Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.ein Augustiner u. Geschichtforscher, der sich namentl. als Kirchenhistoriker und Numismatiker Verdienste erwarb. Sein Hauptwerk: "Espana sagrada", Madrid 1747-73, 29 Bde., ward von Man. Risco fortgesetzt. Schrieb ferner "La Cantabria", Madrid 1768, dann "Medallas de las colonias municipios y pueblos antiguos de Espana", ebdsst. 1757 bis 73, 3 Bde., einen "Clave historical", neueste Aufl. ebdsst. 1817 u. a. m. Florez Estrada, Don Alvaro, geb. 1769, span. Staatsbeamter, später Publicist u. wegen seiner Opposition gegen Ferdinand 1823 flüchtig. Schrieb einen "Curso de economia politica" (Nationalöconomie), der bereits 5 Auflagen erlebte. Florfliegen (Hemerobidea), Familie aus d. Ordnung der langhörnigen Netzflügler, mit mehren Arten, haben große, breite, behaarte Flügel, große Augen, borstenförmige, lange Fühler, kurzes Brustschild; sie leben vom Raube und legen ihre langgestielten Eier auf Pflanzenblätter; die Larven verzehren besonders Blattläuse. Florian, St., Martyrer zu Lorch an der Enns in der Diocletian. Verfolgung, wird als Patron der Diöcese Wien, sowie Polens und allgemein als Schützer in Feuersnoth verehrt. Gedächtnißtag 4. Mai. - F., St., eines der merkwürdigsten Klöster in Oesterreich, regulirtes Chorherrnstift, 21/2 St. von Linz, soll an der Grabstätte des hl. F. stehen; es ist reichbegütert und sehr verdient um die Pflege der Wissenschaften, namentl. der historischen (Chmel). Florian (Floriang), Jean Pierre Claris de, franz. Dichter, geb. 1755 auf seinem Stammschloß F. in den Niedercevennen, vertauschte das Garnisonsleben eines Dragoneroffiziers bald mit dem Aufenthalte bei seinem Gönner, dem Herzog von Penthievre u. wurde 1788 Akademiker. Die Revolution trieb ihn 1793 von Paris nach Sceaux, wo er eingekerkert wurde und seine Gesundheit einbüßte, so daß er bald nach seiner Befreiung 1794 st. Seine Fabeln (Par. 1792) stehen kaum denen des Lafontaine nach u. sind ebenso verbreitet wie diese, in seinen übrigen Dichtungen erkennt man seine von der Mutter, einer Spanierin, ererbte Vorliebe für die Spanier, namentlich für Cervantes, dessen Don Quixote F. allzu willkührlich übersetzte. Die durch gefunden Witz und damals seltene sittliche Zartheit ausgezeichneten Lustspiele wurden von Wall, Mühler u. a. übersetzt u. auf die deutsche Bühne gebracht. Ebenso fanden seine übrigen Gedichte, Romane und Erzählungen, obwohl weichlich und übersentimental: "Estelle" (1788), "Nouvelles" (1785), "Galatee" (1781) u. a. deutsche Uebersetzer, "Gonsalve de Cordoue" (1791) einen solchen an Baur 1793 und an Krug von Nidda, Leipzig 1817; "Guillaume Tell", "Numa Pompilius" (eine Nachbildung des Telemach u. eine mittelbare Verklärung des Deismus) u. s. w. Florid, lat.-deutsch, blumig, blumenreich. Florida, der südlichste nordamerikan. Freistaat, zwischen dem Ocean u. mexikan. Meerbusen bis Cap Sable 90 M. weit gegen Cuba auslaufend, nördl. an Georgien und Alabama gränzend, durch den Fluß Appalachicola in Ost- und West-F. getheilt. F. wird auf 2530 #M. berechnet, ist fast ganz eben, von vielen Flüssen und Bächen bewässert, zum Theil Wald- u. Sumpfland. Das Klima ist das tropische, daher finden sich Plantagen von Zucker, Cacao, Indigo, Baumwolle etc., und wachsen in den Waldungen die bekannten amerikan. Farbhölzer; dieselben liefern auch treffliches Nutzholz, namentl. zum Schiffsbau. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 90000, von denen ungefähr die Hälfte Sklaven sind. Eingetheilt wird F. in 5 Distrikte: West-, Ost-, Mittel-, Süd-F. und Appalachicola. Hauptstadt ist Tallahassee mit 3000 E.; bedeutendere Orte sind: Appalachicola, Pensacola (mit großer Schiffswerfte), St. Augustine, Jacksonville am Flusse St. John. - F. gehörte ehemals Spanien, welches dasselbe gegen engl. und franz. Angriffe behauptete; durch span. Missionen war auch ein Theil der Indianer zum ansäßigen Leben angeleitet worden. Seitdem (1803) Louisiana von Frankreich erkauft war, machten die nordamerikan. Freistaaten Ansprüche auf das ihnen unentbehrliche F. u. Jackson nahm ein Augustiner u. Geschichtforscher, der sich namentl. als Kirchenhistoriker und Numismatiker Verdienste erwarb. Sein Hauptwerk: „Espana sagrada“, Madrid 1747–73, 29 Bde., ward von Man. Risco fortgesetzt. Schrieb ferner „La Cantabria“, Madrid 1768, dann „Medallas de las colonias municipios y pueblos antiguos de Espana“, ebdsst. 