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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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weiße Sonnenlicht in seine einfachen farbigen Lichtstrahlen zu zerlegen. Läßt man in einem finstern Zimmer durch eine kleine runde Oeffnung Sonnenstrahlen ein und auf eine weiße Fläche auffallen, so zeigt sich auf dieser ein rundes Sonnenbild von weißer Farbe. Läßt man aber diese Strahlen im Zimmer durch ein dreiseitiges Glasprisma durchgehen, so verändert sich das Sonnenbild an der weißen Fläche nicht blos in seiner Gestalt, indem es beinahe 5mal länger als breit geworden, sondern auch in seiner Farbe, indem es verschiedene Farben zeigt, u. zwar in der Ordnung von Roth (dem am schwächsten gebrochenen) zu Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett (dem am stärksten gebrochenen). Läßt man einen einzelnen Farbenstrahl durch ein zweites Prisma gehen, so wird er zwar wieder gebrochen, behält aber seine Farbe bei, vereinigt man hingegen alle die farbigen Strahlen durch eine Convexlinse, so zeigen sie wieder das weiße Sonnenbild. Man kann Roth, Gelb u. Blau als die 3 eigentl. Grundfarben betrachten, indem Roth u. Gelb in ihrer Mischung Orange, Gelb und Blau Grün, Roth und Blau Violett geben. Vereinigt man alle Strahlen mit Ausnahme der blauen durch eine Linse, so erhält man Orange (die Mischung der beiden andern Grundfarben Roth u. Gelb), u. man nennt deßhalb Blau die Ergänzungs- od. Complementärfarbe des Orange, die zusammen vereinigt wieder weißes Licht geben; so ist Roth die Ergänzungsfarbe des Grün, u. Gelb die des Violett. - Die Gegenstände erscheinen in verschiedenen Farben, weil sie je nach ihrer eigenthüml. Beschaffenheit von den farbigen Strahlen des Sonnenlichtes einen Theil verschlucken, einen Theil zurückwerfen. Wirft ein Körper alle farbigen Strahlen zurück, so erscheint er weiß; wirft er bloß die Strahlen einer bestimmten Farbe zurück, z. B. die rothen, und verschluckt die übrigen, so sehen wir ihn roth, verschluckt er alle, schwarz.


Farbige, in Amerika der Namen der Mischlinge, der aus der Kreuzung der weißen, schwarzen u. rothen Menschenrace Hervorgegangenen, in ihren verschiedenen Abstufungen: Mulatten, Terzeronen, Quarteronen, Quinteronen; Mestitzen; Zambos etc.


Farce (frz. farß), aus allerlei Gehacktem bereitete Speise; Art des Lustspiels: Posse.


Farcell, arab. Gewicht = 21 Zollpfd.


Fard (frz. fahr), Schönheitsmittel, z. B. Schminke, Schönheitswasser etc.


Fardingdeal (Fardingdihl), engl. Flächenmaß = 1/4 Acre.


Fardos, ostind. Silbermünze = 1 Thlr. 12 Sgr. = 2 fl. 2 1/2 kr. C.-M.


Farel, Guillaume, geb. 1489 zu Gap in der Dauphine, verlor 1521 als ein ungestümmer Anhänger der reformator. Zeitideen seine Stelle am Colleg Le Moine zu Paris, nachdem die Sorbonne Luthers Schriften verdammt hatte und sammelte zu Meaux mit dem Wollarbeiter Jean le Clerc die erste protestant. Gemeinde. Als die Anhänger der Neuerung so weit gingen, eine Schmähschrift gegen die Transsubstantiation an der Thüre des Königs anzuschlagen, wurde F. vertrieben. Er predigte zu Mömpelgard, Basel, Neufchatel und Genf, wo er mit Viret und Froment den Boden für den ihm weit überlegenen Calvin bereitete. Der durchreisende Calvin wurde 1536 von F. "als im Namen Gottes" zurückgehalten, F. sein Gehilfe, beide 1538 vertrieben, weil in Genf Familienzwiste zum offenen Kampfe ausarteten und die Reformatoren sich der Bernersynode in Sachen des Cultus und der Kirchenzucht nicht unterwerfen wollten. F. schlug fortan seinen Hauptsitz in Neufchatel auf und hielt sich, wiewohl rücksichtsloser Eifer und maßlose Heftigkeit ihm überall Feinde bereitete. Erst 1558 heirathete F. u. st. 1565 zu Neufchatel.


