Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

beim deutschen Bundestage, 1854 außerordentlicher Botschafter in Wien zur Unterhandlung wegen der 4 Punkte in der oriental. Frage, welche im Jan. 1855 von Rußland mindestens scheinbar angenommen wurden.


Gosen, ägypt. Landschaft in Unterägypten, zwischen dem Nil u. der Wüste Etham, von Joseph seinen Brüdern u. deren Nachkommen angewiesen.


Gosen, die Hofhandelsleute in Rußland.


Goslar, hannövr. Stadt am Rammels berge und an der Gose mit 7900 E, Bergamt, Bergbau auf Blei, Kupfer und Silber, Bierbrauereien, Produktenhandel. G. soll von Heinrich I. gegründet worden sein, wurde frühe Reichsstadt, sah mehre glänzende Reichstage, wurde Hansestadt, kam im Laufe der Zeit wie die andern Städte herunter, wurde 1802 preuß., 1808 westfäl., 1815 hannöverisch.


Gosport, engl. feste Hafenstadt bei Portsmouth mit 24000 E., Schiffswerften und Marinemagazinen.


Gossec, Franc. Jos., franz. Componist. geb. 1733 zu Vergnies, ging 1751 nach Paris, ward Orchesterdirigent unter Rameau u. beim Prinzen Conde, später Direktor der Gesangschule Breteuil's, in der Revolution Kapellmeister der Nationalgarde, seit 1795 neben Mehul und Cherubini Oberaufseher des Conservatoriums und Professor; st. 1829. Außer seinen Opern componirte er auch die Hymne auf die Vernunft und die Apotheose Voltaire's, u. schrieb die "Methode de chant du Conservatoire" 1804.


Gosselin (Goßläng), Pascal Franc. Jos., geb. 1751, gest. 1830, französ. Geograph, besonders verdient um die Darstellung der geograph. Kenntnisse der Alten.


Goszcynski, Severin, geb. 1806 in der Ukraine, poln. Dichter, nahm 1830 an der poln. Revolution Theil u. lebt seitdem im Exil.


Gotha, Hauptstadt des Fürstenthums G., seit 1826 zu Koburg-G. gehörig, an der thüring. Eisenbahn, hat 15500 E., Schloß mit schönen Sammlungen, Sternwarte, Gymnasium etc., Fabriken in Porzellan, lackirten Waaren, Tuch etc.; Buchhandlung von Justus Perthes. - G. blieb 1547 der Albertinischen Linie (s. Sachsen), theilte sich aber wiederholt; 1825 st. die goth. Linie aus, worauf G. größtentheils an Koburg, Altenburg an Hildburghausen kam.


Gothaer, wird seit 1849 diejenige Partei genannt, welche Oesterreich von Deutschland ausschließen und an die Spitze des Restes Preußen stellen möchte; vergl. Dahlmann, Gagern etc.


Gothen, mächtiger german. Volksstamm, werden in neuester Zeit mit den Geten in Verbindung gebracht, welche in den Tagen Herodots jenseits der untern Donau wohnten. Unter den ersten röm. Kaisern erscheinen sie an der untern Weichsel angesessen und um 13 n. Chr. im Kampfe gegen Marobod; von da verbreiten sie sich im 3. Jahrh. bis an die Donaumündungen und sind fast im ununterbrochenen Kampfe gegen die Römer begriffen. Kaiser Decius fiel 251 im Kampfe gegen sie, als sie in Mösien eingefallen waren; sie verschafften sich sogar eine Flotte auf dem schwarzen Meere, verheerten die griech. Küsten und Inseln, wurden aber seit 270 zurückgetrieben. Um 350 n. Chr. erstreckte sich ihr Reich von der Ostsee bis zum schwarzen Meere u. zur untern Donau; sie hatten erbl. Könige aus dem Hause der Amaler und Balten und waren die ersten Germanen, welche das Christenthum (Arianismus) annahmen; um 370 übersetzte ein goth. Bischof Ulfila die Bibel in das Gothische, in deren Fragmenten uns das älteste schriftliche Denkmal der deutschen Sprache erhalten ist. Aus unbekannten Ursachen theilte sich das große Reich 369 in das der Terwingen oder Westgothen und der Greutungen oder Ostgothen. Als der König der letztern, Athanarich, beide Völker beherrschte, traf sie 375 der Stoß der aus Asien an die Wolga gewanderten Hunnen; sie konnten nicht widerstehen und die Westgothen wichen theilweise in das Karpathengebirge, während andere bei den Römern Aufnahme in Niedermösien fanden, die Ost-G. aber sich den Hunnen unterwarfen. Die mösischen West-G. geriethen indessen bald mit den Römern in Kampf und siegten

beim deutschen Bundestage, 1854 außerordentlicher Botschafter in Wien zur Unterhandlung wegen der 4 Punkte in der oriental. Frage, welche im Jan. 1855 von Rußland mindestens scheinbar angenommen wurden.


