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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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anzeigen, daß die Bildungen, von denen die Rede ist, in regelmäßigen Lagern erscheinen, und ganz die Beschaffenheit von solchen Mineralmassen zeigen, die sich aus Wasser absetzten, od. durch Wasser angeflößt worden sind. Die vielen Glieder, welche das F. zusammensetzen, bilden die drei größern Abtheilungen: die Kreidegebirge, Juragebirge, Trias- u. Kupferschiefergebirge.


Flohkrebse od. Doppelsüße (Amphipoda), Ordnung der krebsartigen Insekten; Kopf vom Rumpfe getrennt, Augen unbeweglich, 4 borstenförmige Fühlhörner, klein, theils in Flüssen, theils im Meere, schwimmen u. springen schnell. Der gemeine F., Wasserfloh (Gammarus pulex), häufig in Flüssen u. Bächen, nährt sich von Vegetabilien, Insekten, todten Fischen; hüpft schnell auf trockenem Boden.


Flor, Krepp, das feinste Gewebe von Seide, Baumwolle oder Wolle, ohne Kreuzfäden verfertigt, öfters mit Gummi gestärkt.


Flor, aus dem Lat., Blüte, Blütestand.


Flora, myth., bei den Römern die Göttin der Blumen; ihr wurde vom 28. April bis 1. Mai ein Frühlingsfest gefeiert; in der Botanik ist F. die Beschreibung der wildwachsenden Pflanzen eines Landes oder einer Gegend.


Floren, Florin, lat. florenus, ital. Fiorino, Goldmünze im 11. Jahrh. zuerst in Florenz geschlagen, daher der Name F. In Deutschland entstand daraus zuerst der Goldgulden, später der Silbergulden, daher noch das Zeichen fl. für Gulden. Der silberne toscan. fiorino =111/2 Sgr. = 331/2 kr. C.-M., der engl. Florin = 181/2 Sgr. = 54 kr. C.-M.


Florence (franz. -angß), dünner Taffet von großem Glanze; die schweren F. heißen Marcelines.


Florencourt (-angkuhr), Franz Chassot, geb. 1803 zu Braunschweig, seit 1847 als Publicist in conservativer Richtung bekannt, kehrte 1850 zur kath. Kirche zurück, übernahm 1854 die Redaction der deutschen Volkshalle in Köln, trat jedoch zurück, als seine Ansichten über "kath. Politik" so wenig wie der Ton, in welchem er sie aussprach, die Billigung der Mehrzahl des kath. Publicums fanden; er gibt nun in Köln eine polit. Wochenschrift heraus.


Florentiner Arbeit, eine in Florenz gewöhnliche Mosaikarbeit, s. Mosaik.


Florentiner Lack, eine schöne aus Cochenille und Alaun bereitete Malerfarbe, in Florenz erfunden.


Florentiner Schule, s. ital. Kunst.


Florenz, ital. Firenze, Hauptst. des Großherzogthums Toscana, am Arno in schöner Umgegend mit 8800 Häusern und beinahe 112000 E., nächst Mailand die blühendste u. reichste Stadt Italiens, ausgezeichnet durch Geschichte, Schätze der Kunst und Wissenschaft, Industrie u. Bildung der Bewohner; die Straßen sind meistentheils eng und winklig, weil im Mittelalter angelegt, auch ihre Paläste stammen meistens aus dem 14. und 15. Jahrh., und sind massenhaft, im kräftigen Styl ausgeführt. Ueber den Arno führen 6 Brücken; von den 17 öffentlichen Plätzen sind die bedeutendsten: die Piazza di St. Croce, die Piazza Gran-Ducale, der Palazzo Vecchio, die Loggia dei Lanzi, die Piazza St. Maria, die Piazza della Annunziata, die Piazza del Duomo etc., alle großartig ausgeschmückt und mit herrlichen Werken der Baukunst umgeben. Unter den 170 Kirchen und Kapellen enthält die von St. Lorenzo die prachtvolle Gruft der Mediceer mit Statuen von Michel Angelo; die Kathedrale St. Maria del Fiore hat 500' Länge und eine von Brunelleschi erbaute 380' hohe Kuppel, einen freistehenden prächtigen Thurm von 290' Höhe; St. Croce enthält die Grabdenkmäler von Dante, Michel Angelo, Galilei, Machiavelli; prachtvoll und mit herrlichen Kunstwerken reich geschmückt sind auch Santissima Annunziata, San Michele etc. Der Palast Pitti, großherzogl. Residenz, enthält in seinen täglich dem Publicum geöffneten Sälen so viele Schätze der antiken und neuen italien. Kunst, daß nur Rom Werthvolleres aufzuweisen hat; die Loggia dei Lanzi ist durch Sculpturen ausgezeichnet, der Palazzo degli Uffizii enthält eine Sammlung von 8000 Handschriften und 5000 Incunabeln,

anzeigen, daß die Bildungen, von denen die Rede ist, in regelmäßigen Lagern erscheinen, und ganz die Beschaffenheit von solchen Mineralmassen zeigen, die sich aus Wasser absetzten, od. durch Wasser angeflößt worden sind. Die vielen Glieder, welche das F. zusammensetzen, bilden die drei größern Abtheilungen: die Kreidegebirge, Juragebirge, Trias- u. Kupferschiefergebirge.


