Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

welche über Tyrols Natur und die mannigfaltige Thätigkeit seiner Bewohner vollständigen Aufschluß gibt; sie ist für den Naturkundigen, Alterthumsforscher, Historiker und Kunstfreund sehr interessant und macht dem kleinen Gebirgslande Ehre; die Schweiz und die meisten deutschen Staaten haben nichts Gleiches der Art aufzuweisen.


Ferdinandsorden, neapolit. Orden, 1800 gestiftet; Ordenszeichen: 6 silberne Lilien von 6 goldenen Strahlenbündeln unterbrochen, auf dem Mittelfelde das Bild des Stifters; auf der Rückseite: Ferd. IV. inst. a. 1800.


Fere, la, (la Fähr), frz. Festung im Depart. Aisne, mit 4500 E., Arsenal und Artillerieschule. F.-Champenoise (Fähr Schangpnoahs), franz. Stadt im Depart. Marne mit 2500 E.; Niederlage Mortiers und Marmonts d. 25. März 1814.


Feredschik, Feret, türk. Stadt an der Maritza mit 3000 E., warmen Mineralbädern.


Ferek-Abad, engl.-ostind. Stadt und Festung am Ganges mit 70000 E, Münze, Seide- u. Baumwollefabriken.


Ferentino, Stadt u. Bischofssitz im Kirchenstaat, Delegation Frosinone, mit 7200 E.


Ferguson (Ferrghus'n), Adam, schott. Moralphilosoph, geb. 1723 zu Logieraith bei Perth im schott. Hochlande, vielseitig gebildet u. mit Robertson, Blair u. a. früh bekannt, wurde 1759 Prof. der Naturwissenschaften u. 1764 der Moralphilosophie zu Edinburgh, gab 1784 seine Stelle auf und st. 1816. Er betrachtete das Streben nach fortschreitender Entwicklung aller geistigen Anlagen, die Vervollkommnung, als höchstes Tugendgesetz u. beschäftigte sich namentlich mit Naturrecht u. Staatswissenschaften. Jünger übersetzte den "Essay on the history of civil society", Leipzig 1768; Garve die "Institutes of moral philosophy", Leipz. 1772; Beck die "History of the progress and termination of the Roman republic", Leipz. 1784-86, 3 Bde.


Ferguson, Robert, geb. 1750 zu Edinburgh, gest. 1774 im Irrenhause zu Bedlam, ein schott. Dichter, dessen in der Mundart von Edinburgh und der Umgegend gehaltene Idyllen, Lieder u. s. f. sehr gerühmt, u. dessen sämmtliche Dichtungen von Dav. Irving, der auch das unglückliche Leben des Dichters erzählte, neu herausg. wurden, Glasgow 1799, später Edinburgh 1805.


Feriae, lat., Ferien, bei den Römern Fest- und Ruhetage; der Ausdruck ist bekanntlich in das Gerichts- und Schulwesen übergegangen; im kirchlichen Kalender heißt der Montag feria prima, der Dienstag feria secunda etc. (1., 2. Ferie) zur Erinnerung, daß dem Christen jeder Wochentag ein gottesdienstlicher sein soll.


Ferik, milit. Würde in der Türkei, dem Divisionsgeneral entsprechend.


Ferin, lat. ferinus, thierisch; Ferität, Verthierung.


Ferlach, kärnth. Dorf an der Drau mit 2000 E., Fabrikation von Büchsen und Stahlwaaren.


Ferm, franz.-deutsch, fest; fermete, Festigkeit, Kraft.


Ferman, pers., Befehl; jeder im Namen des Sultans ausgefertigte Befehl.


Fermanagh (Fermänäh), irische Grafschaft in der Prov. Ulster, waldig, fruchtbar, wohlangebaut, 35 #M. groß mit 115000 irischen E.; Hauptst. Enniskillen.


Fermat, Pierre de, geb. 1590 zu Toulouse, Parlamentsrath daselbst, ausgezeichneter Mathematiker, sehr verdient um die Theorie der Spirale und der Primzahlen, Erfinder der Wahrscheinlichkeitsrechnung, st. 1665 (gesammelte Werke, Paris 1679).