Farera, 4 St. langes schönes Gebirgsthal in Graubünden mit einem gleichnamigen Dorfe.


Farfa, ein Kloster am Flüßchen F. im alten Sabinerland, während des Mittelalters neben Monte Casino und Nonantula das berühmteste und reichste Italiens, durch die Langobarden und 884 durch die Saracenen zerstört, von Hugo, der 932 durch die Marozia Roms Herrschaft gewann, neu hergestellt. Es besaß in seinen besten Zeiten 2 größere

weiße Sonnenlicht in seine einfachen farbigen Lichtstrahlen zu zerlegen. Läßt man in einem finstern Zimmer durch eine kleine runde Oeffnung Sonnenstrahlen ein und auf eine weiße Fläche auffallen, so zeigt sich auf dieser ein rundes Sonnenbild von weißer Farbe. Läßt man aber diese Strahlen im Zimmer durch ein dreiseitiges Glasprisma durchgehen, so verändert sich das Sonnenbild an der weißen Fläche nicht blos in seiner Gestalt, indem es beinahe 5mal länger als breit geworden, sondern auch in seiner Farbe, indem es verschiedene Farben zeigt, u. zwar in der Ordnung von Roth (dem am schwächsten gebrochenen) zu Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett (dem am stärksten gebrochenen). Läßt man einen einzelnen Farbenstrahl durch ein zweites Prisma gehen, so wird er zwar wieder gebrochen, behält aber seine Farbe bei, vereinigt man hingegen alle die farbigen Strahlen durch eine Convexlinse, so zeigen sie wieder das weiße Sonnenbild. Man kann Roth, Gelb u. Blau als die 3 eigentl. Grundfarben betrachten, indem Roth u. Gelb in ihrer Mischung Orange, Gelb und Blau Grün, Roth und Blau Violett geben. Vereinigt man alle Strahlen mit Ausnahme der blauen durch eine Linse, so erhält man Orange (die Mischung der beiden andern Grundfarben Roth u. Gelb), u. man nennt deßhalb Blau die Ergänzungs- od. Complementärfarbe des Orange, die zusammen vereinigt wieder weißes Licht geben; so ist Roth die Ergänzungsfarbe des Grün, u. Gelb die des Violett. – Die Gegenstände erscheinen in verschiedenen Farben, weil sie je nach ihrer eigenthüml. Beschaffenheit von den farbigen Strahlen des Sonnenlichtes einen Theil verschlucken, einen Theil zurückwerfen. Wirft ein Körper alle farbigen Strahlen zurück, so erscheint er weiß; wirft er bloß die Strahlen einer bestimmten Farbe zurück, z. B. die rothen, und verschluckt die übrigen, so sehen wir ihn roth, verschluckt er alle, schwarz.


Farbige, in Amerika der Namen der Mischlinge, der aus der Kreuzung der weißen, schwarzen u. rothen Menschenrace Hervorgegangenen, in ihren verschiedenen Abstufungen: Mulatten, Terzeronen, Quarteronen, Quinteronen; Mestitzen; Zambos etc.


Farce (frz. farß), aus allerlei Gehacktem bereitete Speise; Art des Lustspiels: Posse.


Farcell, arab. Gewicht = 21 Zollpfd.


Fard (frz. fahr), Schönheitsmittel, z. B. Schminke, Schönheitswasser etc.


Fardingdeal (Fardingdihl), engl. Flächenmaß = 1/4 Acre.


Fardos, ostind. Silbermünze = 1 Thlr. 12 Sgr. = 2 fl. 2 1/2 kr. C.-M.


