Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

wurde, die an die Grafen von Tyrol erblich überging und von Kaiser Max I. ererbt wurde; seitdem gehört sie mit der Unterbrechung von 1809-14 zu Oesterreich. - G., Hauptstadt am Isonzo, Sitz eines Erzbisthums, theol. Seminars, akademischen Gymnasiums, 11500 E., Zuckerraffinerie, Seiden-, Rosogliofabriken, lebhaften Handelsverkehr.


Goes (Guhs), Hugo van der, berühmter niederl. Maler des 15. Jahrh., hielt sich hauptsächlich zu Gent auf, ging später in ein Kloster bei Brüssel, wo er starb. Sein Hauptwerk, die Geburt Christi, befindet sich in Florenz, zu München ein Johannes mit der Jahrzahl 1472, auch zu Berlin einige Bilder.


Goes, Damiao de, geb. 1501, gest. um 1571, portug. Staatsmann, schrieb die Chronik des Königs Dom Manuel, des Prinzen Dom Joao u. ein portug. Nobiliarium.


Göschel, fruchtbarer Schriftsteller der hegelschen Schule, geb. 1784 zu Langensalza in Thüringen, 1807 Sachwalter, 1818 Oberlandesgerichtsrath, 1837 Oberjustizrath, 1839 Mitglied des Obercensurcollegiums, 1845-48 Präsident des Consistoriums für die Provinz Sachsen in Magdeburg, lebt seit 1849 in Berlin. G. mühte sich sehr ab, den Hegelianismus im Credit zu erhalten, und denselben nicht nur mit Göthe, sondern auch mit der protest. Kirche in Zusammenhang zu bringen. Seine früheste Schrift war eine Chronik der Stadt Langensalza, ebendas. 1818, 2 Bde.; unter den neueren und neuesten: "Ueber Göthes Faust", Lpz. 1834, "Beiträge zur speculat. Philosophie von Gott, dem Menschen u. Gottmenschen", Berl. 1838, "Ueber die Bedeutung der luther. Kirche und ihr Verhältniß zur allg. Kirche und zum Staate", ebendas. 1849, endlich "Der Dualismus der evangel. Kirchenverfassung", Stettin 1852.


Göschen, Georg Joach., Buchhändler, geb. 1752 zu Bremen, gest. 1828 auf seinem Gute bei Grimma, gründete sein Geschäft 1784, erwarb Verdienste um unsere klassische Literatur durch Verlag der Werke von Göthe (8 Bde. bis 1790), Klopstock, Schiller, Wieland, Seume, der Stolberge, Hufelands, F. A. Wolfs u. a. m., um die Buchdruckerkunst durch Prachtausgaben. Seit 1823 leitete sein Sohn Carl Friedr. die Buchhandlung, 1838 kam dieselbe durch Kauf an J. G. Cotta in Stuttgart.


Göschen, Joh. Friedr. Ludw., scharfsinniger Forscher u. tüchtiger Lehrer des röm. Rechtes, geb. 1778 zu Königsberg, gest. 1837 als Professor zu Göttingen. Er war 1816 mit Bekker in Verona, um die von Niebuhr aufgefundenen Institutionen des Gajus und Bruchstücke zu ordnen. Schriften: Institutionen des Gajus und Bruchstück über die Rechte des Fiscus; Pandectengrundriß 1831; Abhandlungen in Hugos "Civilistisches Magazin" und in die "Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft", die G. mit Eichhorn und Savigny herausgab. Nach seinem Tode 3. Ausg. des Gajus durch Böcking im "Corpus juris ante-justinianei", Bonn 1841, "Vorlesungen über das Gemeine Civilrecht" durch Erxleben, 2. Aufl. Göttg. 1843-44, 3 Bde.


Götaborg, s. Gothenburg.


Göta-Elf, schwed. Fluß, Abfluß des Wenersees, bildet die Fälle von Trollhätta und mündet in 2 Armen bei Gothenburg in das Kattegat.


Götakanal, schwed. Kanal, verbindet die Göta-Elf mit dem Mälarsee, demnach das Kattegat mit der Ostsee; er hat 72 Schleußen, führt durch die größeren schwed. Seen, ist 87600 Metres lang, 12,76 Metr. breit, 2,97 Metr. tief; er wurde von 1810-32 gebaut und kostete 10430000 Thlr. Banco.


