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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Inder, die Sehnsucht der Juden nach dem Messiasreiche, die Träume der christl. Chiliasten sind so bekannt als die Sagen der nordamerikan. Indianer u. a. Völker. Endlich bezeichnet g. Z. die Blütezeit eines Volkes überhaupt, namentlich die seiner Literatur, z. B. das perikleische u. augusteische Zeitalter, das Ludwigs XIV. und Göthes.


Goldene Zahl, Güldene Z., die Zahl, welche angibt, das wievielste ein Jahr im Metonischen Mondcyclus ist (s. Mond).


Goldenmarkt, Zalathna, Klein-Schlatten, österr. siebenbürg. Stadt im Karlsburger Distrikt, am Ompoly, Sitz des siebenbürg. Berggerichts, eines Berg- und Hüttenamts, Einlösungsort des Waschgolds, Bergbau auf Gold, Silber, Quecksilber u. Kupfer, mit 5700 E., Wlachen, Magyaren und Deutschen.


Goldfisch, s. Karpfen.


Goldfuß, Georg August, geb. 1782 zu Thurnau bei Bayreuth, gest. 1848 als Professor der Zoologie u. Mineralogie zu Bonn, gab außer zoolog. Arbeiten "Abbildungen u. Beschreibungen der Petrefacten Deutschlands" heraus, Düsseldorf 1827-1844.


Goldgulden, Goldgülden, vergl. Floren; von 1559 an zu 18 Karat und 6 Grän ausgemünzt, machte als allgemeine Goldmünze dem Ducaten Platz.


Goldhähnchen (Regulus), Gattung aus der Ordnung der Insektenfresser, sehr kleine Vögel mit dünnem, geradem Schnabel, gelbem Häubchen auf dem Kopf und grüngelbem Gefieder. Das gelbköpfige G. (R. flavicapillus), häufig in unsern Nadelwäldern. Das feuerköpfige G. (R. ignicapillus), einer unserer kleinsten Vögel, mit schön feuerrothem Häubchen; überwintert im Süden.


Goldingen, russ. kurländ. Stadt mit 4600 E.


Goldkronach, bayer. Stadt in Oberfranken, mit Bergamt, Bergbau auf Kupfer, Antimon u. Vitriol, 1200 E.


Goldküste, westafrikan. Küste von dem Cap Apollonia bis zur Mündung des Voltaflusses, mit sandiger Küste, für Europäer verderblichen Niederungen, Waldgebirgen, fast unbekanntem Innern. Hauptvolk sind die Aschanti's. Niederlassungen, unbedeutende, besitzen Franzosen und Dänen, wichtigere die Holländer (St. Antonio, Elmina) und Engländer (Cape Coastle). Handelsartikel sind vorzüglich Goldstaub, Elfenbein, Pfeffer etc., früher Sklaven.


Goldmacherkunst, s. Alchemie.


Goldmünzen, s. Münzen.


Goldoni, Carlo, Lustspieldichter, geb. 1707 zu Venedig, sollte Advocat werden, folgte aber seinem Hange nach einem unstäten Schauspielerleben, zog 1761 nach Paris, wurde zuletzt Vorleser der Tochter Ludwigs XV. und st. am 8. Jan. 1793 im Elend, nachdem ihm am Tage vorher der Nationalconvent die entzogene Pension auf Cheniers Antrag wieder zurückdekretiert hatte. G. that von 1748-61 Vieles für die italien. Bühne u. suchte dieselbe nach franz. Muster zu verbessern, aber ihm fehlte das eigentl. komische Talent, er bildete auch die Fehler der Franzosen weiter aus, seine Opposition gegen die von Gozzi vertheidigte Commedia dell' arte ging zu weit u. hinsichtlich der Sprache stand er seinem geschickten Gegner sehr nach. Die meisten seiner zahlreichen, durch natürliche Darstellung ausgezeichneten Lustspiele, denen er auch Opern, Operetten und Intermezzos beifügte, wurden ins Deutsche übersetzt, die vollständigste Originalausgabe erschien zu Lucca, 1809, 26 B.


Goldregen, s. Bohnenbaum.


Goldruthe, s. Solidago.


Goldschläger, Handwerker, welche das Gold zu äußerst dünnen Blättchen schlagen (s. Gold). Das Metall wird zuerst in eine Barre (Zaine) gegossen, hierauf gewalzt, in Schichten gebogen u. geschlagen u. dann in 4eckige Platten von 1 Quadrat Zoll geschnitten. Von diesen werden 100-150 zwischen Pergamentblätter gelegt und zuerst auf dem Marmorambos, dann auf der Herausquetschform geschlagen, hierauf wieder in 2 Theile zerschnitten, endlich noch 2mal zwischen 5-600 dünnen, aus Ochsendärmen bereiteten Blättchen geschlagen u. wiederholt zerschnitten, bis sie durchscheinend werden. Zuletzt werden die Blättchen mit der Zange abgezogen n. zum Verkaufe zwischen Papier gelegt.

