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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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schnelltrocknendes Oel, namentlich zu Anstrichen aller Art vielfach benutzt und ein bedeutender Handelsartikel. Guter Samen gibt 22% Oel. - Der Schleim vom F.samen wird innerlich und äußerlich häufig medicinisch angewendet, ebenso als Mehl zu Umschlägen; das Oel zu Klistiren. - Die Rückstände von der Leinölfabrikation, die sog. Oelkuchen, sind ein vorzügliches Düngungs- und Futtermittel. - L. perenne, ausdauernder F., ist eine hübsche blaublühende Rabattenzierpflanze, die übrigens im Winter leicht erfriert und überhaupt gerne verdrängt wird.


Flachslilie oder Neuseeländer Flachs (Phormium tenax), von I. Banks in Neuseeland entdeckte Schilfpflanze, aus der die Eingeborenen eine Art Flachs bereiten. Acclimatisirungsversuche bei uns bis jetzt alle mißglückt.


Flachsseide (Cuscuta europaea) (Pentandria Digynia. Convolvulaceae), Schmarotzerschlingpflanze, welche mitunter die schönsten Leinsaaten und ganze Erbsen-, Wicken- und Kleefelder vernichtet. Dieselbe umschlingt die Pflanzen, saugt sich fest u. bringt sie um, während sie schon wieder auf andern Pflanzen in ihrer Umgebung hinüberwuchert. - Alle Gegenmittel haben sich erfolglos erwiesen, außer sorgfältige Reinigung der Samen vor der Saat und ganz fleißiges Jäten der jungen Saaten.


Flacius, eigentl. Vlacich, Matthias, "der irrende Ritter der Erbsünde", geb. 1520 zu Albona im venetian. Illyrien, daher Fl. Illyricus genannt, wurde 1539 durch seinen Oheim, einen Dominikanerprovincial, veranlaßt, nach Deutschland zu kommen und Lutheraner zu werden. In Wittenberg verschafften ihm Luther und Melanchthon schon 1544 die Professur der hebr. Sprache; durch umfassende Kenntniß, rastlose Thätigkeit u. Charakterstärke einer der ersten Theologen seiner Partei, bekämpfte F. jede Annäherung an den Katholicismus und seit 1547 das Interim mit eiserner Beharrlichkeit. Um besser gegen Melanchthon auftreten zu können, begab er sich nach Magdeburg, wüthete während der Belagerung durch den Kurfürsten Moriz gegen das Interim und kehrte von Köthen, wohin er geflohen u. von wo ihn Melanchthon vertreiben ließ, bald wieder zurück. Im Kampf mit den Wittenbergern schwang er sich zum Haupte der deutschen Lutheraner empor, wozu die Herausgabe der sog. Centurien (s. d. und Baronius) sowie des "Kataloges der Wahrheitszeugen" wesentlich beitrug. F. ward 1557 Generalsuperintendent und Professor der neuen Universität Jena, 1561 aber abgesetzt, nachdem er Selbstständigkeit der luther. Kirche gegenüber der weltlichen Obrigkeit gefordert hatte und fand fortan nirgend mehr eine bleibende Stätte. In Folge seines Lieblingssatzes: Die Erbsünde sei die Natur u. das Wesen des Menschen selbst, entzweiten sich seine Anhänger in strenge Substantiarier u. mildere Accidentiarier, die noch lange nach seinem Tode fortstritten. F. endigte den "Clavis s. scripturae" zu Basel 1567 und st. 1575 zu Frankfurt a. M.


Flacon (frz. flakong), Fläschchen mit Stöpsel, besonders zur Aufbewahrung von Essenzen.


Fladen, Kuchen; F.krieg, die unblutige Fehde zwischen Kurfürst Johann Friedrich u. Herzog Moriz von Sachsen während der Charwoche 1542; sie endete durch Vermittlung und die aufgebotenen Krieger aßen zu Hause friedlich den Oster-F.


Fläche, in der Geometrie jede räumliche Ausdehnung nach nur 2 Dimensionen, nach Länge und Breite. Die F.n zerfallen in ebene (gerade) und in krumme; in jenen lassen sich nach allen Richtungen hin gerade Linien ziehen, die ganz in die F. fallen; in den krummen F.n lassen sich solche gerade Linien entweder nur nach einer bestimmten Richtung ziehen, wie z. B. auf der F. des Cylinders u. Kegels (einfach gekrümmte F.n), oder es lassen sich gar keine solche ziehen, wie auf der Kugel-F. (doppelt gekrümmte F.n).


Flämisch, s. Flandern.