Götaland, s. Gothland.


Göthe, Johann Wolfgang von, geb. d. 28. Aug. 1749 zu Frankfurt a. M. in sehr glücklichen Verhältnissen, studierte in Leipzig die Rechte, später in Straßburg, wo er 1771 als Dr. jur. promovirte. G. benützte bei einem außergewöhnlich scharfen Verstande u. regem Geiste seine günstige Stellung dazu, um sich eine allseitige Ausbildung zu erwerben, wie sie keinem anderen deutschen Dichter je eigen war, und in dieser Richtung bewegte er sich auch in reiferen Jahren, wo die Gunst des Schicksals ihn nie verließ. Dabei genoß G. die Freuden des Lebens mit vollen Zügen, ohne sich jedoch von den

wurde, die an die Grafen von Tyrol erblich überging und von Kaiser Max I. ererbt wurde; seitdem gehört sie mit der Unterbrechung von 1809–14 zu Oesterreich. – G., Hauptstadt am Isonzo, Sitz eines Erzbisthums, theol. Seminars, akademischen Gymnasiums, 11500 E., Zuckerraffinerie, Seiden-, Rosogliofabriken, lebhaften Handelsverkehr.


Goes (Guhs), Hugo van der, berühmter niederl. Maler des 15. Jahrh., hielt sich hauptsächlich zu Gent auf, ging später in ein Kloster bei Brüssel, wo er starb. Sein Hauptwerk, die Geburt Christi, befindet sich in Florenz, zu München ein Johannes mit der Jahrzahl 1472, auch zu Berlin einige Bilder.


Goes, Damiao de, geb. 1501, gest. um 1571, portug. Staatsmann, schrieb die Chronik des Königs Dom Manuel, des Prinzen Dom Joao u. ein portug. Nobiliarium.


Göschel, fruchtbarer Schriftsteller der hegelschen Schule, geb. 1784 zu Langensalza in Thüringen, 1807 Sachwalter, 1818 Oberlandesgerichtsrath, 1837 Oberjustizrath, 1839 Mitglied des Obercensurcollegiums, 1845–48 Präsident des Consistoriums für die Provinz Sachsen in Magdeburg, lebt seit 1849 in Berlin. G. mühte sich sehr ab, den Hegelianismus im Credit zu erhalten, und denselben nicht nur mit Göthe, sondern auch mit der protest. Kirche in Zusammenhang zu bringen. Seine früheste Schrift war eine Chronik der Stadt Langensalza, ebendas. 1818, 2 Bde.; unter den neueren und neuesten: „Ueber Göthes Faust“, Lpz. 1834, „Beiträge zur speculat. Philosophie von Gott, dem Menschen u. Gottmenschen“, Berl. 1838, „Ueber die Bedeutung der luther. Kirche und ihr Verhältniß zur allg. Kirche und zum Staate“, ebendas. 1849, endlich „Der Dualismus der evangel. Kirchenverfassung“, Stettin 1852.


Göschen, Georg Joach., Buchhändler, geb. 1752 zu Bremen, gest. 1828 auf seinem Gute bei Grimma, gründete sein Geschäft 1784, erwarb Verdienste um unsere klassische Literatur durch Verlag der Werke von Göthe (8 Bde. bis 1790), Klopstock, Schiller, Wieland, Seume, der Stolberge, Hufelands, F. A. Wolfs u. a. m., um die Buchdruckerkunst durch Prachtausgaben. Seit 1823 leitete sein Sohn Carl Friedr. die Buchhandlung, 1838 kam dieselbe durch Kauf an J. G. Cotta in Stuttgart.


Göschen, Joh. Friedr. Ludw., scharfsinniger Forscher u. tüchtiger Lehrer des röm. Rechtes, geb. 1778 zu Königsberg, gest. 1837 als Professor zu Göttingen. Er war 1816 mit Bekker in Verona, um die von Niebuhr aufgefundenen Institutionen des Gajus und Bruchstücke zu ordnen. Schriften: Institutionen des Gajus und Bruchstück über die Rechte des Fiscus; Pandectengrundriß 1831; Abhandlungen in Hugos „Civilistisches Magazin“ und in die „Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft“, die G. mit Eichhorn und Savigny herausgab. Nach seinem Tode 3. Ausg. des Gajus durch Böcking im „Corpus juris ante-justinianei“, Bonn 1841, „Vorlesungen über das Gemeine Civilrecht“ durch Erxleben, 2. Aufl. Göttg. 1843–44, 3 Bde.