Gosen, ägypt. Landschaft in Unterägypten, zwischen dem Nil u. der Wüste Etham, von Joseph seinen Brüdern u. deren Nachkommen angewiesen.


Gosen, die Hofhandelsleute in Rußland.


Goslar, hannövr. Stadt am Rammels berge und an der Gose mit 7900 E, Bergamt, Bergbau auf Blei, Kupfer und Silber, Bierbrauereien, Produktenhandel. G. soll von Heinrich I. gegründet worden sein, wurde frühe Reichsstadt, sah mehre glänzende Reichstage, wurde Hansestadt, kam im Laufe der Zeit wie die andern Städte herunter, wurde 1802 preuß., 1808 westfäl., 1815 hannöverisch.


Gosport, engl. feste Hafenstadt bei Portsmouth mit 24000 E., Schiffswerften und Marinemagazinen.


Gossec, Franç. Jos., franz. Componist. geb. 1733 zu Vergnies, ging 1751 nach Paris, ward Orchesterdirigent unter Rameau u. beim Prinzen Condé, später Direktor der Gesangschule Breteuilʼs, in der Revolution Kapellmeister der Nationalgarde, seit 1795 neben Méhul und Cherubini Oberaufseher des Conservatoriums und Professor; st. 1829. Außer seinen Opern componirte er auch die Hymne auf die Vernunft und die Apotheose Voltaireʼs, u. schrieb die „Méthode de chant du Conservatoire“ 1804.


Gosselin (Goßläng), Pascal Franç. Jos., geb. 1751, gest. 1830, französ. Geograph, besonders verdient um die Darstellung der geograph. Kenntnisse der Alten.


Goszcynski, Severin, geb. 1806 in der Ukraine, poln. Dichter, nahm 1830 an der poln. Revolution Theil u. lebt seitdem im Exil.


Gotha, Hauptstadt des Fürstenthums G., seit 1826 zu Koburg-G. gehörig, an der thüring. Eisenbahn, hat 15500 E., Schloß mit schönen Sammlungen, Sternwarte, Gymnasium etc., Fabriken in Porzellan, lackirten Waaren, Tuch etc.; Buchhandlung von Justus Perthes. – G. blieb 1547 der Albertinischen Linie (s. Sachsen), theilte sich aber wiederholt; 1825 st. die goth. Linie aus, worauf G. größtentheils an Koburg, Altenburg an Hildburghausen kam.


Gothaer, wird seit 1849 diejenige Partei genannt, welche Oesterreich von Deutschland ausschließen und an die Spitze des Restes Preußen stellen möchte; vergl. Dahlmann, Gagern etc.


Gothen, mächtiger german. Volksstamm, werden in neuester Zeit mit den Geten in Verbindung gebracht, welche in den Tagen Herodots jenseits der untern Donau wohnten. Unter den ersten röm. Kaisern erscheinen sie an der untern Weichsel angesessen und um 13 n. Chr. im Kampfe gegen Marobod; von da verbreiten sie sich im 3. Jahrh. bis an die Donaumündungen und sind fast im ununterbrochenen Kampfe gegen die Römer begriffen. Kaiser Decius fiel 251 im Kampfe gegen sie, als sie in Mösien eingefallen waren; sie verschafften sich sogar eine Flotte auf dem schwarzen Meere, verheerten die griech. Küsten und Inseln, wurden aber seit 270 zurückgetrieben. Um 350 n. Chr. erstreckte sich ihr Reich von der Ostsee bis zum schwarzen Meere u. zur untern Donau; sie hatten erbl. Könige aus dem Hause der Amaler und Balten und waren die ersten Germanen, welche das Christenthum (Arianismus) annahmen; um 370 übersetzte ein goth. Bischof Ulfila die Bibel in das Gothische, in deren Fragmenten uns das älteste schriftliche Denkmal der deutschen Sprache erhalten ist. Aus unbekannten Ursachen theilte sich das große Reich 369 in das der Terwingen oder Westgothen und der Greutungen oder Ostgothen. Als der König der letztern, Athanarich, beide Völker beherrschte, traf sie 375 der Stoß der aus Asien an die Wolga gewanderten Hunnen; sie konnten nicht widerstehen und die Westgothen wichen theilweise in das Karpathengebirge, während andere bei den Römern Aufnahme in Niedermösien fanden, die Ost-G. aber sich den Hunnen unterwarfen. Die mösischen West-G. geriethen indessen bald mit den Römern in Kampf und siegten

