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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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welche die Rechte der Katholiken beschlugen, zu den kathol. Mitständen, schloß mit ihnen den sog. Sonderbund u. wurde 16. Nov. 1847 nach schwachem Widerstande von den Executionstruppen der Mehrheit occupirt. Ein geringer Theil der Bürgerschaft gestaltete sich zur constituirenden und gesetzgebenden Versammlung, octroyirte dem Kantone eine Verfassung, der neue Bund nahm einen eigenen § auf, um diese Verfassung schützen zu können, weil sie sonst direct gegen ihn verstoßen würde, und dieser eidgenössische Schutz hält in der Republik F. bis auf den heutigen Tag die Herrschaft der Minderheit über die Mehrheit aufrecht. Die Stadt F., im Uechtlande, 1179 von Berthold III. von Zähringen erbaut, hat 9200 E., liegt im tiefen Saanethale u. auf den ansteigenden Felsenterrassen, sieht alterthümlich aus, ist mit Mauern und Thürmen umgeben, Sitz des Bischofs von Lausanne (gegenwärtig durch die Regierungen von F. und Waadt vertrieben), war bis 1847 eine Hauptniederlassung der Jesuiten mit großartigen Anstalten im Kloster St. Michael. Die E. der unteren Stadt sprechen deutsch, die der oberen franz.; Drathbrücke über das Saanethal.


Freiburg an der Unstrut, preuß. Stadt nordwestl. von Naumburg im Kreise Querfurt, Reg.-Bez. Merseburg, angenehm gelegen mit 2700 E., goth. Kirche, deren 2 Thürme durch einen schwebenden Zwischenbau verbunden sind, u. dem Bergschloß Neuenburg, wo einst Ludwig der Springer residierte. Tuchfabrikation, Wolle- und Leineweberei. Treffen den 21. Octbr. 1813.


Freiburg im Breisgau, alte Hauptstadt des Breisgau und ehemals starke Festung, jetzt die 3. Stadt des Großherzogthums Baden und Sitz der Regierung des Oberrheinkreises, liegt am Fuße des Schwarzwaldes an der Dreisam in einer der freundlichsten und gesündesten Gegenden Deutschlands und zählte 1852 ohne Militär und Fremde 16427 E., die von Handel, Gewerben, Seiden-, Cichorien-, Papier-, Knopffabrikation, Gerbereien, Pottaschsiederei, Bierbrauerei, Wein- u. Feldbau leben. Bekannt ist die weniger durch Umfang als gothische Bauart merkwürdige Kathedrale mit herrlichen Glasmalereien u. ihrem 356 Pariserschuh hohen durchbrochenen Hauptthurme. Alterthümliches Kaufhaus, schöne Spitäler, Kaserne, Theater, Denkmal des Berthold Schwarz, der hier das Pulver erfunden haben soll. F. hat eine 1456 gestiftete kathol. Universität mit ansehnl. Bibliothek, Sammlungen, theologischem Convict u. s. f.; im Winter 1853/4 mit 376, im Sommer 1854 mit 338 Studierenden. Residenz des Erzbischofes der 1827 errichteten oberrhein. Kirchenprovinz, welchem die Bisthümer Fulda, Limburg, Mainz und Rottenburg untergeordnet sind und dessen engere Erzdiöcese F. 1845 nach officieller Zählung 961808 Diöcesanen zählte. Schlachten am 3. u. 5. August 1644; Belagerungen 1713 und 1744.


Freiburg, unterm Fürstenstein genannt von den Besitzern, den Grafen von Hochberg-Fürstenstein, schles. Stadt an der Polsnitz, Reg.-Bez. Breslau mit 4500 E.; 2 kathol. u. 1 protest. Kirche, bedeutendes Leinwandgewerbe, Marmorbrüche.


Freicorps, ein kleines Corps, in der Regel aus Freiwilligen bestehend, bildet keinen integrirenden Theil des Heeres, ist mehr zum Parteigängerkrieg bestimmt, leistet in der Regel wenig oder nichts, wird deßwegen auch nicht mehr gebildet, außer in Revolutionskriegen oder zu Revolutionszwecken.


Freidank oder Vridank, Name des Dichters der "Bescheidenheit" (d. h. Lebensklugheit), eines Spruchgedichtes in Reimpaaren und mittelhochdeutscher Sprache, dessen Inhalt eine Sammlung von Lebensregeln und klugen Bemerkungen ausmacht. Wahrscheinlich ist der Name ein angenommener mit dem Sinne: eines freidenkenden Mannes Lebensklugheit und das Gedicht von Walther von der Vogelweide 1229 in Syrien auf dem Zuge Kaiser Friedrichs II. abgefaßt. Herausg. von W. Grimm, 1834.