Götaborg, s. Gothenburg.


Göta-Elf, schwed. Fluß, Abfluß des Wenersees, bildet die Fälle von Trollhätta und mündet in 2 Armen bei Gothenburg in das Kattegat.


Götakanal, schwed. Kanal, verbindet die Göta-Elf mit dem Mälarsee, demnach das Kattegat mit der Ostsee; er hat 72 Schleußen, führt durch die größeren schwed. Seen, ist 87600 Mètres lang, 12,76 Mètr. breit, 2,97 Mètr. tief; er wurde von 1810–32 gebaut und kostete 10430000 Thlr. Banco.


Götaland, s. Gothland.


Göthe, Johann Wolfgang von, geb. d. 28. Aug. 1749 zu Frankfurt a. M. in sehr glücklichen Verhältnissen, studierte in Leipzig die Rechte, später in Straßburg, wo er 1771 als Dr. jur. promovirte. G. benützte bei einem außergewöhnlich scharfen Verstande u. regem Geiste seine günstige Stellung dazu, um sich eine allseitige Ausbildung zu erwerben, wie sie keinem anderen deutschen Dichter je eigen war, und in dieser Richtung bewegte er sich auch in reiferen Jahren, wo die Gunst des Schicksals ihn nie verließ. Dabei genoß G. die Freuden des Lebens mit vollen Zügen, ohne sich jedoch von den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0105" n="104"/>
wurde, die an die Grafen von Tyrol erblich überging und von Kaiser Max I. ererbt wurde; seitdem gehört sie mit der Unterbrechung von 1809&#x2013;14 zu Oesterreich. &#x2013; G., Hauptstadt am Isonzo, Sitz eines Erzbisthums, theol. Seminars, akademischen Gymnasiums, 11500 E., Zuckerraffinerie, Seiden-, Rosogliofabriken, lebhaften Handelsverkehr.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Goes</hi> (Guhs), Hugo van der, berühmter niederl. Maler des 15. Jahrh., hielt sich hauptsächlich zu Gent auf, ging später in ein Kloster bei Brüssel, wo er starb. Sein Hauptwerk, die Geburt Christi, befindet sich in Florenz, zu München ein Johannes mit der Jahrzahl 1472, auch zu Berlin einige Bilder.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Goes</hi>, Damiao de, geb. 1501, gest. um 1571, portug. Staatsmann, schrieb die Chronik des Königs Dom Manuel, des Prinzen Dom Joao u. ein portug. Nobiliarium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Göschel</hi>, fruchtbarer Schriftsteller der hegelschen Schule, geb. 1784 zu Langensalza in Thüringen, 1807 Sachwalter, 1818 Oberlandesgerichtsrath, 1837 Oberjustizrath, 1839 Mitglied des Obercensurcollegiums, 1845&#x2013;48 Präsident des Consistoriums für die Provinz Sachsen in Magdeburg, lebt seit 1849 in Berlin. G. mühte sich sehr ab, den Hegelianismus im Credit zu erhalten, und denselben nicht nur mit Göthe, sondern auch mit der protest. Kirche in Zusammenhang zu bringen. Seine früheste Schrift war eine Chronik der Stadt Langensalza, ebendas. 1818, 2 Bde.; unter den neueren und neuesten: &#x201E;Ueber Göthes Faust&#x201C;, Lpz. 1834, &#x201E;Beiträge zur speculat. Philosophie von Gott, dem Menschen u. Gottmenschen&#x201C;, Berl. 1838, &#x201E;Ueber die Bedeutung der luther. Kirche und ihr Verhältniß zur allg. Kirche und zum Staate&#x201C;, ebendas. 1849, endlich &#x201E;Der Dualismus der evangel. Kirchenverfassung&#x201C;, Stettin 1852.