Farel, Guillaume, geb. 1489 zu Gap in der Dauphiné, verlor 1521 als ein ungestümmer Anhänger der reformator. Zeitideen seine Stelle am Colleg Le Moine zu Paris, nachdem die Sorbonne Luthers Schriften verdammt hatte und sammelte zu Meaux mit dem Wollarbeiter Jean le Clerc die erste protestant. Gemeinde. Als die Anhänger der Neuerung so weit gingen, eine Schmähschrift gegen die Transsubstantiation an der Thüre des Königs anzuschlagen, wurde F. vertrieben. Er predigte zu Mömpelgard, Basel, Neufchatel und Genf, wo er mit Viret und Froment den Boden für den ihm weit überlegenen Calvin bereitete. Der durchreisende Calvin wurde 1536 von F. „als im Namen Gottes“ zurückgehalten, F. sein Gehilfe, beide 1538 vertrieben, weil in Genf Familienzwiste zum offenen Kampfe ausarteten und die Reformatoren sich der Bernersynode in Sachen des Cultus und der Kirchenzucht nicht unterwerfen wollten. F. schlug fortan seinen Hauptsitz in Neufchatel auf und hielt sich, wiewohl rücksichtsloser Eifer und maßlose Heftigkeit ihm überall Feinde bereitete. Erst 1558 heirathete F. u. st. 1565 zu Neufchatel.


Farera, 4 St. langes schönes Gebirgsthal in Graubünden mit einem gleichnamigen Dorfe.


Farfa, ein Kloster am Flüßchen F. im alten Sabinerland, während des Mittelalters neben Monte Casino und Nonantula das berühmteste und reichste Italiens, durch die Langobarden und 884 durch die Saracenen zerstört, von Hugo, der 932 durch die Marozia Roms Herrschaft gewann, neu hergestellt. Es besaß in seinen besten Zeiten 2 größere