Inder, die Sehnsucht der Juden nach dem Messiasreiche, die Träume der christl. Chiliasten sind so bekannt als die Sagen der nordamerikan. Indianer u. a. Völker. Endlich bezeichnet g. Z. die Blütezeit eines Volkes überhaupt, namentlich die seiner Literatur, z. B. das perikleische u. augusteische Zeitalter, das Ludwigs XIV. und Göthes.


Goldene Zahl, Güldene Z., die Zahl, welche angibt, das wievielste ein Jahr im Metonischen Mondcyclus ist (s. Mond).


Goldenmarkt, Zalathna, Klein-Schlatten, österr. siebenbürg. Stadt im Karlsburger Distrikt, am Ompoly, Sitz des siebenbürg. Berggerichts, eines Berg- und Hüttenamts, Einlösungsort des Waschgolds, Bergbau auf Gold, Silber, Quecksilber u. Kupfer, mit 5700 E., Wlachen, Magyaren und Deutschen.


Goldfisch, s. Karpfen.


Goldfuß, Georg August, geb. 1782 zu Thurnau bei Bayreuth, gest. 1848 als Professor der Zoologie u. Mineralogie zu Bonn, gab außer zoolog. Arbeiten „Abbildungen u. Beschreibungen der Petrefacten Deutschlands“ heraus, Düsseldorf 1827–1844.


Goldgulden, Goldgülden, vergl. Floren; von 1559 an zu 18 Karat und 6 Grän ausgemünzt, machte als allgemeine Goldmünze dem Ducaten Platz.


Goldhähnchen (Regulus), Gattung aus der Ordnung der Insektenfresser, sehr kleine Vögel mit dünnem, geradem Schnabel, gelbem Häubchen auf dem Kopf und grüngelbem Gefieder. Das gelbköpfige G. (R. flavicapillus), häufig in unsern Nadelwäldern. Das feuerköpfige G. (R. ignicapillus), einer unserer kleinsten Vögel, mit schön feuerrothem Häubchen; überwintert im Süden.


Goldingen, russ. kurländ. Stadt mit 4600 E.


Goldkronach, bayer. Stadt in Oberfranken, mit Bergamt, Bergbau auf Kupfer, Antimon u. Vitriol, 1200 E.


Goldküste, westafrikan. Küste von dem Cap Apollonia bis zur Mündung des Voltaflusses, mit sandiger Küste, für Europäer verderblichen Niederungen, Waldgebirgen, fast unbekanntem Innern. Hauptvolk sind die Aschantiʼs. Niederlassungen, unbedeutende, besitzen Franzosen und Dänen, wichtigere die Holländer (St. Antonio, Elmina) und Engländer (Cape Coastle). Handelsartikel sind vorzüglich Goldstaub, Elfenbein, Pfeffer etc., früher Sklaven.


Goldmacherkunst, s. Alchemie.


Goldmünzen, s. Münzen.


Goldoni, Carlo, Lustspieldichter, geb. 1707 zu Venedig, sollte Advocat werden, folgte aber seinem Hange nach einem unstäten Schauspielerleben, zog 1761 nach Paris, wurde zuletzt Vorleser der Tochter Ludwigs XV. und st. am 8. Jan. 1793 im Elend, nachdem ihm am Tage vorher der Nationalconvent die entzogene Pension auf Cheniers Antrag wieder zurückdekretiert hatte. G. that von 1748–61 Vieles für die italien. Bühne u. suchte dieselbe nach franz. Muster zu verbessern, aber ihm fehlte das eigentl. komische Talent, er bildete auch die Fehler der Franzosen weiter aus, seine Opposition gegen die von Gozzi vertheidigte Commedia dellʼ arte ging zu weit u. hinsichtlich der Sprache stand er seinem geschickten Gegner sehr nach. Die meisten seiner zahlreichen, durch natürliche Darstellung ausgezeichneten Lustspiele, denen er auch Opern, Operetten und Intermezzos beifügte, wurden ins Deutsche übersetzt, die vollständigste Originalausgabe erschien zu Lucca, 1809, 26 B.


Goldregen, s. Bohnenbaum.


Goldruthe, s. Solidago.


Goldschläger, Handwerker, welche das Gold zu äußerst dünnen Blättchen schlagen (s. Gold). Das Metall wird zuerst in eine Barre (Zaine) gegossen, hierauf gewalzt, in Schichten gebogen u. geschlagen u. dann in 4eckige Platten von 1 Quadrat Zoll geschnitten. Von diesen werden 100–150 zwischen Pergamentblätter gelegt und zuerst auf dem Marmorambos, dann auf der Herausquetschform geschlagen, hierauf wieder in 2 Theile zerschnitten, endlich noch 2mal zwischen 5–600 dünnen, aus Ochsendärmen bereiteten Blättchen geschlagen u. wiederholt zerschnitten, bis sie durchscheinend werden. Zuletzt werden die Blättchen mit der Zange abgezogen n. zum Verkaufe zwischen Papier gelegt.