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Göschen</hi>, Georg Joach., Buchhändler, geb. 1752 zu Bremen, gest. 1828 auf seinem Gute bei Grimma, gründete sein Geschäft 1784, erwarb Verdienste um unsere klassische Literatur durch Verlag der Werke von Göthe (8 Bde. bis 1790), Klopstock, Schiller, Wieland, Seume, der Stolberge, Hufelands, F. A. Wolfs u. a. m., um die Buchdruckerkunst durch Prachtausgaben. Seit 1823 leitete sein Sohn <hi rendition="#g">Carl Friedr</hi>. die Buchhandlung, 1838 kam dieselbe durch Kauf an J. G. Cotta in Stuttgart.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Göschen</hi>, Joh. Friedr. Ludw., scharfsinniger Forscher u. tüchtiger Lehrer des röm. Rechtes, geb. 1778 zu Königsberg, gest. 1837 als Professor zu Göttingen. Er war 1816 mit Bekker in Verona, um die von Niebuhr aufgefundenen Institutionen des Gajus und Bruchstücke zu ordnen. Schriften: Institutionen des Gajus und Bruchstück über die Rechte des Fiscus; Pandectengrundriß 1831; Abhandlungen in Hugos &#x201E;Civilistisches Magazin&#x201C; und in die &#x201E;Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft&#x201C;, die G. mit Eichhorn und Savigny herausgab. Nach seinem Tode 3. Ausg. des Gajus durch Böcking im &#x201E;<hi rendition="#i">Corpus juris ante-justinianei</hi>&#x201C;, Bonn 1841, &#x201E;Vorlesungen über das Gemeine Civilrecht&#x201C; durch Erxleben, 2. Aufl. Göttg. 1843&#x2013;44, 3 Bde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Götaborg</hi>, s. Gothenburg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Göta-Elf</hi>, schwed. Fluß, Abfluß des Wenersees, bildet die Fälle von Trollhätta und mündet in 2 Armen bei Gothenburg in das Kattegat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Götakanal</hi>, schwed. Kanal, verbindet die Göta-Elf mit dem Mälarsee, demnach das Kattegat mit der Ostsee; er hat 72 Schleußen, führt durch die größeren schwed. Seen, ist 87600 Mètres lang, 12,76 Mètr. breit, 2,97 Mètr. tief; er wurde von 1810&#x2013;32 gebaut und kostete 10430000 Thlr. Banco.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Götaland</hi>, s. Gothland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Göthe</hi>, Johann Wolfgang von, geb. d. 28. Aug. 1749 zu Frankfurt a. M. in sehr glücklichen Verhältnissen, studierte in Leipzig die Rechte, später in Straßburg, wo er 1771 als <hi rendition="#i">Dr. jur.</hi> promovirte. G. benützte bei einem außergewöhnlich scharfen Verstande u. regem Geiste seine günstige Stellung dazu, um sich eine allseitige Ausbildung zu erwerben, wie sie keinem anderen deutschen Dichter je eigen war, und in dieser Richtung bewegte er sich auch in reiferen Jahren, wo die Gunst des Schicksals ihn nie verließ. Dabei genoß G. die Freuden des Lebens mit vollen Zügen, ohne sich jedoch von den
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0105] wurde, die an die Grafen von Tyrol erblich überging und von Kaiser Max I. ererbt wurde; seitdem gehört sie mit der Unterbrechung von 1809–14 zu Oesterreich. – G., Hauptstadt am Isonzo, Sitz eines Erzbisthums, theol. Seminars, akademischen Gymnasiums, 11500 E., Zuckerraffinerie, Seiden-, Rosogliofabriken, lebhaften Handelsverkehr. Goes (Guhs), Hugo van der, berühmter niederl. Maler des 15. Jahrh., hielt sich hauptsächlich zu Gent auf, ging später in ein Kloster bei Brüssel, wo er starb. Sein Hauptwerk, die Geburt Christi, befindet sich in Florenz, zu München ein Johannes mit der Jahrzahl 1472, auch zu Berlin einige Bilder. Goes, Damiao de, geb. 1501, gest. um 1571, portug. Staatsmann, schrieb die Chronik des Königs Dom Manuel, des