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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Kampfes vielfach in ihre Anmaßung u. Frechheit.


Freron, Louis Stanislas, der Sohn des Vorigen, setzte das "Annee litteraire" bis 1790 fort, wo es 290 Bde. umfaßte, stand aber in der Revolution auf der Seite des Marat und Robespierre, wüthete 1793 mit Barras u. a. besonders in Toulon u. Marseille u. wendete sich später gegen die Schreckensmänner, ohne die Gunst des "Volkes" rasch einzubüßen. In Toulon hatte er 1793 die Freundschaft Bonapartes gewonnen, doch der Consul Napoleon Bonaparte fand ihn mit einer ganz unbedeutenden Stelle ab und spedierte den unzufriedenen F. 1802 als Unterpräfecten nach St. Domingo, wo dieser im gleichen Jahre st.


Frescomalerei (al fresco), Malerei auf frischen mit Sand gemischten Kalk; es eignen sich hiezu nur Mineralfarben und zwar solche, welche wegen ihrer chem. Verwandtschaft von dem Kalke nicht zersetzt oder verändert werden; die F. erfordert schon deßwegen viele techn. Kenntnisse, zugleich sehr viele Gewandtheit, weil das Gemälde aufgetragen sein muß, ehe der Kalk aufgetrocknet ist (binnen 6 Stunden); später kann nichts mehr nachgebessert werden. Deßwegen wird immer vorher ein Carton gefertigt und die Umrisse auf dünnem Papier vermittelst eines Griffels auf den Kalkgrund aufgetragen. Die Frescogemälde sind sehr dauerhaft, aber immer auf die Entfernung berechnet; durch die Stereochromie (s. d.) ist diese Art Malerei wesentlich gefördert worden. Die Alten kannten sie bereits, übten sie aber, wie die pompejanischen Wandgemälde beweisen, auf eine von unserm Verfahren abweichende Weise. Sie verlor sich nie ganz und feierte im 16. Jahrh. in Italien durch Michel Angelo ihren Triumph, in neuester Zeit aber in Deutschland durch Cornelius, Lessing, Bendemann, Kaulbach, Gegenbauer etc.


Fresnel (Fränel), Augustin Jean, geb. 1788 zu Broglie in der Normandie, gest. 1827, Physiker, durch seine Untersuchungen über das Licht einer der Begründer der neuen Optik (vgl. Beugung des Lichts, Linse, Polarisation).


Fret (frz. frä), Schiffsfracht, Frachtgeld; Freteur (-öhr) Rheder; fretiren, ein Schiff miethen, vermiethen, ausrüsten.


Frettchen, s. Iltis.


Freudenberg, bad. Stadt am Main mit 1900 E., Mainschiffahrt.


Freudenpferd, das bei dem Leichenbegängnisse einer hohen Person geführte u. prächtig ausgeschmückte Pferd, das neben einem schwarzbehangenen (dem Trauerpferde) einhergeht.


Freudenstadt, württemb. Oberamtsstadt auf dem Schwarzwalde, unweit des Passes Kniebis, 1599 für vertriebene franz. Prot. angelegt, mit 4200 E., Tuchweberei, Potaschesiederei.


Freudenthal, österr.-schles. Stadt am Schwarzwasser, mit 3700 E., Wollenfabrikation, Flachsspinnerei.


Freund, Wilhelm, geb. 1806 zu Kempen im Posenschen, längere Zeit Gymnasiallehrer, privatisirt in London, Verfasser geschätzter lateinischer lexicographischen Arbeiten.


Freundschaftsinseln, Tongainseln, australische Inselgruppe, 1643 von Abel Tasman entdeckt, aus 32 größeren und mehr als 150 kleinern Inseln bestehend, fruchtbar an Kokospalmen, Sago, Pfeffer, auch europ. Gartenpflanzen, reich an Schweinen, Schildkröten, Hühnern, mit etwa 200000 E., malaiischen Stammes, sehr gutmüthig, durch wesleyan. Missionäre bekehrt; sie werden monarch. aristokrat. regiert und stehen unter dem Könige der Hauptinsel Tonga.


Freyberg, uraltes alemannisches Geschlecht, in Württemberg und Bayern begütert, brachte viele tüchtige Krieger hervor, ohne daß jedoch einer die höchsten militär. Würden erstieg; literar. ausgezeichnet ist Max Procop, Freiherr von, geb. 1789, bayer. Staatsmann und Vorstand des Reichsarchivs, gest. 1851. Historische Schriften: "Ueber das altdeutsche öffentliche Gerichtsverfahren" Landshut 1824; "Grundlinien einer Geschichte der bayer. Landstände" München 1832; "Regesta sive rerum Boicarum autographa" (von Lang begonnen, von F. und Hormayr fortgesetzt bis 1849); "Sammlung deutscher Rechtsalterthümer" Mainz 1828; "Pragmat. Geschichte der bayer. Gesetzgebung

Kampfes vielfach in ihre Anmaßung u. Frechheit.