Freidenker oder Freigeist, heißt im allgemeinen derjenige, welcher von der geoffenbarten Religion oder von Religion überhaupt nichts wissen will, sei es, daß die Gründe für dieselbe seiner Vernunft nicht als stichhaltig erscheinen

welche die Rechte der Katholiken beschlugen, zu den kathol. Mitständen, schloß mit ihnen den sog. Sonderbund u. wurde 16. Nov. 1847 nach schwachem Widerstande von den Executionstruppen der Mehrheit occupirt. Ein geringer Theil der Bürgerschaft gestaltete sich zur constituirenden und gesetzgebenden Versammlung, octroyirte dem Kantone eine Verfassung, der neue Bund nahm einen eigenen § auf, um diese Verfassung schützen zu können, weil sie sonst direct gegen ihn verstoßen würde, und dieser eidgenössische Schutz hält in der Republik F. bis auf den heutigen Tag die Herrschaft der Minderheit über die Mehrheit aufrecht. Die Stadt F., im Uechtlande, 1179 von Berthold III. von Zähringen erbaut, hat 9200 E., liegt im tiefen Saanethale u. auf den ansteigenden Felsenterrassen, sieht alterthümlich aus, ist mit Mauern und Thürmen umgeben, Sitz des Bischofs von Lausanne (gegenwärtig durch die Regierungen von F. und Waadt vertrieben), war bis 1847 eine Hauptniederlassung der Jesuiten mit großartigen Anstalten im Kloster St. Michael. Die E. der unteren Stadt sprechen deutsch, die der oberen franz.; Drathbrücke über das Saanethal.


Freiburg an der Unstrut, preuß. Stadt nordwestl. von Naumburg im Kreise Querfurt, Reg.-Bez. Merseburg, angenehm gelegen mit 2700 E., goth. Kirche, deren 2 Thürme durch einen schwebenden Zwischenbau verbunden sind, u. dem Bergschloß Neuenburg, wo einst Ludwig der Springer residierte. Tuchfabrikation, Wolle- und Leineweberei. Treffen den 21. Octbr. 1813.


Freiburg im Breisgau, alte Hauptstadt des Breisgau und ehemals starke Festung, jetzt die 3. Stadt des Großherzogthums Baden und Sitz der Regierung des Oberrheinkreises, liegt am Fuße des Schwarzwaldes an der Dreisam in einer der freundlichsten und gesündesten Gegenden Deutschlands und zählte 1852 ohne Militär und Fremde 16427 E., die von Handel, Gewerben, Seiden-, Cichorien-, Papier-, Knopffabrikation, Gerbereien, Pottaschsiederei, Bierbrauerei, Wein- u. Feldbau leben. Bekannt ist die weniger durch Umfang als gothische Bauart merkwürdige Kathedrale mit herrlichen Glasmalereien u. ihrem 356 Pariserschuh hohen durchbrochenen Hauptthurme. Alterthümliches Kaufhaus, schöne Spitäler, Kaserne, Theater, Denkmal des Berthold Schwarz, der hier das Pulver erfunden haben soll. F. hat eine 1456 gestiftete kathol. Universität mit ansehnl. Bibliothek, Sammlungen, theologischem Convict u. s. f.; im Winter 1853/4 mit 376, im Sommer 1854 mit 338 Studierenden. Residenz des Erzbischofes der 1827 errichteten oberrhein. Kirchenprovinz, welchem die Bisthümer Fulda, Limburg, Mainz und Rottenburg untergeordnet sind und dessen engere Erzdiöcese F. 1845 nach officieller Zählung 961808 Diöcesanen zählte. Schlachten am 3. u. 5. August 1644; Belagerungen 1713 und 1744.


Freiburg, unterm Fürstenstein genannt von den Besitzern, den Grafen von Hochberg-Fürstenstein, schles. Stadt an der Polsnitz, Reg.-Bez. Breslau mit 4500 E.; 2 kathol. u. 1 protest. Kirche, bedeutendes Leinwandgewerbe, Marmorbrüche.


Freicorps, ein kleines Corps, in der Regel aus Freiwilligen bestehend, bildet keinen integrirenden Theil des Heeres, ist mehr zum Parteigängerkrieg bestimmt, leistet in der Regel wenig oder nichts, wird deßwegen auch nicht mehr gebildet, außer in Revolutionskriegen oder zu Revolutionszwecken.


Freidank oder Vridank, Name des Dichters der „Bescheidenheit“ (d. h. Lebensklugheit), eines Spruchgedichtes in Reimpaaren und mittelhochdeutscher Sprache, dessen Inhalt eine Sammlung von Lebensregeln und klugen Bemerkungen ausmacht. Wahrscheinlich ist der Name ein angenommener mit dem Sinne: eines freidenkenden Mannes Lebensklugheit und das Gedicht von Walther von der Vogelweide 1229 in Syrien auf dem Zuge Kaiser Friedrichs II. abgefaßt. Herausg. von W. Grimm, 1834.