Prinzen Dom Joao u. ein portug. Nobiliarium. Göschel, fruchtbarer Schriftsteller der hegelschen Schule, geb. 1784 zu Langensalza in Thüringen, 1807 Sachwalter, 1818 Oberlandesgerichtsrath, 1837 Oberjustizrath, 1839 Mitglied des Obercensurcollegiums, 1845–48 Präsident des Consistoriums für die Provinz Sachsen in Magdeburg, lebt seit 1849 in Berlin. G. mühte sich sehr ab, den Hegelianismus im Credit zu erhalten, und denselben nicht nur mit Göthe, sondern auch mit der protest. Kirche in Zusammenhang zu bringen. Seine früheste Schrift war eine Chronik der Stadt Langensalza, ebendas. 1818, 2 Bde.; unter den neueren und neuesten: „Ueber Göthes Faust“, Lpz. 1834, „Beiträge zur speculat. Philosophie von Gott, dem Menschen u. Gottmenschen“, Berl. 1838, „Ueber die Bedeutung der luther. Kirche und ihr Verhältniß zur allg. Kirche und zum Staate“, ebendas. 1849, endlich „Der Dualismus der evangel. Kirchenverfassung“, Stettin 1852. Göschen, Georg Joach., Buchhändler, geb. 1752 zu Bremen, gest. 1828 auf seinem Gute bei Grimma, gründete sein Geschäft 1784, erwarb Verdienste um unsere klassische Literatur durch Verlag der Werke von Göthe (8 Bde. bis 1790), Klopstock, Schiller, Wieland, Seume, der Stolberge, Hufelands, F. A. Wolfs u. a. m., um die Buchdruckerkunst durch Prachtausgaben. Seit 1823 leitete sein Sohn Carl Friedr. die Buchhandlung, 1838 kam dieselbe durch Kauf an J. G. Cotta in Stuttgart. Göschen, Joh. Friedr. Ludw., scharfsinniger Forscher u. tüchtiger Lehrer des röm. Rechtes, geb. 1778 zu Königsberg, gest. 1837 als Professor zu Göttingen. Er war 1816 mit Bekker in Verona, um die von Niebuhr aufgefundenen Institutionen des Gajus und Bruchstücke zu ordnen. Schriften: Institutionen des Gajus und Bruchstück über die Rechte des Fiscus; Pandectengrundriß 1831; Abhandlungen in Hugos „Civilistisches Magazin“ und in die „Zeitschrift für geschichtl. Rechtswissenschaft“, die G. mit Eichhorn und Savigny herausgab. Nach seinem Tode 3. Ausg. des Gajus durch Böcking im „Corpus juris ante-justinianei“, Bonn 1841, „Vorlesungen über das Gemeine Civilrecht“ durch Erxleben, 2. Aufl. Göttg. 1843–44, 3 Bde. Götaborg, s. Gothenburg. Göta-Elf, schwed. Fluß, Abfluß des Wenersees, bildet die Fälle von Trollhätta und mündet in 2 Armen bei Gothenburg in das Kattegat. Götakanal, schwed. Kanal, verbindet die Göta-Elf mit dem Mälarsee, demnach das Kattegat mit der Ostsee; er hat 72 Schleußen, führt durch die größeren schwed. Seen, ist 87600 Mètres lang, 12,76 Mètr. breit, 2,97 Mètr. tief; er wurde von 1810–32 gebaut und kostete 10430000 Thlr. Banco. Götaland, s. Gothland. Göthe, Johann Wolfgang von, geb. d. 28. Aug. 1749 zu Frankfurt a. M. in sehr glücklichen Verhältnissen, studierte in Leipzig die Rechte, später in Straßburg, wo er 1771 als Dr. jur. promovirte. G. benützte bei einem außergewöhnlich scharfen Verstande u. regem Geiste seine günstige Stellung dazu, um sich eine allseitige Ausbildung zu erwerben, wie sie keinem anderen deutschen Dichter je eigen war, und in dieser Richtung bewegte er sich auch in reiferen Jahren, wo die Gunst des Schicksals ihn nie verließ. Dabei genoß G. die Freuden des Lebens mit vollen Zügen, ohne sich jedoch von den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/105
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/105>, abgerufen am 24.11.2024.