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[109/0110] Inder, die Sehnsucht der Juden nach dem Messiasreiche, die Träume der christl. Chiliasten sind so bekannt als die Sagen der nordamerikan. Indianer u. a. Völker. Endlich bezeichnet g. Z. die Blütezeit eines Volkes überhaupt, namentlich die seiner Literatur, z. B. das perikleische u. augusteische Zeitalter, das Ludwigs XIV. und Göthes. Goldene Zahl, Güldene Z., die Zahl, welche angibt, das wievielste ein Jahr im Metonischen Mondcyclus ist (s. Mond). Goldenmarkt, Zalathna, Klein-Schlatten, österr. siebenbürg. Stadt im Karlsburger Distrikt, am Ompoly, Sitz des siebenbürg. Berggerichts, eines Berg- und Hüttenamts, Einlösungsort des Waschgolds, Bergbau auf Gold, Silber, Quecksilber u. Kupfer, mit 5700 E., Wlachen, Magyaren und Deutschen. Goldfisch, s. Karpfen. Goldfuß, Georg August, geb. 1782 zu Thurnau bei Bayreuth, gest. 1848 als Professor der Zoologie u. Mineralogie zu Bonn, gab außer zoolog. Arbeiten „Abbildungen u. Beschreibungen der Petrefacten Deutschlands“ heraus, Düsseldorf 1827–1844. Goldgulden, Goldgülden, vergl. Floren; von 1559 an zu 18 Karat und 6 Grän ausgemünzt, machte als allgemeine Goldmünze dem Ducaten Platz. Goldhähnchen (Regulus), Gattung aus der Ordnung der Insektenfresser, sehr kleine Vögel mit dünnem, geradem Schnabel, gelbem Häubchen auf dem Kopf und grüngelbem Gefieder. Das gelbköpfige G. (R. flavicapillus), häufig in unsern Nadelwäldern. Das feuerköpfige G. (R. ignicapillus), einer unserer kleinsten Vögel, mit schön feuerrothem Häubchen; überwintert im Süden. Goldingen, russ. kurländ. Stadt mit 4600 E. Goldkronach, bayer. Stadt in Oberfranken, mit Bergamt, Bergbau auf Kupfer, Antimon u. Vitriol, 1200 E. Goldküste, westafrikan. Küste von dem Cap Apollonia bis zur Mündung des Voltaflusses, mit sandiger Küste, für Europäer verderblichen Niederungen, Waldgebirgen, fast unbekanntem Innern. Hauptvolk sind die Aschantiʼs. Niederlassungen, unbedeutende, besitzen Franzosen und Dänen, wichtigere die Holländer (St. Antonio, Elmina) und Engländer (Cape Coastle). Handelsartikel sind vorzüglich Goldstaub, Elfenbein, Pfeffer etc., früher Sklaven. Goldmacherkunst, s. Alchemie. Goldmünzen, s. Münzen. Goldoni, Carlo, Lustspieldichter, geb. 1707 zu Venedig, sollte Advocat werden, folgte aber seinem Hange nach einem unstäten Schauspielerleben, zog 1761 nach Paris, wurde zuletzt Vorleser der Tochter Ludwigs XV. und st. am 8. Jan. 1793 im Elend, nachdem ihm am Tage vorher der Nationalconvent die entzogene Pension auf Cheniers Antrag wieder zurückdekretiert hatte. G. that von 1748–61 Vieles für die italien. Bühne u. suchte dieselbe nach franz. Muster zu verbessern, aber ihm fehlte das eigentl. komische Talent, er bildete auch die Fehler der Franzosen weiter aus, seine Opposition gegen die von Gozzi vertheidigte Commedia dellʼ arte ging zu weit u. hinsichtlich der Sprache stand er seinem geschickten Gegner sehr nach. Die meisten seiner zahlreichen, durch natürliche Darstellung ausgezeichneten Lustspiele, denen er auch Opern, Operetten und Intermezzos beifügte, wurden ins Deutsche übersetzt, die vollständigste Originalausgabe erschien zu Lucca, 1809, 26 B. Goldregen, s. Bohnenbaum. Goldruthe, s. Solidago. Goldschläger, Handwerker, welche das Gold zu äußerst dünnen Blättchen schlagen (s. Gold). Das Metall wird zuerst in eine Barre (Zaine) gegossen, hierauf gewalzt, in Schichten gebogen u. geschlagen u. dann in 4eckige Platten von 1 Quadrat Zoll geschnitten. Von diesen werden 100–150 zwischen Pergamentblätter gelegt und zuerst auf dem Marmorambos, dann auf der Herausquetschform geschlagen, hierauf wieder in 2 Theile zerschnitten, endlich noch 2mal zwischen 5–600 dünnen, aus Ochsendärmen bereiteten Blättchen geschlagen u. wiederholt zerschnitten, bis sie durchscheinend werden. Zuletzt werden die Blättchen mit der Zange abgezogen n. zum Verkaufe zwischen Papier gelegt.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/110>, abgerufen am 25.11.2024.