Flohkrebse od. Doppelsüße (Amphipoda), Ordnung der krebsartigen Insekten; Kopf vom Rumpfe getrennt, Augen unbeweglich, 4 borstenförmige Fühlhörner, klein, theils in Flüssen, theils im Meere, schwimmen u. springen schnell. Der gemeine F., Wasserfloh (Gammarus pulex), häufig in Flüssen u. Bächen, nährt sich von Vegetabilien, Insekten, todten Fischen; hüpft schnell auf trockenem Boden.


Flor, Krepp, das feinste Gewebe von Seide, Baumwolle oder Wolle, ohne Kreuzfäden verfertigt, öfters mit Gummi gestärkt.


Flor, aus dem Lat., Blüte, Blütestand.


Flora, myth., bei den Römern die Göttin der Blumen; ihr wurde vom 28. April bis 1. Mai ein Frühlingsfest gefeiert; in der Botanik ist F. die Beschreibung der wildwachsenden Pflanzen eines Landes oder einer Gegend.


Floren, Florin, lat. florenus, ital. Fiorino, Goldmünze im 11. Jahrh. zuerst in Florenz geschlagen, daher der Name F. In Deutschland entstand daraus zuerst der Goldgulden, später der Silbergulden, daher noch das Zeichen fl. für Gulden. Der silberne toscan. fiorino =111/2 Sgr. = 331/2 kr. C.-M., der engl. Florin = 181/2 Sgr. = 54 kr. C.-M.


Florence (franz. –angß), dünner Taffet von großem Glanze; die schweren F. heißen Marcelines.


Florencourt (–angkuhr), Franz Chassot, geb. 1803 zu Braunschweig, seit 1847 als Publicist in conservativer Richtung bekannt, kehrte 1850 zur kath. Kirche zurück, übernahm 1854 die Redaction der deutschen Volkshalle in Köln, trat jedoch zurück, als seine Ansichten über „kath. Politik“ so wenig wie der Ton, in welchem er sie aussprach, die Billigung der Mehrzahl des kath. Publicums fanden; er gibt nun in Köln eine polit. Wochenschrift heraus.


Florentiner Arbeit, eine in Florenz gewöhnliche Mosaikarbeit, s. Mosaik.


Florentiner Lack, eine schöne aus Cochenille und Alaun bereitete Malerfarbe, in Florenz erfunden.


Florentiner Schule, s. ital. Kunst.


Florenz, ital. Firenze, Hauptst. des Großherzogthums Toscana, am Arno in schöner Umgegend mit 8800 Häusern und beinahe 112000 E., nächst Mailand die blühendste u. reichste Stadt Italiens, ausgezeichnet durch Geschichte, Schätze der Kunst und Wissenschaft, Industrie u. Bildung der Bewohner; die Straßen sind meistentheils eng und winklig, weil im Mittelalter angelegt, auch ihre Paläste stammen meistens aus dem 14. und 15. Jahrh., und sind massenhaft, im kräftigen Styl ausgeführt. Ueber den Arno führen 6 Brücken; von den 17 öffentlichen Plätzen sind die bedeutendsten: die Piazza di St. Croce, die Piazza Gran-Ducale, der Palazzo Vecchio, die Loggia dei Lanzi, die Piazza St. Maria, die Piazza della Annunziata, die Piazza del Duomo etc., alle großartig ausgeschmückt und mit herrlichen Werken der Baukunst umgeben. Unter den 170 Kirchen und Kapellen enthält die von St. Lorenzo die prachtvolle Gruft der Mediceer mit Statuen von Michel Angelo; die Kathedrale St. Maria del Fiore hat 500' Länge und eine von Brunelleschi erbaute 380' hohe Kuppel, einen freistehenden prächtigen Thurm von 290' Höhe; St. Croce enthält die Grabdenkmäler von Dante, Michel Angelo, Galilei, Machiavelli; prachtvoll und mit herrlichen Kunstwerken reich geschmückt sind auch Santissima Annunziata, San Michele etc. Der Palast Pitti, großherzogl. Residenz, enthält in seinen täglich dem Publicum geöffneten Sälen so viele Schätze der antiken und neuen italien. Kunst, daß nur Rom Werthvolleres aufzuweisen hat; die Loggia dei Lanzi ist durch Sculpturen ausgezeichnet, der Palazzo degli Uffizii enthält eine Sammlung von 8000 Handschriften und 5000 Incunabeln,