Freidenker oder Freigeist, heißt im allgemeinen derjenige, welcher von der geoffenbarten Religion oder von Religion überhaupt nichts wissen will, sei es, daß die Gründe für dieselbe seiner Vernunft nicht als stichhaltig erscheinen

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[793/0794] welche die Rechte der Katholiken beschlugen, zu den kathol. Mitständen, schloß mit ihnen den sog. Sonderbund u. wurde 16. Nov. 1847 nach schwachem Widerstande von den Executionstruppen der Mehrheit occupirt. Ein geringer Theil der Bürgerschaft gestaltete sich zur constituirenden und gesetzgebenden Versammlung, octroyirte dem Kantone eine Verfassung, der neue Bund nahm einen eigenen § auf, um diese Verfassung schützen zu können, weil sie sonst direct gegen ihn verstoßen würde, und dieser eidgenössische Schutz hält in der Republik F. bis auf den heutigen Tag die Herrschaft der Minderheit über die Mehrheit aufrecht. Die Stadt F., im Uechtlande, 1179 von Berthold III. von Zähringen erbaut, hat 9200 E., liegt im tiefen Saanethale u. auf den ansteigenden Felsenterrassen, sieht alterthümlich aus, ist mit Mauern und Thürmen umgeben, Sitz des Bischofs von Lausanne (gegenwärtig durch die Regierungen von F. und Waadt vertrieben), war bis 1847 eine Hauptniederlassung der Jesuiten mit großartigen Anstalten im Kloster St. Michael. Die E. der unteren Stadt sprechen deutsch, die der oberen franz.; Drathbrücke über das Saanethal. Freiburg an der Unstrut, preuß. Stadt nordwestl. von Naumburg im Kreise Querfurt, Reg.-Bez. Merseburg, angenehm gelegen mit 2700 E., goth. Kirche, deren 2 Thürme durch einen schwebenden Zwischenbau verbunden sind, u. dem Bergschloß Neuenburg, wo einst Ludwig der Springer residierte. Tuchfabrikation, Wolle- und Leineweberei. Treffen den 21. Octbr. 1813. Freiburg im Breisgau, alte Hauptstadt des Breisgau und ehemals starke Festung, jetzt die 3. Stadt des Großherzogthums Baden und Sitz der Regierung des Oberrheinkreises, liegt am Fuße des Schwarzwaldes an der Dreisam in einer der freundlichsten und gesündesten Gegenden Deutschlands und zählte 1852 ohne Militär und Fremde 16427 E., die von Handel, Gewerben, Seiden-, Cichorien-, Papier-, Knopffabrikation, Gerbereien, Pottaschsiederei, Bierbrauerei, Wein- u. Feldbau leben. Bekannt ist die weniger durch Umfang als gothische Bauart merkwürdige Kathedrale mit herrlichen Glasmalereien u. ihrem 356 Pariserschuh hohen durchbrochenen Hauptthurme. Alterthümliches Kaufhaus, schöne Spitäler, Kaserne, Theater, Denkmal des Berthold Schwarz, der hier das Pulver erfunden haben soll. F. hat eine 1456 gestiftete kathol. Universität mit ansehnl. Bibliothek, Sammlungen, theologischem Convict u. s. f.; im Winter 1853/4 mit 376, im Sommer 1854 mit 338 Studierenden. Residenz des Erzbischofes der 1827 errichteten oberrhein. Kirchenprovinz, welchem die Bisthümer Fulda, Limburg, Mainz und Rottenburg untergeordnet sind und dessen engere Erzdiöcese F. 1845 nach officieller Zählung 961808 Diöcesanen zählte. Schlachten am 3. u. 5. August 1644; Belagerungen 1713 und 1744. Freiburg, unterm Fürstenstein genannt von den Besitzern, den Grafen von Hochberg-Fürstenstein, schles. Stadt an der Polsnitz, Reg.-Bez. Breslau mit 4500 E.; 2 kathol. u. 1 protest. Kirche, bedeutendes Leinwandgewerbe, Marmorbrüche. Freicorps, ein kleines Corps, in der Regel aus Freiwilligen bestehend, bildet keinen integrirenden Theil des Heeres, ist mehr zum Parteigängerkrieg bestimmt, leistet in der Regel wenig oder nichts, wird deßwegen auch nicht mehr gebildet, außer in Revolutionskriegen oder zu Revolutionszwecken. Freidank oder Vridank, Name des Dichters der „Bescheidenheit“ (d. h. Lebensklugheit), eines Spruchgedichtes in Reimpaaren und mittelhochdeutscher Sprache, dessen Inhalt eine Sammlung von Lebensregeln und klugen Bemerkungen ausmacht. Wahrscheinlich ist der Name ein angenommener mit dem Sinne: eines freidenkenden Mannes Lebensklugheit und das Gedicht von Walther von der Vogelweide 1229 in Syrien auf dem Zuge Kaiser Friedrichs II. abgefaßt. Herausg. von W. Grimm, 1834. Freidenker oder Freigeist, heißt im allgemeinen derjenige, welcher von der geoffenbarten Religion oder von Religion überhaupt nichts wissen will, sei es, daß die Gründe für dieselbe seiner Vernunft nicht als stichhaltig erscheinen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 793. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/794>, abgerufen am 25.11.2024.