Fermate, Stillstand, Ruhepunkt, in der Musik, Anhalten einer Note oder Pause über ihre wirkliche Geltung hinaus, bezeichnet durch einen unten offenen Halbbogen mit einem Punkt darunter .


Ferment od. Gährmittel sind Stoffe, die geistige oder saure Gährung zu erzeugen vermögen. In der gewöhnlichen Praxis dienen als F. für Wein-, Bier-, Branntweinbereitung die Hefe, für Brodbereitung ebenfalls Hefe od. Sauerteig, für Essigbereitung Essig, Essigmutter u. dgl., lauter Producte einer schon vorausgegangenen Gährung. Fermentum panis, Sauerteig.

welche über Tyrols Natur und die mannigfaltige Thätigkeit seiner Bewohner vollständigen Aufschluß gibt; sie ist für den Naturkundigen, Alterthumsforscher, Historiker und Kunstfreund sehr interessant und macht dem kleinen Gebirgslande Ehre; die Schweiz und die meisten deutschen Staaten haben nichts Gleiches der Art aufzuweisen.


Ferdinandsorden, neapolit. Orden, 1800 gestiftet; Ordenszeichen: 6 silberne Lilien von 6 goldenen Strahlenbündeln unterbrochen, auf dem Mittelfelde das Bild des Stifters; auf der Rückseite: Ferd. IV. inst. a. 1800.


Fère, la, (la Fähr), frz. Festung im Depart. Aisne, mit 4500 E., Arsenal und Artillerieschule. F.-Champenoise (Fähr Schangpnoahs), franz. Stadt im Depart. Marne mit 2500 E.; Niederlage Mortiers und Marmonts d. 25. März 1814.


Feredschik, Feret, türk. Stadt an der Maritza mit 3000 E., warmen Mineralbädern.


Ferek-Abad, engl.-ostind. Stadt und Festung am Ganges mit 70000 E, Münze, Seide- u. Baumwollefabriken.


Ferentino, Stadt u. Bischofssitz im Kirchenstaat, Delegation Frosinone, mit 7200 E.


Ferguson (Ferrghusʼn), Adam, schott. Moralphilosoph, geb. 1723 zu Logieraith bei Perth im schott. Hochlande, vielseitig gebildet u. mit Robertson, Blair u. a. früh bekannt, wurde 1759 Prof. der Naturwissenschaften u. 1764 der Moralphilosophie zu Edinburgh, gab 1784 seine Stelle auf und st. 1816. Er betrachtete das Streben nach fortschreitender Entwicklung aller geistigen Anlagen, die Vervollkommnung, als höchstes Tugendgesetz u. beschäftigte sich namentlich mit Naturrecht u. Staatswissenschaften. Jünger übersetzte den „Essay on the history of civil society“, Leipzig 1768; Garve die „Institutes of moral philosophy“, Leipz. 1772; Beck die „History of the progress and termination of the Roman republic“, Leipz. 1784–86, 3 Bde.


Ferguson, Robert, geb. 1750 zu Edinburgh, gest. 1774 im Irrenhause zu Bedlam, ein schott. Dichter, dessen in der Mundart von Edinburgh und der Umgegend gehaltene Idyllen, Lieder u. s. f. sehr gerühmt, u. dessen sämmtliche Dichtungen von Dav. Irving, der auch das unglückliche Leben des Dichters erzählte, neu herausg. wurden, Glasgow 1799, später Edinburgh 1805.


Feriae, lat., Ferien, bei den Römern Fest- und Ruhetage; der Ausdruck ist bekanntlich in das Gerichts- und Schulwesen übergegangen; im kirchlichen Kalender heißt der Montag feria prima, der Dienstag feria secunda etc. (1., 2. Ferie) zur Erinnerung, daß dem Christen jeder Wochentag ein gottesdienstlicher sein soll.


Ferik, milit. Würde in der Türkei, dem Divisionsgeneral entsprechend.