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weiße Sonnenlicht in seine einfachen farbigen Lichtstrahlen zu zerlegen. Läßt man in einem finstern Zimmer durch eine kleine runde Oeffnung Sonnenstrahlen ein und auf eine weiße Fläche auffallen, so zeigt sich auf dieser ein rundes Sonnenbild von weißer Farbe. Läßt man aber diese Strahlen im Zimmer durch ein dreiseitiges Glasprisma durchgehen, so verändert sich das Sonnenbild an der weißen Fläche nicht blos in seiner Gestalt, indem es beinahe 5mal länger als breit geworden, sondern auch in seiner Farbe, indem es verschiedene Farben zeigt, u. zwar in der Ordnung von Roth (dem am schwächsten gebrochenen) zu Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett (dem am stärksten gebrochenen). Läßt man einen einzelnen Farbenstrahl durch ein zweites Prisma gehen, so wird er zwar wieder gebrochen, behält aber seine Farbe bei, vereinigt man hingegen alle die farbigen Strahlen durch eine Convexlinse, so zeigen sie wieder das weiße Sonnenbild. Man kann Roth, Gelb u. Blau als die 3 eigentl. Grundfarben betrachten, indem Roth u. Gelb in ihrer Mischung Orange, Gelb und Blau Grün, Roth und Blau Violett geben. Vereinigt man alle Strahlen mit Ausnahme der blauen durch eine Linse, so erhält man Orange (die Mischung der beiden andern Grundfarben Roth u. Gelb), u. man nennt deßhalb Blau die Ergänzungs- od. Complementärfarbe des Orange, die zusammen vereinigt wieder weißes Licht geben; so ist Roth die Ergänzungsfarbe des Grün, u. Gelb die des Violett. &#x2013; Die Gegenstände erscheinen in verschiedenen Farben, weil sie je nach ihrer eigenthüml. Beschaffenheit von den farbigen Strahlen des Sonnenlichtes einen Theil verschlucken, einen Theil zurückwerfen. Wirft ein Körper alle farbigen Strahlen zurück, so erscheint er weiß; wirft er bloß die Strahlen einer bestimmten Farbe zurück, z. B. die rothen, und verschluckt die übrigen, so sehen wir ihn roth, verschluckt er alle, schwarz.</p><lb/>
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[665/0666] weiße Sonnenlicht in seine einfachen farbigen Lichtstrahlen zu zerlegen. Läßt man in einem finstern Zimmer durch eine kleine runde Oeffnung Sonnenstrahlen ein und auf eine weiße Fläche auffallen, so zeigt sich auf dieser ein rundes Sonnenbild von weißer Farbe. Läßt man aber diese Strahlen im Zimmer durch ein dreiseitiges Glasprisma durchgehen, so verändert sich das Sonnenbild an der weißen Fläche nicht blos in seiner Gestalt, indem es beinahe 5mal länger als breit geworden, sondern auch in seiner Farbe, indem es verschiedene Farben zeigt, u. zwar in der Ordnung von Roth (dem am schwächsten gebrochenen) zu Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett (dem am stärksten gebrochenen). Läßt man einen einzelnen Farbenstrahl durch ein zweites Prisma gehen, so wird er zwar wieder gebrochen, behält aber seine Farbe bei, vereinigt man hingegen alle die farbigen Strahlen durch eine Convexlinse, so zeigen sie wieder das weiße Sonnenbild. Man kann Roth, Gelb u. Blau als die 3 eigentl. Grundfarben betrachten, indem Roth u. Gelb in ihrer Mischung Orange, Gelb und Blau Grün, Roth und Blau Violett geben. Vereinigt man alle Strahlen mit Ausnahme der blauen durch eine Linse, so erhält man Orange (die Mischung der beiden andern Grundfarben Roth u. Gelb), u. man nennt deßhalb Blau die Ergänzungs- od. Complementärfarbe des Orange, die zusammen vereinigt wieder weißes Licht geben; so ist Roth die Ergänzungsfarbe des Grün, u. Gelb die des Violett. – Die Gegenstände erscheinen in verschiedenen Farben, weil sie je nach ihrer eigenthüml. Beschaffenheit von den farbigen Strahlen des Sonnenlichtes einen Theil verschlucken, einen Theil zurückwerfen. Wirft ein Körper alle farbigen Strahlen zurück, so erscheint er weiß; wirft er bloß die Strahlen einer bestimmten Farbe zurück, z. B. die rothen, und verschluckt die übrigen, so sehen wir ihn roth, verschluckt er alle, schwarz. Farbige, in Amerika der Namen der Mischlinge, der aus der Kreuzung der weißen, schwarzen u. rothen Menschenrace Hervorgegangenen, in ihren verschiedenen Abstufungen: Mulatten, Terzeronen, Quarteronen, Quinteronen; Mestitzen; Zambos etc. Farce (frz. farß), aus allerlei Gehacktem bereitete Speise; Art des Lustspiels: Posse. Farcell, arab. Gewicht = 21 Zollpfd. Fard (frz. fahr), Schönheitsmittel, z. B. Schminke, Schönheitswasser etc. Fardingdeal (Fardingdihl), engl. Flächenmaß = 1/4 Acre. Fardos, ostind. Silbermünze = 1 Thlr. 12 Sgr. = 2 fl. 2 1/2 kr. C.-M. Farel, Guillaume, geb. 1489 zu Gap in der Dauphiné, verlor 1521 als ein ungestümmer Anhänger der reformator. Zeitideen seine Stelle am Colleg Le Moine zu Paris, nachdem die Sorbonne Luthers Schriften verdammt hatte und sammelte zu Meaux mit dem Wollarbeiter Jean le Clerc die erste protestant. Gemeinde. Als die Anhänger der Neuerung so weit gingen, eine Schmähschrift gegen die Transsubstantiation an der Thüre des Königs anzuschlagen, wurde F. vertrieben. Er predigte zu Mömpelgard, Basel, Neufchatel und Genf, wo er mit Viret und Froment den Boden für den ihm weit überlegenen Calvin bereitete. Der durchreisende Calvin wurde 1536 von F. „als im Namen Gottes“ zurückgehalten, F. sein Gehilfe, beide 1538 vertrieben, weil in Genf Familienzwiste zum offenen Kampfe ausarteten und die Reformatoren sich der Bernersynode in Sachen des Cultus und der Kirchenzucht nicht unterwerfen wollten. F. schlug fortan seinen Hauptsitz in Neufchatel auf und hielt sich, wiewohl rücksichtsloser Eifer und maßlose Heftigkeit ihm überall Feinde bereitete. Erst 1558 heirathete F. u. st. 1565 zu Neufchatel. Farera, 4 St. langes schönes Gebirgsthal in Graubünden mit einem gleichnamigen Dorfe. Farfa, ein Kloster am Flüßchen F. im alten Sabinerland, während des Mittelalters neben Monte Casino und Nonantula das berühmteste und reichste Italiens, durch die Langobarden und 884 durch die Saracenen zerstört, von Hugo, der 932 durch die Marozia Roms Herrschaft gewann, neu hergestellt. Es besaß in seinen besten Zeiten 2 größere

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/666>, abgerufen am 24.11.2024.