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0114" n="113"/>
beim deutschen Bundestage, 1854 außerordentlicher Botschafter in Wien zur Unterhandlung wegen der 4 Punkte in der oriental. Frage, welche im Jan. 1855 von Rußland mindestens scheinbar angenommen wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gosen</hi>, ägypt. Landschaft in Unterägypten, zwischen dem Nil u. der Wüste Etham, von Joseph seinen Brüdern u. deren Nachkommen angewiesen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gosen</hi>, die Hofhandelsleute in Rußland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Goslar</hi>, hannövr. Stadt am Rammels berge und an der Gose mit 7900 E, Bergamt, Bergbau auf Blei, Kupfer und Silber, Bierbrauereien, Produktenhandel. G. soll von Heinrich I. gegründet worden sein, wurde frühe Reichsstadt, sah mehre glänzende Reichstage, wurde Hansestadt, kam im Laufe der Zeit wie die andern Städte herunter, wurde 1802 preuß., 1808 westfäl., 1815 hannöverisch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gosport</hi>, engl. feste Hafenstadt bei Portsmouth mit 24000 E., Schiffswerften und Marinemagazinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gossec</hi>, Franç. Jos., franz. Componist. geb. 1733 zu Vergnies, ging 1751 nach Paris, ward Orchesterdirigent unter Rameau u. beim Prinzen Condé, später Direktor der Gesangschule Breteuil&#x02BC;s, in der Revolution Kapellmeister der Nationalgarde, seit 1795 neben Méhul und Cherubini Oberaufseher des Conservatoriums und Professor; st. 1829. Außer seinen Opern componirte er auch die Hymne auf die Vernunft und die Apotheose Voltaire&#x02BC;s, u. schrieb die &#x201E;<hi rendition="#i">Méthode de chant du Conservatoire</hi>&#x201C; 1804.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gosselin</hi> (Goßläng), Pascal Franç. Jos., geb. 1751, gest. 1830, französ. Geograph, besonders verdient um die Darstellung der geograph. Kenntnisse der Alten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Goszcynski</hi>, Severin, geb. 1806 in der Ukraine, poln. Dichter, nahm 1830 an der poln. Revolution Theil u. lebt seitdem im Exil.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gotha</hi>, Hauptstadt des Fürstenthums G., seit 1826 zu Koburg-G. gehörig, an der thüring. Eisenbahn, hat 15500 E., Schloß mit schönen Sammlungen, Sternwarte, Gymnasium etc., Fabriken in Porzellan, lackirten Waaren, Tuch etc.; Buchhandlung von Justus Perthes. &#x2013; G. blieb 1547 der Albertinischen Linie (s. Sachsen), theilte sich aber wiederholt; 1825 st. die goth. Linie aus, worauf G. größtentheils an Koburg, Altenburg an Hildburghausen kam.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gothaer</hi>, wird seit 1849 diejenige Partei genannt, welche Oesterreich von Deutschland ausschließen und an die Spitze des Restes Preußen stellen möchte; vergl. Dahlmann, Gagern etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gothen</hi>, mächtiger german. Volksstamm, werden in neuester Zeit mit den Geten in Verbindung gebracht, welche in den Tagen Herodots jenseits der untern Donau wohnten. Unter den ersten röm. Kaisern erscheinen sie an der untern Weichsel angesessen und um 13 n. Chr. im Kampfe gegen Marobod; von da verbreiten sie sich im 3. Jahrh. bis an die Donaumündungen und sind fast im ununterbrochenen Kampfe gegen die Römer begriffen. Kaiser Decius fiel 251 im Kampfe gegen sie, als sie in Mösien eingefallen waren; sie verschafften sich sogar eine Flotte auf dem schwarzen Meere, verheerten die griech. Küsten und Inseln, wurden aber seit 270 zurückgetrieben. Um 350 n. Chr. erstreckte sich ihr Reich von der Ostsee bis zum schwarzen Meere u. zur untern Donau; sie hatten erbl. Könige aus dem Hause der Amaler und Balten und waren die ersten Germanen, welche das Christenthum (Arianismus) annahmen; um 370 übersetzte ein goth. Bischof Ulfila die Bibel in das Gothische, in deren Fragmenten uns das älteste schriftliche Denkmal der deutschen Sprache erhalten ist. Aus unbekannten Ursachen theilte sich das große Reich 369 in das der Terwingen oder Westgothen und der Greutungen oder Ostgothen. Als der König der letztern, Athanarich, beide Völker beherrschte, traf sie 375 der Stoß der aus Asien an die Wolga gewanderten Hunnen; sie konnten nicht widerstehen und die Westgothen wichen theilweise in das Karpathengebirge, während andere bei den Römern Aufnahme in Niedermösien fanden, die Ost-G. aber sich den Hunnen unterwarfen. Die mösischen West-G. geriethen indessen bald mit den Römern in Kampf und siegten