Flagellanten, Geißler, vom latein. flagellum, auch Kreuzträger, cruciferati genannt wegen den rothen Kreuzen, welche sie auf Hüten u. Kleidern trugen, hießen die Mitglieder von Gesellschaften,

schnelltrocknendes Oel, namentlich zu Anstrichen aller Art vielfach benutzt und ein bedeutender Handelsartikel. Guter Samen gibt 22% Oel. – Der Schleim vom F.samen wird innerlich und äußerlich häufig medicinisch angewendet, ebenso als Mehl zu Umschlägen; das Oel zu Klistiren. – Die Rückstände von der Leinölfabrikation, die sog. Oelkuchen, sind ein vorzügliches Düngungs- und Futtermittel. – L. perenne, ausdauernder F., ist eine hübsche blaublühende Rabattenzierpflanze, die übrigens im Winter leicht erfriert und überhaupt gerne verdrängt wird.


Flachslilie oder Neuseeländer Flachs (Phormium tenax), von I. Banks in Neuseeland entdeckte Schilfpflanze, aus der die Eingeborenen eine Art Flachs bereiten. Acclimatisirungsversuche bei uns bis jetzt alle mißglückt.


Flachsseide (Cuscuta europaea) (Pentandria Digynia. Convolvulaceae), Schmarotzerschlingpflanze, welche mitunter die schönsten Leinsaaten und ganze Erbsen-, Wicken- und Kleefelder vernichtet. Dieselbe umschlingt die Pflanzen, saugt sich fest u. bringt sie um, während sie schon wieder auf andern Pflanzen in ihrer Umgebung hinüberwuchert. – Alle Gegenmittel haben sich erfolglos erwiesen, außer sorgfältige Reinigung der Samen vor der Saat und ganz fleißiges Jäten der jungen Saaten.


Flacius, eigentl. Vlacich, Matthias, „der irrende Ritter der Erbsünde“, geb. 1520 zu Albona im venetian. Illyrien, daher Fl. Illyricus genannt, wurde 1539 durch seinen Oheim, einen Dominikanerprovincial, veranlaßt, nach Deutschland zu kommen und Lutheraner zu werden. In Wittenberg verschafften ihm Luther und Melanchthon schon 1544 die Professur der hebr. Sprache; durch umfassende Kenntniß, rastlose Thätigkeit u. Charakterstärke einer der ersten Theologen seiner Partei, bekämpfte F. jede Annäherung an den Katholicismus und seit 1547 das Interim mit eiserner Beharrlichkeit. Um besser gegen Melanchthon auftreten zu können, begab er sich nach Magdeburg, wüthete während der Belagerung durch den Kurfürsten Moriz gegen das Interim und kehrte von Köthen, wohin er geflohen u. von wo ihn Melanchthon vertreiben ließ, bald wieder zurück. Im Kampf mit den Wittenbergern schwang er sich zum Haupte der deutschen Lutheraner empor, wozu die Herausgabe der sog. Centurien (s. d. und Baronius) sowie des „Kataloges der Wahrheitszeugen“ wesentlich beitrug. F. ward 1557 Generalsuperintendent und Professor der neuen Universität Jena, 1561 aber abgesetzt, nachdem er Selbstständigkeit der luther. Kirche gegenüber der weltlichen Obrigkeit gefordert hatte und fand fortan nirgend mehr eine bleibende Stätte. In Folge seines Lieblingssatzes: Die Erbsünde sei die Natur u. das Wesen des Menschen selbst, entzweiten sich seine Anhänger in strenge Substantiarier u. mildere Accidentiarier, die noch lange nach seinem Tode fortstritten. F. endigte den „Clavis s. scripturae“ zu Basel 1567 und st. 1575 zu Frankfurt a. M.


Flacon (frz. flakong), Fläschchen mit Stöpsel, besonders zur Aufbewahrung von Essenzen.


Fladen, Kuchen; F.krieg, die unblutige Fehde zwischen Kurfürst Johann Friedrich u. Herzog Moriz von Sachsen während der Charwoche 1542; sie endete durch Vermittlung und die aufgebotenen Krieger aßen zu Hause friedlich den Oster-F.


Fläche, in der Geometrie jede räumliche Ausdehnung nach nur 2 Dimensionen, nach Länge und Breite. Die F.n zerfallen in ebene (gerade) und in krumme; in jenen lassen sich nach allen Richtungen hin gerade Linien ziehen, die ganz in die F. fallen; in den krummen F.n lassen sich solche gerade Linien entweder nur nach einer bestimmten Richtung ziehen, wie z. B. auf der F. des Cylinders u. Kegels (einfach gekrümmte F.n), oder es lassen sich gar keine solche ziehen, wie auf der Kugel-F. (doppelt gekrümmte F.n).


Flämisch, s. Flandern.