Ferin, lat. ferinus, thierisch; Ferität, Verthierung.


Ferlach, kärnth. Dorf an der Drau mit 2000 E., Fabrikation von Büchsen und Stahlwaaren.


Ferm, franz.-deutsch, fest; fermeté, Festigkeit, Kraft.


Ferman, pers., Befehl; jeder im Namen des Sultans ausgefertigte Befehl.


Fermanagh (Fermänäh), irische Grafschaft in der Prov. Ulster, waldig, fruchtbar, wohlangebaut, 35 □M. groß mit 115000 irischen E.; Hauptst. Enniskillen.


Fermat, Pierre de, geb. 1590 zu Toulouse, Parlamentsrath daselbst, ausgezeichneter Mathematiker, sehr verdient um die Theorie der Spirale und der Primzahlen, Erfinder der Wahrscheinlichkeitsrechnung, st. 1665 (gesammelte Werke, Paris 1679).


Fermate, Stillstand, Ruhepunkt, in der Musik, Anhalten einer Note oder Pause über ihre wirkliche Geltung hinaus, bezeichnet durch einen unten offenen Halbbogen mit einem Punkt darunter 𝄐.


Ferment od. Gährmittel sind Stoffe, die geistige oder saure Gährung zu erzeugen vermögen. In der gewöhnlichen Praxis dienen als F. für Wein-, Bier-, Branntweinbereitung die Hefe, für Brodbereitung ebenfalls Hefe od. Sauerteig, für Essigbereitung Essig, Essigmutter u. dgl., lauter Producte einer schon vorausgegangenen Gährung. Fermentum panis, Sauerteig.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0687" n="686"/>
welche über Tyrols Natur und die mannigfaltige Thätigkeit seiner Bewohner vollständigen Aufschluß gibt; sie ist für den Naturkundigen, Alterthumsforscher, Historiker und Kunstfreund sehr interessant und macht dem kleinen Gebirgslande Ehre; die Schweiz und die meisten deutschen Staaten haben nichts Gleiches der Art aufzuweisen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferdinandsorden</hi>, neapolit. Orden, 1800 gestiftet; Ordenszeichen: 6 silberne Lilien von 6 goldenen Strahlenbündeln unterbrochen, auf dem Mittelfelde das Bild des Stifters; auf der Rückseite: <hi rendition="#i">Ferd. IV. inst. a</hi>. 1800.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fère, la</hi>, (la Fähr), frz. Festung im Depart. Aisne, mit 4500 E., Arsenal und Artillerieschule. F.-<hi rendition="#g">Champenoise</hi> (Fähr Schangpnoahs), franz. Stadt im Depart. Marne mit 2500 E.; Niederlage Mortiers und Marmonts d. 25. März 1814.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Feredschik</hi>, Feret, türk. Stadt an der Maritza mit 3000 E., warmen Mineralbädern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferek-Abad</hi>, engl.-ostind. Stadt und Festung am Ganges mit 70000 E, Münze, Seide- u. Baumwollefabriken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferentino</hi>, Stadt u. Bischofssitz im Kirchenstaat, Delegation Frosinone, mit 7200 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferguson</hi> (Ferrghus&#x02BC;n), Adam, schott. Moralphilosoph, geb. 1723 zu Logieraith bei Perth im schott. Hochlande, vielseitig gebildet u. mit Robertson, Blair u. a. früh bekannt, wurde 1759 Prof. der Naturwissenschaften u. 1764 der Moralphilosophie zu Edinburgh, gab 1784 seine Stelle auf und st. 1816. Er betrachtete das Streben nach fortschreitender Entwicklung aller geistigen Anlagen, die Vervollkommnung, als höchstes Tugendgesetz u. beschäftigte sich namentlich mit Naturrecht u. Staatswissenschaften. Jünger übersetzte den &#x201E;<hi rendition="#i">Essay on the history of civil society</hi>&#x201C;, Leipzig 1768; Garve die &#x201E;<hi rendition="#i">Institutes of moral philosophy</hi>&#x201C;, Leipz. 