Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.seine Richtung ändert (s. Dynamometer). Federweiß, biegsamer Asbest (s. d.). Federwildpret, das jagdbare wilde Geflügel. Feen, nach einem weitverbreiteten, wahrscheinlich aus dem Celtischen stammenden Volksglauben (faer, celt., zaubern) weibliche, geisterhafte Wesen, den Elfen verwandt, bald gut-, bald bösartig, von mannigfachem Einfluß auf das Schicksal des Menschen. Sie spielen in der mittelalterlichen französ. und span. Poesie eine Rolle, besonders in dem Sagenkreise König Arthurs, wurden von Chaucer und Spencer in die neue engl. Poesie, von Perrault in die franz. eingeführt und trotz alles Sträubens nüchterner Kunstrichter hat sich das F.märchen in ganz Europa festgesetzt. Fegfeuer, lat. purgatorium, der Aufenthaltsort und Zustand der abgeschiedenen Seelen, welche vor ihrem Tode zwar Verzeihung ihrer Sünden erlangten, aber noch Sündenschuld abzubüßen haben. Das F., ein Mittelzustand zwischen Himmel und Hölle, ist somit kein Stand der Prüfung und Weiterentwicklung, sondern ein Zustand der Buße u. Gnade. Dogmatisch setzte die Kirche nur fest, daß es ein F. gebe und daß die darin Befindlichen durch die Fürbitten der Gläubigen unterstützt, erleichtert und erlöst werden können. Ersteres leuchtet der Vernunft so ein, daß die Lehre vom F. zu den am wenigsten angegriffenen gehört, letzteres entspricht der schönen Idee von der Gemeinschaft aller Gläubigen und Heiligen in Christo. Das F. hört am jüngsten Tage auf. Hauptstellen für das F.: Psalm 37, 1. 65, 12, II. Makk. 12, 43-46, im neuen Testam. vor allen Matth. 12, 32, dann I Kor. 3, 11-15. 15, 29. Auf die Kirchenväter gestützt, sprach sich das 4. Lateranconcil über das F. aus, das Concil von Ferrara-Florenz einigte sich auch hierin mit den Griechen, das von Trient bestätigte die alte Lehre, welche von den Reformatoren aus zwingenden Gründen ihrer Principien verworfen wurde. Fegra, in Spanien einheimische Krankheit, brandige Entzündung der Mund- und Rachenhöhle. Feh, Grauwerk, das Fell des sibir. grauen Eichhorns; F.rücken, der ausgeschnittene Rückentheil; F.wams, der Bauchtheil. Fehde (feida, mittelalterl. lat.), der in dem Faustrecht begründete Kampf einzelner gegen einander, um Rache zu nehmen, s. Faustrecht. Fehlgeburt, s. Abortus. Fehm, die Mastnutzung der Eichen- und Buchenfrüchte an Ort und Stelle; Einfehmen, Ausfehmen, heißt das Treiben und Wiederherausnehmen der Schweine in diese Mast; F.geld ist der Pachtzins für diese Mastnutzung. Daher auch F.schweine; F.mahl, das den ersteren eingebrannte Zeichen. Fehmelwirthschaft, die früher allgemein übliche Waldwirthschaft, wo man in einem Walde Holz von jedem Alter bestehen ließ und nach Bedarf davon schlug. Fehrbellin, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, am Rhin, mit 2000 E.; Sieg des großen Kurfürsten über die Schweden den 18. Juni 1675, durch Ueberraschung gewonnen. Feifeln, die unter den Ohren liegenden Speicheldrüsen der Pferde. Feigenapfel, mehr der Curiosität wegen gezogen, und meist nur strauchartig wachsend. Früchte mit leerem Kernhaus, hellgelb, süßlich, aber nicht ausgezeichnet; die Blüten ohne Blumenblätter, daher die Behauptung, daß diese Sorte überhaupt nicht blühe. Feigenbaum, gemeiner (Ficus Carica. Polygamia Dioecia. Urticeae), bei uns häufig in Kübeln u. dgl. m., aber schon im südl. Gebiete Deutschlands an Mauern u. Felsen häufig verwildert. Die birnförmig geschlossenen glatten Fruchtböden sind die bekannten Feigen; die besten sind die Levantischen, von Smyrna und dem Archipel in Schachteln u. Kistchen, die geringeren in Fässern, ordinäre als Kranz-F. an Schilf angereiht. - Die Cultur des F.s ist einfach und leicht; Fortpflanzung durch Ableger u. Wurzelsprossen, auch durch Stecklinge. Der F. setzt 2mal im Jahre Früchte an, im Frühjahr (Sommerfeigen) an den im vorigen Sommer, und um Johannis (Herbstfeigen) im 2. Safttriebe an den seine Richtung ändert (s. Dynamometer). Federweiß, biegsamer Asbest (s. d.). Federwildpret, das jagdbare wilde Geflügel. Feen, nach einem weitverbreiteten, wahrscheinlich aus dem Celtischen stammenden Volksglauben (faer, celt., zaubern) weibliche, geisterhafte Wesen, den