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[726/0727] anzeigen, daß die Bildungen, von denen die Rede ist, in regelmäßigen Lagern erscheinen, und ganz die Beschaffenheit von solchen Mineralmassen zeigen, die sich aus Wasser absetzten, od. durch Wasser angeflößt worden sind. Die vielen Glieder, welche das F. zusammensetzen, bilden die drei größern Abtheilungen: die Kreidegebirge, Juragebirge, Trias- u. Kupferschiefergebirge. Flohkrebse od. Doppelsüße (Amphipoda), Ordnung der krebsartigen Insekten; Kopf vom Rumpfe getrennt, Augen unbeweglich, 4 borstenförmige Fühlhörner, klein, theils in Flüssen, theils im Meere, schwimmen u. springen schnell. Der gemeine F., Wasserfloh (Gammarus pulex), häufig in Flüssen u. Bächen, nährt sich von Vegetabilien, Insekten, todten Fischen; hüpft schnell auf trockenem Boden. Flor, Krepp, das feinste Gewebe von Seide, Baumwolle oder Wolle, ohne Kreuzfäden verfertigt, öfters mit Gummi gestärkt. Flor, aus dem Lat., Blüte, Blütestand. Flora, myth., bei den Römern die Göttin der Blumen; ihr wurde vom 28. April bis 1. Mai ein Frühlingsfest gefeiert; in der Botanik ist F. die Beschreibung der wildwachsenden Pflanzen eines Landes oder einer Gegend. Floren, Florin, lat. florenus, ital. Fiorino, Goldmünze im 11. Jahrh. zuerst in Florenz geschlagen, daher der Name F. In Deutschland entstand daraus zuerst der Goldgulden, später der Silbergulden, daher noch das Zeichen fl. für Gulden. Der silberne toscan. fiorino =111/2 Sgr. = 331/2 kr. C.-M., der engl. Florin = 181/2 Sgr. = 54 kr. C.-M. Florence (franz. –angß), dünner Taffet von großem Glanze; die schweren F. heißen Marcelines. Florencourt (–angkuhr), Franz Chassot, geb. 1803 zu Braunschweig, seit 1847 als Publicist in conservativer Richtung bekannt, kehrte 1850 zur kath. Kirche zurück, übernahm 1854 die Redaction der deutschen Volkshalle in Köln, trat jedoch zurück, als seine Ansichten über „kath. Politik“ so wenig wie der Ton, in welchem er sie aussprach, die Billigung der Mehrzahl des kath. Publicums fanden; er gibt nun in Köln eine polit. Wochenschrift heraus. Florentiner Arbeit, eine in Florenz gewöhnliche Mosaikarbeit, s. Mosaik. Florentiner Lack, eine schöne aus Cochenille und Alaun bereitete Malerfarbe, in Florenz erfunden. Florentiner Schule, s. ital. Kunst. Florenz, ital. Firenze, Hauptst. des Großherzogthums Toscana, am Arno in schöner Umgegend mit 8800 Häusern und beinahe 112000 E., nächst Mailand die blühendste u. reichste Stadt Italiens, ausgezeichnet durch Geschichte, Schätze der Kunst und Wissenschaft, Industrie u. Bildung der Bewohner; die Straßen sind meistentheils eng und winklig, weil im Mittelalter angelegt, auch ihre Paläste stammen meistens aus dem 14. und 15. Jahrh., und sind massenhaft, im kräftigen Styl ausgeführt. Ueber den Arno führen 6 Brücken; von den 17 öffentlichen Plätzen sind die bedeutendsten: die Piazza di St. Croce, die Piazza Gran-Ducale, der Palazzo Vecchio, die Loggia dei Lanzi, die Piazza St. Maria, die Piazza della Annunziata, die Piazza del Duomo etc., alle großartig ausgeschmückt und mit herrlichen Werken der Baukunst umgeben. Unter den 170 Kirchen und Kapellen enthält die von St. Lorenzo die prachtvolle Gruft der Mediceer mit Statuen von Michel Angelo; die Kathedrale St. Maria del Fiore hat 500' Länge und eine von Brunelleschi erbaute 380' hohe Kuppel, einen freistehenden prächtigen Thurm von 290' Höhe; St. Croce enthält die Grabdenkmäler von Dante, Michel Angelo, Galilei, Machiavelli; prachtvoll und mit herrlichen Kunstwerken reich geschmückt sind auch Santissima Annunziata, San Michele etc. Der Palast Pitti, großherzogl. Residenz, enthält in seinen täglich dem Publicum geöffneten Sälen so viele Schätze der antiken und neuen italien. Kunst, daß nur Rom Werthvolleres aufzuweisen hat; die Loggia dei Lanzi ist durch Sculpturen ausgezeichnet, der Palazzo degli Uffizii enthält eine Sammlung von 8000 Handschriften und 5000 Incunabeln,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/727>, abgerufen am 28.09.2024.