1772; Beck die &#x201E;<hi rendition="#i">History of the progress and termination of the Roman republic</hi>&#x201C;, Leipz. 1784&#x2013;86, 3 Bde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferguson</hi>, Robert, geb. 1750 zu Edinburgh, gest. 1774 im Irrenhause zu Bedlam, ein schott. Dichter, dessen in der Mundart von Edinburgh und der Umgegend gehaltene Idyllen, Lieder u. s. f. sehr gerühmt, u. dessen sämmtliche Dichtungen von Dav. Irving, der auch das unglückliche Leben des Dichters erzählte, neu herausg. wurden, Glasgow 1799, später Edinburgh 1805.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Feriae</hi>, lat., Ferien, bei den Römern Fest- und Ruhetage; der Ausdruck ist bekanntlich in das Gerichts- und Schulwesen übergegangen; im kirchlichen Kalender heißt der Montag <hi rendition="#i">feria prima</hi>, der Dienstag <hi rendition="#i">feria secunda</hi> etc. (1., 2. Ferie) zur Erinnerung, daß dem Christen jeder Wochentag ein gottesdienstlicher sein soll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferik</hi>, milit. Würde in der Türkei, dem Divisionsgeneral entsprechend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferin</hi>, lat. <hi rendition="#i">ferinus</hi>, thierisch; <hi rendition="#g">Ferität</hi>, Verthierung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferlach</hi>, kärnth. Dorf an der Drau mit 2000 E., Fabrikation von Büchsen und Stahlwaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferm</hi>, franz.-deutsch, fest; <hi rendition="#i">fermeté</hi>, Festigkeit, Kraft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferman</hi>, pers., Befehl; jeder im Namen des Sultans ausgefertigte Befehl.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fermanagh</hi> (Fermänäh), irische Grafschaft in der Prov. Ulster, waldig, fruchtbar, wohlangebaut, 35 &#x25A1;M. groß mit 115000 irischen E.; Hauptst. Enniskillen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fermat</hi>, Pierre de, geb. 1590 zu Toulouse, Parlamentsrath daselbst, ausgezeichneter Mathematiker, sehr verdient um die Theorie der Spirale und der Primzahlen, Erfinder der Wahrscheinlichkeitsrechnung, st. 1665 (gesammelte Werke, Paris 1679).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Fermate</hi>, Stillstand, Ruhepunkt, in der Musik, Anhalten einer Note oder Pause über ihre wirkliche Geltung hinaus, bezeichnet durch einen unten offenen Halbbogen mit einem Punkt darunter &#x1D110;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ferment</hi> od. <hi rendition="#b">Gährmittel</hi> sind Stoffe, die geistige oder saure Gährung zu erzeugen vermögen. In der gewöhnlichen Praxis dienen als F. für Wein-, Bier-, Branntweinbereitung die Hefe, für Brodbereitung ebenfalls Hefe od. Sauerteig, für Essigbereitung Essig, Essigmutter u. dgl., lauter Producte einer schon vorausgegangenen Gährung. <hi rendition="#i">Fermentum panis</hi>, Sauerteig.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[686/0687] welche über Tyrols Natur und die mannigfaltige Thätigkeit seiner Bewohner vollständigen Aufschluß gibt; sie ist für den Naturkundigen, Alterthumsforscher, Historiker und Kunstfreund sehr interessant und macht dem kleinen Gebirgslande Ehre; die Schweiz und die meisten deutschen Staaten haben nichts Gleiches der Art aufzuweisen. Ferdinandsorden, neapolit. Orden, 1800 gestiftet; Ordenszeichen: 6 silberne Lilien von 6 goldenen Strahlenbündeln unterbrochen, auf dem Mittelfelde das Bild des Stifters; auf der Rückseite: Ferd. IV. inst. a. 1800. Fère, la, (la Fähr), frz. Festung im Depart. Aisne, mit 4500 E., Arsenal und Artillerieschule. F.