Elfen verwandt, bald gut-, bald bösartig, von mannigfachem Einfluß auf das Schicksal des Menschen. Sie spielen in der mittelalterlichen französ. und span. Poesie eine Rolle, besonders in dem Sagenkreise König Arthurs, wurden von Chaucer und Spencer in die neue engl. Poesie, von Perrault in die franz. eingeführt und trotz alles Sträubens nüchterner Kunstrichter hat sich das F.märchen in ganz Europa festgesetzt. Fegfeuer, lat. purgatorium, der Aufenthaltsort und Zustand der abgeschiedenen Seelen, welche vor ihrem Tode zwar Verzeihung ihrer Sünden erlangten, aber noch Sündenschuld abzubüßen haben. Das F., ein Mittelzustand zwischen Himmel und Hölle, ist somit kein Stand der Prüfung und Weiterentwicklung, sondern ein Zustand der Buße u. Gnade. Dogmatisch setzte die Kirche nur fest, daß es ein F. gebe und daß die darin Befindlichen durch die Fürbitten der Gläubigen unterstützt, erleichtert und erlöst werden können. Ersteres leuchtet der Vernunft so ein, daß die Lehre vom F. zu den am wenigsten angegriffenen gehört, letzteres entspricht der schönen Idee von der Gemeinschaft aller Gläubigen und Heiligen in Christo. Das F. hört am jüngsten Tage auf. Hauptstellen für das F.: Psalm 37, 1. 65, 12, II. Makk. 12, 43–46, im neuen Testam. vor allen Matth. 12, 32, dann I Kor. 3, 11–15. 15, 29. Auf die Kirchenväter gestützt, sprach sich das 4. Lateranconcil über das F. aus, das Concil von Ferrara-Florenz einigte sich auch hierin mit den Griechen, das von Trient bestätigte die alte Lehre, welche von den Reformatoren aus zwingenden Gründen ihrer Principien verworfen wurde. Fegra, in Spanien einheimische Krankheit, brandige Entzündung der Mund- und Rachenhöhle. Feh, Grauwerk, das Fell des sibir. grauen Eichhorns; F.rücken, der ausgeschnittene Rückentheil; F.wams, der Bauchtheil. Fehde (feida, mittelalterl. lat.), der in dem Faustrecht begründete Kampf einzelner gegen einander, um Rache zu nehmen, s. Faustrecht. Fehlgeburt, s. Abortus. Fehm, die Mastnutzung der Eichen- und Buchenfrüchte an Ort und Stelle; Einfehmen, Ausfehmen, heißt das Treiben und Wiederherausnehmen der Schweine in diese Mast; F.geld ist der Pachtzins für diese Mastnutzung. Daher auch F.schweine; F.mahl, das den ersteren eingebrannte Zeichen. Fehmelwirthschaft, die früher allgemein übliche Waldwirthschaft, wo man in einem Walde Holz von jedem Alter bestehen ließ und nach Bedarf davon schlug. Fehrbellin, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, am Rhin, mit 2000 E.; Sieg des großen Kurfürsten über die Schweden den 18. Juni 1675, durch Ueberraschung gewonnen. Feifeln, die unter den Ohren liegenden Speicheldrüsen der Pferde. Feigenapfel, mehr der Curiosität wegen gezogen, und meist nur strauchartig wachsend. Früchte mit leerem Kernhaus, hellgelb, süßlich, aber nicht ausgezeichnet; die Blüten ohne Blumenblätter, daher die Behauptung, daß diese Sorte überhaupt nicht blühe. Feigenbaum, gemeiner (Ficus Carica. Polygamia Dioecia. Urticeae), bei uns häufig in Kübeln u. dgl. m., aber schon im südl. Gebiete Deutschlands an Mauern u. Felsen häufig verwildert. Die birnförmig geschlossenen glatten Fruchtböden sind die bekannten Feigen; die besten sind die Levantischen, von Smyrna und dem Archipel in Schachteln u. Kistchen, die geringeren in Fässern, ordinäre als Kranz-F. an Schilf angereiht. – Die Cultur des F.s ist einfach und leicht; Fortpflanzung durch Ableger u. Wurzelsprossen, auch durch Stecklinge. Der F. setzt 2mal im Jahre Früchte an, im Frühjahr (Sommerfeigen) an den im vorigen Sommer, und um Johannis (Herbstfeigen) im 2. 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Feen, nach einem weitverbreiteten, wahrscheinlich aus dem Celtischen stammenden Volksglauben (faer, celt., zaubern) weibliche, geisterhafte Wesen, den Elfen verwandt, bald gut-, bald bösartig, von mannigfachem Einfluß auf das Schicksal des Menschen. Sie spielen in der mittelalterlichen französ. und span. Poesie eine Rolle, besonders in dem Sagenkreise König Arthurs, wurden von Chaucer und Spencer in die neue engl. Poesie, von Perrault in die franz. eingeführt und trotz alles Sträubens nüchterner Kunstrichter hat sich das F.märchen in ganz Europa festgesetzt.