Fréron, Louis Stanislas, der Sohn des Vorigen, setzte das „Année littéraire“ bis 1790 fort, wo es 290 Bde. umfaßte, stand aber in der Revolution auf der Seite des Marat und Robespierre, wüthete 1793 mit Barras u. a. besonders in Toulon u. Marseille u. wendete sich später gegen die Schreckensmänner, ohne die Gunst des „Volkes“ rasch einzubüßen. In Toulon hatte er 1793 die Freundschaft Bonapartes gewonnen, doch der Consul Napoleon Bonaparte fand ihn mit einer ganz unbedeutenden Stelle ab und spedierte den unzufriedenen F. 1802 als Unterpräfecten nach St. Domingo, wo dieser im gleichen Jahre st.


Frescomalerei (al fresco), Malerei auf frischen mit Sand gemischten Kalk; es eignen sich hiezu nur Mineralfarben und zwar solche, welche wegen ihrer chem. Verwandtschaft von dem Kalke nicht zersetzt oder verändert werden; die F. erfordert schon deßwegen viele techn. Kenntnisse, zugleich sehr viele Gewandtheit, weil das Gemälde aufgetragen sein muß, ehe der Kalk aufgetrocknet ist (binnen 6 Stunden); später kann nichts mehr nachgebessert werden. Deßwegen wird immer vorher ein Carton gefertigt und die Umrisse auf dünnem Papier vermittelst eines Griffels auf den Kalkgrund aufgetragen. Die Frescogemälde sind sehr dauerhaft, aber immer auf die Entfernung berechnet; durch die Stereochromie (s. d.) ist diese Art Malerei wesentlich gefördert worden. Die Alten kannten sie bereits, übten sie aber, wie die pompejanischen Wandgemälde beweisen, auf eine von unserm Verfahren abweichende Weise. Sie verlor sich nie ganz und feierte im 16. Jahrh. in Italien durch Michel Angelo ihren Triumph, in neuester Zeit aber in Deutschland durch Cornelius, Lessing, Bendemann, Kaulbach, Gegenbauer etc.


Fresnel (Fränel), Augustin Jean, geb. 1788 zu Broglie in der Normandie, gest. 1827, Physiker, durch seine Untersuchungen über das Licht einer der Begründer der neuen Optik (vgl. Beugung des Lichts, Linse, Polarisation).


Fret (frz. frä), Schiffsfracht, Frachtgeld; Freteur (–öhr) Rheder; fretiren, ein Schiff miethen, vermiethen, ausrüsten.


Frettchen, s. Iltis.


Freudenberg, bad. Stadt am Main mit 1900 E., Mainschiffahrt.


Freudenpferd, das bei dem Leichenbegängnisse einer hohen Person geführte u. prächtig ausgeschmückte Pferd, das neben einem schwarzbehangenen (dem Trauerpferde) einhergeht.


Freudenstadt, württemb. Oberamtsstadt auf dem Schwarzwalde, unweit des Passes Kniebis, 1599 für vertriebene franz. Prot. angelegt, mit 4200 E., Tuchweberei, Potaschesiederei.


Freudenthal, österr.-schles. Stadt am Schwarzwasser, mit 3700 E., Wollenfabrikation, Flachsspinnerei.


Freund, Wilhelm, geb. 1806 zu Kempen im Posenschen, längere Zeit Gymnasiallehrer, privatisirt in London, Verfasser geschätzter lateinischer lexicographischen Arbeiten.


Freundschaftsinseln, Tongainseln, australische Inselgruppe, 1643 von Abel Tasman entdeckt, aus 32 größeren und mehr als 150 kleinern Inseln bestehend, fruchtbar an Kokospalmen, Sago, Pfeffer, auch europ. Gartenpflanzen, reich an Schweinen, Schildkröten, Hühnern, mit etwa 200000 E., malaiischen Stammes, sehr gutmüthig, durch wesleyan. Missionäre bekehrt; sie werden monarch. aristokrat. regiert und stehen unter dem Könige der Hauptinsel Tonga.


Freyberg, uraltes alemannisches Geschlecht, in Württemberg und Bayern begütert, brachte viele tüchtige Krieger hervor, ohne daß jedoch einer die höchsten militär. Würden erstieg; literar. ausgezeichnet ist Max Procop, Freiherr von, geb. 1789, bayer. Staatsmann und Vorstand des Reichsarchivs, gest. 1851. Historische Schriften: „Ueber das altdeutsche öffentliche Gerichtsverfahren“ Landshut 1824; „Grundlinien einer Geschichte der bayer. Landstände“ München 1832; „Regesta sive rerum Boicarum autographa“ (von Lang begonnen, von F. und Hormayr fortgesetzt bis 1849); „Sammlung deutscher Rechtsalterthümer“ Mainz 1828; „Pragmat. Geschichte der bayer. Gesetzgebung