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0114] beim deutschen Bundestage, 1854 außerordentlicher Botschafter in Wien zur Unterhandlung wegen der 4 Punkte in der oriental. Frage, welche im Jan. 1855 von Rußland mindestens scheinbar angenommen wurden. Gosen, ägypt. Landschaft in Unterägypten, zwischen dem Nil u. der Wüste Etham, von Joseph seinen Brüdern u. deren Nachkommen angewiesen. Gosen, die Hofhandelsleute in Rußland. Goslar, hannövr. Stadt am Rammels berge und an der Gose mit 7900 E, Bergamt, Bergbau auf Blei, Kupfer und Silber, Bierbrauereien, Produktenhandel. G. soll von Heinrich I. gegründet worden sein, wurde frühe Reichsstadt, sah mehre glänzende Reichstage, wurde Hansestadt, kam im Laufe der Zeit wie die andern Städte herunter, wurde 1802 preuß., 1808 westfäl., 1815 hannöverisch. Gosport, engl. feste Hafenstadt bei Portsmouth mit 24000 E., Schiffswerften und Marinemagazinen. Gossec, Franç. Jos., franz. Componist. geb. 1733 zu Vergnies, ging 1751 nach Paris, ward Orchesterdirigent unter Rameau u. beim Prinzen Condé, später Direktor der Gesangschule Breteuilʼs, in der Revolution Kapellmeister der Nationalgarde, seit 1795 neben Méhul und Cherubini Oberaufseher des Conservatoriums und Professor; st. 1829. Außer seinen Opern componirte er auch die Hymne auf die Vernunft und die Apotheose Voltaireʼs, u. schrieb die „Méthode de chant du Conservatoire“ 1804. Gosselin (Goßläng), Pascal Franç. Jos., geb. 1751, gest. 1830, französ. Geograph, besonders verdient um die Darstellung der geograph. Kenntnisse der Alten. Goszcynski, Severin, geb. 1806 in der Ukraine, poln. Dichter, nahm 1830 an der poln. Revolution Theil u. lebt seitdem im Exil. Gotha, Hauptstadt des Fürstenthums G., seit 1826 zu Koburg-G. gehörig, an der thüring. Eisenbahn, hat 15500 E., Schloß mit schönen Sammlungen, Sternwarte, Gymnasium etc., Fabriken in Porzellan, lackirten Waaren, Tuch etc.; Buchhandlung von Justus Perthes. – G. blieb 1547 der Albertinischen Linie (s. Sachsen), theilte sich aber wiederholt; 1825 st. die goth. Linie aus, worauf G. größtentheils an Koburg, Altenburg an Hildburghausen kam. Gothaer, wird seit 1849 diejenige Partei genannt, welche Oesterreich von Deutschland ausschließen und an die Spitze des Restes Preußen stellen möchte; vergl. Dahlmann, Gagern etc. Gothen, mächtiger german. Volksstamm, werden in neuester Zeit mit den Geten in Verbindung gebracht, welche in den Tagen Herodots jenseits der untern Donau wohnten. Unter den ersten röm. Kaisern erscheinen sie an der untern Weichsel angesessen und um 13 n. Chr. im Kampfe gegen Marobod; von da verbreiten sie sich im 3. Jahrh. bis an die Donaumündungen und sind fast im ununterbrochenen Kampfe gegen die Römer begriffen. Kaiser Decius fiel 251 im Kampfe gegen sie, als sie in Mösien eingefallen waren; sie verschafften sich sogar eine Flotte auf dem schwarzen Meere, verheerten die griech. Küsten und Inseln, wurden aber seit 270 zurückgetrieben. Um 350 n. Chr. erstreckte sich ihr Reich von der Ostsee bis zum schwarzen Meere u. zur untern Donau; sie hatten erbl. Könige aus dem Hause der Amaler und Balten und waren die ersten Germanen, welche das Christenthum (Arianismus) annahmen; um 370 übersetzte ein goth. Bischof Ulfila die Bibel in das Gothische, in deren Fragmenten uns das älteste schriftliche Denkmal der deutschen Sprache erhalten ist. Aus unbekannten Ursachen theilte sich das große Reich 369 in das der Terwingen oder Westgothen und der Greutungen oder Ostgothen. Als der König der letztern, Athanarich, beide Völker beherrschte, traf sie 375 der Stoß der aus Asien an die Wolga gewanderten Hunnen; sie konnten nicht widerstehen und die Westgothen wichen theilweise in das Karpathengebirge, während andere bei den Römern Aufnahme in Niedermösien fanden, die Ost-G. aber sich den Hunnen unterwarfen. Die mösischen West-G. geriethen indessen bald mit den Römern in Kampf und siegten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/114
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/114>, abgerufen am 25.11.2024.