1757 bis 73, 3 Bde., einen „Clave historical“, neueste Aufl. ebdsst. 1817 u. a. m. Florez Estrada, Don Alvaro, geb. 1769, span. Staatsbeamter, später Publicist u. wegen seiner Opposition gegen Ferdinand 1823 flüchtig. Schrieb einen „Curso de economia politica“ (Nationalöconomie), der bereits 5 Auflagen erlebte. Florfliegen (Hemerobidea), Familie aus d. Ordnung der langhörnigen Netzflügler, mit mehren Arten, haben große, breite, behaarte Flügel, große Augen, borstenförmige, lange Fühler, kurzes Brustschild; sie leben vom Raube und legen ihre langgestielten Eier auf Pflanzenblätter; die Larven verzehren besonders Blattläuse. Florian, St., Martyrer zu Lorch an der Enns in der Diocletian. Verfolgung, wird als Patron der Diöcese Wien, sowie Polens und allgemein als Schützer in Feuersnoth verehrt. Gedächtnißtag 4. Mai. – F., St., eines der merkwürdigsten Klöster in Oesterreich, regulirtes Chorherrnstift, 21/2 St. von Linz, soll an der Grabstätte des hl. F. stehen; es ist reichbegütert und sehr verdient um die Pflege der Wissenschaften, namentl. der historischen (Chmel). Florian (Floriang), Jean Pierre Claris de, franz. Dichter, geb. 1755 auf seinem Stammschloß F. in den Niedercevennen, vertauschte das Garnisonsleben eines Dragoneroffiziers bald mit dem Aufenthalte bei seinem Gönner, dem Herzog von Penthièvre u. wurde 1788 Akademiker. Die Revolution trieb ihn 1793 von Paris nach Sceaux, wo er eingekerkert wurde und seine Gesundheit einbüßte, so daß er bald nach seiner Befreiung 1794 st. Seine Fabeln (Par. 1792) stehen kaum denen des Lafontaine nach u. sind ebenso verbreitet wie diese, in seinen übrigen Dichtungen erkennt man seine von der Mutter, einer Spanierin, ererbte Vorliebe für die Spanier, namentlich für Cervantes, dessen Don Quixote F. allzu willkührlich übersetzte. Die durch gefunden Witz und damals seltene sittliche Zartheit ausgezeichneten Lustspiele wurden von Wall, Mühler u. a. übersetzt u. auf die deutsche Bühne gebracht. Ebenso fanden seine übrigen Gedichte, Romane und Erzählungen, obwohl weichlich und übersentimental: „Estelle“ (1788), „Nouvelles“ (1785), „Galatée“ (1781) u. a. deutsche Uebersetzer, „Gonsalve de Cordoue“ (1791) einen solchen an Baur 1793 und an Krug von Nidda, Leipzig 1817; „Guillaume Tell“, „Numa Pompilius“ (eine Nachbildung des Telemach u. eine mittelbare Verklärung des Deismus) u. s. w. Florid, lat.-deutsch, blumig, blumenreich. Florida, der südlichste nordamerikan. Freistaat, zwischen dem Ocean u. mexikan. Meerbusen bis Cap Sable 90 M. weit gegen Cuba auslaufend, nördl. an Georgien und Alabama gränzend, durch den Fluß Appalachicola in Ost- und West-F. getheilt. F. wird auf 2530 □M. berechnet, ist fast ganz eben, von vielen Flüssen und Bächen bewässert, zum Theil Wald- u. Sumpfland. Das Klima ist das tropische, daher finden sich Plantagen von Zucker, Cacao, Indigo, Baumwolle etc., und wachsen in den Waldungen die bekannten amerikan. Farbhölzer; dieselben liefern auch treffliches Nutzholz, namentl. zum Schiffsbau. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 90000, von denen ungefähr die Hälfte Sklaven sind. Eingetheilt wird F. in 5 Distrikte: West-, Ost-, Mittel-, Süd-F. und Appalachicola. Hauptstadt ist Tallahassee mit 3000 E.; bedeutendere Orte sind: Appalachicola, Pensacola (mit großer Schiffswerfte), St. Augustine, Jacksonville am Flusse St. John. – F. gehörte ehemals Spanien, welches dasselbe gegen engl. und franz. Angriffe behauptete; durch span. Missionen war auch ein Theil der Indianer zum ansäßigen Leben angeleitet worden. Seitdem (1803) Louisiana von Frankreich erkauft war, machten die nordamerikan. Freistaaten Ansprüche auf das ihnen unentbehrliche F. u. 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Florez Estrada, Don Alvaro, geb. 1769, span. Staatsbeamter, später Publicist u. wegen seiner Opposition gegen Ferdinand 1823 flüchtig. Schrieb einen „Curso de economia politica“ (Nationalöconomie), der bereits 5 Auflagen erlebte.