Flagellanten, Geißler, vom latein. flagellum, auch Kreuzträger, cruciferati genannt wegen den rothen Kreuzen, welche sie auf Hüten u. Kleidern trugen, hießen die Mitglieder von Gesellschaften,

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[716/0717] schnelltrocknendes Oel, namentlich zu Anstrichen aller Art vielfach benutzt und ein bedeutender Handelsartikel. Guter Samen gibt 22% Oel. – Der Schleim vom F.samen wird innerlich und äußerlich häufig medicinisch angewendet, ebenso als Mehl zu Umschlägen; das Oel zu Klistiren. – Die Rückstände von der Leinölfabrikation, die sog. Oelkuchen, sind ein vorzügliches Düngungs- und Futtermittel. – L. perenne, ausdauernder F., ist eine hübsche blaublühende Rabattenzierpflanze, die übrigens im Winter leicht erfriert und überhaupt gerne verdrängt wird. Flachslilie oder Neuseeländer Flachs (Phormium tenax), von I. Banks in Neuseeland entdeckte Schilfpflanze, aus der die Eingeborenen eine Art Flachs bereiten. Acclimatisirungsversuche bei uns bis jetzt alle mißglückt. Flachsseide (Cuscuta europaea) (Pentandria Digynia. Convolvulaceae), Schmarotzerschlingpflanze, welche mitunter die schönsten Leinsaaten und ganze Erbsen-, Wicken- und Kleefelder vernichtet. Dieselbe umschlingt die Pflanzen, saugt sich fest u. bringt sie um, während sie schon wieder auf andern Pflanzen in ihrer Umgebung hinüberwuchert. – Alle Gegenmittel haben sich erfolglos erwiesen, außer sorgfältige Reinigung der Samen vor der Saat und ganz fleißiges Jäten der jungen Saaten. Flacius, eigentl. Vlacich, Matthias, „der irrende Ritter der Erbsünde“, geb. 1520 zu Albona im venetian. Illyrien, daher Fl. Illyricus genannt, wurde 1539 durch seinen Oheim, einen Dominikanerprovincial, veranlaßt, nach Deutschland zu kommen und Lutheraner zu werden. In Wittenberg verschafften ihm Luther und Melanchthon schon 1544 die Professur der hebr. Sprache; durch umfassende Kenntniß, rastlose Thätigkeit u. Charakterstärke einer der ersten Theologen seiner Partei, bekämpfte F. jede Annäherung an den Katholicismus und seit 1547 das Interim mit eiserner Beharrlichkeit. Um besser gegen Melanchthon auftreten zu können, begab er sich nach Magdeburg, wüthete während der Belagerung durch den Kurfürsten Moriz gegen das Interim und kehrte von Köthen, wohin er geflohen u. von wo ihn Melanchthon vertreiben ließ, bald wieder zurück. Im Kampf mit den Wittenbergern schwang er sich zum Haupte der deutschen Lutheraner empor, wozu die Herausgabe der sog. Centurien (s. d. und Baronius) sowie des „Kataloges der Wahrheitszeugen“ wesentlich beitrug. F. ward 1557 Generalsuperintendent und Professor der neuen Universität Jena, 1561 aber abgesetzt, nachdem er Selbstständigkeit der luther. Kirche gegenüber der weltlichen Obrigkeit gefordert hatte und fand fortan nirgend mehr eine bleibende Stätte. In Folge seines Lieblingssatzes: Die Erbsünde sei die Natur u. das Wesen des Menschen selbst, entzweiten sich seine Anhänger in strenge Substantiarier u. mildere Accidentiarier, die noch lange nach seinem Tode fortstritten. F. endigte den „Clavis s. scripturae“ zu Basel 1567 und st. 1575 zu Frankfurt a. M. Flacon (frz. flakong), Fläschchen mit Stöpsel, besonders zur Aufbewahrung von Essenzen. Fladen, Kuchen; F.krieg, die unblutige Fehde zwischen Kurfürst Johann Friedrich u. Herzog Moriz von Sachsen während der Charwoche 1542; sie endete durch Vermittlung und die aufgebotenen Krieger aßen zu Hause friedlich den Oster-F. Fläche, in der Geometrie jede räumliche Ausdehnung nach nur 2 Dimensionen, nach Länge und Breite. Die F.n zerfallen in ebene (gerade) und in krumme; in jenen lassen sich nach allen Richtungen hin gerade Linien ziehen, die ganz in die F. fallen; in den krummen F.n lassen sich solche gerade Linien entweder nur nach einer bestimmten Richtung ziehen, wie z. B. auf der F. des Cylinders u. Kegels (einfach gekrümmte F.n), oder es lassen sich gar keine solche ziehen, wie auf der Kugel-F. (doppelt gekrümmte F.n). Flämisch, s. Flandern. Flagellanten, Geißler, vom latein. flagellum, auch Kreuzträger, cruciferati genannt wegen den rothen Kreuzen, welche sie auf Hüten u. Kleidern trugen, hießen die Mitglieder von Gesellschaften,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/717>, abgerufen am 25.07.2024.