-Champenoise (Fähr Schangpnoahs), franz. Stadt im Depart. Marne mit 2500 E.; Niederlage Mortiers und Marmonts d. 25. März 1814. Feredschik, Feret, türk. Stadt an der Maritza mit 3000 E., warmen Mineralbädern. Ferek-Abad, engl.-ostind. Stadt und Festung am Ganges mit 70000 E, Münze, Seide- u. Baumwollefabriken. Ferentino, Stadt u. Bischofssitz im Kirchenstaat, Delegation Frosinone, mit 7200 E. Ferguson (Ferrghusʼn), Adam, schott. Moralphilosoph, geb. 1723 zu Logieraith bei Perth im schott. Hochlande, vielseitig gebildet u. mit Robertson, Blair u. a. früh bekannt, wurde 1759 Prof. der Naturwissenschaften u. 1764 der Moralphilosophie zu Edinburgh, gab 1784 seine Stelle auf und st. 1816. Er betrachtete das Streben nach fortschreitender Entwicklung aller geistigen Anlagen, die Vervollkommnung, als höchstes Tugendgesetz u. beschäftigte sich namentlich mit Naturrecht u. Staatswissenschaften. Jünger übersetzte den „Essay on the history of civil society“, Leipzig 1768; Garve die „Institutes of moral philosophy“, Leipz. 1772; Beck die „History of the progress and termination of the Roman republic“, Leipz. 1784–86, 3 Bde. Ferguson, Robert, geb. 1750 zu Edinburgh, gest. 1774 im Irrenhause zu Bedlam, ein schott. Dichter, dessen in der Mundart von Edinburgh und der Umgegend gehaltene Idyllen, Lieder u. s. f. sehr gerühmt, u. dessen sämmtliche Dichtungen von Dav. Irving, der auch das unglückliche Leben des Dichters erzählte, neu herausg. wurden, Glasgow 1799, später Edinburgh 1805. Feriae, lat., Ferien, bei den Römern Fest- und Ruhetage; der Ausdruck ist bekanntlich in das Gerichts- und Schulwesen übergegangen; im kirchlichen Kalender heißt der Montag feria prima, der Dienstag feria secunda etc. (1., 2. Ferie) zur Erinnerung, daß dem Christen jeder Wochentag ein gottesdienstlicher sein soll. Ferik, milit. Würde in der Türkei, dem Divisionsgeneral entsprechend. Ferin, lat. ferinus, thierisch; Ferität, Verthierung. Ferlach, kärnth. Dorf an der Drau mit 2000 E., Fabrikation von Büchsen und Stahlwaaren. Ferm, franz.-deutsch, fest; fermeté, Festigkeit, Kraft. Ferman, pers., Befehl; jeder im Namen des Sultans ausgefertigte Befehl. Fermanagh (Fermänäh), irische Grafschaft in der Prov. Ulster, waldig, fruchtbar, wohlangebaut, 35 □M. groß mit 115000 irischen E.; Hauptst. Enniskillen. Fermat, Pierre de, geb. 1590 zu Toulouse, Parlamentsrath daselbst, ausgezeichneter Mathematiker, sehr verdient um die Theorie der Spirale und der Primzahlen, Erfinder der Wahrscheinlichkeitsrechnung, st. 1665 (gesammelte Werke, Paris 1679). Fermate, Stillstand, Ruhepunkt, in der Musik, Anhalten einer Note oder Pause über ihre wirkliche Geltung hinaus, bezeichnet durch einen unten offenen Halbbogen mit einem Punkt darunter 𝄐. Ferment od. Gährmittel sind Stoffe, die geistige oder saure Gährung zu erzeugen vermögen. In der gewöhnlichen Praxis dienen als F. für Wein-, Bier-, Branntweinbereitung die Hefe, für Brodbereitung ebenfalls Hefe od. Sauerteig, für Essigbereitung Essig, Essigmutter u. dgl., lauter Producte einer schon vorausgegangenen Gährung. Fermentum panis, Sauerteig.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/687
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/687>, abgerufen am 24.11.2024.