Florfliegen (Hemerobidea), Familie aus d. Ordnung der langhörnigen Netzflügler, mit mehren Arten, haben große, breite, behaarte Flügel, große Augen, borstenförmige, lange Fühler, kurzes Brustschild; sie leben vom Raube und legen ihre langgestielten Eier auf Pflanzenblätter; die Larven verzehren besonders Blattläuse.
Florian, St., Martyrer zu Lorch an der Enns in der Diocletian. Verfolgung, wird als Patron der Diöcese Wien, sowie Polens und allgemein als Schützer in Feuersnoth verehrt. Gedächtnißtag 4. Mai. – F., St., eines der merkwürdigsten Klöster in Oesterreich, regulirtes Chorherrnstift, 21/2 St. von Linz, soll an der Grabstätte des hl. F. stehen; es ist reichbegütert und sehr verdient um die Pflege der Wissenschaften, namentl. der historischen (Chmel).
Florian (Floriang), Jean Pierre Claris de, franz. Dichter, geb. 1755 auf seinem Stammschloß F. in den Niedercevennen, vertauschte das Garnisonsleben eines Dragoneroffiziers bald mit dem Aufenthalte bei seinem Gönner, dem Herzog von Penthièvre u. wurde 1788 Akademiker. Die Revolution trieb ihn 1793 von Paris nach Sceaux, wo er eingekerkert wurde und seine Gesundheit einbüßte, so daß er bald nach seiner Befreiung 1794 st. Seine Fabeln (Par. 1792) stehen kaum denen des Lafontaine nach u. sind ebenso verbreitet wie diese, in seinen übrigen Dichtungen erkennt man seine von der Mutter, einer Spanierin, ererbte Vorliebe für die Spanier, namentlich für Cervantes, dessen Don Quixote F. allzu willkührlich übersetzte. Die durch gefunden Witz und damals seltene sittliche Zartheit ausgezeichneten Lustspiele wurden von Wall, Mühler u. a. übersetzt u. auf die deutsche Bühne gebracht. Ebenso fanden seine übrigen Gedichte, Romane und Erzählungen, obwohl weichlich und übersentimental: „Estelle“ (1788), „Nouvelles“ (1785), „Galatée“ (1781) u. a. deutsche Uebersetzer, „Gonsalve de Cordoue“ (1791) einen solchen an Baur 1793 und an Krug von Nidda, Leipzig 1817; „Guillaume Tell“, „Numa Pompilius“ (eine Nachbildung des Telemach u. eine mittelbare Verklärung des Deismus) u. s. w.
Florid, lat.-deutsch, blumig, blumenreich.
Florida, der südlichste nordamerikan. Freistaat, zwischen dem Ocean u. mexikan. Meerbusen bis Cap Sable 90 M. weit gegen Cuba auslaufend, nördl. an Georgien und Alabama gränzend, durch den Fluß Appalachicola in Ost- und West-F. getheilt. F. wird auf 2530 □M. berechnet, ist fast ganz eben, von vielen Flüssen und Bächen bewässert, zum Theil Wald- u. Sumpfland. Das Klima ist das tropische, daher finden sich Plantagen von Zucker, Cacao, Indigo, Baumwolle etc., und wachsen in den Waldungen die bekannten amerikan. Farbhölzer; dieselben liefern auch treffliches Nutzholz, namentl. zum Schiffsbau. Die Einwohnerzahl beläuft sich auf etwa 90000, von denen ungefähr die Hälfte Sklaven sind. Eingetheilt wird F. in 5 Distrikte: West-, Ost-, Mittel-, Süd-F. und Appalachicola. Hauptstadt ist Tallahassee mit 3000 E.; bedeutendere Orte sind: Appalachicola, Pensacola (mit großer Schiffswerfte), St. Augustine, Jacksonville am Flusse St. John. – F. gehörte ehemals Spanien, welches dasselbe gegen engl. und franz. Angriffe behauptete; durch span. Missionen war auch ein Theil der Indianer zum ansäßigen Leben angeleitet worden. Seitdem (1803) Louisiana von Frankreich erkauft war, machten die nordamerikan. Freistaaten Ansprüche auf das ihnen unentbehrliche F. u. Jackson nahm
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