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[799/0800] Kampfes vielfach in ihre Anmaßung u. Frechheit. Fréron, Louis Stanislas, der Sohn des Vorigen, setzte das „Année littéraire“ bis 1790 fort, wo es 290 Bde. umfaßte, stand aber in der Revolution auf der Seite des Marat und Robespierre, wüthete 1793 mit Barras u. a. besonders in Toulon u. Marseille u. wendete sich später gegen die Schreckensmänner, ohne die Gunst des „Volkes“ rasch einzubüßen. In Toulon hatte er 1793 die Freundschaft Bonapartes gewonnen, doch der Consul Napoleon Bonaparte fand ihn mit einer ganz unbedeutenden Stelle ab und spedierte den unzufriedenen F. 1802 als Unterpräfecten nach St. Domingo, wo dieser im gleichen Jahre st. Frescomalerei (al fresco), Malerei auf frischen mit Sand gemischten Kalk; es eignen sich hiezu nur Mineralfarben und zwar solche, welche wegen ihrer chem. Verwandtschaft von dem Kalke nicht zersetzt oder verändert werden; die F. erfordert schon deßwegen viele techn. Kenntnisse, zugleich sehr viele Gewandtheit, weil das Gemälde aufgetragen sein muß, ehe der Kalk aufgetrocknet ist (binnen 6 Stunden); später kann nichts mehr nachgebessert werden. Deßwegen wird immer vorher ein Carton gefertigt und die Umrisse auf dünnem Papier vermittelst eines Griffels auf den Kalkgrund aufgetragen. Die Frescogemälde sind sehr dauerhaft, aber immer auf die Entfernung berechnet; durch die Stereochromie (s. d.) ist diese Art Malerei wesentlich gefördert worden. Die Alten kannten sie bereits, übten sie aber, wie die pompejanischen Wandgemälde beweisen, auf eine von unserm Verfahren abweichende Weise. Sie verlor sich nie ganz und feierte im 16. Jahrh. in Italien durch Michel Angelo ihren Triumph, in neuester Zeit aber in Deutschland durch Cornelius, Lessing, Bendemann, Kaulbach, Gegenbauer etc. Fresnel (Fränel), Augustin Jean, geb. 1788 zu Broglie in der Normandie, gest. 1827, Physiker, durch seine Untersuchungen über das Licht einer der Begründer der neuen Optik (vgl. Beugung des Lichts, Linse, Polarisation). Fret (frz. frä), Schiffsfracht, Frachtgeld; Freteur (–öhr) Rheder; fretiren, ein Schiff miethen, vermiethen, ausrüsten. Frettchen, s. Iltis. Freudenberg, bad. Stadt am Main mit 1900 E., Mainschiffahrt. Freudenpferd, das bei dem Leichenbegängnisse einer hohen Person geführte u. prächtig ausgeschmückte Pferd, das neben einem schwarzbehangenen (dem Trauerpferde) einhergeht. Freudenstadt, württemb. Oberamtsstadt auf dem Schwarzwalde, unweit des Passes Kniebis, 1599 für vertriebene franz. Prot. angelegt, mit 4200 E., Tuchweberei, Potaschesiederei. Freudenthal, österr.-schles. Stadt am Schwarzwasser, mit 3700 E., Wollenfabrikation, Flachsspinnerei. Freund, Wilhelm, geb. 1806 zu Kempen im Posenschen, längere Zeit Gymnasiallehrer, privatisirt in London, Verfasser geschätzter lateinischer lexicographischen Arbeiten. Freundschaftsinseln, Tongainseln, australische Inselgruppe, 1643 von Abel Tasman entdeckt, aus 32 größeren und mehr als 150 kleinern Inseln bestehend, fruchtbar an Kokospalmen, Sago, Pfeffer, auch europ. Gartenpflanzen, reich an Schweinen, Schildkröten, Hühnern, mit etwa 200000 E., malaiischen Stammes, sehr gutmüthig, durch wesleyan. Missionäre bekehrt; sie werden monarch. aristokrat. regiert und stehen unter dem Könige der Hauptinsel Tonga. Freyberg, uraltes alemannisches Geschlecht, in Württemberg und Bayern begütert, brachte viele tüchtige Krieger hervor, ohne daß jedoch einer die höchsten militär. Würden erstieg; literar. ausgezeichnet ist Max Procop, Freiherr von, geb. 1789, bayer. Staatsmann und Vorstand des Reichsarchivs, gest. 1851. Historische Schriften: „Ueber das altdeutsche öffentliche Gerichtsverfahren“ Landshut 1824; „Grundlinien einer Geschichte der bayer. Landstände“ München 1832; „Regesta sive rerum Boicarum autographa“ (von Lang begonnen, von F. und Hormayr fortgesetzt bis 1849); „Sammlung deutscher Rechtsalterthümer“ Mainz 1828; „Pragmat. Geschichte der bayer. Gesetzgebung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/800>, abgerufen am 24.11.2024.