéren, Tenaille. Graberg von Hemsö, Jak., schwed. Geograph und Statistiker, geb. 1776, war bis 1828 Handelsconsul, u. st. 1847 zu Florenz; schrieb eine Theorie der Statistik, einen geograph.-statist. Versuch über die Regentschaft Algier, deßgleichen über Marokko etc. Grabfeld, altdeutscher Gau in Franken, später unter den Grafen von Henneberg, den Bisthümern Bamberg und Würzburg stehend. Grabkäfer (Scarites), Käfergattung aus der Abtheilung der Pentameren, mit verlängertem Körper, halbmondförmigem od. herzförmigem Brustschild u. schnurförmigen Fühlern. Sie sind meist schwarz u. halten sich in warmen, sonnigen Gegenden auf, wo sie sich Höhlen graben; hauptsächlich im südl. Europa. Grabow, mecklenb.-schwerinsche Stadt an der Elbe, mit 5900 E., Tuchfabrikation. – G., preuß. Stadt im Reg.-Bez. Posen mit 1500 E. Grabowski, Namen vieler adeligen poln. Familien. Literarisch bekannt wurden: Ambros G., geb. 1782, Buchhändler in Krakau, Quellensammler für Polens Staats- und Kulturgeschichte. – Michael G., Volhynier, ist Romanschriftsteller und Kritiker. Grabstichel, das stählerne Werkzeug

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/120>, abgerufen am 26.11.2024.