Fegfeuer, lat. purgatorium, der Aufenthaltsort und Zustand der abgeschiedenen Seelen, welche vor ihrem Tode zwar Verzeihung ihrer Sünden erlangten, aber noch Sündenschuld abzubüßen haben. Das F., ein Mittelzustand zwischen Himmel und Hölle, ist somit kein Stand der Prüfung und Weiterentwicklung, sondern ein Zustand der Buße u. Gnade. Dogmatisch setzte die Kirche nur fest, daß es ein F. gebe und daß die darin Befindlichen durch die Fürbitten der Gläubigen unterstützt, erleichtert und erlöst werden können. Ersteres leuchtet der Vernunft so ein, daß die Lehre vom F. zu den am wenigsten angegriffenen gehört, letzteres entspricht der schönen Idee von der Gemeinschaft aller Gläubigen und Heiligen in Christo. Das F. hört am jüngsten Tage auf. Hauptstellen für das F.: Psalm 37, 1. 65, 12, II. Makk. 12, 43–46, im neuen Testam. vor allen Matth. 12, 32, dann I Kor. 3, 11–15. 15, 29. Auf die Kirchenväter gestützt, sprach sich das 4. Lateranconcil über das F. aus, das Concil von Ferrara-Florenz einigte sich auch hierin mit den Griechen, das von Trient bestätigte die alte Lehre, welche von den Reformatoren aus zwingenden Gründen ihrer Principien verworfen wurde.
Fegra, in Spanien einheimische Krankheit, brandige Entzündung der Mund- und Rachenhöhle.
Feh, Grauwerk, das Fell des sibir. grauen Eichhorns; F.rücken, der ausgeschnittene Rückentheil; F.wams, der Bauchtheil.
Fehde (feida, mittelalterl. lat.), der in dem Faustrecht begründete Kampf einzelner gegen einander, um Rache zu nehmen, s. Faustrecht.
Fehlgeburt, s. Abortus.
Fehm, die Mastnutzung der Eichen- und Buchenfrüchte an Ort und Stelle; Einfehmen, Ausfehmen, heißt das Treiben und Wiederherausnehmen der Schweine in diese Mast; F.geld ist der Pachtzins für diese Mastnutzung. Daher auch F.schweine; F.mahl, das den ersteren eingebrannte Zeichen.
Fehmelwirthschaft, die früher allgemein übliche Waldwirthschaft, wo man in einem Walde Holz von jedem Alter bestehen ließ und nach Bedarf davon schlug.
Fehrbellin, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Potsdam, am Rhin, mit 2000 E.; Sieg des großen Kurfürsten über die Schweden den 18. Juni 1675, durch Ueberraschung gewonnen.
Feifeln, die unter den Ohren liegenden Speicheldrüsen der Pferde.
Feigenapfel, mehr der Curiosität wegen gezogen, und meist nur strauchartig wachsend. Früchte mit leerem Kernhaus, hellgelb, süßlich, aber nicht ausgezeichnet; die Blüten ohne Blumenblätter, daher die Behauptung, daß diese Sorte überhaupt nicht blühe.
Feigenbaum, gemeiner (Ficus Carica. Polygamia Dioecia. Urticeae), bei uns häufig in Kübeln u. dgl. m., aber schon im südl. Gebiete Deutschlands an Mauern u. Felsen häufig verwildert. Die birnförmig geschlossenen glatten Fruchtböden sind die bekannten Feigen; die besten sind die Levantischen, von Smyrna und dem Archipel in Schachteln u. Kistchen, die geringeren in Fässern, ordinäre als Kranz-F. an Schilf angereiht. – Die Cultur des F.s ist einfach und leicht; Fortpflanzung durch Ableger u. Wurzelsprossen, auch durch Stecklinge. Der F. setzt 2mal im Jahre Früchte an, im Frühjahr (Sommerfeigen) an den im vorigen Sommer, und um Johannis (Herbstfeigen) im 2. Safttriebe an den
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